Stichsäge-ich kriege keinen winkeligen Schnitt hin

Hallo zu sammen,
ich habe beim Arbeiten mit der Sticksäge immer das Problem, dass sich das Sägeblatt nach links oder rechts verbiegt. Insbesodere bei dickerem Holz, aber auch schon bei 10 mm verläuft das Sägeblatt.

Wenn ich mir die Heimwerkervideos auf jutup ansehe, sollte es doch möglich sein, ordentliche Schnitte, auch in dickem Holz zu machen.

Auch mit einer Latte als seitem Anschlag schaffe ich es nicht.
Was mach ich falsch?
Evtl. gebe ich seitlich (zuviel) Druck auf die Säge oder verdrehe die Säge?

Hatte die Mechanik der alten Bosch schon in Verdacht und mir eine neue Säge angeschafft. Es ist zwar eine Lidl-Säge aber nagelneu. Da sollte mechanisch doch (noch) alles ok sein.....

Wer hat Tipps für mich?
Danke schon mal im Voraus.
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Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Das wird dir immer passieren, auch mit der besten und edelsten Stichsäge. Ein wesentlicher beeinflussender Faktor ist die Vorschubgeschwindigkeit, aber selbst wenn du diese gering hälst wirst du keinen 90° Schnitt hinbekommen.

Entweder anderen Sägetyp wählen (Bandsäge, Kreissäge) oder mit der Stichsäge mit Übermaß sägen und den Rest bis auf Maß hobeln oder schleifen.
 
Hallo Olli,
ich habe das Problem bei den schneiden von Arbeitsplatten (Küche) auch, Hauptgrund, wie Woody 80 schreibt, zu hoher Vorschub und Stumpfes Blatt. Auch seitlicher Druck beim Vorschub.
Gruß Marko
 
Mit einer Billig-Stichsäge unmöglich.
Mit einer Profi-Stichsäge wie vorher teils beschrieben je mehr Druck um so mehr neigt das Blatt dazu wegzuwandern.
Bei zunehmender Materialstärke- und Härte verstärkt sich der Effekt noch. Stichsäge somit ungeeignet.

Gruß Otto (Tischlermeister)
 
Moin zusammen,
danke für eure Infos zum Arbeiten mit der Stichsäge. Ich werde die Tipps künftig beachten.
Evtl. werde ich mir noch eine bessere Stichsäge zulegen. Manchmal gehts mit Kreis- oder Bandsäge einfach nicht und ne Stichsäge muss ran.

Gruß
0Ili
 

Steffen

User
Evtl. werde ich mir noch eine bessere Stichsäge zulegen.
Das kann ich nur empfehlen.
ich hatte auch immer nur miese Schnitte mit Stichsägen und wie ich es auch gemacht habe, es war immer krumm.

Bis ich eine Festool in der Hand hatte. Was für eine Wonne. Damit gehen auch Küchenarbeitsplatten mit geradem Schnitt.

Probier daher welche aus, ich fürchte aber, Du kommst um Festool nicht herum, ich habe jedenfalls nichts vergleichbares erlebt.
 

Steffen

User
Noch eins: schau Dir NICHT die Festool 400 an, die ist Mist und ein Fehlentwurf (wie auch Festool-Berater selbst sagen).
Nimm die 300 oder die 420.

Von mir aus ist auch nicht Mist, sondern nur nicht so besonders gut wie die anderen ;-)
 
Eine Stichsäge ist nicht für Präzisionsschnitte gemacht.
Als die Festo auf den Markt kam, war das schon ein Quantensprung, meine bekam leider mal Füsse...
Die Heimwerkerteile sind nicht soo der Bringer, heute in etwa dass, was wir vor dreißig, vierzig Jahren hatten.
Ich habe sehr viel mit Stichsägen gearbeitet, saubere Schnitte brauchen eine ruhige Hand und etwas Zeit. Bei zu hoher Schnittgeschwindigkeit wirds krumm. Die Pendelfunktion will sinnvoll verwendet werden...

