Rumpler Taube 1:9, von Maxford USA

Eine "Taube" bei den Warbirds?.....aber klar doch- alles hat ja schließlich mal mit irgendetwas "primitivem" begonnen. Im "Windsock Datafile Nr. 104" gibt es dazu eine Menge an Fotos und Informationen. Nach der D.H. 2, der Nieuport 17 und der PT-17 Stearman (über die ich ebenfalls noch berichten werde), ist die Taube bereits mein viertes Modell von Maxford. Nicht das diese Firma jetzt durch außergewöhnlich tolle Qualität o.ä., heraussticht aus dem ARF-Angebot, nein, die bringen eben immer wieder Modelle auf den Markt die man so nirgendwo anders- fast nicht- bekommt.
Als bekennender Fan von WW-1 Kisten, oder davor, war ich in den vergangenen Wochen mal wieder auf der Suche nach etwas neuem. Zur Wahl standen für mich entweder die "Bleriot XI" ein "Curtiss Pusher", oder eben besagte Rumpler Taube. Alle übrigens von Maxford USA. Trotz intensiver Suche im Netzt, war über die Modelle sehr wenig, bis beinahe nichts herauszufinden. Abgesehen natürlich von den üblichen Hersteller/Händlerinfos. Ich wollte aber Berichte aus der Praxis, wie sie nur von Modellbauern zu bekommen sind.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nach abwägen aller verfügbaren Infos, entschloss ich mich dann eben für die Taube- Der Pusher muss noch etwas warten;)
Obwohl Modellbau Lindinger einige Modelle von Maxford im Portfolio hat, war die Taube nicht darunter. Ich habe das Modell daher bei McGregor UK bestellt. Preislich passt es trotzdem und ich hätte es sicherlich hierzulande nicht günstiger bekommen. Als Option bietet Maxford bei seinen Modellen immer diverse Ausbauteile wie z.B. Motorenattrappen, Pilotenbüsten usw. an. Diese Teile muss man dann- wenn man es will- gegen Aufpreis dazubestellen. Piloten hatte ich noch von früher zu Hause, jedoch die prägnante Motorattrappe, die wirklich den Look des Modelles aufwertet, habe ich mitgekauft. Die Sendung wurde Dienstags in UK verschickt und war am Donnerstag schon bei mir- echt flott:D
Als ich dann den inneren der beiden Kartons aus der Umverpackung freigekämpft und geöffnet hatte, begrüßte mich gut gemachte ARF Kost. Alle Teile waren perfekt gegen Schäden geschützt verpackt (was dann auch das Befreien derselben aus dem Karton etwas langwierig gestaltet;)). Die einzelnen Modellteile waren sauber gebaut und wiesen keinerlei Faltenbildung auf. Auch das obligatorische Nachbügeln der Ränder o.ä., war nicht nötig.
Das Modell selbst ist mit sehr wenig Balsaeinsatz gebaut. Gefühlt aus diesem Holz ist höchstens die (wirklich) riesige Höhenflosse/Ruder, der Rest besteht komplett aus Sperrholz. Das macht das Ganze nun nicht unbedingt extrem schwer, lässt jedoch ein Gefühl von "ganz schön griffig/ massig" aufkommen. Die Motorattrappe kam in einem kleinen extra Karton mit. Sie war ursprünglich mit einem Kabelbinder an der Seitenwand innen befestigt, aber wahrscheinlich durch eine etwas dürftige Klebung hatte sich die Attrappe von ihrer Grundplatte gelöst. Kein Problem, etwas CA und alles war wieder paletti ;)
Hier noch ein paar Fotos vom Kartoninhalt, demnächst gibt es mehr. Unter anderem auch einige Bauteilgewichte.

Gruß,

Frank

IMG_0590.JPGIMG_0591.JPGIMG_0596.JPGIMG_0593.JPGIMG_0600.JPGIMG_0603.JPGIMG_0605.JPGIMG_0604.JPGIMG_0606.JPGIMG_0601.JPG
 
Die auch noch...Toll ist das gefederte Fahrwerk, oder die zwei Motorhauben. Die mit den gelaserten Ausschnitten ist für die E-Version, die andere für diejenigen Modellbauer, die mit einem Verbrenner fliegen wollen.

