Startwagen vs Flitschen

Hier möchte ich zu euren Erfahrungen für einen möglichst sicheren Start von Großseglern aufrufen.

Aktuell nutze ich einen Scale Rubber von EMC Vega mit einem selbst gebauten Fußauslöser.
Meine Erfahrungen bzw Bedenken:

Der Schraubanker (günstigere Ausführung) ist bei hartem Boden schon einmal gebrochen, sicher nicht toll wenn dieser angebrochen ist und bei Auszug des Gummis einem mal entgegenfliegt.
Aktuell nutze ich einen großen Hering, dieser muss aber in den Boden geklopft werden damit das anständig funktioniert (auch nicht ideal)
Der Fußauslöser ist mit 4 Zeltheringen befestigt (sollte eigentlich nichts passieren)
Die Flitsche wird gespannt, das Spannen und Einhängen in den Auslöser macht immer ein mulmiges Gefühl, da schon ordentlich Zug drauf ist. (altenativ könnte ich auch 2x ein Allround Gummi nehmen)
Als aller letzten Schritt hänge ich den Segler ein, die Fläche wird nochmal gegen abkippen gesichert.

Das war mal die Kurzfassung. Alles einiges an Aufwand, mir gefällt es nicht so sehr zwischen der Flitsche zu hantieren.
Der Start verläuft aber immer sicher, man kommt auf gute 5m Höhe und kann den Motor anwerfen.

Startwagen:
Ich bin noch nie mit einem Startwagen gestartet, habe aber einige Videos dazu angeschaut. Oft sieht der Start sehr riskant aus. Es löst sich erst eine Seite der Fläche, weshalb der Segler in eine massive Schieflage gerät, oder man hat zu wenig Fahrt und er plumpst vom Startwagen auf den Boden. Alternativ das Gegenteil und er steigt aus dem Startwagen zu steil weg.

Wie seht ihr das? Ein Startwagenstart wäre deutlich weniger Aufwand.
 

sgies

User
Da ich die Vega "Anker" auch nicht mag (brechen können bspw.), bin ich zu einem lokalen Schlosser gegangen und habe gebeten einen 20mm Rundstahl zu nehmen und oben links und rechts zwei Bögen anzuschweißen. Und eine Spitze am Ende zu schleifen. Die Bögen sind Griffe zu Rausziehen, oder zum Einhaken von einem karabiner oder ähnlichen gedacht.


Das hält bisher und durch die 50cm Länge kann man das richtig tief in die Erde hauen (großer Hammer).

Hab da 20€ für bezahlt.

Für einen großen Segler könnte man da unten vielleicht noch seitliche Bleche dranschweißen lassen, die dann noch mehr Halt bieten könnten (!).

Sebastian
 

Börny

User
Wir nutzen als Erdanker ein Winkelprofil aus Stahl, ähnlich diesem >>hier<<. Ich glaube, es war mal ein Zaunpfahl ;). Unten eine Spitze mit der Flex dran geschliffen und oben ein Loch für den Karabiner gebohrt. Nein, nicht mit der Flex ;) . Dieses Eisen wird einfach in den Boden mittels einm Hammer (Fäustel) geklopft und gut. Zum lösen dann am oberen Ende hin und her wackeln und es lässt sich wieder aus dem Boden ziehen. Am Hahnenmoos hatten wir es auch schon mal über Nacht an der Startstelle stecken lassen ;) . Leider war dann am nächsten Tag nicht die gleiche Startstelle angesagt, aber das ist eine andere Geschichte. Sehr robust, das Teil jeden Falls.

Am Hang wird damit vom Boden weg ohne Fußpedal gestartet. Ist hier in der Flitschen-Diskussion auch hinreichend beschrieben. Auf dem Flugplatz wird mit Fußpedal der Elektrosegler damit gestartet. Funktioniert recht komfortabel und sicher. Auf dem Flugplatz findet sich meist eine Stelle, wo das Fußpedal ungestört liegen bleiben kann, am Hang ist es meist dann doch irgendwie im Weg. Und entweder fliegen oder Fußpedal abbauen ;) . >>Hier<< mal Beispielhaft die ASW20L mit 415cm Spannweite.

Der Startwagen funktioniert am Besten auf einem sehr eben Platz, noch besser auf einer Hartbelagspiste. Je nach dem, wie die Piste links und rechts leichtes Gefälle hat, muss man halt mit dem Seitenruder aussteuern. Das gelingt nach ein wenig Übung auch sehr sicher. >>Hier<< Bespielsweise starten wir den Phoebus von Gromotec.
 
Moin,

beim Startwagen sollte darauf geachtet werden das der Flieger sich nicht auf dem Wagen "Drehen" kann.
Der macht sonst was er will, vor allem wenn das Flugzeug leicht ist und das Drehmoment der Luftschraube voll zupackt.
Das Paket schafft auch 90° Grad Kurven... (Selbst getestet ;) )

Als Erdanker für meinen Bungee habe ich die Profi-Alu-Erdschrauben von VEGA genommen.
Ein Test steht allerdings noch aus.

