PYRO 600-09 mit auffallenden Rastmoment

steve

User
Hallo,
in meinen neuen Projekt ist ein PYRO 600-09 mit 4:1 Reisenauser-Getriebe vorgesehen. Den Motor hatte ich aus einer Börse gebraucht aber im sehr guten Zustand erhalten. Er hatte nur ein auffallendes Rastmoment. Insbesondere nach dem Anbau des Getriebes war das dann nochmal deutlich höher. Ein Testlauf verlief ganz gut...allerdings gab es in den unteren Drehzahlen einen höheren Strom. Der normalisierte sich aber in den oberen Drehzahlen. Fand auch die Glocke etwas warm aber irgendwie jetzt auch nicht völlig daneben. Da war ich schon an andere Kombinationen gewöhnt.
Erste Annahme war ein Wicklungsschluss. Wenn man einen unbestromten Brussless an den Wicklungsausgängen zusammen schließt, dreht er sich auch schwer/zäh.. aber dafür lief er einfach zu gut. Evtl. hat sich ein Magnet gelöst und schleift an am Stator: Dafür fehlen aber die mechanischen Geräusche...hm

Na gut, dann bauen wir ihn eben mal auseinander. Was dann kam, war schon interessant. Also sowas habe ich auch noch nicht gesehen. :rolleyes:

Jetzt dachte ich zunächst, die Magnete hätten sich gelöst aber sie sind fest. Die Polarität wechselt aber...wenigstens etwas.

Nun stellt sich die Frage, wie ich die Verklebung der Magnete auf bekomme um sie korrekt zu positionieren und neu zu verkleben.
 

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Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Schock ... diese Magnete sind definitiv alle verrutscht! 😲Aber wenn die fest sind, wer hat die so katastrophal unsauber verklebt?
... und hoffentlich dann auch Polrichtig!? Oder, kann die Glocke so heiss werden, dass der Kleber weich wird und nach dem
Abkühlen sich wieder verfestigt? ... das wäre für mich eine Erklärung.
Zur Erinnerung, so sollte es aussehen: https://www.rc-network.de/attachments/k-kondor-2-jpg.11797824/
Zum Lösen von Magneten, ohne das die Beschädigt werden, kann ich Dir nicht helfen ...
 

steve

User
Hallo Gerd,
ich habe jetzt mal die Glocke in ein Glas mit Aceton gestellt. Aceton soll Epoxy schwächen. Dort kann es einige Tage "reifen". Evtl. kann ich dann mit einer Rasierklinge die Verklebung lösen. Es gibt auch extra Lösungsmittel für Epoxy z.B. dies hier: https://shop.hp-textiles.com/shop/de/Verduenner-HP-XB.html
Bin da aber skeptisch. Die Verklebung muss sich allerdings auch nicht völlig auflösen, sondern nur ausreichend geschwächt werden. Durch den riesigen Spalt bei einem Magnet-Paar kann ich auch für den ersten Magneten die Klinge gut ansetzen - da muss man ja auch erst mal reinkommen.:cool:
Problem ist nur, dass ich nicht weiß, womit da überhaupt geklebt wurde. Ich gehe mal davon aus, dass nachgeklebt wurde.
Das die Polarität überall stimmt...dagegen spricht vor allen das starke Rastmoment. Es gelingt mit Getriebe kaum noch den Motor durchzudrehen.
Aber ok - der Fehler ist gefunden, nichts weiter beschädigt. Jetzt wird das abgearbeitet und dann schauen wir mal.
Im worst case kommen neue Magnete rein.

VG
 
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steve

User
So, während der erste Kaffee durchläuft, habe ich mir mal das Ergebnis der nächtlichen Einweichaktion angesehen. Die Magnete ließen sich verschieben - ok. Das hatte ich mir komplizierter vorgestellt. Die Aktion mit der Rasierklinge konnte ich also überspringen. Sie waren aber nicht so leicht raus zu bekommen. Sind eben Magnete und die haften schon gewaltig an der Glocke. Sie sollten ja auch heil rauskommen und das Zeug ist mega spröde. Letztlich ging es am einfachsten, wenn sie mit einen Zahnstocher so verschoben werden, dass sie leicht diagonal in der Glocke liegen. Dann habe ich einen Drehstahl (-Halter) auf den Magnet geführt. Damit kann der Magnet um 90° aufgerichtet werden. Dann noch gut am Stahl festhalten, damit er nicht zurückspringt und man kann ihn vorsichtig aus der Glocke ziehen.
Der Kleber ist schwarz und weich/schmierig. Definitiv kein Epoxy! Evtl. irgendwas auf 1-K Basis. Das Acton-Bad war auch schwarz eingetrübt. Bis auf einen Magneten waren alle Verklebungen gelöst - der kann jetzt im Aceton-Bad noch etwas nachreifen. Wäre blöd, wenn der letzte Magnet beschädigt würde.
 

