Hallo,
ja, schon nett, wie und wo dieses Boot jetzt plötzlich wieder auftauchte. Stöber so durch die ebay-Kleinanzeigen und da springt mir der Rumpf ins Auge. Handelt sich um die PATTIE, die ich hier in Beitrag 64 mal erwähnt hatte:
https://www.rc-network.de/threads/s...-ihre-geschichte-n.477401/page-4#post-7388103
Mehr als diese beiden damaligen Bilder hatte ich bislang nicht – jetzt ein paar mehr, Danke Christoph!
Hatte das Boot Ende der 80iger in Berlin an einen damaligen Bekannten verkauft und aus den Augen verloren. Am Boot ist in der „Zwischenzeit“ gewerkelt worden: Das Deck hat eine Beplankung erhalten, das war früher reines Sperrholz naturbelassen (die dunkle Mittelplanke aus dünnem Furnier hatte ich allerdings drauf geklebt, um das grosse Besenstiel-Mastaufnahmerohr abzudecken) und der von mir eingesetzte Aluprofilmast mit V-Keep wurde durch den gewöhnlicheren 19 mm KDH-Ovalmast ersetzt plus andere Bäume, wobei offenbar auch einiges oder auch fast alles von den damals angefertigten Alu-Beschlägen übernommen wurde, incl. der Jumpstagausführung in der Takelung. Alles aus Alublech per Hand mit der Laubsäge ausgesägt, auch die ganzen Klemmdinger an den Bäumen sind Handarbeit aus 1 mm Alublech, gesägt, gebohrt und gebogen, die waren von der Art her damals recht oft so zu sehen. In schönerer Ausführung bei einigen auch aus Alu gefräst und in Hochglanz poliert. Dazu ein neuerer Bantock-Segelsatz nach aktueller Vermessung, also mit etwas mehr Realsegelfläche, als die mir von Günter Voelz überlassenen, noch geschickt einteilig angefertigten Naviga-Segel aus damals noch erhältlichem dünnem Dacron-Material mit der damaligen kleinen Achterliekrundung. Und so ist da jetzt auch deutlich viel mehr an Segelfläche auf dem Rumpf, als das Boot mal in seiner Ur-Ausrüstung am damals ja nur 160 cm „hohen“ Mast gehabt hatte. Das Ur-Rigg entsprach ja nur ca. einem heutigen C-Rigg von den Kernabmessungen her. Das dürfte dem gewichtigen Boot bei leichtem/mittleren Wind zwar nicht schaden, im Gegenteil, andererseits drückt da nun vorne recht viel auf den Bug. Das Rigg steht ja auch sehr weit vorne, ähnlich wie seinerzeit auch beim Ur-Flipper von Topp. Kann bei Frischwind raumschots/vor dem Wind eine "Gründelneigung" verstärken, wenn man auf diese alte Auslegung jetzt soviel mehr an Segelfläche packt. Damals gab es wohl mal eine Meinung, wonach ein soweit vorne stehendes Rigg den Rumpf gut zieht und damit ein ausgewogeneres Segelverhalten erzeugt, als wenn das Rigg weiter hinten steht und dadurch das Steuerverhalten "kippeliger" (nervöser) macht, indem es den Rumpf quasi schiebt. Diese Auslegung war m. E. z. B. in England dagegen gar nicht verbreitet, dort standen die Riggs sogar teilweise sehr weit hinten. Auch bei einigen französischen Designs ist mir das damals aufgefallen, wie unterschiedlich da die Rigg zu Rumpf-Kiel Auslegung im Gegensatz zu den hier üblichen Bootsausführungen war. Auch die erste Skalpell-Generation hatte das Rigg ja noch ganz ganz vorne stehen.
Hatte auch gar nicht mehr in Erinnerung, wie schlank das Heck bei dem Rumpf ausgeführt ist.
Es steht ja offenbar noch gut da, mit all den Jahren auf dem Buckel und ein bisschen Patina. Schön!
Schade das der damalige Besitzer und der Ersteller schon seit längerem verstorben sind, die hätten sicher auch ihre Freude daran gehabt.
Gruß
Thomas