Genauigkeitsbetrachtung
Genauigkeitsbetrachtung
Ja bin im moment am kalibireren. Hab leider noch ein paar abweichungen in 1..2mm bereich auf +/-300mm verfahrweg. Beim vermessen der rollen bekomme ich bei mehreren durchläufen auch etwas abweichungen. Muss halt alles noch mal genau vermessen, das ist aber echt sackgang mit rollmass. Wie bist du da bloss auf die millimeter genau hingekommen
Hallo Peter,
an dieser Stelle habe/hatte ich auch Probleme, nach der Umstellung auf Flechtschnur. Das war mit Diamantlitze besser! Aber die Diamantlitze ist vom Handling her eher unzumutbar.
Als mögliche Ursachen für die Fehler sehe ich
- Die Flechtschnur wird etwas flach gedrückt. Beim Wickeln verdreht sich diese Fläche mal mehr, mal weniger.
- Temperaturfehler? Ist die Schnur auf der Seiltrommel, dann wird sie ca. 60° warm, beim Abwickeln kühlt sie sich auf Raumtemperatur ab.
- Arbeitsbereich: Mit +/-300mm hast Du schon einen großen Arbeitsbereich. Hier kommt möglicherweise ein interner Fehler zum Tragen.
- Recken: Beim Versuch eine Temperaturabhängigkeit nachzuweisen, habe ich festgestellt, meine Seile lassen sich auch recken! Sie bleiben dann in diesem Zustand, aber eine gewisse Lastabhängigkeit ist also gegeben. Vielleicht sollte man die Seile vorrecken!
Mach mal folgendes:
Recke die Seile vor. Last deutlich größer als der Schneidebügel.
Ermittle mit dem auf-/abwickeln einen einigermaßen plausiblen Wert. Wenn es dann noch Abweichungen gibt, dann passe die Schrittweite in der 'Geometriedaten.dat' entsprechend an: Maschine macht 1% zu große Wege, dann Schrittweite um 1% verkleinern.
Tritt der Fehler erst im Außenbereich des Arbeitsbereiches auf, dann könnte es ein interner Fehler sein, der durch den endlichen Seilrollendurchmesser verursacht wird. Die Berechnung bezieht nämlich die Seillänge auf den Achsmittelpunkt und vernachlässigt den Seilrollendurchmesser.
Dieser Fehler fällt umsomehr ins Gewicht, je größer der Arbeitsbereich ist. Abhilfe bringt ein möglichst exakter Punkt, von dem aus das Seil oben geführt wird.
Das ist auch der augenblickliche Stand an meiner Maschine: Ich führe die Seile durch eine Öse aus Kupferdraht, um einen exakten Bezugspunkt zu haben. Die Öse darf sich nicht bewegen, sie ist exakter Bezugspunkt! Damit das Seil weiterhin vernünftig aufgewickelt wird, verwende ich den jeweils gegenüberliegenden Motor.
Entsprechend muß die Motorsteuerung umgesteckt werden!!!
Achte auch darauf, ob deine Lineale und Maßbänder gleich sind (ich hatte mal ein langes Lineal mit einem 'Übersetzungsfehler' vom Chinesischen ins Deutsche
)
Du siehst, ich bin gewissermaßen auf das Thema vorbereitet.
Das kommt daher, daß mir dieser Effekt vor kurzem auch aufgefallen ist, beim Wunsch immer noch größere Teile zu schneiden!
Und das ist genau der Punkt:
Der Aufwand, um diese Fehler zu lokalisieren ist riesig!
(Ich möchte auch mal was anderes machen, als nur die Maschine zu optimieren.)
Insgesamt meine ich, im üblichen Arbeitsbereich ist die Genauigkeit vollkommend ausreichend!
Empfehlen kann ich auf alle Fälle die
seitlichen Führungen zum Trapez-schneiden!
Ob die geänderte Seilführung mittels Ösen nötig ist, muß jeder selber entscheiden.
Gruß Hans
PS
Auf diesem Foto ist die Umlenk-Öse erkennbar. Das Seil kommt von links, vom gegenüber liegenden Motor und läuft über die Öse hinunter zum Schneidebügel:
Hier noch die geänderte Seilführung: