QR-Differenzierung

Staubli

User
Liebe Kollegen
Ich habe mir eine zweite Messerschmitt M35 angeschafft mit einem kräftigeren Elektroantrieb als bei der ersten.
In der Anleitung wird eine Querruderdifferenzierung von +25 mm / -15 mm vorgegeben.
Die erste M35 zeigt mit dieser Einstellung sehr schönes Kurvenverhalten.
Nun hat mir ein Kollege gesagt, wenn ich vermehrt Kunstflug mit der zweiten machen wolle, sei eine QR-Differenzierung kontraproduktiv. Es seien kaum schöne Rollen zu fliegen. Ich solle +25mm / -25mm programmieren.
Könnt Ihr mir dazu Eure Einschätzung abgeben?
Danke und Grüsse,
René
 
Moin,
ich habe bei meiner M35 keine Differenzierung drin.
Probier es doch einfach aus und schau, mit was du besser klarkommst.
 

Uups

User
Moin.

Differenzierung ist so'ne Sache, da vertritt so ziemlich jeder seine eigene unumstößliche Meinung. So richtig los geht dann die Diskussion, wenn dann noch Kunstflug dazu kommt.
Ich würde das modellabhängig machen.
Wenn das Ding nicht sauber rollt, wird differenziert das es paßt.
Habicht/B4/Carbon-Cub/Stick
Alle so differenziert, das sie sauber um die Längsachse drehen.

Just my 2cent

MfG Jürgen
 

Heinz234

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Guck doch einfach wie die Kiste rollen fliegt. Wenn’s ohne differenzierung eiert programmierst Du halt eine rein… so pauschal lässt sich das nie sagen.
 
Die Frage müsste eigentlich anders lauten: welchen Zweck hat denn eine Differenzierung?
Die Sache ist nämlich die, dass ein jeder (!!) Steuerbefehl nicht nur eine Krafteinwirkung, sondern immer mehrere verursacht. So z.b. der Querruderausschlag. Dadurch, dass auf der einen Seite das Ruder nach oben und auf der anderen Seite nach unten geht, verändert sich nicht nur der Auftrieb am Flügel (Rollbewegung), sondern auch den Strömungswiderstand. Auf der Seite, wo das Ruder nach unten ausschlägt, steigt der Widerstand stärker an, als auf der Seite wo das Ruder nach oben geht. Durch dieses einseitige "abbremsen" entsteht so eine Gierbewegung, welche das Flugzeug um die Hochachse "schiebt". Wie stark dieses Schlingern ist, hängt vom Profil, dem aktuellen Ruderausschlag und der Fluggeschwindigkeit ab. Ist also weder linear noch immer eindeutig zu bestimmen. Man kann das aber deutlich "verbessern" indem man den Ruderausschlag nach unten etwas kleiner macht und so die beiden "Bremswiderstände" fast angleicht. Die optimale Differenzierung hat man dann erreicht, wenn das Flugzeug sauber rollt, ohne stark von der Rollachse abzuweichen. Ist aber, wie gesagt, auch Geschwindigkeitsabhängig und daher nie 100% genau einzustellen. Ein Flieger, der bei Halbgas auf Quer fast Gierfrei ist, kann bei Vollgas wieder deutlich schlingern.
Bei schnellen Seglern z.b. geht man daher teilweise einen anderen Weg und reduziert die Ausschläge insgesamt. Sprich, giert das Modell auf Quer zuviel, wird der Querruderausschlag etwas zurück genommen.
 
Hallo René!

Du kannst doch, je nach Sender, die QR-Differenzierung (Stufe 1. Ohne, Stufe 2. 25/15, 3. 25/25), global, auf einen 3-Wege-Schalter etc. legen und dann teste, was für dich am besten funktioniert.

Global wird beim erfliegen praktikabler sein und wenn es passt mit in die Flugphase übernehmen.

Gruß
Nick
 
Zuletzt bearbeitet:

Robinhood

Vereinsmitglied
Die Frage müsste eigentlich anders lauten: welchen Zweck hat denn eine Differenzierung?
Die Sache ist nämlich die, dass ein jeder (!!) Steuerbefehl nicht nur eine Krafteinwirkung, sondern immer mehrere verursacht. So z.b. der Querruderausschlag. Dadurch, dass auf der einen Seite das Ruder nach oben und auf der anderen Seite nach unten geht, verändert sich nicht nur der Auftrieb am Flügel (Rollbewegung), sondern auch den Strömungswiderstand. Auf der Seite, wo das Ruder nach unten ausschlägt, steigt der Widerstand stärker an, als auf der Seite wo das Ruder nach oben geht. Durch dieses einseitige "abbremsen" entsteht so eine Gierbewegung, welche das Flugzeug um die Hochachse "schiebt". Wie stark dieses Schlingern ist, hängt vom Profil, dem aktuellen Ruderausschlag und der Fluggeschwindigkeit ab. Ist also weder linear noch immer eindeutig zu bestimmen. Man kann das aber deutlich "verbessern" indem man den Ruderausschlag nach unten etwas kleiner macht und so die beiden "Bremswiderstände" fast angleicht. Die optimale Differenzierung hat man dann erreicht, wenn das Flugzeug sauber rollt, ohne stark von der Rollachse abzuweichen. Ist aber, wie gesagt, auch Geschwindigkeitsabhängig und daher nie 100% genau einzustellen. Ein Flieger, der bei Halbgas auf Quer fast Gierfrei ist, kann bei Vollgas wieder deutlich schlingern.
Bei schnellen Seglern z.b. geht man daher teilweise einen anderen Weg und reduziert die Ausschläge insgesamt. Sprich, giert das Modell auf Quer zuviel, wird der Querruderausschlag etwas zurück genommen.

Die Sache mit dem Luftwiderstand beim Querruderausschalg hält sich hartnäckig wie Eisen im Spinat. Auch ich war früher dieser Theorie gefolgt. Hier wird diskutiert, warum das Gieren/Schlingern/Schwänzeln bei QR-Ausschlag entsteht: https://www.rc-network.de/threads/d...n-warum-geht-es-mal-warum-mal-nicht.11844852/
Beitrag #18 führt einen Link an, für diejenigen, die sich mit dem Thema befassen möchten.
 

Papa14

User
Die Sache mit dem Luftwiderstand beim Querruderausschalg hält sich hartnäckig wie Eisen im Spinat
Die Ursache mag heftig diskutiert werden, aber einem aktuellen Hit zufolge ... "Ist doch egal, wie das heißt, Du weißt schon, was ich mein" ... ist das Ergebnis in jedem Fall dasselbe. Und darüber sind sich glaube ich alle einig. ;)

Die erste M35 zeigt mit dieser Einstellung sehr schönes Kurvenverhalten.
Das hast du jetzt schön, aber falsch formuliert. Das QR ist nur für das Einleiten der Schräglage zuständig, für den eigentlichen Kurvenflug sind andere Kräfte verantwortlich.

Nun hat mir ein Kollege gesagt, wenn ich vermehrt Kunstflug mit der zweiten machen wolle, sei eine QR-Differenzierung kontraproduktiv.
Damit hat er nicht unrecht. Stell dir vor, das Modell fliegt im Rückenflug und du machst eine halbe Rolle in die Normalfluglage. Dann schlägt ja das QR mit einer negativen Differenzierung aus und die halbe Rolle wird zu einem Schwanzwedler - übertrieben ausgedrückt.

Ich würde mal sagen, bei einem Segler bringt das schon etwas. Bei einem Tief- oder Mitteldecker Motormodell ist eine QR Differenzierung eher zu vernachlässigen.

Für Einstellung des Modells für Kunstflug bietet sich an, die notwendige Differenzierung bei einem senkrechten Sturzflug zu ermitteln. Allerdings gestehe ich, dass ich mir der Methode auch so meine liebe Not habe. Weil einerseits ist dieser Sturzflug immer so schnell vorbei und andererseits kann ich beim besten Willen nicht erkennen, ob das Modell jetzt sauber rollt oder nicht. :D
 

k_wimmer

User
Ich weiss, dass es nicht hilfreich ist:
"Und täglich grüßt das Murmeltier" ist das gleiche wie EWD und Schwerpukt oder auch Motorseitenzug!

Ich sage mal: Im Link von Robin findet man alles was man dazu wissen muss.
 
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