IMG_0616.JPGIMG_0615.JPGIMG_0612.JPGIMG_0611.JPGIMG_0610.JPGIMG_0609.JPG
 
Hallo Frank !

Die sieht ja richtig toll aus
Was für eine Größe ergibt den der Maßstab 1/9.
Ich hoffe du berichtest noch weiter vom Zusammenbau !

Lg.
Manfred !
 
Hallo Manfred, klar, die technischen Daten wären ja auch interessant ;) Da habe ich mal wieder vor "lauter lauter" gepennt:D Also, die Spannweite liegt bei 1625mm, die Länge beträgt 1168mm und das vom Hersteller angegebene Gewicht wären 2,27kg. Ich werde in Bälde eine genaue Aufstellung meiner Wägung posten, aber in Summe dürfte ich bei einem Gewicht von etwa 2200- 2300gr. landen, flugfertig. Allerdings ist das wirklich nur das Gewicht sämtlicher Komponenten, also vor der Montage, noch ohne Klebstoff oder evtl. Ausgleichsgewicht.

Gruß,

Frank
 
Weiter geht's. Wie angekündigt, einige Teilgewichte und auch der von mir verwendete Antrieb. Ich gehe bein Wiegen der Einzelteile immer sehr akribisch vor und unterteile alles in die kleinstmögliche Einheit, das wäre hier natürlich etwas zu viel des Guten, daher lediglich die Daten einiger größerer Teile.
Der Rumpf mit der separaten Motorbox wiegt 351g., die beiden Flächen je ca.245g und das doch recht voluminöse Fahwerk schlägt mit immerhin 188g. zu Buche, dazu später aber mehr. Das wirklich riesige HLW bringt auch seine 96g. auf die Waage. Dazu dann noch jede Menge Kleinkram etc., das macht für den Kit (incl. Motorattrappe): 1432g.
Die komplette Elektronik, also Antrieb, Propeller und RC- Komponenten wiegt dann nochmal 790g., ergibt also 2222g. :D
Ich habe beim Motor auf etwas ähnliches wie Maxfords Empfehlung zugegriffen, es ist ein "Dymond GTX 3546" mit 650kv. Betrieben wird er an vier Zellen mit 3000mAh. Normalerweise habe ich für derlei Modelle meinen "Standardantrieb". Es ist ein "Turnigy SK-3 4240" mit 620kv. Dieser Motor arbeitet (bis auf meine 1:5er Nieuport 17), in allen meinen WW-I Modellen. Die sind allesamt im Maßstab 1:6 und liegen in einem Spannweitenbereich von 125cm- 140cm, bei Gewichten um 2,1- 2,5kg. Dort eingesetzt, mit denselben Akkus und an einer APC-E 16x8, erreicht er klasse Leistungen bei Flugzeiten um die zehn Minuten.
Leider ist dieser Motor aber im Durchmesser etwas zu groß, die Taube hat eine recht schmal zulaufende Motorhaube, da hat gerade mal der etwas dünnere Motor Platz. Als Servos fungieren auf Quer und Höhe kräftige Standarservos mit langen Armen. Die Taube wird nämlich auf diesen Rudern mit Verwindung geflogen, also wie das Original damals auch, da braucht es dann natürlich belastbare Getriebe und Power am Servohebel. Auf Seite kommt dann ein kleines 13gr. Servo mit Metallgetriebe zum Einsatz. Das genügt an der Stelle vollkommen und wird auch so empfohlen. Ein günstiger 50 Ampere Regler der dem Motor hilft eine 14x7 APC-E zu drehen, rundet das alles noch ab.
Bevor ich mit dem eigentlichen Bau beginnen konnte, musste ich zuerst einige Vorarbeiten erledigen. Um mein Modell etwas von den ja doch uniformen Kollegen abzuheben, habe ich die Hintergründe der Hoheitsabzeichen mit weißen Quadraten hinterlegt. Auf der Flügelunterseite musste ich dann in Eigenregie die Abzeichen selbst erstellen- beim Kit sind nur zwei für die Flächenoberseite dabei.
Diese beiden, sowie die vier kleinen Kreuze auf den beiden SLW's, habe ich am PC erstellt und danach auf weißes Decalpapier gedruckt. Da ich das Modell nicht hochglänzend wollte, wurde es- auch um die Decals zu schützen, abschließend mit Mattlack aus der Dose behandelt.

IMG_0661.JPGIMG_0617.JPGIMG_0619.JPGIMG_0625.JPGIMG_0620.JPGIMG_0622.JPG
 
Als ich mit meinen Vorarbeiten soweit durch war, begann ich mit dem eigentlichen Bau des Modells. Die ersten Schritte sind das Anbringen der beiden imitierten Kühlerabdeckungen, sowie die Montage der Seitenleitwerk/ Heckspornkombination.
Die "Kühlerbleche" bestehen aus silbern lackierten gelaserten Holzteilen. Diese wurden allerdings nach dem Lackieren gelasert, so dass in den ovalen Aussparungen, sowie an den Rändern das nackte Holz zu sehen war. Ich habe beide noch einmal komplett gestrichen und dabei gleich an den Rumpfseiten, wo sie danach verschraubt werden, Rechtecke aus einer Art "Gun Metal" aufgebracht. So entsteht wenigstens etwas der Eindruck von dahinterliegenden Kühlern. Ich bin einfach der Meinung das mit ein bisschen Farbe hier und da so ein Modell etwas mehr an Leben gewinnt.
Den Hecksporn hat Maxford gleich zwei Mal im Bausatz, einmal montiert und dann noch einen extra in einer Tüte beigepackt. Löblich an sich, aber auch nötig, denn das verwendete 4mm Sperrholz ist eher von der günstigeren Sorte und auch nicht 100% kraftschlüssig verklebt. Da die Aufnahme des Sporns zwischen zwei Faserflachprofilen (Maxford spricht dabei von "Composite Material), erfolgt und diese einen Abstand von 5mm aufweisen, hat der Sporn etwas Spiel. Obwohl sicher nicht nötig, habe ich, alleine der Tatsache wegen das ich von einem geteerten Feldweg starte, einen komplett neuen Sporn aus kräftigem 5mm Sperrholz gesägt und zusätzlich noch als Verschleißschutz ein Stückchen 2mm harten Stahldraht auf der Unterseite eingeklebt. Bei der Montage des Sporns habe ich dann noch die etwas zu lange Schraube zusammen mit der Nylonmutter gegen etwas unauffälligere Teile getauscht.
Ich hatte ja bereits erwähnt, das die Ansteuerung des "Höhenruders" mittels eines Standardservos erfolgt. Maxford hat dies richtig clever und schön gelöst indem das Servo eine Nachbildung des im Original verwendeten Steuerrades bewegt und dieses dann über vorbildgetreue Seile die Steuerfläche bewegt :D
Um einen adäquaten Ausschlag des "Höhenruders" zu erreichen, sollte der verwendete Servoarm recht lange sein. Da ich an dieser Stelle ein schon seit etlichen Jahren herumliegendes Servo benutzte, musste ich mir, mangels passendem Arm, einen neuen "schnitzen". Maxford hat hier wirklich einiges an Hirnschmalz investiert, alles funktioniert so wie es soll. Die Steuerseile laufen jeweils am oberen und unteren Ende durch Bohrungen eines aus den Dämpfungsflächen des SLW's ragenden "Holzpfostens". Diese Bohrungen sind ab Werk mit kleinen Kunststoffbuchsen zur Reibungsminderung versehen.
Das gleiche Prinzip wird auch beim Seitenruder angewandt, hier sind die Seile aber direkt am Servoarm befestigt.

IMG_0635.JPGIMG_0642.JPGIMG_0647.JPGIMG_0636.JPGIMG_0632.JPGIMG_0633.JPGIMG_0630.JPGIMG_0626.JPGIMG_0634.JPGIMG_0649.JPG
 
Naja, etwas durcheinender.....;) Hier noch die Seilführung des HLW's und die Befestigung des Seiles für "Höhe", am unteren Endes des aus dem Rumpf ragenden Steuerrades.

IMG_0656.JPGIMG_0655.JPGIMG_0653.JPG
 
Vielen Dank, Manfred :) Ich denke mir manches Mal wenn ich mein "Geschreibsel" im Nachhinein durchlese, das es alles ganz schön ausführlich ist. Aber ich bin nun mal selbst ein interessierter Mensch und will immer alles ganz genau wissen und da stelle ich mir vor, dass wenn jemand evtl. selbst so ein Modell bauen möchte, er mit mehr Infos mehr anfangen kann als mit zu wenigen.

