R&G Harz L und Härter CL Tempern notwendig

bomb88

User
Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Entscheidung zwischen dem R&G Harz L in Kombination mit dem Härter L oder dem Härter CL. Für den Härter CL sprechen die transparente Farbe, die besseren mechanischen Eigenschaften und vor allem die längere Topfzeit.

Jedoch stellen sich mir ein paar Fragen beim Härter CL: Leider habe ich nicht die Möglichkeit meine Bauteile zu tempern. Muss ich das Harz L mit Härter CL zwingend tempern um die Sprödigkeit aus dem Gebinde zu bekommen? Härtet das Gebinde auch bei aktuell niedrigeren Temperaturen von ca. 18°C bis 20°C vollständig aus und verliert seine Sprödigkeit und erhält die vollen mechanischen Eigenschaften? Die Dauer der Aushärtung spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle.

Vielen Dank für eure Unterstützung.
 

SdN

User
Ruf am besten bei R&G an und schildere dein Einsatzgebiet und die Dinge, die Dir wichtig sind.

Ich hab das auch gemacht, als ich den Dachhimmel eines meiner Autos verstärken wollte, bevor ich diesen neu bezogen habe und mir wurde hervorragend geholfen.
 
Hast du dieses Infoblatt von R&G schon gelesen? Dort ist folgendes zum Härter CL in Verbindung mit dem Harz L zu lesen:
Das Harzsystem wird üblicherweise bei Raumtemperatur gehärtet, entwickelt aber selbst bei Härtungstemperaturen unter 20 °C keine ausgeprägte Sprödigkeit (ca. 24 - 48 h). Um das volle Potential auszuschöpfen und die optimalen mechanischen und physikalischen Eigenschaften zu erhalten, empfehlen wir eine zusätzliche Warmhärtung bei mindestens 40 °C über 15 h durchzuführen.
 

Eisvogel

User
Ich nutze C+CL seit ein paar Jahren und bin aktuell am Rumpfbau.
Mein bisherige Erfahrung:
Sehr gut zu verarbeiten
sehr verträglich, kaum Gestank
bei Raumtemperatur nach 24 Std. problemlos zu entformen und nicht mehr labbrig wie bei manch anderem System
anfängliche Sprödigkeit ist ohne tempern nach ca. 1 Woche weg.

Beim jetzigen Projekt leg ich die Rumpfform sofort nach dem Zusammenbau ein paar cm über den Heizkörper. Das ist meine derzeit bevorzugte Methode, die meiner Meinung nach den tempern in nichts nachsteht. Es könnte auch schon eher entformt werden, ich laß es aber bei 24 Std.

Wenn du die Möglichkeit einer "Warmhärtung" hast, nutze sie. Übern Heizkörper oder mit Fußbodenheizung.
Ansonsten besteht auch noch die Möglichkeit von tempern außerhalb der Form. Ist aber meines Erachtens nicht nötig.
 

bomb88

User
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Dann werde ich mal das Gebinde aus Harz L und Härter Cl testen.

Jeh nach Bedarf werde ich das Bauteil bei Raumtemperatur min. 24 Stunden aushärten lassen und im Anschluss evtl. noch über dem Heizkörper "tempern".
 

CH_MEIER

User
Ich kann Harz L plus Härter G1 und G2 von R&G empfehlen. Mit G1 härtet das auch bei niedrigen Kellertemperaturen von sogar 10-15°C aus, Topfzeit ca. 30min, bei 15°C nach 3-6h einigermaßen fest und nach 12h schon entformbar / bearbeitbar - trotzdem besser immer 24h warten. GL2 hat eine Topfzeit von 210min (!). Das ist viel zu lang. Aber man kann GL1 und GL2 beliebig mischen und damit die Topfzeit passend einstellen. Keine besondere Sprödigkeit zu erkennen.
Christoph
 

vanquish

User
Ist einer der Härter G2 oder CL zufällig ident zum HG2 von GRM? Oder anders gefragt, könnte Harz L mit Härter CL/GL2 eine vernünftige Alternative zum LG112/HG2 von GRM sein?

Liebe Grüße,
Mario
 

Gideon

Vereinsmitglied
Nein, GRM entwickelt und formuliert komplett selbst. Härter CL ist sehr ähnlich zu Härter LH 285 von Hexion und hat zusammen mit Epoxdharz L eine vergleichbare mechanische Performance. Die Topfzeit ist allerdings eher vergleichbar mit LH 286 und was hierbei besonders auffällig ist: die Viskositätszunahme beginnt erst ganz am Ende, sodass 60 Minuten fast vollständig ausgenutzt werden können. Tg geht hier bis 95 °C.

Epoxydharz LG112 hat eine Viskosität von > 2.000 mPa·s, ist also weniger stark reaktivverdünnt und keine Bisphenol A/F-Abmischung, sodass Kristallisation hier tatsächlich ein Problem sein kann. Der Härter HG2 hat ca. 20 mPa·s und verdünnt das System auf ein brauchbare Mischvsikostät für Handlaminate. Weniger Reaktiverdünner bedeutet im Umkehrschluss auch weniger Härtungsschrumpf. Tg geht hier bis 120 °C.
 

vanquish

User
Danke!
Auf deine Empfehlung hin vor geraumer Zeit bin ich auf das LG112/HG2 für den Formenbau gekommen und bin damit überaus zufrieden. Ich will auch nicht umsteigen, aber meine Vorräte davon gehen zur Neige und ich brauch morgen/übermorgen Harz. Ein Händler vor Ort hätte die R&G Komponenten halt gerade lagernd...
 

Gideon

Vereinsmitglied
L im Mix mit GL1/GL2 ist auch für den Formenbau gut geeignet. Gerne auch mit CL. Alle 3 haben das gleiche Mischungsverhältnis, sodass auch untereinander gemischt werden kann.
 
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