Stepcraft kalibrieren

Ich habe gerade eine gebrauchte Stepcraft D2/420 in Betrieb genommen und muss feststellen, dass es beim fertigen Bauteil Abweichungen in X- und Y-Achse gibt. Ich arbeite mit Fusion360 -> Estlcam (v11,245A_64) -> WinPC-NC USB (v3.41/33)

Habe dazu ein Testteil (Quadrat mit quadratischem Ausschnitt) erstellt und gefräst.

Außen ist es in x-Achse statt 20,0mm ca. 20,1mm. In der y-Achse hat es anstatt der 20,0mm ca. 19,8mm. Der Ausschnitt hat anstatt der 10,0mm jeweils ca. 9,7mm.

Irgendwo kann ich doch da was kalibrieren, oder? Für Hinweise wäre ich dankbar.

Grüße,
Christian




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Moin

Kann mehrere Ursachen haben. Zum einen, mal bitte schauen, ob alle Kupplungen Schrittmotor - Spindel fest sind. Dann bitte einmal das Spiel der Gewindemutter auf der Spindel prüfen. Dazu kann es uU notwendig sein, den Achsantrieb von der Spindel zu entfernen, um die Spndeln mit den Fingern zu bewegen. Soweit zur Mechanik.
Vielleicht solltest Du einige Testteile fräsen, um die Grösse des - Umkehrspiels - zu ermitteln, das kann man vielleich in WinPC einstellen - das kenne ich allerdings nicht

Grüsse

Gero
 

hnagl

User
Wenn du die Fräskanten des GFK Musters anschaust, dann stimmen deine
Fräseinstellung gar nicht (Drehzahl und Vorschub). Deine Kanten sind total ausgefranst!!
Ist der Fräser hinüber?
Ich habe auch eine Stepcraft der ersten Generation, selbst umgebaut auf vier Rollen Lagerung, selbst da
hast du so ca. 0.1mm Toleranz.
Gruß Harald
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen
Das kann man in Winpcnc einstellen
X-Achse.JPG
nur wenn das nicht passt würden die realen Maße anders aussehen.
Für mich sieht das aus als ob das Material verutscht ist.
Man kann in WinPcnc manuell fahren sprich man gibt den Achsen ein Maß vor von
ca 40mm dann fährt die Achse genau 40mm das kann man dann nachmessen.
Stimmt dann dieses Maß liegt es an der Fräsdatenaufbereitung.

in meinen Parametern müßte Weg pro Umdrehung 6.000 mm/U sein das ergibt sich aus der Steigung der Trapezgewindespindel.
Da ich aber auf längeren Strecken eine Abweichung in der Länge hatte mußte ich diesen Wert ändern.
Liegt an der Genauigkeit der Trapezgewindespindel und der Spindelmutter.
gänige Trapezgewindespindeln Toleranz auf 300 mm +/- 0,2 mm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bedanke mich für die vielen Vorschläge und werde diese heute mal probieren. Ich habe jetzt zumindest eine Idee, wo "gedreht " werden kann.

Was ich gestern noch herausgefunden habe...

Der Fräser ist sicherlich nicht der Neueste (stimmt Harald ;-), daher habe ich weitere Muster in MDF probiert und dort reproduzierbare andere Größen bekommen. D.h. es war wohl der Vorschub in GFK für den abgenudelten Fräser zu groß.

Ich werde wohl spätestens heute Abend Bericht ablegen können.

Danke und Grüße,
Christian
 
Moin

Vorsicht, Fräser für MDF und GFK sind grundverschieden, ebenso die Parameter. Wo Du in Platinenmaterial (unbeschichtet) eher langsam mit diamantverzahnten Fräsern und recht hohen Drehzahlen arbeitest, gehst Du bei MDF mit geradverzahnten oder Fräsern, deren Steigungen niedrig sind und niedrigeren Drehzahlen ran. Hier eine Übersicht. auch kann der Vorschub bei MDF deutlich höher sein.

Grüsse

Gero
 
Also, ich denke ich habe die richtige Drehschraube gefunden um es für meine Anforderungen genau genug zu bekommen.

Ich habe zuerst weicheres Material (MDF) genommen habe, um die Vorschubgeschwindigkeit/Drehzahl als limitierende Größe auszuschließen. Danach habe ich das Teststück vergrößert und festgestellt, dass je größer das Stück war, auch der Fehler größer wurde. Daher habe ich im WinPCNC den Wert "Weg pro Umdrehung" angepasst und mich so an die korrekten Fräsgröße herangetastet.

22-09-2023_12-22-45.jpg


Die realen Abmessungen liegen jetzt in einem Toleranzbereich von ca. 5/100mm. Das passt für mich so und ich will nicht mehr weiter forschen/optimieren.

Danke für eure Hilfe und Anregungen.

Gruß,
Christian
 
Moin

bitte - lese Dich gründlich in das Thema CNC ein. Bedingt durch FESTE Faktoren wie
  • Steigung der Spindel
  • Anzahl von Schritten pro Umdrehung des Schrittmotors (meistens 200 Schritte/1,8° pro Schritt) Doku z.B. hier
  • Stepping der Endstufe
  • ggfs eine Übersetzung
ergibt sich in der von Dir hervorgehobenen Zeile dann ein Wert, der sich eindeutig ERRECHNET. Also bittebittebitte nicht "erfahren" sondern durch Rechnung eintippen. Wenn dann Abweichungen enstehen, werden die durch das Umkehrspiel (RTFM) idealerweise ausgeglichen. Was heisst das mit dem Umkehrspiel? Wieviel Weg/Schritte benötigt die Spindel, um die Mutter wieder zu bewegen! Ich kenne jetzt diese Stepcraft nicht, aber wenn ich mir die erste Zeile anschaue (über Deiner Markierung) sollte da 200 stehen, das ist bei 1,8° Steppern ein normaler Wert, wenn es eine Übersetzung (Zahnriemen) gibt, kann man den in den markierten Faktor einarbeiten

Gero
 

ppb

User
Bei meiner Stand der Fräser nicht exakt 90° zum Bett. Das sah man mit dem bloßen Auge nicht, hat sich jedoch beim Fräßen von etwas dickerem Material gezeigt. Da waren auf einer Seite quasi Stufen zu sehen. Hab mir dann mal ordentliche Winkel besorgt, und die ganze Mechanik versucht sauber einzustellen. Dann hab ich die noch auf einstellbare Lager für die Spindeln umgebaut, um auch da das Spiel zu minimieren.
Ich glaube jedoch nicht das so eine Stepcraft je aufs Hundertstel genau sein wird (nicht abwertend gemeint!).

Ich fräse mit Estlcam (11.x), und soweit ich weiß kann da auch kein Umkehrspiel einstellen.


patrick
 
Danke für eure Tipps (Umkehrspiel kann ich im WinPC-NC einstellen). Wie bereits erwähnt, passt für mich die Genauigkeit im Moment. Und Gero ja, ich werde mich in den kommenden kalten Wintermonaten in die CNC Thematik einlesen. habe nur im Moment so viel andere Projekte die Zeit fordern.

Gruß,
Christian
 
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