Hallo,
habe meine reichlich auf Gran Canaria geflogen und bei allen möglichen Winden. da war echt alles dabei von Windstill bis fast Sturm, bockig, drehend, turbulent. Man kann alles fliegen was mit einer Piper geht und noch einiges mehr. Rückenflug ist nicht ihr Ding und Rollen sehen etwas eigenartig aus. Einmal habe ich vergessen die Streben auf einer Seite am Rumpf zu befestigen und bin recht derbe rumgeturnt, habe es erst nach der Landung gemerkt. Bei vollen Klappen geht sie ab einer gewissen Geschwindigkeit, wenn man Gas gibt und dabei neigt in den fast unkontrollierbaren Sturzflug und bekommt sie nur noch raus wenn man die Klappen wieder einfahrt. Vorflügel habe ich im Ausschlag reduziert so weit es ohne Modifikationen ging. Die Querruder greifen bis 45° Schräglage sehr gut und direkt, dann wird sie träger. Seitenruder hat richtig Wirkung, aber sie neigt dabei auch heftig um Quer. Kurven fliege ich mit ihr einleitend mit Quer, dann meist mit Seite und stütze mit Quer dagegen, sieht einfach besser aus und macht mehr Spaß, als sie nur mit Quer und ganz leicht oder gar nicht mit Seite. Alles was das Original kann, das kann das Modell auch und das mit Leichtigkeit ohne das man am Knüppel ins schwitzen kommt. Dauerhaft mit Klappen fliegen kann man in halber Position machen und sie dabei auch sehr langsam machen, Höhenruder bleibt dabei immer sehr direkt, Querruder wird irgendwann matschig und das ist das Zeichen dafür das man nicht noch langsamer sollte, sonst kippt sie leicht ab, ein Gas Stoß und sie sofort wieder am Ruder. Läßt man sie kippen und macht nix, dann fängt sie kurz drauf an zu trudeln, aber egal, Klappen rein, ein Gasstoß und sie ist wieder unter Kontrolle. Klappen draußen und sie rollt erst mal weiter und braucht ein paar Höhenmeter und will ganz sachte aus dem trudelnden Sturz gebracht werden. Also wenn ihr leicht in Stockstarre bei so etwas geratet, dann besser einen Mischer auf Gas setzen der ab einem gewissen Gas die Klappen automatisch rein fährt. Wie gesagt habe ich sie reichlich auf Gran Canaria geflogen und nicht jede Landung war immer so ganz toll, sie ist mir auch schon dabei aus gut einem halben Meter Höhe runter gefallen, Seitenwind hat sie mir auf ein Rad gestellt, hat das Fahrwerk immer mit gemacht. Einmal hat der Wind genau im Zeitpunkt des Aufsetzen um fast 180° gedreht, so das sie auf die linke Flächenspitze gekippt wurde, dabei hat sich dann eine Radachse um gut 30° verbogen und bremste dadurch stark, was die Kiste zum Glück sofort wieder in normal Lage gebracht hat und stand. Die Achse konnte ich ohne Werkzeug direkt auf der Bahn wieder richten und konnte sie aus eigener Kraft zurück rollen lassen, denn bei Wind so ein Modell zu tragen macht keinen Spaß. Gran Canaria ist ja nun mal bekanntlich eine Insel umgeben von Salzwasser und alle originalen Schrauben von Seagull haben in Flugrichtung das rosten angefangen. Die Folie hat alles gut überstanden, nur am Rumpf oben, direkt hinter dem Flügel hat sie etwas gewellt. Hatte auch ab und an mal einen GPS3 drin, langsamste Geschwindigkeit bei Windstille im stabilen Zustand war 27km/h, höchste Geschwindigkeit mein ich 134km/h. Flugzeit war durchschnittlich mit den 6s5100mAh R-Line von Gensace an dem GA6000.8 und 24x10 um 8 Minuten, ist man nur am schleichen gehen auch 12 Minuten. Mit Fahrt in die senkrechte gegangen geht sie fast endlos weiter hoch, richtig torquen geht nicht, da geht sie bei mir leicht in den Rückwärtsgang. Fast aus dem Stand heraus starten geht, man sollte aber fix und sicher in den Knüppeln sein, denn das Drehmoment will sie aus der Bahn bringen. Kurzstart auf 3m geht da schon fast entspannend. Bei Wind, also ich sag mal so Stärke 3-4 und Klappen auf 45° reicht ein Gasstoß und sie schwebt davon, bitte kein Vollgas, erst die Klappen wieder weg. Mein Lieblings Start sieht wie folgt aus, etwas Wind, Klappen auf 45°, anrollen, dann kurz etwas mehr Gas, sie hebt ab, Gas wieder etwas runter, Klappen rein, weiter in die Vertikale ziehen und dabei langsam bis fast Vollgas, Gas wieder reduzieren, weiter Höhe ziehen bis Vertikal, voll Seitenruder, kurzer Gastoß, mit Quer gegen halten, sie dreht dann fast auf der Stelle, mit wenig Gas fallen lassen und abfangen, je nach Rückenwind mit etwas mehr Gas, kurz gerade fliegen, Gas geben und Höhe kurz recht heftig, sie schießt nach oben, Gas wieder reduzieren, sie kippt in die Waagerechte und dann mit Seite, Quer dagegen waagerecht in den Wind drehen, Klappen raus und in Zeitlupe über den Platz treckern. Slippen geht auch ist aber schwieriger als bei einer normalen Cub oder Decathlon, sie bäumt dabei gern mal auf und ist dann nur sehr schwer auf Kurs zu halten, da sie aber immer nur nach oben will, kann man es gefahrlos trainieren, es sei denn es stehen seitlich Bäume an der Bahn. Mir macht sie immer noch Spaß, denn sie ist so völlig anders als alles was ich vorher geflogen habe, hat man sich an ihre Eigenarten bei gesetzten Klappen gewöhnt ist sie ein Kreuz braver Kumpel. An meiner wird jetzt noch das Licht komplettiert, bekommt Halter und Anschlüsse für Smoke Patronen und eine Schleppkupplung, aber erst wenn es wiederdraußen etwas wärmer ist, denn in meiner Werkstatt ist es noch lausig kalt.
Gruß, Daniel