Gruß,

Frank
 
Eine tolle Sache bei den Modellen von Maxford ist die separate "Motorbox" (auf einem der ersten Fotos sieht man das Teil neben dem Rumpf liegen). Man kann seinen vorgesehenen Motor bequem außerhalb des Modells montieren und danach die komplette Einheit soweit in den Rumpf schieben wie es für die SP-Lage oder den verwendeten Motor nötig ist. Entweder verklebt man die Box dann, oder, wie in meinem Fall, man verschraubt sie mit der Zelle um evtl. Reparaturen einfacher durchführen zu können oder auch einmal einen anderen Motor zu verwenden.
Da ja die Motorhaube an diesem Modell sehr schmal zuläuft, hat man hier leider nicht die Möglichkeit mit der Box soweit nach vorne zu gehen das der Motor genau bis zur vorderen Öffnung reicht. Ich habe daher die vorderen Ecken an der Box etwas verrundet und sozusagen "zugespitzt" (Material ist genügend da), und dann noch zusätzlich ein Balsa/ Sperrholz Sandwich auf den Motorspant geklebt. So kam ich auf die erforderliche Länge. Natürlich kann man auch mit Abstandsbolzen arbeiten, aber ich hatte kein passendes Material zur Hand und meine Lösung ging auch recht flott und einfach.

IMG_0657.JPGIMG_0658.JPGIMG_0659.JPGIMG_0706.JPGIMG_0663.JPG
 
Damit die Motorhaube sauber am Rumpf zu montieren war, habe ich die unteren Ecken am Rumpf ebenfalls etwas verrundet. So ging die Haube dann ohne zu klemmen sehr gut passend auf den Rumpf. Vorher haben sich diese Ecken durch die Haube abgezeichnet.

IMG_0665.JPGIMG_0675.JPGIMG_0666.JPG
 
Die Montage der Querruderservos ist an sich keine große Sache. Es ist die übliche Vorgehensweise mit einzuklebenden Hartholzklötzchen an denen die Rudermaschinen dann verschraubt werden. Die Anlenkung der Flügelenden ist dann schon etwas trickreicher. Hier muss wirklich auf einen genügend großen Lochabstand in den Servohebeln geachtet werden. Bedingt durch die geometrischen Verhältnisse der Seilführung, bringt es nichts bei ungenügendem Ruderausschlag einfach den Servoweg auf über 100% zu setzen. Da die mitgelieferten größten Hebel der Hitec Servos zu kurz waren, musste ich mir aus 2mm Flugzeugsperrholz selbst welche machen um auf den gefordeten Weg zu kommen. Ich habe diese dann mit den Originalhebeln kraftschlüssig verschraubt und nun funktioniert alles so wie es soll :D

IMG_0667.JPGIMG_0668.JPGIMG_0672.JPGIMG_0673.JPGIMG_0674.JPGIMG_0670.JPGIMG_0759.JPGIMG_0760.JPG
 
Hallo !

Ich seh schon du hast auch Erfindergeist. Ist auch meine Philosophie. man muß nicht immer alles kaufen, man kann auch viele Dinge selber machen wie zum Beispiel deine Servohebeln.

Lg.
Manfred !
 
Hallo !

Ich seh schon du hast auch Erfindergeist. Ist auch meine Philosophie. man muß nicht immer alles kaufen, man kann auch viele Dinge selber machen wie zum Beispiel deine Servohebeln.

Lg.
Manfred !

Genau, so sehe ich das auch. Zumal wenn es wirklich nur um Kleinigkeiten geht, deren Beschaffung einfach zu teuer und aufwendig wäre. Aber es kommt noch etwas selbstgebautes das die Servohebel übertrifft, wart's ab ;)
Am Fahrwerk musste ich auch etwas verfeinern. Ich habe den Rädern, deren Felgen ja aus flachen Scheiben bestehen, pro Seite eine passende Abdeckung verpasst. Damit haben sie etwas mehr den Anschein eines bespannten Speichenrades. Die Streben des Fahrwerks sind ja aus diesen Flachprofilen konstruiert. Hier werden beim Bau die Profile einfach gerade abgeschnitten, das sah mir etwas zu einfach gemacht aus, daher habe ich sämtliche Streben an beiden Enden etwas verrundet. Noch etwas Farbe und alles kam etwas lebhafter rüber. Die Reifen habe ich noch Hellgrau bemalt- übrigens der einzige damalige Farbton in dem Continental seine Reifen auslieferte :) Sie hatten zwar auch Rot (!) im Programm, aber das hätte damals 10% Aufpreis gekostet.

