Strombelastbarkeit von Reglern/Stellern

etwas stabiler ?

etwas stabiler ?

... nun ja, bei Frequenzumrichtern, wie sie im ICE stecken oder im industriellen Bereich eingesetzt werden,
kommt es auf ein paar weitere 19" Einschübe nicht an. Und auch der Energieverbrauch der Ansteuerung spielt
keine Rolle. Bei unseren Frequenzumrichtern im Format einer Streichholzschachtel und begrenzter
Energie im Flugakku jedoch sehr wohl. Bei den angestrebten sehr hohen Frequenzen wird der Aufwand
zudem bauteilemäßig sehr groß, der Regler wiegt dann 1kg und hat die Größe einer Zigarrenkiste.
Nicht so doll. Ein weiterer wichtiger Aspekt: EMV Wenn solche Strömchen im kHz Bereich geschaltet werden,
gibts ne Menge Oberwellen. Besonders die 35MHz Empfänger sind darüber nicht erfreut.
Für einen guten Regler berücksichtigen die Entwickler gleich die EMV Aspekte und wählen intelligente Lay-Outs,
Platinen-Doppelpacks und Mehrlayer als Schirmung, dazu Entwickler mit viel erfahrung.
Solche Regler kosten mehr, logisch. Firmen wie z.B. Kontronik und Schulze stehen unter dem Druck,
daß die Anwender sowas nicht wissen bzw. honorieren, den HK Regler
mit gleicher Amperezahl gibts schließlich für 19,90 . Die "Value" Regler von schulze kosten mehr,
als die teuersten China-Regler. Scheiß Spiel.
 
Moin,
mal ne Frage als in elektronischen Dingen nicht sonderlich bewanderter Anwender: Die China-Regler für 19,90 funktionieren doch tadellos, also wieso betreiben die Edelhersteller dann diesen irren Aufwand überhaupt, wenn es offensichtlich auch ohne geht?

mfg Der Baron
 
Äpfel und Birnen

Äpfel und Birnen

Hi Baron,

es kommt darauf an, was man sich ins Lastenheft schreibt. Wenn man sich auferlegt,
bestimmte EMV Vorgaben einzuhalten, Kompatibilität mit diversen Motoren unterschiedlichster
Bauart und Güte, Überlastfähigkeit, Regelverhalten usw. zu erfüllen, dann ist da nun mal
wesentlich mehr Aufwand. Und wenn man noch Testreihen mit diversen Fremdfabrikaten macht
usw. das alles schlägt sich in D bei vergleichweise hohen Lohnkosten gegenüber China
besonders nieder. Dazu unterstelle ich mal, daß einige Regler aus China zumindest in Teilen kopiert sind,
die SW wenn nicht kopiert, nur flux angepasst, Testen vor Serienproduktion auf ein Minimum reduziert
und bei Defekten wird einfach ausgetauscht. Pauschal kann man sagen, die Asiaten leben vom
Know-How der hiesigen, mittlerweile haben aber auch die aufgeholt und sind zu Eigenentwicklungen fähig.
Für die meisten User reicht es aber, die Dinger laufen und kommen nicht zurück.
Darauf kommt es an. Ein Dacia fährt auch, ein BMW fährt aber wesentlich besser, kommt aber auch nur
am Ziel an. Wenn ich bedenke, was alles an Monitoren an die Kunden rausgegangen ist, was aber eigentlich
nicht in Ordnung war, dann wundert mich nichts mehr. Solange das Ding nicht puff macht und dunkel bleibt,
kommen nur sehr wenige zurück. Und wenn mal was ist, werden die Dinger nach Russland oder
Polen verschoben, die sind da nicht so pingelig.
Will sagen, wenn der User oder besser Konsument alles wüsste, was mit den einzelnen Geräten so los
ist, hätten wir ein riesen Theater. Nö. wir haben keinen Serienfehler. So ein hässliches Wort !
 