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RdS

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hallo,
ich habe gute Erfahrungen mit Loctite 638 gemacht. Die Magnete haben sich nicht mehr gelöst im Helibetrieb.
UHU Plus Endfest 300 ist auch eine Lösung, aber nur getempert.
 

steve

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So..alles raus und alles gesäubert. Nun die Frage: Wie sollten die Magnete eingebaut/fixiert werden? 2 Methoden stehen zur Wahl:

1. Magnete in der Glocke positionieren und mit Loctite Fuge-Welle fixieren - wurde so auch schon gemacht und hielt bisher. Sehr "sauberes" Verfahren.
2. Magnete mit Expoy einkleben. Das ist weniger sauber - eigentlich eine Sauerei vorm Herrn. Hält aber bombig.

Zur Positionierung habe ich früher "Spacer" aus Sperrholz oder Platinenmaterial genutzt. Die aktuell meist genutzten Scorpions haben eine Rasterung in der Glocke, wodurch die Magnete perfekt positioniert sind. Die formschlüssigen Magnete bei den größeren Scorpions erleichtern auch die axiale Ausrichtung.
 
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steve

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Hi,
da warst Du jetzt etwas schneller. Ich habe hier das Loctite 648 - Fugen - Welle/Narbe. Das nutze ich zum Ankleben der Ritzel für das Getriebe. Hält wirklich erstaunlich gut.
Ich tendiere dazu, die Fixierung damit durchzuführen. Vorteil könnte sein, dass ich Unwuchten durch ungleichmässige Epoxy-Anhäufungen vermeide. Da ich den Motor am Getriebe nutze, wollte ich ihn auch bei höhere Drehzahlen betreiben, wo sich sowas sehr unangenehm auswirken kann.

VG
 

RdS

User
Die Dosierung von Epoxy ist nicht einfach.
Als Abstandshalter habe ich verschiedene Größen von Kabelbinderabschnitten gewählt.
Die meisten Motoren habe ich im Heli eingesetzt.
 

steve

User
Positioniert und mit 648 fixiert


War etwas frimmelig, passende Spacer zu bekommen. Letztlich habe ich einen 1,4mm Kupferlackdraht mit 2 Lagen Tesa aufgedickt. Das ging dann stramm in die Spalte und alles schaut auch gleichmäßig aus. Ich habe dann von oben je 2 Tropfen 648 in die Spalte zwischen Magnet und Glocke laufen lassen. Da Kontronik flache Magnete verwendet und keine Formmagnete, bildet sich ja ein bogenförmiger Spalt, der den Kleber hineinzieht. Wenn der Kleber angezogen hat, entferne ich die Spacer und es werden die Spalte auch noch mal von den Seiten mit dem 648 benetzt.
 

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steve

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So...alles hat gepasst, ist wieder montiert und der Antrieb läuft wieder. Das Rastmoment ist nun auch so, wie ich es kenne. Bei der Gelegenheit wurde die Stahlwelle noch gegen eine Welle aus Titan getauscht. Jetzt braucht es nur noch Flugwetter.;)
 

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Hi Steve !
Schön, dass er jetzt richtig läuft -
wie unterscheidet sich denn dass Laufverhalten, bzw. die Ströme und Drehzahl vorher/nachher ?
Viele Grüße,
Sebastian
 

steve

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Hallo Sebastian,
ich habe den Motor vorher nicht vermessen - nur zur Kontrolle und Einschätzung der Eingangsleistung eine Stromzange eingeschleift. Ich hatte einen sehr guten Steller genutzt, sonst wäre das wohl anders ausgegangen. Gibt bei den Helis einige Threads zu verschobenen Magneten bei den Pyros.
Er läuft jetzt aber sehr weich und ohne störende Vibrationen. Es war vorher ja auch eine ziemlich umfangreiche Abweichung vom Soll. Schon erstaunlich, dass diese Antriebe auch mit völlig verschobenen Magneten laufen.
VG
 
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Ok, alles klar.. Hat mich nur interessiert, da ja niemand mit Absicht die Magneten derart schief einbaut.
Da fand ich es einen interessanten Effekt, dass bei höherer Drehzahl der Strom "normalisierte" :)
 

steve

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Also, wenn ich mich richtig erinnere, zog der Strom an 8s zunächst bis ca. 20A an. Wenn dann weiter die Leistung aufgemacht wurde, sank der Strom dann kurz etwas und zog dann im weiteren Verlauf hoch bis 80A. Hab das dann als "leichten" Wicklungsschluss oder Eigenheit des Motors bzw. Motor/Getriebe/Prop-Kombi interpretiert. Der Strom blieb dann auch stabil, es gab auch keine Drehzahlschwankungen oder andere Irritationen.

