Ramping, Vorschub und Frästiefe

Habe seit kurzem ne absolute Einsteiger-Fräse (TTC 450 mit 500W-Spindel / 12000U/min max.) und habe mich als absoluter Newbe in Sachen CAM / CNC mal in das Thema eingearbeitet. Am besten geht so was, wenn man konkrete Fräs-Ziele im Auge hat und das sind bei mir mal Ruderhebel für WK,QR und SR aus GFK 1.5mm und 2.5mm.
Da ich reiner Linux-User bin und zudem OpenSource Enthusiast nutze ich fürs CAD FreeCAD und fürs CAM auch FreeCAD mit der Path Workbench und um den Drucker anzusprechen die GRBL controller application Candle. Das ist alles bestimmt nicht "Profi"-Werkzeug, aber alle 3 Software Module habe ich ganz ordentlich im Griff und die Fräse macht exakt was ich will (manchmal macht sie zwar nicht genau was ich will, aber immer das was ich "programmiert" habe ;-)).

Aktuell arbeite vermutlich rel. konservativ mit einem spiralverzahnten 1.5mm Schaftfräser mit 120mm/min Vorschub in X/Y und 30mm/min in Z-Richtung. Z-Stepping max. 1.8mm und aktuell noch ohne Ramping.
Der 1.5mm Schaftfräser hat den Vorteil, dass ich die 1.5mm Löcher der Hebel (Konstruktion im CAD 1.52mm und im CAM als Helix-Path erstellt) ohne Werkzeugwechsel fräsen kann. Die Ergebnisse sind bisher absolut ordentlich, aber es geht eben relativ langsam.

Wo mir die Erfahrung fehlt, ist das Vorgehen bzw. den Features beim Fräsen.
Deshalb hier kurz die Punkte, wo mir evtl. jemand mit Fräserfahrung helfen kann, mein Vorgehen weiter zu verbessern.

Welches Z-Stepping würdet ihr empfehlen. Würde gerne das 2.5mm Material auf einmal fräsen. Ist das mit einem 1.5mm Fräser sinnvoll möglich?
Welcher Vorschub bei meinen max. 12000 U/min wäre da möglich?

Aktuell arbeite ich ohne Ramping, was eigentlich auch gut funktioniert. Weiß aber nicht, ob das dem Fräser und der Genauigkeit gut tut. Oder ist das für so kleine Fräser nicht notwendig?

Gruß Rainer
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Rainer,

in den letzten zwei Jahren habe ich "ein paar Kilometer" 2mm GFK gefräst. Dabei verwende ich ausschließlich 2mm diamantverzahnte Fräser.
Drehzahl kann ich gar nicht so genau sagen, weil ich meine Kress-Spindel manuell einstelle. Aber in jedem Fall etwas mehr als 12000 U/min. Der Vorschub ist 1000mm/min. Rampe 60 Grad. Aber die habe ich immer. Egal ob bei Holz oder GFK. Die Zustellung ist 2mm. Absaugung am Fräser und natürlich mit Einhausung.
Ich gehöre aber zu denjenigen, denen die Standzeit des Fräsers ziemlich egal ist. Wenn der durch ist wird er ausgewechselt. D.h. es wird sicher Kollegen geben die andere Werte verwenden.
Was ich gelernt habe, GFK ist nicht GFK. Selbst bei farbigem GFK gibt es Unterschiede beim Fräsen.

Was ich nicht probieren würde, mit Deinem spiralverzahnten 1,5 mmm Fräser mit 2,5mm Zustellung ins GFK donnern und dann noch höheren Vorschub verwenden. Das kann gut gehen, muss es aber nicht.
Aber vielleicht liege ich da falsch.
Den Schnittdatenrechner von Sorotec kennst Du? (Der Link führt direkt auf den Download)
 
Hallo,

da solche Fräserchen praktisch "nichts" kosten würde ich es ab und an einfach mal drauf ankommen lassen einen kaputt zu machen.
Oft geht erheblich mehr als Schnittdatenrechner vorschlagen.
Gerade in einem Zug durchfahren anstatt auf 2 zu verteilen hat oft sogar deutlich positive Effekte auf die Lebensdauer solange die Unterlage ein fräserfreundliches Material ist.

Bzw. bei Hobbymaschinen ist das alles ohnehin keine präzise Wissenschaft und viel mit ausprobieren verbunden - besonders bei dünnen Fräsern.
Während einerseits oft mehr geht als man denkt kann es auf der anderen Seite auch an Kleinigkeiten scheitern wie z.B. Spiel, Vibrationen oder eiernder Spindel so dass man selbst mit konservativsten Einstellungen kaum durch kommt ohne etwas abzubrechen.

Christian
 
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