Gruß hans
 
Kann mich der Meinung von Hans nur anschliessen. Ich bekam 1980 eine Bosch Scintilla Bügelstichsäge geschenkt. Damit wurden die Schnitte sauberer und in der Senkrechten genauer als Laubsägenschnitte in meinen damals üblichen Holzbasteleien mit 6 mm Sperrholz, allerdings nur, wenn ich sehr langsam sägte. Nachteile war die Feststellung des Blatts (das drehte sich etwas beim Festklemmen, so dass man etwas schräg sägen musste) und die Feststellung der Sägeplatte, wo man den Winkel am besten mit nem Geodreieck kontrollierte.

Vor 8 Jahren hatte ich nochmal eine Bosch grün Stichsäge in den Fingern. Die lief recht sauber und ruhig. Habe selbst eine Festool PSB300 Trion. Die macht ganz passable Schnitte, vor allem die Blattbefestigung gefällt mir. Bosch blau ist glaube ich da auch ganz gut. Die Sägen, wo man das Motorgehäuse anfasst und oben noch den Knubbel für die zweite Hand hat, sind ungünstig für feine Schnitte, da man hier 2 Hände braucht, um sie genau zu führen und sie gut zu kontrollieren. Das ist was für grob und schnell und auf Baustellen beliebt, da man diese Bauform auch mit nur einer Hand führen kann, um z.B. eine Holzplatte anzuheben, und von unten zu sägen.

Aber Stichsägen sind generell halt begrenzt in ihrer Genaugkeit, da das Blatt nur an einer Seite geführt ist, und bei Inhohomegintäten im Brett gern mal wegläuft.
Bei engen oder kurvigen Schnitten in dickem Material, wo es auf senkrechte ankommt, geht wohl nichts über ne Bandsäge mit guter Bandführung.
Bei kleineren Dicken (Sperrholz) würde ich für Kurven eher auf eine Dekupiersäge gehen.

Eine Kreissäge (2KW, Anschlag beidseitig geführt, ca 1000 Eur) hatte ich auch mal, und wieder abgeschafft. Sie ist halt nicht ganz ungefährlich (zwar Schutz oben drauf aber Schnittebene genau im Gesicht und Rotation auch noch genau ins Gesicht, zB wegfliegender Hartmetallzahn sowie Finger oder Schiebestock dicht am Sägeblatt). Ausserdem sägt man sich gerne auch ganz leichte Bananenflanken rein, wenn man nicht gerade mit einem spielfreien und massiven Schiebeanschlag arbeitet (bei sog Formsägen üblich in der Preisklasse "Kleinwagen")

Schnitte, bei denen es auf Präzision ankommt, mache ich mit der Festo TS55REBQ (meine Lieblingssäge) mit Schiene auf dem Sägetisch. Damit arbeite ich sehr viel, auch kleinere Teile bis runter so auf ca 5 x 5 cm.
Das braucht dann zwar etwas Zeit zum Unterfüttern der Schiene mir gleichdicken Resten und festklemmen am Tisch und auch einen vernünftigen Tisch, aber Sie ist weniger gefährlich als eine Kreissäge und liefert bis jetzt die saubersten Schnitte, die ich im Handwerk je gesehen habe.
Die Stichsäge nutze ich nur zum Ausklinken. Meist muss ich dann etwas mit Feile nachabeiten, habe nämlich auch nicht mehr die Geduld von früher.

VG

Andreas
 
Eine Kreissäge (2KW, Anschlag beidseitig geführt, ca 1000 Eur) hatte ich auch mal, und wieder abgeschafft. Sie ist halt nicht ganz ungefährlich (zwar Schutz oben drauf aber Schnittebene genau im Gesicht und Rotation auch noch genau ins Gesicht, zB wegfliegender Hartmetallzahn sowie Finger oder Schiebestock dicht am Sägeblatt). Ausserdem sägt man sich gerne auch ganz leichte Bananenflanken rein, wenn man nicht gerade mit einem spielfreien und massiven Schiebeanschlag arbeitet

Handwerker oder Heimwerker?
 
