Alt-F4 schrieb:
Schäftung bedeutet doch, dass die Reparaturfläche flach auslaufend geschliffen wird. Wie kann man denn einen Flicken in Größe und Form geschäftet zuschneiden? Und an was erkenne ich die richtige Faserrichtung?
Ja, die Schäftung läuft bei Gfk-Laminaten mit etwa 1:40 aus, sprich Gewebedicke x 40. Damit soll der korrekte, ursprüngliche Kräfteverlauf, OHNE Steifigkeitssprünge, wieder hergestellt werden.
Die Faserrichtung kann man auf deinen Bildern schon ganz gut aus dem Schliffbild erkennen, jedenfalls die oberste Lage liegt unter +/-45° zur Rumpflängsachse, vermutlich ist in der Mitte noch eine mit 0°/90°. Bei dickeren Laminaten kann man den Lagenaufbau gut erkennen, indem man ein Bruchstück mit dem Feuerzeug anbrennt, dabei verbrennt die Matrix, aber das Gewebe bleibt lose erhalten.
Wenn die Faserrichtung bekannt ist, überträgst du die Form der Schäftung, mit ein wenig Überlappung, auf dein Gewebe und schneidest dir ein paar Flicken aus. Den geschäfteten Bereich streichst du mit Harz ein und legst die Gewebelagen mit der passenden Faserrichtung auf. Vorher bitte den Rumpf rings rum abkleben, zu Schleifen haste noch genug
So baust du dann dein Laminat wieder auf und es ist sichergestellt, dass alle Kräfte im Laminat wieder so übertragen werden können, wie das vor der Beschädigung auch schon war. Du hast so keinen Faserwusel und man hofft nicht einfach, die richtige Faserrichtung bei einer Blätzli erwischt zu haben.
Danach kommt das übliche Einschleifen, Spachteln ...
Wie man sieht, kein Mehraufwand, aber dafür stimmt das Ergebnis.
Gruß,
Christian
P.S.: Das Orange sieht genial aus! Kennst du den genauen Farbton schon?