Andre0707 schrieb:N´abend,
Als Anfrage an eine Zeitung, ob ein Bericht über dieses oder jenes Modell gewünscht wird, kam nur: Welche Beiträge haben Sie bisher verfasst, Referenzen... .?! Wo bleibt das Interesse?
- Die Qualität der Autorenarbeiten ist gelinde gesagt weit gestreut.
Andre
Wenn Du es so genau nimmst, dann ist Dieser Satz selbst auch wieder eine Pauschalisierung, quasi rekursivUlrich Horn schrieb:Aber dein Vorwurf der Pauschalisierung und des über-einen-Kamm-scherens ist selbst eine Pauschalisierung, merkst du das?
Mir kommt es eher auf den Unterschied zwischen "Meinung" und "Behauptung" an. Ich lasse hier mal den Thread-Eröffner zu Wort kommen:Ulrich Horn schrieb:Unsinnig ist es hingegen, eine solche Meinung für "richtig" oder "falsch" zu halten. Dass Meinungen auf ganz unterschiedliche Weise zustande kommen und nicht jede einer objektiven Überprüfung stand hält, ist nun mal so.
Bis hier hin kann ich die Sache mit der "Meinung" gelten lassen.holger_flieger schrieb:Meiner Meinung nach ist das Niveau innerhalb der letzten Jahre erheblich abgesackt. Werbung wird immer mehr
Hier aber geht es schon los mit für meine Begriffe nicht den Tatsachen entsprechenden Beha- äh Mutmaßungen.holger_flieger schrieb:und die 'objektiven' Tests verkommen zum Ausformulieren der Katalogangaben mit viel unnötigem Gelaber drumherum. Leider. Irgendwie scheinen die Tester nur noch unbezahlbare Hightecgeräte oder Almost ready to fly Modelle zufliegen.
Hier habe ich an anderer Stelle schon die Antwort gegeben, sie passt auch zu Deinem Satzholger_flieger schrieb:Ich finde dass hier irgendwie die Individualtät auf der Strecke bleibt, wenn nur noch gemacht wird was die Anleitung diktiert.
Das sehe ich komplett anders. Manche Hersteller sind auch meiner Meinung nach beratungsresistent. Bei Simprop z.B. aber habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kritik sehr wohl angenommen und Fehler schnellstmöglich beseitigt werden. Wenn nicht "wir" Berichteschreiber ein Modell ganz streng nach Anleitung aufbauen und etwaige dabei auftretende Fehler dokumentieren oder eine vielleicht unkonventionelle Lösung wegen "datt kenn ich nich" nicht ausprobieren - wo ist da noch der Sinn eines "Tests"? Wobei ich persönlich das Wort "Erfahrungsbericht" bevorzuge. Eigenmächtige Änderungen verfälschen das Bild m.M. nach. Um mal wieder den Autosektor zu bemühen: Würdet ihr einen Test befürworten, bei dem einem Golf direkt zu Anfang eine Brembo Bremsanlage implantiert wird, nur weil die besser bremst?Ulrich Horn schrieb:Ob die nun ehrlicher sind, lassen wir dahin gestellt sein - auf jeden Fall fehlt ihnen der von dir beschriebene aufwändige Austausch des Autors mit dem Hersteller. Und damit sind sie vielleicht tatsächlich näher an der Realität desjenigen, der sich so einen Bausatz kauft.
Da sind wir wieder im Bereich der Rekursion, oder auch der Katze, die sich in den Schwanz beißt. Die Zeiten ändern sich resp. haben sich geändert, die Laubsäge ist out, allenthalben liest man nur von ARF, RTF und EPP. Betrachtet man dieses Genre als Demokratie, so entscheidet eben die Mehrheit. Die Mehrheit kauft China-Böller, Billigramsch und Styroschleudern. Also gehen die Zeitschriften darauf ein, um der Masse zu folgen. Jetzt kommt der Punkt, an dem irgendwie mein Verständnis auszusetzen scheint: Warum meckert die Masse dann aber immer noch?Ulrich Horn schrieb:Also ist es legitim, wenn sich die Redaktionen neue Leserkreise erschließen oder sich zumindest auf das konzentrieren, was das Internet nicht bietet. Damit machen sie ihren ..sagen wir mal: Internet-affinen Lesern bzw. Ex-Lesern nicht unbedingt Freude, und genau das bildet sich in solchen Threads ab.
Stimmt, und teilweise dürften diese von mir ungeliebten Behauptungen ja leider auch mit der Realität übereinstimmen, so ganz weltfremd bin ich ja nun doch nicht . Aber ebenso leider darf z.B. im Internet jedes arme Würstchen einen auf dicke Hose machen und sich zur Schau stellen. Die Qualität wird gottlob (noch) nicht durch die Anzahl von Hits oder den Page-Rank bei Google festgelegt, sonst wäre das Ende unserer Zivilisation nahe. Bei meinem Kosmos "Radiomann" gewann auch immer der lauteste Sender, was aber leider nicht automatisch mit guter Musik einher ging.Ulrich Horn schrieb:Der Vorwurf, dass (Test-)Berichte geschönt, gekauft oder sonstwie von kommerziellen Interessen beeinflußt sind, ergibt sich ebenfalls aus der Entwicklung. Schließlich liest man Bau- und Erfahrungsberichte längst auch auf Homepages und in Online-Medien.
Ingo, ich kann dich sehr gut verstehen, aber leider ist es doch so, dass der geneigte Leser Deines Tests (oder Efahrungsberichtes) von Deiner Mühe und der Vielzahl der Bilder, die Du gemacht hast, keine Ahnung hat. Woher auch?Ingo Seibert schrieb:Am allerschlimmsten ist es für die ehrlichen Schreiber, und das ist nunmal die Mehrzahl, dass sie sich den A...sch aufreißen beim Bau, alles fein säuberlich dokumentieren, mit dem Hersteller zig-Mal Rücksprache halten sofern nötig, tausende Bilder verschießen um davon eine handvoll dem Verlag zu schicken und anschließend alles mit dem Modell Erlebte und Wichtige versuchen noch möglichst locker geschrieben dem Leser, also EUCH, zu präsentieren. Dafür bekommt man dann, je nach Verlag, zwischen 30 und 70 Euro Seitenhonorar plus evtl. ein kostenloses Modell (wobei ich meine Modelle größtenteils selbst bezahle, und die Innereien eh immer aus der eigenen Tasche zu löhnen sind).
Genau hier liegt eine der Ursachen eventueller Missverständnisse: Offensichtliche Bauplanfehler oder Ungereimtheiten bügelst Du beim Bauen automatisch aus, aufgrund Deiner Erfahrung und selbst, wenn Du Dich doch mal strikt gegen Deine innere Überzeugung sklavisch an die Bauanleitung gehalten hast, wirst Du das Modell sicher fliegen und heile wieder landen können, trotz offensichtlicher Bau- oder Einstellungsfehler (die die Anleitung aber so fordert). Du trimmst dann eben sofort nach bzw. machst instinktiv die richtigen Knüppelbewegungen. Anders kannst Du ja auch gar nicht.Ich habe in meiner Laufbahn an die 150 Modelle gebaut und noch mehr geflogen, dadurch bekomme ich auch absolut schlechte Vögel in den Griff und meist auch wieder heil zu Boden.
Ja, das siehst Du zu streng, wie ich finde. Was sollen sie denn sonst testen, wenn nicht die Modelle, die die Mehrheit kauft? Und die Masse der Modelle sind nun mal die ARF-Modelle.holger_flieger schrieb:Meiner Meinung nach ist das Niveau innerhalb der letzten Jahre erheblich abgesackt. Werbung wird immer mehr und die 'objektiven' Tests verkommen zum Ausformulieren der Katalogangaben mit viel unnötigem Gelaber drumherum. Leider. Irgendwie scheinen die Tester nur noch unbezahlbare Hightecgeräte oder Almost ready to fly Modelle zufliegen. Ich finde dass hier irgendwie die Individualtät auf der Strecke bleibt, wenn nur noch gemacht wird was die Anleitung diktiert.
Wie auch immer, das waren so ein paar Eindrücke von mir, die Liste ließe sich beliebig erweitern. Was denkt ihr?
Oder sehe ich das Ganze etwas zu streng?
MfG
Holger
udogigahertz schrieb:Dein ungeliebter Vergleich mit den Autozeitschriften:
Vielleicht könnten die Fachzeitschriften doch von denen noch was lernen? Die haben z. B. immer eine Leserrubrik, in der Leser ihre eigenen Erfahrungen und Wertungen zu dem vorhergehenden Heft mitteilen können. Wenn jetzt ein Leser Kritik an einem Autor, an einem Artikel übt, könnte man doch diese Kritik dem Autor zukommen lassen und in der nächsten Ausgabe könnte dann sowohl die Kritik des Lesers als auch die Antwort des Autors und/oder des Verlages mit dazu abgedruckt werden. Natürlich gäbe es da wohl immer eine zweimonatige Verzögerung, aber besser, als gar nicht.
Grüße
Udo
Das kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen, denn dazu würde es doch reichen, wenn die jeweilige Redaktion eine E-mail Adresse für Leserzuschriften angibt. Einen Brief mit Unterschrift baucht man dafür heutzutage doch nicht mehr zu schreiben.Meinrad schrieb:Leider ist es aber so, dass genau dieser Gedankenaustausch nicht statt findet. Und das liegt weniger an den Zeitschriften, sondern eher an den Lesern, für die es einfacher ist, im Internet herum zu mosern, anstatt einen sauber formulierten Brief mit Unterschrift an eine Redaktion zu schicken.
Gruß Meinrad
Ja, selbstverständlich und gerade auch positive Kritik. (Kritik kann nämlich auch positiv, lobend sein, nicht immer nur negativ).Dabei sollte es allerdings nicht nur um Kritik, sondern auch um Lob oder Zustimmung zu einem Bericht gehen. Denn das ist existenziell wichtig für die Autoren, damit sie auch Rückhalt bei den Lesern gegenüber den Herstellern haben.
Vielleicht liegt das auch daran, dass es diese "Leserbriefecken" in den Fachzeitschriften einfach nicht gibt, nie gegeben hat? Warum soll jemand also sich die Mühe machen, einen Leserbrief zu verfassen, wenn er mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass dieser nicht veröffentlicht wird? Egal, ob es sich um positive oder negative Kritik handelt.Ingo Seibert schrieb:Moin zusammen,
nachdem ich heute schon mit Fidel Castro verglichen wurde (), schön kurz jetzt. Udo, es ist leider so, dass überhaupt keine Reaktionen kommen, was soll man da veröffentlichen? Sämtliche Adressen stehen im Impressum oder auf den HPs der Verlage.
Mich stört das auch, ist aber wohl nicht zu ändern: Da gibt es endlich ein bestimmtes neues Modell einer Firma jetzt zu kaufen und schwupp, wird es getestet. Und nicht nur von einer einzigen Zeitschrift. Sollen die sich etwa absprechen? Was wäre da für ein Sinn dahinter? Die meisten Menschen kaufen sich doch nur eine Fachzeitschrift, nicht alle auf einmal. So, und dann nehme ich die Zeitschrift, in der der lang erwartete Test des neuen "Superfliegers" drin steht. Und wenn dieser nun nur in der Konkurrenzzeitung drin steht?Ludger F. schrieb:1.Es kommt recht häufig vor das verschiedene Hefte das gleiche Modelle besprechen.Finde ich nicht gut und auch höchst seltsam,da ja einige Autoren die Modelle selber kaufen.Warum kaufen sich denn alle auf einmal das gleiche Modell?Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Weil sie erstens überprüfen wollen, ob die Empfehlungen des Herstellers richtig sind? Und zweitens gibt es doch recht häufig Abweichungen von den Vorschlägen. Mal genau nachschauen. Absprache? Geschenkte Produkte? Nun, wenn man den Zeitaufwand für das Zustandekommen solch eines Testes einrechnet, dann buttern die Autoren selbst dann zu, wenn man berücksichtigt, dass sie die Ausrüstung komplett geschenkt kriegen und außerdem noch 200,--€ Honorar. (Es sei denn, man darf eine Voll-CFK-handgefertigte supergroße Edel-Orchidee testen und anschließend behalten )2.Wie ich hier lese müssen die Autoren die Innereien selber kaufen.Warum halten sich die meisten dann an die Herstellerangaben und bauen nicht andere,manchmal sogar weitaus bessere Komponenten ein?Vielleicht würde es helfen das Internet zu benutzen,aber möchte man das überhaupt?Ich finde das riecht schon ein wenig nach Absprache und geschenkten Produkten.
Sehe ich nicht so: Für Scale-Nachbauer ist das Wissen um die Originale sehr sehr wertvoll.3.Beiträge von manntragenden Flugzeugen haben in einer Modellbaufachzeitschrift nichts zu suchen.Dafür gibt es andere Literatur.Ist für mich verschenkter Platz und ich sehe das als Lückenfüller an.
Nachdenken hilft: Vielleicht einfach deswegen, weil nicht jeder in der Lage oder bereit ist, mehrere Antriebe zu kaufen und sich hinterher auf Halde zu legen?Es wurde erwähnt das ein anderer Antrieb möglich ist,aber eingebaut und getestet wurde er nicht.Warum wohl nicht?
Ludger F. schrieb:...
1.Es kommt recht häufig vor das verschiedene Hefte das gleiche Modelle besprechen.Finde ich nicht gut und auch höchst seltsam,da ja einige Autoren die Modelle selber kaufen.Warum kaufen sich denn alle auf einmal das gleiche Modell?Ein Schelm wer böses dabei denkt.
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