Bin Heimwerker. Die TS55 habe ich "entdeckt", als mein Schreiner ein Türblatt damit kürzte. Ein Schnitt so scharf, dass man sich fast die Finger dran schnitt, winklig und schnurgerade. Sowas hatte ich bis dahin noch nie gesehen, musste ich unbedingt haben :cool:Habe damit ein par Selbstbaumöbel realsiert (der Schreiner wollte für den Dachausbau 15Tsd Eur), und mit der Zeit rausgefunden, wie man die Säge auch für kleinere Werkstücke einsetzen kann.
 
Die Sägen, wo man das Motorgehäuse anfasst und oben noch den Knubbel für die zweite Hand hat, sind ungünstig für feine Schnitte, da man hier 2 Hände braucht, um sie genau zu führen und sie gut zu kontrollieren. Das ist was für grob und schnell und auf Baustellen beliebt, da man diese Bauform auch mit nur einer Hand führen kann, um z.B. eine Holzplatte anzuheben, und von unten zu ...

Schnitte, bei denen es auf Präzision ankommt, mache ich mit der Festo TS55REBQ (meine Lieblingssäge) mit Schiene auf dem Sägetisch.
VG

Andreas
Die Stichsägen " mit dem Knubbel " sind mir noch immer die liebsten, dass ist wie in die Hand gewachsen...;) angefangen von der ersten, damals noch von Lesto, in der Schweiz. Wurde später von Bosch gekauft...

Die Festo Handkreissäge hat in dieser Disziplin wirklich eine neue Ära eingeläutet, vorher hatten wir zum Teil selbst angefertigte Sägeschienen.
Aber früher war eine Handkreissäge ein Mordinstrument mit grossen Unfallzahlen.

Eine Tischkreissäge ist auch eine tolle Erfindung, die eigentlich keine Schrecken verbreitet.
Allerdings werden bei uns im Handwerk extra Maschinenkurse veranstaltet, ohne darf keiner an eine Maschine, Laien können alles kaufen uns ohne Anleitung benutzen.

Zum Glück sind die Geräte und Werkzeuge mittlerweile viel besser und ungefährliche, weil rückschlagärmer.

Gruß hans
 
Die Stichsägen " mit dem Knubbel " sind mir noch immer die liebsten

Mir auch!
Sind überhaupt unerlässlich, wenn man "von unten" schneiden möchte!
Mit den "Handgriff-Sägen" kann ich überhaupt nichts anfangen!

Das meiste meines Werkzeuges ist von Makita, damit kann man auch gerade schneiden, ........................wenn man es kann! 😀
 

Witwer

User
Hallo

In Deutschland braucht man für jeden Sch..... einen Kurs oder Einschulung ( Stichsäge !?? ). Wie ist es bei den Frauen macht ihr das da auch so, nur mit Einschulung ?

Gruß Werner
 
...........Bei kleineren Dicken (Sperrholz) würde ich für Kurven eher auf eine Dekupiersäge gehen.........
Andreas
Eine Dekupiersäge habe ich auch schon. War vor vielen Jahren ein Geschenk eines älteren Herren, der die Werkstatt aufräumte.
Aber mit der Dekupiersäge kriege ich es nicht fertig, auf/neben der Linie zu sägen. Evtl. geht's mit runden Sägeblättern besser.

Von einer Tischkreissäge würde ich 2-fach Abstand nehmen, 1. vom Kauf (keine anschaffen) und 2. beim Betrieb weg bleiben (ist mir zu gefährlich).

Evtl. wäre eine Bandsäge noch was für mich. Oder ich baue mir noch einen Stichsägetisch aus der Billigsäge....

Gruß
0Ili
 
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