Robinhood
Vereinsmitglied
Die zunehmenden Reglementierungen im klassischen Modellflug wurden unter anderem (oder im Besonderen) durch den Wildwuchs der Drohnen verusacht. Einige Modellflieger schimpfen über „diejenigen, die uns den ganzen Mist eingebrockt haben“, aber auch die verantwortungsvolle Drohnenpiloten leiden unter den Verschärfungen. Ich möchte Euch ein Projekt vorstellen, das die Drohnentechnik zu einem, wie ich finde, sehr sinnvollen Zweck einsetzt: Der Wildtierrettung vor dem Mäh- und Pflügetod. Jedes Jahr werden tausende von Rehkitzen beim Mähen von Gras für die Tierfütterung/Silage getötet oder verstümmelt. Den Tieren dieses Schicksal zu ersparen, hat nicht nur ethisch-moralische Gründe, sondern auch wirtschaftliche. Kadavereste gemähter Tiere verwesen im Futtergras und vergiften die damit gefütterten Nutztiere. Es ist also eine Win-Win-Situation für Alle.
Ohne moderne Drohnentechnik wäre diese Arbeit nicht durchführbar. Wärmebildsensoren entdecken aus 45m Höhe zuverlässig warme Körper im Bewuchs. Die Liegepositionen werden durch GPS-Koordinaten markiert, die dann den Teams die Bergung und Sicherung der Tiere ermöglichen.
Seit 2 Jahren bin ich Mitglied bei der Wildtierhilfe Amerang, die für die Rehkitzrettung und Kiebitznester-Suche moderne Drohnentechnik einsetzt. Zum Einsatz kommen DJI Phantom 4 Multikopter, zusätzlich ausgestattet mit einer sehr hochwertigen FLIR Infrarotkamera. Inklusive Zubehör wie Ersatzakkus, Wärmebildmonitor, Ladetechnik usw. kommt man auf einen Systempreis von ca. 8.000€. Der Verein setzt drei dieser Systeme ein. Es gibt mittlerweile auch günstigere Systeme, aber auch hier hat Qualität ihren Preis. Meine Erfahrung als Modellflugpilot (Flächenmodelle und Heli) erleichterte mir den Einstieg erheblich, die Grundlagen der Steuertechnik musste ich nicht mehr lernen und konnte relativ schnell loslegen. Der Erwerb des A2-Scheins ist obligatorisch. In den letzten Jahren retteten die drei Teams des Wildtierhilfe-Vereins bei ca. 600 Einsätzen über 350 Kitzen das Leben oder vor qualvollen Verstümmelungen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Vereine und Gruppierungen, aber auch Einzelpersonen wie Landwirte, Jäger und engagierte Drohnenbesitzer, die sich bei der Wildtierrettung ehrenamtlich einbringen. Die Finanzierung der kostspieligen Ausrüstung unterstützen oft Naturschutzbehörden, Landratsämter, Maschinenringe, Jagdverbände usw. Auch durch private Crowdfunding-Aktionen über Facebook und Instagram haben einige Gruppierungen die Anschaffung von Drohnen und Zubehör finanziert.
Vor dem Einsatz wird das Einsatzgebiet für den effizientesten Kurs über die Fläche am PC programmiert. Die Drohne fliegt den Kurs dann fast autonom ab:
Gestartet wird oft um 04:00 Uhr morgens, damit die Wärmesignaturen möglichst deutlich sind:
Eine DJI Phantom 4 dient als „Lastenträger“ für die FLIR-Kamera (das schwarze Bauteil hinter der optischen Kamera) und das Bildübertragungssystem (die blaue Zusatzantenne mit dem Pilzkopf) funkt zur Bodenstation mit Monitor):
Pilot und Spotter bilden ein Team, das ständig hochkonzentriert die Drohne und den Wärmebildmonitor beobachten muss, damit auch kein Point of interest (POI) übersehen wird:
Aus 45m Höhe sieht ein Tier im hohen Gras auf dem Monitor so aus:
In 10m Höhe kann man fast jedes Detail erkennen, hier ist es eine Geiß, die gerade Ihr Kitz säugt:
Im hohen Gras findet man ein verstecktes Kitz nur direkt von oben, das optische Kamerabild löst erst unter 15m das Tier in der Umgebung auf. Zu Fuß aus normaler Augenhöhe würde man das Kitz nicht sehen, wenn man nicht genau wüsste, dass es da ist:
Der kleine Racker wehrt sich etwas gegen seine Lebensrettung:
Diese Augen…
Aber auch Nester des streng geschützten Kiebitz suchen wir mit der Drohne. Der Kiebitz baut seine Nester nur auf Ackerflächen mit gut getarnten Eiern. Leider werden die Nester beim Pflügen oder düngen/spritzen der Felder oft zerstört. Die gefundenen Nester werden markiert und umzäunt, damit Fuchs und Dachs die Eier nicht fessen. Zum Schutz vor dem Auskühlen während der Umzäunungsarbeiten gibt es einen Eierwärmer drauf :
Spektakuläre Sonnenaufgänge und wunderschöne Landschaftsbilder bekommt man quasi als Gratiszugabe:
Ohne moderne Drohnentechnik wäre diese Arbeit nicht durchführbar. Wärmebildsensoren entdecken aus 45m Höhe zuverlässig warme Körper im Bewuchs. Die Liegepositionen werden durch GPS-Koordinaten markiert, die dann den Teams die Bergung und Sicherung der Tiere ermöglichen.
Seit 2 Jahren bin ich Mitglied bei der Wildtierhilfe Amerang, die für die Rehkitzrettung und Kiebitznester-Suche moderne Drohnentechnik einsetzt. Zum Einsatz kommen DJI Phantom 4 Multikopter, zusätzlich ausgestattet mit einer sehr hochwertigen FLIR Infrarotkamera. Inklusive Zubehör wie Ersatzakkus, Wärmebildmonitor, Ladetechnik usw. kommt man auf einen Systempreis von ca. 8.000€. Der Verein setzt drei dieser Systeme ein. Es gibt mittlerweile auch günstigere Systeme, aber auch hier hat Qualität ihren Preis. Meine Erfahrung als Modellflugpilot (Flächenmodelle und Heli) erleichterte mir den Einstieg erheblich, die Grundlagen der Steuertechnik musste ich nicht mehr lernen und konnte relativ schnell loslegen. Der Erwerb des A2-Scheins ist obligatorisch. In den letzten Jahren retteten die drei Teams des Wildtierhilfe-Vereins bei ca. 600 Einsätzen über 350 Kitzen das Leben oder vor qualvollen Verstümmelungen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Vereine und Gruppierungen, aber auch Einzelpersonen wie Landwirte, Jäger und engagierte Drohnenbesitzer, die sich bei der Wildtierrettung ehrenamtlich einbringen. Die Finanzierung der kostspieligen Ausrüstung unterstützen oft Naturschutzbehörden, Landratsämter, Maschinenringe, Jagdverbände usw. Auch durch private Crowdfunding-Aktionen über Facebook und Instagram haben einige Gruppierungen die Anschaffung von Drohnen und Zubehör finanziert.
Vor dem Einsatz wird das Einsatzgebiet für den effizientesten Kurs über die Fläche am PC programmiert. Die Drohne fliegt den Kurs dann fast autonom ab:
Gestartet wird oft um 04:00 Uhr morgens, damit die Wärmesignaturen möglichst deutlich sind:
Eine DJI Phantom 4 dient als „Lastenträger“ für die FLIR-Kamera (das schwarze Bauteil hinter der optischen Kamera) und das Bildübertragungssystem (die blaue Zusatzantenne mit dem Pilzkopf) funkt zur Bodenstation mit Monitor):
Pilot und Spotter bilden ein Team, das ständig hochkonzentriert die Drohne und den Wärmebildmonitor beobachten muss, damit auch kein Point of interest (POI) übersehen wird:
Aus 45m Höhe sieht ein Tier im hohen Gras auf dem Monitor so aus:
In 10m Höhe kann man fast jedes Detail erkennen, hier ist es eine Geiß, die gerade Ihr Kitz säugt:
Im hohen Gras findet man ein verstecktes Kitz nur direkt von oben, das optische Kamerabild löst erst unter 15m das Tier in der Umgebung auf. Zu Fuß aus normaler Augenhöhe würde man das Kitz nicht sehen, wenn man nicht genau wüsste, dass es da ist:
Der kleine Racker wehrt sich etwas gegen seine Lebensrettung:
Diese Augen…
Aber auch Nester des streng geschützten Kiebitz suchen wir mit der Drohne. Der Kiebitz baut seine Nester nur auf Ackerflächen mit gut getarnten Eiern. Leider werden die Nester beim Pflügen oder düngen/spritzen der Felder oft zerstört. Die gefundenen Nester werden markiert und umzäunt, damit Fuchs und Dachs die Eier nicht fessen. Zum Schutz vor dem Auskühlen während der Umzäunungsarbeiten gibt es einen Eierwärmer drauf :
Spektakuläre Sonnenaufgänge und wunderschöne Landschaftsbilder bekommt man quasi als Gratiszugabe:
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