Ich glaube auch nicht mehr, dass die Magneten schief eingebaut wurden. Die Verklebung ist nicht so wirklich optimal und im Heli-Forum gibt es sogar einen informellen "Club der Pyro32/700- Magnetverschieber“:

Magnetanordnung Pyro 700 - RC-Heli Community

Also, die Magneten können sich z.T. verschieben - wahrscheinlich, wenn der Antrieb zu warm wird. Dann versagt wohl der Kleber, wird übergangsweise weich, die Magneten verschieben sich dann - im kalten Zustand ist der Kleber dann wieder hart/zäh.
Die hohen Angaben zur Temperaturfestigkeit bei der Wicklung und bei den Magneten scheinen evtl. nicht zu der Temperaturfestigkeit der Magnetverklebung zu passen. Allerdings werden die Teile in rauen Mengen in den Helis eingesetzt...da sollte man einige Ausfälle nicht überbewerten. Da ich aber eher wenig Kühlmöglichkeit in meinen angestrebten Einsatzbereich erwarte, werde ich da natürlich hellhörig.
 
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steve

User
Ja, hast Du schon richtig geschrieben. Bei den Testläufen auf dem Prüfstand wurde er zwar sehr warm aber noch nicht so warm, dass es weh tat. Also unter 50°. Aber doch wärmer, als gewohnt. Wenn´s zu warm wurde, dann vorher, also evtl. im Heli-Betrieb. Gab da dieses Jahr ja auch ein paar richtig warme Tage. Ich konnte mir nur einfach nicht vorstellen, dass bei der Verklebung ein derart temp. empfindlicher Kleber verwendet wird. Ich war da völlig auf Epoxy oder Ähnliches fixiert. Bei mir gab es auch noch nie Ausfälle bei den Magneten. An Wicklungen habe ich wirklich so einiges gegrillt - die Verklebung der Magneten hat aber immer gehalten. Naja, man kann immer noch dazu lernen und das Pyro-Universum hat wohl andere Eigenheiten, als das von Scorpion.
 
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steve

User
ps...zu der notwendigen Wärme zur Erweichung des Klebers kann ich nichts sagen. Nach dem Aceton-Bad war der Kleber sehr weich. Um aber eine Glocke auf z.B. 100° zu bringen, braucht es schon etwas mehr an "Kernwärme". Die Wicklung zeigte jedoch keine Verfärbung. Mir ist das alles ein Rätzel und ich möchte da auch keine Empfehlungen abgeben.
 
Hallo zusammen,
ist wahrscheinlich eine Krankheit bei diesem Motor.
Habe ihn zur Überprüfung eingeschickt.
Gleiches Problem,das aber auf Kulanz repariert wurde.
 

Aschi

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Hi zusammen,

Wenn man den Link zu RC Heli verfolgt, der ist ja schon über 10 Jahre alt.
Das ist ja noch aus der Zeit aus der auch das Thema mit den Fun Motoren und den verdrehten Magnet Segmenten aktuell war.
Ich hatte da einige auf der Werkbank.

Rückblickend würde ich sagen die haben wohl damals einen nicht ganz Optimalen Kleber verwendet.

Thomas
 

steve

User
Hallo,
da ich den Motor gebraucht erworben habe, kann ich nicht sagen, wie alt er ist. Er sah/sieht wirklich neuwertig aus aber das muss ja nichts bedeuten.
Ich hoffe nur, dass meine Verklebung jetzt hält. Man hört ja ansonsten nur Gutes von diesen Motoren.

Noch mal kurz etwas zur Verklebung der Magnete. Ich habe da noch etwas drüber nachgedacht und es ist eben einen riesen Unterschied, ob ein Formmagnet in die Glocke geklebt wird, oder ob ein rechteckiger Magnet in die runde Glocke geklebt wird - wie beim 600-09. Einmal haben wir einen definierten Spalt über die gesamte "Klebefläche", im Letzteren zwei Linien ohne Spalt und dann auf der gesamten Klebefläche einen doch mehr oder weniger großen Spalt.
Die Formmagnete dürften auch mit sehr wenig Klebekraft ausreichend halten - bei den rechteckigen Magneten braucht es wahrscheinlich immer einen Kleber mit den fugenfüllenden Eigenschaften von Epoxy, zumindest ist man dann auf der sicheren Seite.

So ein richtig gutes Gefühl habe ich deshalb bei der weiteren Erprobung nicht, bzw. werde bei der nächsten Gelegenheit die Spalte doch noch mit Epoxy ausfüllen.

So...es zeichnet sich am Horizont ein blauer Streifen ab. Evtl. kann ich heute mit dem Antrieb in die Luft.:)

VG
 
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