Mal ein paar Worte vom WendemarkenRichter:
Ich war 2003 und 2005 als Helfer dabei, 2004 aus zeitlichen Gründen leider nicht.
Wenn die Sicherheitslinie vermeintlich etwas zurückverlegt wurde, dann höchstens, weil der Hang einen Konkavbogen macht, die gedachte Linie zwischen den Endpunkten der Sicherheitslinie aber gerade ist. Vielleicht wurde von dem Portugiesen eine leichte Rückversetzung der Pylons aus Sicherheitsgründen für die Person an der Wendemarke (so auch von Espen Torp vorgeschlagen) mit einer Rückversetzung der Sicherheitslinie gleichgesetzt.
Um den Piloten eine Orientierung des Wendepunktes auch bei zurückversetzten Pylons zu geben, wurde (zumindest im letzten Jahr) noch eine rotweiß markierte Stange VOR den Pylon gesetzt. Sonst haben nämlich manche Piloten tatsächlich die Angewohnheit direkt auf den Pylon draufzuhalten
Offtopic: (Das einzige, was ich nicht ganz ok fande ist, dass in einem Durchgang bei ein paar Piloten die Startzeit von 30Sekunden weit überschritten wurde. Die Bedingungen waren bei den letzten Startern !deutlich! schlechter, trotzdem wurde der Bewerb nicht unterbrochen und es hätte meiner Meinung nach in dieser Zeit gestartet werden müssen!)
Meinst Du die Zeit nach Ausflug des vorhergehenden aus der Strecke bis zur Freigabe des nächsten Modells oder die offiziellen 30 Sekunden nach Freigabe bis zum Einflug in die Strecke?
Zu ersterem: Sobald der Startstellenleiter den Start freigegeben hat, wurde (soweit ich das beurteilen kann, weil ich ja meist unterm Pylon bzw. bei der Auswertung saß) eigentlich immer unverzüglich gestartet.
Teilweise konnte der Startstellenleiter aber die Strecke nicht gleich nach Ausflug des vorhergehenden Piloten freigeben, weil der z.B. durch Wiedereinfliegen in die Strecke zur Landung den nächsten Flieger behindert hat.
Falls die zweite Option gemeint ist: Wer nach Freigabe seines Modells durch "Herumgurken"
nach 30s noch nicht in die Strecke eingeflogen ist, dessen Wertungszeit läuft automatisch los
.
Soviel zum Organisatorischen, nun zum Flugstil:
Der ist ja in den Videos von Christian Fiedler sehr schön zu sehen.
Die Aufwindbedingungen an Steilküsten wie denen von Rügen sind natürlich sehr speziell. Die Teilnehmer der DM können sicher bestätigen, dass der optimale Aufwind hier nur in einem sehr engen Bereich vorhanden ist. D. h. man muss sehr nah am Hang bleiben und ist mit dem halben Flügel schon über der Kante (siehe Videos). Weiter draußen kommt der Wind dann eben nur noch von vorn, aber nicht mehr so recht von unten.
Was man 2005 aufgrund des schwachen Windes im Gegensatz zu 2003 nicht so sehen konnte, ist die dynamische Ausnutzung der Windscherung VOR dem Beginn des Wertungsfluges. Durch mehrmaliges Schwungholen in der Art eines Fadenpendels konnte damals einiges an Fahrt aufgebaut werden, die beim Ausflug vor dem Einflug entweder durch sofortiges Zurückwenden direkt mit in die Strecke genommen werden konnte oder in eine Startüberhöhung umgesetzt wurde.
Dass Toppiloten eng wenden, sollte klar sein, wobei ich hier andere Piloten wie z.B. Klaus Kowalski als teils aggressiver - sprich haarscharf - einschätzen würde. Aber wenn ein Signal kam, dann war der betreffende Pilot auch drüber. Dahinterstehen ist auch nicht gleich druntersitzen.
Bei einem drohenden Verwender schaffen die Herrigs es halt noch genau im richtigen Moment, den Radius durch leichtes Nachdrücken im Messerflug zu erweitern. Das kostet so kaum 1s Sekunde, während bei einem "richtigen" Verwender deutlich mehr Zeit flöten geht. Martin hatte übrigens 2005 mehrere dieser Beinahe-Verwender drin.
Friedmar