Erstmal vielen Dank für Eure Beiträge! Das ist die Art Input, die ich mir erhofft habe, denn immer nur im eigenen Saft zu kochen, kann schnell in eine Sackgasse führen.
Das Karbon ist kein Graphit. Graphit hat viele Gleitebenen, die Atome rutschen in Schichten übereinander, damit schmiert es hervorragend oder schreibt auf Papier. Das verwendete Karbon kann man sich vielleicht wie aus gemahlenen Karbonfasern zusammengebackenes (gesintertes) Material vorstellen. Wie es wirklich entstand, weis nur der Hersteller. Es ist relativ druckfest, wenig zugfest, spröde, leicht zu bearbeiten ...und macht dabei alles schwarz in der Umgebung. Die Wärmedehnung haben wir im Labor mit 4...5 *10-6/K bestimmt, wobei die dann ab 500°C langsam gegen Null strebt. Stahl liegt so bei 12, Gusseisen bei 11. Die Wärmeleitfähigkeit ist sehr gering(!), aber Zahlen habe ich jetzt nicht.
Den Gegenkolben habe ich bei Raumtemperatur handstramm eingepasst. Im Betrieb wird der natürlich lose, weswegen ich einen O-Ring (Viton) zur Abdichtung verwende.
An unterschiedliche Wärmeableitung zur Buchse hatte ich nicht gedacht, wohl weil eh die Leitfähigkeit des Materials gering ist. Allerdings würde ich dabei gefühlt längere Zeiten erwarten als 3 Sekunden für die Drehzahlschwankung.
Umschalttank wäre interessant, wobei ich meine Diesel sowieso vorwärme. Weniger Äther stand später zum Test an.
Der MK17 ist in der Tat mechanisch zu schwach, er war halt verfügbar. Habe Hubzapfen verstärkt und ein hochfestes Pleuel gefertig. Nun zeigen sich die dünne Kurbelwelle und der dünne Kolbenbolzen als nächste Schwachstellen. Auch war die Kompri-Einstellung mit dem losen Karbon-Gegenkolben kein Vergnügen, die Knebelschraube lief laufend weg.
Anderen Sprit habe ich noch nicht getestet, aber nun einen anderen Karbon-Gegenkolben... jetzt ohne Mulde. Und siehe da, der KM17 läuft sauber durch und er hat zumindest dieselbe Drehzahl wie mit Grauguss-Gegenkolben, bis etwa 200 rpm habe ich sogar mehr gemessen. Das spricht nun gegen die Theorie des schwankenden Wärmeüberganges an der Buchse.
Warum schwankt die Drehzahl mit Mulde, fällt Euch noch was ein?
Gruß Rene