Moin,
ich will dich jetzt nicht entmutigen aber was mir aufgefallen ist, ich gehe mal chronologisch der Reihe der Bilder nach vor:
Erstes Bild: Empfängerbatteriehalter: Der traugt auch nur für die bisher erreichten Geschwindigkeiten, wenn die Erschütterungen größer werden, lieber gelötete Akkus nehmen.
Zweites Bild: Die Farbe der Motorkohle sieht verdächtig aus. Kannst du die bitte mal rausziehen (Feder erst oben ausharken, sonst hast du mehr zu fummeln, laß sie nicht wegspringen) und fotographieren? Digicams sind von der Farbwiedergabe manchmal komisch aber sieht fast so aus, als wären die durchgeglüht. Wenn ja Kollektor abdrehen und neue Kohlen, vor allem aber den Motor nicht wieder in das Boot bei der Spannung, da ist er überfordert. Sowohl weil das Boot für den Botor zu groß/schwer ist, das schafft der einfach nicht, als auch daß er mit etwa 100% Überspannung betrieben wird. Manche Carmotoren haben auch mal 8,4V Nennspannung, das sind dann aber hochgewickelte Motoren, die nur so ein Gehäuse nutzen, normal haben Car-Motoren 7,2V Nennspannung.
Drittes Bild: Bei solchen Rennbooten, die etwas besser gehen, fließt schon etwas Strom. Deine Verdrahtung paßt zur erreichten Geschwindigkeit oder zu einem Schlepper/Kutter aber an den Steckern und den Lüsterklemmen würde ich nicht festhalten. Raus damit und min. 2,5mm² Kabel rein, am besten 4mm² und alles verlötet mit gescheiten Steckern, die etwas mehr Strom vertragen. Deine Stecker die du verwendest hatte ich auch mal - bis sie im Gebrauch verschweißt waren.
Die Bilder vom Prop: Das sind die Plasteprops ohne Faseranteil, die es mal (immer noch?) bei Conrad gab. Taugen nicht viel, kann man für getauchte Antriebe mit wenig Leistung nehmen, bei mittlerer Leistung, bereits beim 700er halten die ihre Steigung nicht mehr und fransen aus - mit Graupner Carbonprops K Serie bist du besser bedient, kosten auch nicht viel, aber laß die Finger von der S-Serie, die hat mehr Steigung und ist in der Abstimmung problematisch. Für die Leistungen sollten sie reichen, Metallprops, wie es sie von Prather, Octura, Staudt, ... gibt, wären verschwendetes Geld/Zeit(muß man wuchten und nachbearbeiten). Außerdem hat dein Prop nicht die passende Blattform für Hydro, für getaucht wäre er naja - ok.
Die weiteren Bilder sagen wenig aus. Sie sind alle schräg fotographiert. Mach mal ein Bild genau von der Seite, wo man den Wellenwinkel erkennen kann.
Ein paar Faustformeln, die einfach immer wieder hinhauen, auch bei unterschiedlichen Booten:
Welle etwa 8% der Rumpflänge überstehen lassen.
Wellenwinkel sehr flach einstellen, nur wenige Grad nach unten, bei starrer Welle den Motor ganz auf den Rumpfboden und so flach wie möglich.
Schwerpunkt etwa beim hinteren Drittel, eher etwas dahinter, so bei knapp 30% der Rumpflänge, den Rest austesten beim fahren.
Die Fahrbilder sagen nur aus, daß der Motor gar keine Leistung bietet. Da spritzt nix und das täte es sonst auch schon im Stand wenn du Gas gibst.
Eine solche Gischt sollte es werden:
www.schunternet.de/~eike/coli2.avi wobei das Boot auf dem Video auch noch nicht berauschend fährt. Habe daran noch weiter modifiziert, um das Wippen abzustellen, aber das kommt später. Das Boot hat übrigens eine Länge von ~74cm. Am Ton hörst du etwa, um welche Drehzahlbereiche herum ein Hydroantrieb funktioniert. Dem Boot ist übrigens bei dem Abflug am Ende nichts passiert, es ist abgeklebt (dicht) und selbstaufrichtend.
Bevor du groß Geld in einen neuen Regler investierst und keinen passenden Motor dazu hast, schau doch das mal an:
http://www.flyware.de/pd-1381325453.htm?categoryId=46
Da wird ein Brushless Set für 139€ angeboten, für 12 Zellenantrieb, Motor und Steller. Sicher ist es kein Top-Edel-Material aber ich sage mal es ist ein Antrieb, der mehr bietet als ein Blechkollektormotor, es ist zwar auch ein Blechmotor, aber ein bürstenloser. Das ist sozusagen das Äqivalent zu den ganzen Speed700, ... Industriemotoren im Vergleich zum Plettenberg Edelkollektormotor. Halt ein Industriemotor, aber bürstenlos. Allerdings ist das Set günstiger als ein gescheiter Regler mit gescheitem Blechmotor, ein wirklicher Kampfpreis. Ich habe mir den Motor in 7 Zellenausführung geholt und verbaue ihn gerade in meinem neuen Mono 1, da ich den Motor aber hoch belasten werde, habe ich nicht das Set genommen sondern einen anderen Regler, man bekommt das ganze auch bei Hopf. Für die Bespassung deines Sohnes sollte das Set aber so vollkommen ausreichen, Leistung für 30-40km/h sollte es bieten, das Boot was du da hast, ist aber ziemlich groß für 12 Zellen aber der Schritt zu 20 Zellen ist wesendlich teurer und bevor man den geht auch lieber ein neues Boot. Außerdem ist die 12 Zellenklasse noch akkumäßig nicht ganz so teuer und der Antrieb würde auch für das nächste Boot gut gehen.
Wenn du das so gekauft hast wie es ist, drängt sich mir der Verdacht auf, als hätte jemand seine Altlasten gesammelt, in ein Boot gezwängt, egal ob es zusammen paßt, hauptsache die Schraube dreht, das Servo lenkt und er bekommt Geld dafür.
[ 15. September 2003, 21:24: Beitrag editiert von: plinse ]