IMG_0687.JPGIMG_0688.JPGIMG_0692.JPGIMG_0685.JPGIMG_0704.JPG
 
Der Motorhaube habe ich anhand eines Fotos einer Museumsmaschine noch einige (einfache) Blechstösse und Verschlussmuttern verpasst. Wenn man dann beim Anpassen derselben sauber gearbeitet hat sieht es aus wie auf dem Foto ;)

Gruß,

Frank

IMG_0718.JPGIMG_0734.JPGIMG_0739.JPG
 
Hallo Frank !

Du hast recht, die Räder sehen mit der Abdeckung um einiges besser aus. Womit hast du sie den gemacht ? Selber mache ich meine Räder für die WW-1 Modelle auch alle selber. Leichtes Palownia- Holz, Speerholz, und für die Verkleidung Styrodur. Als Reifen nehme ich einen Moosgumischlauch den es in verschiedenen Durchmessern gibt. Wenn ich das ganze durchrechne komme ich auf 10 bis 15 € pro Paar, und das sind aber Räder im Maßstab 1/4.

Lg.
Manfred !
 
Hallo Manfred,
in diesem Fall habe ich es mir zugegebenermaßen einfach gemacht. Von der Airco Dh. 2, die ich vor zwei Jahren gebaut hatte (übrigens auch von Maxford USA), hatte ich noch die mitgelieferten Räder übrig. Ich hatte mir damals neue gebaut, da die Bausatzräder viel zu klein waren. Von denen habe ich jetzt einfach die roten Abdeckungen entfernt und da der Durchmesser exakt zu den Felgen der Taube passte, musste ich nur noch die inneren Ränder etwas zuschneiden und verschleifen, dann festkleben und lackieren.
Ich mache es aber auch schon seit etlichen Jahren so, das ich die Räder meiner WW-1 Modelle auch selbst baue. Innen ein zweilagiges Balsasandwich mit um 90° versetzter Faserrichtung und außen dann im Durchmesser etwas größere Scheiben aus Sperrholz. Danach, wie bei dir, Moosgummischnur zum jeweiligen Maßstab passend. Mittig kommt eine Nabe drauf, und auf dieser imitierte Speichen, zumindest ein Teilabschnitt davon. Nach dem Bespannen sieht das ziemlich realistisch aus. Noch ein dünnes Aluröhrchen als Ventil, graue Reifenfarbe und ein dezentes Weathering- Fertig
Die Fotos zeigen mein Vorgehen exemplarisch an den Rädern meiner 1:6er Fokker DVIII. Mal sehen, vielleicht schreibe ich über die auch mal was.

Gruß,

Frank

1.jpg2.jpg3.jpg4.jpg5.jpg6.jpg7.jpg
 
Hallo
Die schauen echt toll aus. Das an der Narbe mit den kurzen Zahnstochern und dan noch so schräg montiert muß ich mir merken. Man lernt einfach nie aus. Überhaupt hast du ganz tolle Ideen :cool::cool:
Freue mich immer wieder wenns was neues gibt von Dir !!

Lg.
Manfred !
 
....Man lernt einfach nie aus. Überhaupt hast du ganz tolle Ideen :cool::cool:
Freue mich immer wieder wenns was neues gibt von Dir !!
Lg.
Manfred !

