Styrodur-Kerne bzw. -Schalen schneiden

Hallo,

ich suche jemanden, der Kerne bzw. Schalen für die Styrodur-Negativ-Technik schneiden kann. So wie hier gezeigt:
http://www.rc-network.de/forum/showt...=1#post4371056

Es geht um Flächen für eine Swift mit 3,2m Spannweite bestehend aus vorzugsweise 3 Segmenten (Kolb-Strak). Die Kerne brauche ich nicht unbedingt. Die Schalen müssen aber in der Höhe und im Abstand zur Vorderkante der Styrodur-Stücke auf den Millimeter genau passen (aber auch nicht besser als 1,0mm; 2mm wären aber ein Problem). Die hintere Kante sollte wie die Fläche trapezförmig verlaufen.


Stefan

PS: Ich hatte bereits in der Börse unter „Suche Sonstiges“ inseriert, aber keine Reaktion erhalten. Ich denke, dass hier mehr Selbstbauer unterwegs sind und dass das Thema auch von gewissen allgemeinem Interesse ist.
 

otaku42

User
Der Link funktioniert nicht - aber feage mal bei Wattsi nach. Er schneidet Kerne, und seine Arbeit wurde schon vielfach sehr gelobt. Vielleicht kann er helfen.
 

otaku42

User
Danke für den Link, klingt interessant. Ich bleibe dabei: klopf' mal bei Wattsi an, mehr als Nein sagen kann er ja nicht.
 

Wattsi

User
Schalen schneiden

Schalen schneiden

Ich habe zu diesen Thema einmal paar Versuche gemacht:

Die Idee, einfach den Kern zu schneiden und die im GMFC Programm vorgesehene Trennung des Nasenüberstandes zum Trennen der Schalen zu verwenden musste ich verwerfen, weil der Schneidedraht an der Nase den Schaum beim Weg durch den Überstand einmal in Richtung Austritt durchschneidet und dann nochmal auf den selben Weg zurück zur Nase. Das führt auch noch zu unscharfen Schnitt auf den ersten Millimeter der Oberschale.
Es muss daher Unterschale getrent von der Oberschale geschnitten werden.
Für diejenigen, die sich ebenfalls mit dem Schneiden von Schalen beschäftigen möchte ich noch die weitere Vorgehensweise beschreiben:

1. Blocktrimming
2. Zugabe NL Überstand +5mm
3. Schneiden der Unterschale
4. Beim Schneiden des NL-Überstandes: Esc taste drücken, der Schneidevorgang stoppt und der Schneidedraht kann zurück auf die Startposition gefahren werden. Damit beim Stopp des Drahtes die Kante des Überstandes angeschmolzen wird erfolgte der Versatz der Stoppposition um +5mm. Jetzt zurücksetzen.

Das Schneiden der Oberschale wird wie o.a. durchgeführt.
Dabei wird die OS invers geschnitten.

Abbrand:
Zunächst ohne Beplankung und mit der zuvor ermittelten Abbrandkompensation schneiden, dabei wird jedoch zuviel von der Schale abgeschnitten, daher mit Beplankung das Zuviel kompensieren. Achtung, dadurch wird auch die Kernlänge kürzer! Das muss durch entsprechende Zugabe korrigiert werden.
Zur Kontrolle CNC geschnittenen Kern einlegen.
Im Beispiel : Kern HN 971, 160mm, Überstände je 20mm
 

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Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Stefan!

Leider bin ich "km-mäßig" wahrscheinlich zu weit von Dir entfernt, aber grundsätzlich ginge das schon....

Für meine "Escapade 900! (Suchst Du danach im RCN) hab ich die "Negativschalen" ja schon vor Jahren so wie von Dir gewünscht geschnitten.

Das ist nach meiner Meinung auch die einzig vernünftige Art, wie diese Bauweise auch zu einem qualitativ hochwertigen Ergebnis führt. Der von Dir angesprochene Link zeigt schon eher eine etwas "rudimentäre" Herangehensweise....... da hätt' ich schon noch so manchen Vorschlag.

Sie hier noch mal ein paar Bilder...


IMG_1140.JPG


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Hi
Meine Solarflächen Aus Jackodur (Lila) und BASF (Klo-Grün) schneide ich mit der guten alten SV-Plus, die fährt von Endleiste oben, dann um die Nase unten wieder zurück. Der Trick war, extrem langsam (48mm/min), und mit fast kaltem Draht zu schneiden, dann wurde es endlich gut. Um genügend Drahtspannung zu bekommen habe ich mir einen neuen Bogen aus starrem Multiplex gebaut, der Draht selber wir mit einer Stimmmechanik von einer Bassgitarre gespannt, die Drahtspannung mit einem Gitarrenstimmgerät überwacht. An die Grenze kommt die Sache bei meinen dünnen Profilen aber bei mit unter 10cm Flächentiefe, da fängt sich dann die Nase an zu kräuseln.

Aber mit den Ergebnissen bin ich zufrieden
Roh nach dem schneiden mit vertiefung für die Solarzellen:
solartragflaeche-in-positivbauweise[1].jpg


Unterschale wird aufgehoben, um darin später positiv GFK zu laminieren, ich trenne die einfach per Messer, dann ist da kein Abbrandverlust, wenn man beide Schalten nutzen will. So bleibt Beplankungsstärke gleich Abbrand, und Drähte gibt es ja in allen Dicken ;)
die-solarzelle-in-der-tragflache[3].jpg


Wenn es nur um Negativ-Schalen geht (Quasi Formbau) dann schneide ich mit Mach3, vergrößere/verkleinere die Endrippen entsprechend auf Portalabstand, (Vorsicht bei Profilstrak). Linie einmal im CAD um den Abbrand versetzt, und ab dafür.
 
Der von Dir angesprochene Link zeigt schon eher eine etwas "rudimentäre" Herangehensweise....... da hätt' ich schon noch so manchen Vorschlag.

Hallo Rudi,

ich kenne Deinen Bericht. Das war Pionierarbeit!

Könntest Du bei "da hätt' ich schon noch so manchen Vorschlag" spezifischer werden? Gerne auch in dem verlinkten Thread.

Danke
Stefan
 

Rudi T

Vereinsmitglied
OK Stefan!

Habe nach Deiner Frage auf spezifische .............

den im Link angesprochenen Bericht nochmals gelesen und bin dabei darauf gekommen, dass das ja eigentlich ein Baubericht von Dir war.....
..........Asche auf mein Haupt......

Gerne bin ich natürlich bereit, alles was mir so aufgefallen ist, zu "besprechen", auch deshalb, weil ich vermehrt feststelle, dass meine "damals" neue Methode
immer mehr Anhänger findet und offenbar auch eine sehr gute Methode darstellt.:)

aber bitte erst Anfang 2018, weil morgen hab ich keine Zeit, zu Silvester freut es mich nicht, und was tät ich denn in den ersten Tagen des Neuen Jahres:D:D:D

bis dahin also

Alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg für 2018

Grüße aus Oberösterreich!!!!
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Sodala, Stefan, jetzt wiird's ernst:D

Die obere und untere Schale sollte an der Nase und an der Endleiste den gleichen Überstand haben. Deshalb obere und untere Schalen gemeinsam zurichten.
Das geht auch bei händisch geschnittenen Kernen/Abschnitten z. B. entlang kleiner Winkel (Selbtstanfertigung)
Ob jetzt die Überstände hundertprozentig parallel zu der Nasenkante/Endleiste verläuft, ist eigentlich nicht so wichtig, Hauptsache oben und unten ist gleich….

Wichtig: Einzelne Schalenteile vorher zusammenkleben (ich nehm dazu 5 min Epoxy) Dort wo der Überstand geschnitten wird NICHT verkleben.
Idealerweise habe sich bei mir so ca. 15 -25 mm bei Nase und Endleiste herauskristallisiert.

Bei den Stößen der Schalenteile kann man kleine Stufen mit einem „Harz-Microballon“ Gemisch ausgleichen wie folgt:
Die Mumpe soll teigig sein, nicht zuuuu fest.
Die gesamte Schale mit Harz einstreichen, „Mikomumpe“ mit einer Spachtel je nach Stufenhöhe 5 – 15 cm vom Stoß eher großzügig auftragen – dabei auch den Spalt zumachen - und dann mit einer passenden Abziehleiste (schön senkrecht halten) „parallel“ zur Flügelspannweite in einem Zug abziehen. Dann gleich das exakt zugeschnittene Abreißgewebe drauf und an der gesamten Schale anklatschgern und durchtränken, darauf sofort nass in nass die exakt zugeschnittenen, vorgetränkten Gewebe/Gelege-lage/n (zwischen zwei Plastikbahnen herrichten) genau auf Nasenleistenkante anlegen und mit einem Roller (Velour 4 mm) andrücken. Eventuelle 2te oder 3te Lagen im Nasenbereich eher unterstandig einlegen (ca 0,5 – 1,0mm)
Vor dem Laminieren kann man auch ein Klebeband exakt an die „Formkante“ kleben, dass verbessert den Kontrast, wenn das Abreißgewebe und die Kohle eingelegt wird. Außerdem lassen sich Harzreste schön wegwischen..

Achtung: auch die Hinterkante des Gewebes sollte geradlinig mit ca. 5 mm Überstand zugeschnitten sein. Das erleichtert einfach genaues arbeiten.
Bei zugespitzten Höhenleitwerken mit entsprechender Profildicke empfehle ich auch, die Gewebe/Gelegezuschnitte mittig zu teilen und überlappt einzulegen.
Es lässt sich dadurch einfach genauer einlegen und muss nicht „schieben“..

Die zu laminierende Negativschale selbst sollt vor dem Beginn der Laminierarbeiten möglichst allseitig mit Klebeband an der Unterlagsfläche festgeklebt werden um einen „Sichelflügel“ zu vermeiden. Gesaugt wird dann gleich auf die Unterlagsfläche.

Erst nach dem Laminieren und aushärten der ersten Schale (oben oder unten ist egal) wird die „gehärtete“ Schale auf die als nächstes zu laminierende gelegt, diese kann dann wiederum genau eingerichtet an der Auflagefläche festgeklebt werden. Damit ist sichergestellt, dass wenigstens die „Sicheln“ zueinander passen.
Jedenfalls empfehle ich abzusaugen mit max. 0,55 bar.

Bei den mit „Micromumpe“ behandelten Stößen gibt es auch durch absaugen KEIN Problem und KEINE Wellen – zumindest dann nicht, wenn gegen die (dichte) Unterlagsplatte gesaugt wird.
Über die zu verwendenden Hilfsmittel für das Absaugen selbst (Lochfolie/Flies usw. brauch ich wahrscheinlich nichts zu sagen….

Nachdem beide Schalenteile ausgehärtet sind nun zum Zusammenkleben.

Ich bevorzuge für Holmaufbauten bzw. Stützholmen/Verkastungen Zuschnitte aus mit Epoxy/Glasfaser beschichteten Platten (Styrodur/Rohazell/Conticell…..) Diese lassen sich mit dem Balsamesser superexakt zuschneiden. Die benötigten Höhen kann man sich ja auf verschiedenste Weise ermitteln.
Diese Stege baue ich dann als erstes in die Schale (meist die obere) ein und lass das ganze wieder aushärten.
Dann probehalber einmal das Gegenstück aufgelegt und kontrolliert.

Zusammenkleben:

Ich empfehle, entlang der Nasenleistekante („Formkante“) einen Kohleroving aufzulaminieren und diesen mit dem Pinsel zu einem kleinen Wulst zusammen zu schieben. Jeweil 1 Roving auf Ober und Unterseite. Dadurch lässt sich eine kleine Raupe „Klebemumpe“ auftragen, ohne dass das gleich „abrinnt“. Beim Zusammenfahren der Schalen schieben sich dann die Rovings gegenseitig in „Position“ und bilden eine perfekte Verklebung der Schalen. Ein Foto zeigt ein Überbleibsel des Höhenleitwerk der großen Escapade. Der größere Teil davon fliegt noch immer…
JA und bitte SPAREN mit der Klebemumpe, es brauch nicht das ganze Bauteil voll davon zu sein. nur feine Raupen legen.

Wenn das Gewebe an der Endleiste exakt abgeschnitten ist (ca. 5,0 mm Übermaß) dann lässt sich die Kleberaupe wirklich genau platzieren. Da genügt ein 3 mm breites Würsterl…
Zum Zusammenfahren der „Formen“ empfehlen sich auch seitlich – an einer Form angeklebte Holzplättchen, sozusagen als Führung - aber erst nach dem Laminieren ankleben, dann stören sie nicht)
Ja und noch was, die Negativschalen sollten aus möglichst dickem Vormaterial sein. Von diesen schneidet man dann in ein oder zwei Gängen jeweils als erstes beidseitig die „Haut“ mit 3 – 4 mm weg. Dadurch werden sie deutlich spannungsfreier und bleiben genauer in Form.

Nochmals zu den Zuschnitten meine Empfehlung

Abreißgewebe exakt geschnitten an Nase bündig einlegen, an Endleiste ca. 15 mm Überstand, aber NICHT über die Formkante überstehen lassen.
Kohlegewebe/Gelege exakt geschnitten an Nase bündig einlegen, an Endleiste ca. 5 mm Überstand.

So, das war jetzt ein wenig viel, aber ich hoffe, es kommt richtig rüber..:):):)

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