MfG

Frank
 

steve

User
Hallo,
ich bevorzuge das Flitschen. Bei uns verwenden auch einige Startwagen. In der Regel läuft das ohne Probleme ab.

Bei den Startwagen fällt allerdings auf, dass sie durchaus noch ein paar Verbesserungen vertragen könnten. Ich hatte schon in einen anderen Thread darauf hingewiesen, dass eine drehbare Achse auf der die Räder miteinander fest verbunden sind, einen Geradeauslauf erzwingen. Ist die Achse fest und die Räder können sich frei darauf drehen, kann leicht eine Kurve gefahren werden. Eine feste Achse ist natürlich leichter herzustellen und zu befestigen als die Lagerung einer drehbaren Achse - wie gesagt, die bestehenden Konzepte sind sehr ökonomisch gestaltet.

Bei den Rädern und Aufbau geht es dann weiter. Wenn man sich anschaut, was für Kunstwerke bei den Einziehmechaniken verwendet werden - von der Mechanik bis zum Rad, wird deutlich, was ich meine. Da geht noch was..

VG
 

loscho

User
Die Korkenzieher-Anker taugen wirklich nichts. Die scheren beim Eindrehen gerne ab. Das hat mir EMC-Vega auch bestätigt.
Ich habe dann einen Edelstahl-Erdnagel von EMC-Vega genommen - das funktioniert sehr gut.

VG Lothar
 

aue

User
Danke für die Fragestellung. Ich stehe nämlich selbst gerade vor der Frage, meinen 5m/9kg-Segler seinem Erstflug zuzuführen. Ich habe mir schon den größten Startwagen von Teichner zugelegt. Mit den 30cm-Rädern hoffe ich, dass er die Unebenheiten auf der Graspiste entschärfen kann. Ein Startversuch mit einem kleinen Segler ist wortwörtlich schief gegangen, er ist zur Seite gerutscht. Aber ich hoffe, dass das höhere Gewicht des Modells ein Verrutschen verhindert. Allerdings habe ich auch schon selbst gebaute Zentrierhilfen bei Startwagen gesehen. Aber ich freue mich auch über weitere Ideen und Erfahrungen.
 
redet ihr da von dem Erdanker
https://www.emc-vega.de/de/hochstart/megarubber-zubehoer/erdanker

oder dem hier:
https://www.emc-vega.de/de/hochstart/megarubber-zubehoer/profi-alu-erdschraube


Letzteren habe ich und kann mir ein Versagen nur schwer vorstellen (zumindest bei "normaler" Nutzung, also 1P Scale-Gummi).
Der erste Erdanker hingegen... so ein Modell hat unser Hund immer zerpflückt, wenn man ihn damit anbinden wollte. Sollbruchstelle ist da die Quetschung, wo der Ring festgemacht ist.
 
Hi zusammen,

exakt vor dem gleichem Thema stand ich auch. Bei mir ist der Startwagen immer nach links ausgebrochen. Hatte aufgrund ausreichenden Schubes den Flieger immer in die Luft gebracht, allerdings ist der Wagen danach wie wild durch die Weltgeschichte gefahren. Der letzte Versuch eines Kollegen ging voll in die Hose, zu wenig Schub und der Segler kippte dann auf eine Seite. Den Wagen habe ich sofort verkauft.
Wir haben uns jetzt auf unserem Platz zwei fixe Flitschenhaken einbetoniert und werden jetzt so unsere Erfahrungen sammeln:D

Grüße
Michi
 

gufi

User
Ich finde die Methode mit dem Startwagen völlig stressfrei und entspannt. Etwas besseres kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Den Linksdrall lasse ich oft bewusst zu und die Bahn des Startwagens auf die linke Seite hilft mir den Wagen schon mal abseits der Piste zu "parken". Das Ding rollt nach links weg und bleibt im höheren Gras neben der Piste stehen. In der Regel holt ein netter Kollege mir dann den Wagen dort weg. Falls aber zwischendurch schon ein Segler landen müsste ist der Startwagen schon einigermaßen aus dem Weg.

 

Fox12

User
Seh ich auch so ....beim Startwagen Vollgas geben , Seitenruder leicht rechts und bei einem gut motorisierten Modell nach 10 - 15 m beherzt das Hoehenruder kurz halb bis 3/4 ziehen ... dann ist das Modell frei . Der groesste Fehler ist zu lange im Startwagen bleiben , irgendwann bricht der Wagen dann aus. Gruss Juergen
 

robi

User
Also so einen gut motorisierten Skywalker XL wie in #10 würde ich von Hand starten.
Mache ich mit meinen Pace FX² (6m - 8,5kg) auch mühelos.
Da wäre mir ein Startwagen zu riskant und für das Flitschen wäre ich zu faul...

Mein schwerer Scale-Flieger mit KTW (ASG29, 6m - 13,5 kg) wird geflitscht, wenn
die Startbahn ein KTW-Eigenstart auf dem Fahrwerk nicht zuläßt.

Dazu einen leicht verstärkten Camping Hering mit dem Hammer in den Boden schlagen.
Gummi mit 10m langem Vorseil (zur Sicherheit, falls das Gummi reist) auslegen.
Flieger dran und am Seitenleitwerk packen und dann rückwärts gehend spannen.
Flieger auf das Rad stellen, ausrichten, KTW-Motor an, loslassen, fertig.
Mache ich allein, ohne fremde Hilfe und ohne Fußpedal. Das Ganze dauert keine Minute.
Arg viel einfacher geht es doch nicht.

Gruß robi
 
Startwagen

Startwagen

hallo,
Nutze meinen startwagen oft, habe
aber bei seglern mit kreuzleitwerk manchmal
das problem, das der segler beim wegsteigen
mit dem höhenruder am startwagen hängen
bleibt, was zur beschädigung des hr führt.
hat jemand einen tip ?
Gruss
Traveller
 

Papa14

User
Mit dem Startwagen hatte ich auch so meine liebe Not. Mit dem nagelneuen Salto wäre ich bei den ersten beiden Starts beinahe in den Bäumen gelandet, weil die Fuhre fast 90° nach links abgebogen ist. Details hier: Klick

Mit der L213 hat es mir den großen Teichmann Startwagen bei einem Überschlag zerlegt. Detail hier: Klick
Davon abgesehen ist die Konstruktion an sich schon falsch, weil:
° Keine Auflage für den Rumpf vorgesehen ist und dadurch der Rumpf nach vorne nicken kann - was den Propeller in Bodennähe bringt.
° Keine Vorrichtung dabei ist, um den Rumpf gerade zu halten - er kann seitlich wegdrehen.
° Durch die Auflagefläche viel zu wenig Anstellwinkel gegeben ist - dadurch hebt der Segler erst bei hohem Tempo ab.
° Die Auflagefläche keine Ausnehmung für die WK hat - wenn man beim Start zieht, liegt das volle Gewicht auf den Wölbklappen

Das Thema Startwagen ist für mich durch.

Mit einer Flitsche kann ich mich nicht anfreunden, weil der Aufwand zur Montage und die Angst, dass einem alles um die Ohre fliegt, nun schon sehr hoch ist.

Die dritte - und für mich nun mehr die beste - Version ist ein angepasstes Zweibein Fahrwerk. Details hier: Klick
 
Das mit dem um die Ohren fliegen der Flitsche ist natürlich so eine Sache. Ich hatte ja einen dicken Hering genommen, fast 40cm in den Boden kloppen macht keinen spass und dann schaut er immer noch raus. Mein Fußauslöser hatte ich mit 4 normalen Zeltheringen befestigt, aber da war doch immer jede Menge Zug drauf. Ich werde nun nochmal alles umbauen, und die schraubbaren Erdanker von Wurmi nehmen. Ich hoffe die gehen relativ stressfrei mit dem Akkuschrauber in den Boden. Einmal für das Gummi und einmal für den Auslöser. Ich denke wenn man noch 2 Gummis spannen würde, ist man extrem sicher. Da kann nicht mehr viel passieren.
 
Nutze meinen startwagen oft, habe
aber bei seglern mit kreuzleitwerk manchmal
das problem, das der segler beim wegsteigen
mit dem höhenruder am startwagen hängen
bleibt, was zur beschädigung des hr führt.
hat jemand einen tip ?
Einfach gleich nach der Flächen-Auflage abschrägen. Dann kann kein Leitwerk einhängen.
Gruss Jürgen
 

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Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Komme gerade wieder vom Flitschen. Astir mit ca. 5kg geflitscht. Gestern die B4 mit 11kg.
Wir haben seit Jahren links und rechts der Bahn je ein Rohr mit einer Ringöse versenkt. Da kann man seine Gummis einhängen. Egal ob ein Strang oder ein V.
Ist in drei Minuten aufgebaut und ausgezogen. Flieger einhängen, auslösen und alles ist gut.
 
Mit dem Startwagen hatte ich auch so meine liebe Not. Mit dem nagelneuen Salto wäre ich bei den ersten beiden Starts beinahe in den Bäumen gelandet, weil die Fuhre fast 90° nach links abgebogen ist. Details hier: Klick

Mit der L213 hat es mir den großen Teichmann Startwagen bei einem Überschlag zerlegt. Detail hier: Klick
Davon abgesehen ist die Konstruktion an sich schon falsch, weil:
° Keine Auflage für den Rumpf vorgesehen ist und dadurch der Rumpf nach vorne nicken kann - was den Propeller in Bodennähe bringt.
° Keine Vorrichtung dabei ist, um den Rumpf gerade zu halten - er kann seitlich wegdrehen.
° Durch die Auflagefläche viel zu wenig Anstellwinkel gegeben ist - dadurch hebt der Segler erst bei hohem Tempo ab.
° Die Auflagefläche keine Ausnehmung für die WK hat - wenn man beim Start zieht, liegt das volle Gewicht auf den Wölbklappen

Das Thema Startwagen ist für mich durch.

dem kann ich nur beipflichten!
 
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