Vielen Dank Manfred :) Aber auch bei mir gilt der Spruch "Man lernt nie aus..." Wie hieß es während der Berufsausbildung damals immer so schön: "Mit den Augen darf man stehlen!" Das gilt doch auch heute noch in vielen Bereichen unseres Lebens ;) Im positiven Sinn natürlich :D

Gruß,

Frank
 
Langsam nähern wir uns der Fertigstellung der Taube. Ich hatte ja bereits erwähnt, das ich außer den größeren Servohebeln der QR-Servos noch etwas in Eigenregie gebaut habe- darum geht es jetzt. Auf den ersten Fotos mit den einzelnen Komponenten des Modells sieht man ja sehr gut das mitgelieferte Fahrwerk. Eigentlich sehr schön gemacht- funktionierende Federung, schöner, altmodischer Look, was will man mehr? Nichts...wenn man genügend Platz zum Lagern und Transportieren eines zusammengebauten Modells mit 160cm Spannweite hat. Konstruktiv ist alles darauf ausgelegt das komplette Fahrwerk mit seinem hinteren Bügel unter den Rumpf zu schrauben- so wie man es ja hinlänglich kennt- und die vorderen senkrechten, mit den Federn versehenen Streben in der Nähe der Nasenleiste der Flügel zu befestigen.
Das "Problem" ist nun eben, dass das Modell zu diesem Zweck zusammengebaut werden muss und nur mit einigem Aufwand wieder zerlegbar ist. Technisch ist das zwar machbar, aber es kostet eben Zeit und bedingt das Lösen einiger Schrauben, sowie das Aushängen mehrerer Attrappenseile. Ich suchte nach einer für mich einfacheren Lösung, auch um den Rumpf für sich alleine auf seinem Fahrwerk stehen zu haben.
Glücklicherweise hatten die Jungs vor über 100 Jahren wohl schon ähnliche Gedanken. Die Taube wurde von sehr vielen Firmen gebaut und irgendwann kamen die auf die Idee, ihr ein "handelsübliches" Fahrwerk zu verpassen, so wie man es von z.B. WW-1 Flugzeugen kennt. Ich nahm also ein paar Kiefernleisten verschiedener Dimensionen, harten Draht in 3mm Stärke und begann zu basteln. Zuerst legte ich den vorderen Teil des Rumpfes auf ein Blatt Papier und fuhr die Außenkontur ab, dann zeichnete ich, von der Aufnahme für das Bausatzfahrwerk ausgehend, die Konturen und Winkel für die Drähte ein. Aus Depron machte ich mir danach eine Schablone mit dem entsprechenden Biegewinkel,so konnte ich sehen ob der Draht den gewünschten Winkel hat.
Aus den Kiefernleisten wurden dann "Röhren" gebaut in die später die FW-Drähte eingreifen. Nachdem alles soweit passte habe ich die "Röhren" und Drähte mit Epoxy verklebt und dort wo sich die beiden Fahrwerksschenkel treffen noch innen und außen Verstärkungen aus 1mm Sperrholz aufgeklebt.
Als Achse dient ein 6mm Kohlerohr in das ich beidseitig Abschnitte von 4mm Stahldraht einklebte. Dies sind die eigentlichen Achsstummel für die Räder. Aus 2,5er Sperrholz entstanden dann noch die Führung/ Befestigung für den vorderen Draht. Da ja nun die Attrappenverspannung ihrer Befestigungspunkte beraubt war (es war vorgesehen sie wie beim Original am Fahrwerk einzuhängen), musste ich mir auch dafür eine Lösung einfallen lassen.
Auch daran hatte man aber damals schon gedacht. Hinter dem Fahrwerk war ein sogenannter "Spannbock" befestigt, diesen habe ich aus 10x2mm Messingprofil nachgebogen. Oben, am höchsten Punkt ein Loch gebohrt und daran zwei Wirbellager verschraubt. Nun kann ich bequem beide unteren Verspannungen mittels einem einzelnen Haken je Seite ein- und aushängen.
Dazu noch je ein Haken pro Seite oben und eine Sicherungsschraube im Rumpf. Das Modell ist weiterhin scale, aber wesentlich schneller und einfacher zu montieren und wieder zu zerlegen.
Nocheinmal zum Verständnis: Das dem Kit beigelegte Fahrwerk ist klasse gemacht und alleine seines antiquierten Aussehens wegen hätte ich es wirklich gerne am Modell, aber hier muss ich für mich und meine Ansprüche einfach praktisch denken.

IMG_0719.JPGIMG_0720.JPGIMG_0721.JPGIMG_0723.JPGIMG_0724.JPGIMG_0725.JPGIMG_0726.JPGIMG_0727.JPGIMG_0730.JPGIMG_0728.JPG
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten