Stichsäge-ich kriege keinen winkeligen Schnitt hin

Steffen

User
In Deutschland braucht man für jeden Sch..... einen Kurs oder Einschulung
Nein, braucht man nicht.
Aber nach der Schulung können wir Deutschen es richtig und nicht gepfuscht wie andere...

und es geht bei Schulungen um Kreissägen, nicht um Stichsägen. Scheint ja was zu bringen, wenn man heute kaum noch Schreiner mit weniger als fünf Fingern findet...
 

ROL4ND

User
Waren ja auch weder Schreiner, noch Tischler dabei 😉 :
... in den Kategorien Anlagenelektrik, Betonbau, Chemielabortechnik, Elektrotechnik, Hochbau (Maurer), Land- und Baumaschinentechnik, Speditionslogistik...
 
Hallo Olli,

"Aber mit der Dekupiersäge kriege ich es nicht fertig, auf/neben der Linie zu sägen. Evtl. geht's mit runden Sägeblättern besser."

Eine Dekupiersäge ist auch nur eine motorisierte Laubsäge. Runde Laubsägeblätter hatte ich auch mal kurz, die führen überhaupt nicht und laufen überall hin, sind nur für sehr enge Kurven zu gebrauchen. Für gerade Schnitte sind normale Blätter viel besser, glaubs mir.

Die Führung des Sägeblatts wird beinflusst durch:
1) deine Hand: Wie ruhig ist die ? Kann sie minutenlang starr und fest an einer gedachten Linie entlangfahren ohne Führung ?
2) durch die Festigkeit des Sägeblatts: Ein Kreissägenblatt verbiegt bzw federt nicht, ein Stichsägeblatt federt dagegen nach rechts und links, nach vorne und hinten dagegen nicht
3) durch die Grösse des Sägeblatts: Ein Kreissägeblatt was schon 15 cm tief drin im Brett ist, kann gar nicht anders als geradeaus weiterzusägen, weil es vom Werkstück an der Blattfläche geführt wird, ein Stichsägeblatt hat nur eine Tiefe von 8 - 12 mm aber 2 - 4 mm Sägezähne, das dreht sich schon viel schneller zur Seite weg.
4) die Art des Sägeblatts: Es gibt Stichsägeblätter für feine Schnitte, die Zacken stehen da rechts und links nicht über die Blattdicke hinaus. Die laufen auch recht sauber und gerade, aber machen Kurven nicht so gern. Blätter, deren Zähne wie beim Barracuda Hai rechts und links überstehen, sind meist für grob und schnell gedacht und mit denen kann man auch gut Kurven sägen, aber eben ungenau und franselig.
5) durch die Befestgung des Sägeblatts: Ein Bandsägeblatt wird an 2 Punkten geführt, ein Stichsägeblatt nur an einem Ende.
Wenn man oben drückt und dabei die Richtung ändert, läuft das Blatt unten seitlich etwas "hinterher". Will man das vermeiden, muss man an dem Punkt, wo man die Richtung ändern will, etwas Platz freiknabbern also seitlich etwas Luft für das Blatt verschaffen, dann drehen und weitersägen.
5) durch die Führung der Säge: eine Führung von Säge bzw Werkstück mittels Schiene oder Anschlag ergibt normalerweise bessere Ergebnisse als das Ganze mit der Hand in der Richtung zu führen.
6) die Ergonomie: Bei einer Bandsäge kann ich mich davorsetzen, das Werkstück mit beiden Händen führen, brauche keine Kraft, um zB wie bei einer Stichsäge das Werkstück mit links festzuhalten (wenn man keine Zwinge benutzt). Für ganz kleine Teile bis max 8mm liebäugele ich auch noch mit einem Stichsägetisch oder einer Dekupiersäge, ist einfach entspannter.

Ich habe früher als Jugendlicher alles mit der Stichsäge gemacht, weil ich nichts anderes hatte. Heute nehme ich die Stichsäge nur noch da, wo es nicht anders geht. Für Leisten oder Latten die Kappsäge, für gerade Schnitte in Platten die Tauchsäge. Falls es auf Genauigkeit beim stichsägen ankommt, nehme ich ein breites Blatt was plan geschliffen ist, stelle den Pendelhub auf Null, klemme das Werkstück mit einer Zwinge am Tisch fest, und brauche dann 3 Minuten für einen 10 cm Schnitt.
Wenn ich im Garten nur mal kurz ein Brett durchhauen will, nehme ich das gröbste auffindbare Blatt, stelle den Pendelhub auf max und der 10 cm Schnitt ist in 5 Sek erledigt. Und das sind dann auch die Werbevideos von Festool und Co. wo man den Handwerker wie mit nem Moped durch ne 4 cm dicke Küchenarbeitsplatte durchrasen sieht. Ja, schön, hat aber nichts mehr mit Modelbau zu tun, denn der Schnitt sieht dann eher nach "Hai durch Makrelenschwarm" aus.

Kommt halt drauf, was du damit machen willst.
Platten mit mehren Metern Länge gehen selbst auf ner Kreissäge kaum noch (Rollentisch sonst nötig), eher Tauchsäge mit Schiene (gerade) oder Stichsäge (krumm). Ausklinken mitten in der Fläche geht nur mit ner Stichsäge, dafür aber auch in grossen Platten. Wirklich gerade Schnitte gibts nur mit Kreis- oder Tauchsäge und sehr dicke kleine kurvige Werkstücke inklusive seitlichem Ausklinken gehen am besten auf ner Bandsäge, denn die hat dann auch mehr Sägeleistung als ne Stichsäge. Wenn du oft mit 10mm und dicker sägst, ist Bandsäge eh besser als ne Dekupiersäge. Bei der Bandsäge aber auf ne gute Bandführung achten. Das Band ist noch dünner als ein Stichsägeblatt und gibt ohne Führungsrollen sogar noch schneller nach. Und: Ne Bandsäge ist (wie die Dekupiersäge) seitlich durch das umlaufende Band begrenzt, d.h. Schnitte sind nur bis zu einer bestimmten seitlichen Breite möglich. Ich habe keine Bandsäge, halte sie aber für gefährlicher als ne Stichsäge (Bandriss schon erlebt, Finger oft nah am Band).


VG

Andreas
 
Einige hier mit ihrem geballten Fachwissen sollten eine Doktorarbeit schreiben und sich dann beim Bundesverband der Tischlerinnungen als Berater bewerben. Man, man, das mußte mal raus.

Gruß Otto

PS: jetzt kann das Geheule los gehen.
 
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Einige hier mit ihrem geballten Fachwissen sollten eine Doktorarbeit schreiben und sich dann beim Bundesverband der Tischlerinnungen als Berater bewerben. Man, man, das mußte mal raus.

Gruß Otto

PS: jetzt kann das Geheule los gehen.

Der Zimmerer liest belustigt mit und denkt sich seinen Teil! 😀
 

Witwer

User
Kannst ja mal nach Amiland gehen und schauen, wie die (ungelernten) Handwerker da so arbeiten.

was euch betrifft, sag ich lieber nix. Das versaut euch nur eurer Deutschland-Bashing
Hallo Steffen

Ich hab nichts gegen Deutsche bin selber ein halber ( Vater ) . Das war natürlich nur ein kleiner Spaß. Musste sofort auf ein Bericht in der ARD denken, da ging es um den Kettensägen Führerschein. Ich hab mich fast totgelacht. Ich arbeite seit mein ca. 12. Lebensjahr mit Motorsägen und Kreissägen. Brennholz, Bau usw... Meine Finger sind noch alle vorhanden. Ich klinke mich jetzt da raus, weil es geht ja um Stichsägen.

Gruß Werner
 
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