Seilhochstart, Fallschirm-Position

Hi zusammen,

eine Frage an die Leute die versiert im Gummi-Hochstart sind:
Wenn man sich die Seile der manntragenden Segler anschaut, dann ist zwischen dem Fallschirm und dem Segler noch ein mehrere Meter langes Seilstück (mal abgesehen von Sollbruchstelle, etc). Bei den Modell-Hochstartseilen die ich kenne (emc.vega, etc) wird das Modell direkt am Fallschirm einghängt.
Macht es Sinn sich nach den Großen zu richten und so 1.5-2m Seil zwischen Fallschirm und Modell zu setzen?
Mein Gedanke wäre dadurch zB das Lösen des Seiles aus dem Haken zu erleichtern oder die Verwirbelungen durch den Schirm nicht direkt am Modell zu haben (insbesondere nicht auf dem Leitwerk).

Hat das schon mal jemand versucht?
 

S_a_S

User
hallo Hans-Joachim,

ich habe ein kleines Stück Schnur (50cm?) zwischen Fallschirm und Ring. Finde es aber praktisch, das Seil mit dem Schirm zu spannen (auf dem Weg zum gerade gelandeten Modell) und dann einzuhängen, weil das Seil doch recht dünn ist und einschneiden kann.

Jetzt gibt es das Problem, dass der Ring in den Haken muss und schon ordentlich Zug am Schirm ist. Mit etwas Geschick und einer durchhängenden Schlaufe am Seil bekommt man den Ring rein, aber die Spannung muss ja dann über die Schlaufe langsam ausgeglichen werden. Die maximale Entfernung ist also begrenzt, weil in einer Hand der Schirm, in der anderen Hand das Modell hängt.

Klar, kann man auch ohne große Spannung einhängen und dann erst "Wandern" gehn.

Grüße Stefan
 

Wilf

User
Beim Windenstart verwendet man das Vorfach, damit sich der Seilfallschirm garantiert nicht an Teilen der Flugzeugstruktur (zB Höhenruder) verheddern und diese abreißen kann.
Allerdings haben die Manntragenden aktive Schleppkupplungen, die sowohl (bei einem bestimmten Seilwinkel) automatisch als auch manuell auslösen.

An Ende ist es der Widerstand des seitlich angeströmten Fallschirms, der die Öse des Schleppseils vom Haken zieht. Mit einen zwischengeschalteten Vorfach erwarte ich keine Verbesserung des Ausklinkvorgangs.
Für die Habdhabung beim Start kann so ein Vorfach von Vorteil sein. Das hat @S_a_S in seinem Beitrag sehr gut beschrieben.
 

Merlin

User
Es geht doch bei uns (RC Segelflug) vor allem darum, beim Start möglichst hoch zu kommen.
Beim Hochstart bewegst Du das Seil mit erheblicher Geschwindigkeit durch die Luft. Jedes bischen mehr Widerstand bremst und kostet Energie. Also nimmt man dünne Seile statt dicke Seile und hängt den Fallschirm direkt unters Flugzeug (-> https://www.rc-network.de/threads/gummi-hochstart-set-montage.333918/post-4617697), um so wenig Widerstand wie möglich zu haben. Wenn´s nicht im Wettbewerb ist kann man den Fallschrm "minimieren" oder ganz weglassen. Kostet nix und bringt Höhe. An einer Winde ist der Fallschirm noch aus anderen Gründen notwendig - das soll hier aber nicht diskutiert werden.
Dein Vorschlag wird sicher funktionieren, wenn man wie ganz früher wartet, bis das Modell von alleine aus dem Haken geht.

/Bernd
 
Hallo zusammen,
eure Hinweise sind schon mal nützlich. Ich werde das einfach mal probieren ob sich ein Unterschied mit/ohne Vorseil ergibt.
@Bernd: das Seil mit "Schuss" zu verlassen habe ich beim Gummiseilstart noch nicht geschafft, das Gummi hat bei erreichen der max Höhe kaum noch Spannung, da zieht nur noch das Gewicht. Ich starte mit Gummieseil auch nur Leichtwindsegler und kleinere Semi-scale-Segler, die werden ohne Schuss frei gegeben.
 
Komisch, ich steige eigentlich immer "mit Schuß" aus dem Gummiseil aus, auch bei Leichtwindseglern. Jedenfalls habe ich beim Erreichen der max. Höhe immer noch ne ganze Menge Restdehnung im Gummi, so dass das Modell sich ohne Schuß nicht aus dem Seil lösen würde. Ohne Spannungsreseve passiert nur gelegentlich bei Starts mit Windstille oder gar leichtem Rückenwind. Möglicherweise ist bei deinen Modellen der Haken zu weit vorne angebracht. Ich versuche eigentlich immer, unabhängig vom Modelltyp, den Haken nur knapp vor oder genau im Schwerpunkt zu platzieren. Dann geht das Modell am Seil schön steil nach oben, bricht aber noch nicht aus. Wichtig dabei ist natürlich das Modell möglichst über die Schulter freizugeben und nicht hinter der Tragfläche festzuhalten, so dass das Modell in einem Winkel von mindestens 45° freigegeben wird. Klappt mit etwas Übung einwandfrei und bringt deutlich mehr Gesamthöhe.

Gruß, Karl Hinsch
 
Hallo Karl,
ich gehe davon aus das bei den letzten Versuchen - sind schon ein paar Jahre her - mein altes MPX-Gummi nicht mehr so flexibel war. Ich habe mir für die neuen Versuche ein Gummi von emc-vega besorgt, mal sehen. Die Hochstarhaken an meinen Modellen liegen ganz klassisch 15°-30° vor dem Schwerpunkt, bin auch mit ~45° Startwinkel gestartet. Aber wie gesagt, der Zug war aus dem Gummi schnell raus.
 
Ok, alter Gummi ist natürlich ein Problem. Die von emc-vega angebotenen Gummis sind wirklich gut.
Eine Hakenposition 15-30° vor dem Schwerpunkt ist wirklich arg konservativ und kommt für mich höchstens bei Großseglern mit Bodenstart in Frage. Du kannst schrittweise den Haken bis unter den Schwerpunkt zurückversetzen, dann geht der Hochstart wirklich deutlich besser. Probier´s einfach aus, klappt auch bei Leichtwindseglern einwandfrei. Ich komme zwar aus der Wettbewerbsecke (F3J und F3B), starte mit der genannten Hakenposition auch bei einfachen Rippen-Leichtwindseglern.

Gruß, Karl Hinsch
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Karl,
ich werde das mal ausprobieren! Auch ohne Wettbewerbsambitionen ist eine gute Starhöhe immer das Ziel!
 
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