Okay, das sind alles durchaus erwähnenswerte Punkte, die Begründung liest sich aber im Wesentlichen wie "Wir machen es, weil wir es können". Ich persönlich bin ja der Meinung, dass hier etwas "intelligente Faulheit" angebracht wäre.
Am Regelverhalten lässt sich nicht rumdiskutieren, das muss stimmen (zumindest in etwas höherwertigen Modellen), sonst hat man keine Freude daran. Eine fein dosierbare Bremse zum Beispiel freut den ein oder anderen auch noch, wobei dies schon eine Funktion ist, die scheinbar nur die wenigsten zu schätzen wissen. Aber was den Rest angeht: Die EMV-Verträglichkeit scheint ja nicht so sonderlich wichtig zu sein, sonst gäbe es mit billigen Reglern mehr Probleme. Die Teile haben selbst zu MHz-Zeiten nicht gestört, also kann das nicht so schlimm sein. Die Kompatibilität scheint seit einigen Jahren auch kein wirkliches Thema mehr zu sein, einige Ausreißer mal ausgenommen und die Überlastfestigkeit kann man durch einen strikten Hinweis auf die Herstellerangaben erschlagen. Versteh mich nicht falsch, ich will auf keinen Fall eine der sinnlosen China-gegen-Marke-Diskussionen lostreten oder den Markenprodukten ihren Mehrwert absprechen. Ich verstehe nur den Antrieb hinter diesen Optimierungen nicht so richtig, da es mit halb so viel Aufwand in der Praxis (fernab vom Messtisch) scheinbar genau so gut funktioniert (jedenfalls mit keinen spürbaren Einbußen). Eventuell wäre es doch etwas zielführender, auf die ein oder andere Testreihe zu verzichten und das ein oder andere Feature wegzulassen, dass nicht min. die Hälfte der Anwender auch sofort als Vorteil erkennt und auch im regelmäßigen Flugbetrieb spürt. Letzendlich dürfte es doch sinnvoller sein, den ETAdollar zu optimieren, anstatt das technisch Mögliche aufzuzeigen.

mfg Der Baron
 
weniger ist mehr ?

weniger ist mehr ?

Hallo Baron,

ich kommentiere mal dazu:

***
Aber was den Rest angeht: Die EMV-Verträglichkeit scheint ja nicht so sonderlich wichtig zu sein, sonst gäbe es mit billigen Reglern mehr Probleme. Die Teile haben selbst zu MHz-Zeiten nicht gestört, also kann das nicht so schlimm sein. Die Kompatibilität scheint seit einigen Jahren auch kein wirkliches Thema mehr zu sein,

Ob Dein kleiner, unbedeutender Flieger wegen EMV runterkommt, ist völlig wurscht.
Es geht um Störung ander Sendeanlagen, Rundfunk, Flugfunk und sonst was. Da gibt es gesetzliche Vorgaben.
Wenn die nicht eingehalten werden, ist der Regler vom Markt. Ob Dein Flieger damit störungsfrei
betrieben werden kann, interessiert höchstens am Rande.

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Ich verstehe nur den Antrieb hinter diesen Optimierungen nicht so richtig, da es mit halb so viel Aufwand in der Praxis (fernab vom Messtisch) scheinbar genau so gut funktioniert (jedenfalls mit keinen spürbaren Einbußen). Eventuell wäre es doch etwas zielführender, auf die ein oder andere Testreihe zu verzichten und das ein oder andere Feature wegzulassen, dass nicht min. die Hälfte der Anwender auch sofort als Vorteil erkennt und auch im regelmäßigen Flugbetrieb spürt.

Deswegen macht ja Schulze eine Value Serie, mit abgespeckten Features. Das Basis-Knowhow steckt da aber immer
noch drin, meistens sind diese Regler aus der normalen Serie abgeleitet. Deswegen dürfte ein Schulze Value
"besser" sein, als ein china Regler. Auch, wenn es der Anwender nicht merkt. Ob man mit dem China-Regler
zurecht kommt oder sich für ein West-Produkt enscheidet, bestimmt oft nur der Preis. So ist das.

Außerdem zielen die deutschen Hersteller auf andere Kunden ab, das blutige Geschäft mit den 19,90 Reglern
scheinen sie aufegeben zu haben, da diese Kunden eh nur ARF und Schaumflieger kaufen.
Wer ein großes und teures Modell im 4-stelligen Bereich baut und dazu viele Stunden investiert,
wird auch einen vernünftigen Kontronik-Regler o.ä. einbauen, weil der Preis untergeordnet ist.
Man nennt das auch "anderes Marktsegment".
 
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