Tandem Falke SF28 Quarter Scale

PeterKa

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Bei der Endmontage gab es einige kleinere Schwierigkeiten, die den Bau ein wenig aufhalten. Mit der Einen hatte ich im Vorfeld gerechnet und daher die Maße entsprechend gewählt, in der Hoffnung es wäre überflüssig.

Nun ist es aber so, daß der Loctite Welle Nabe Kleber Metall phantastisch verbindet, nicht jedoch die Kunststoffzahnräder. Daher müssen diese auf der Nabe noch mit zusätzlichen Schrauben gesichert werden. Das hält natürlich auf, keine Frage.

Ein zweites Ärgernis habe ich selbst verschuldet :( Die Motorwellen wollte ich nach der Endmontage mit der Dremel auf die passende Länge abflexen, habe daher nicht auf die Maße geachtet. Und es konnt einfach nicht anders kommen... eine davon war zu kurz. Tja...

Immerhin weiß ich jetzt, wie man die Welle Nabe Verklebung wieder lösen kann. Mit dem Brenner erwärmen und dann die Welle mit einem Durchschlag austreiben. Geht ohne unverschämt viel Kraftaufwand.

Was immer wieder Probleme macht (Metaller wissen das natürlich). Wenn man eine Welle plandreht, kann man es drehen wie man will, das Ende staucht um ein paar Hunderstel auf. Wenn man vergisst das anzufasen, kann man die Welle nur sehr schwer in das Kugellager pressen. Ich vergesse es natürlich permanent.. logo. Das erschwert die Endmontage ungemein.

Aber zumindest auf der Montageseite waren das alle Probleme. Ich hatte das Gehäuse bereits zu und konnte die Wellen drehen. Spiel ist auf den Kunststoffrädern keines, ich bin sicher, daß die sich eh passend einarbeiten. Wo ich unsicher bin ist das mit dem Fett. Kunststoffräder benötigen angeblich keine Schmierung, aber kann es denn schaden da ein wenig Fett dran zu geben ?

PeterKa
 

uija

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Auch wenn es ein wenig OT ist: Ganz am Anfang kam die Frage auf, ob es Sinn macht, eine Baudokumentation zu erstellen, weil es ggf. wenig Interesse für ein "Semi-Scale Renterbau" gibt. Ich persönlich schau mir Bauberichte selten an, weil ich das Modell so toll finde, oder weil ich es auch bauen möchte. Ich den meisten Fällen les ich die um zu lernen! Nichts ist besser, als über Lösungen und Problembewältigungen zu lesen. Ich hab bisher hauptsächlich Bausatzmodelle gebaut und erst so vor einem Jahr mal angefangen selbst zu bauen. Bisher nur mit dem Ergebnis des Fehlermachens, des daraus Lernens und des erneut versuchen. All die unterschiedlichen Bauberichte liefern hier und da so viele Details, die einen weiterbringen, dass ich finde, JEDER, der irgendwie Bock drauf hat, einen Baubericht zu schreiben sollte das tun. Ich und viele andere werden dafür Dankbar sein, auch noch Jahre später!

Darum: Danke Peter dass du uns an so vielen Projekten mit unterschiedlichen Ansätzen und entsprechend unterschiedlichen Lösungen teilhaben lässt.
 
Hallo Peter !

Öle und Fette können bei Kunststoff problematisch werden, denn Stellenweise verspröden die dann das Material.
Da muss man dann genau wissen, was passt.
Graphit geht aber bedenkenlos.

MfG,
Sebastian
 

PeterKa

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:) Danke. Es macht mir einfach Spass. Andere Kollegen mit meiner Erfahrung schreiben Bücher oder Artikel für Fachzeitschriften (mache ich auch gelegentlich). Das ist mir viel zu viel Arbeit. Ich inverstiere meine Zeilt lieber in Experimente. Und hier darf ich auch über Mißerfolge berichten, kann mich dabei sortieren und bekomme manchmal unerwartete Hilfe. Das ist mir inzwischen zur lieben Tagesaufgabe geworden, um ehrlich zu sein fast noch wichtiger als das Besitzen unzähliger Modelle über die ich permanent im Keller stolpere.

Es freut mich sehr daß es sehr viele gibt, die so denken wie Du.

PeterKa
 

wno158

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Es freut mich sehr daß es sehr viele gibt, die so denken wie Du.
Es ist mindestens noch einer mehr :) - möchte mich den Ausführungen von Jens in vollem Umfang anschließen: Danke!

Ein Wort noch zum Fett am Kunststoff: Ich habe ja auch noch einen T-Rex 500L. Da ist sogar werksseitig eine kleine Tube Schmiermittel für Hauptzahnrad und Heckabtrieb/antrieb dabei gewesen. Das habe ich auch appliziert und inzwischen (Crash-Folge) durch das a.a.O. erwähnte Titanfett ersetzen können. Mein Heli-Mentor (TDR-Flieger) ist auch der Meinung, dass das nicht schadet - etwas leiser laufen die Rädchen allemal.

Gruß Walter
 

PeterKa

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:) Also das mit den POM Zahnrädern und der Nabe... na ja volles Programm und 3 Stunden Aufwand..

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Im Badener Ländle würde man sagen... des hebt... ;)

Hier im Norden stöhnt man da bloss über 24 Bohrungen, 12 Senkungen und 12 Gewinde M2, die dann auch noch passen müssen... Na ja ich jedenfalls ;) Jetzt ist aber auch bald fertig.

PeterKa
 

PeterKa

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Fertig und einsatzbereit... Die Hauptwelle wird erst nach dem Einbau passend gekürzt. Zeit für einen Phototermin.

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Das Gewicht inkl. Propmitnehmer ist 970 Gramm. Die maximale Leistungsabgabe liegt bei 2,5 KW. Hier im Falken werden an 2x4S/5000 ungefähr 1,5 KW davon abgerufen. Leistung satt ohne übertrieben übermotorisiert zu sein.

Wer das Gewicht moniert... Wir mussten in unsere Falken etwa 1 Kilo Blei packen. Davon habe ich jetzt 400 Gramm in den Antrieb investiert. Durch den massiven Umbau konnten die Akkus 8 cm weiter nach vorne und das Heck wurde ebenfalls entlastet. Ich bin ganz zuversichtlich, daß kein oder nur unbedeutende Mengen an Blei erforderlich sein werden.

Was ich auch noch ergänzen möchte. Das Getriebe ist auch handwerklich extrem einfach. Zum Einsatz kam nur der 3D Drucker und natürlich eine Drehbank, ohne die kann man in Wahrheit kein Scale Modell bauen. Ich kann mir auch nicht vorstellen daß sie in einer ordentlichen Werkstatt fehlt. Zu den Preisen habe ich mich ja schon geäußert.

Die teure CNC Fräse hielt während des Bauens Winterschlaf ;)

PeterKa
 
Hallo Peter !

Bin am überlegen ob ich mir nicht auch eine Drehbank zulegen soll. Du hast ja diesbezüglich große Erfahrung wie man sieht. Zu welcher Marke würdest du raten. Hab schon mal die Proxxon 400er ins Auge gefasst. Würde mich über eine Antwort freuen !

Lg.
Manfred !
 

PeterKa

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Große Erfahrung wäre maßlos übertrieben. Ich hatte jahrelang eine kleine Proxxon, das war die kleinste im Programm mit Kurbeln aus Plastik. Das Ding war eine einzige Katastophe. Zum Einen war der Schlitten nicht spielfrei justierbar. Das führte dazu daß z.B. Plandrehen nicht genau genug möglich war. Auf dem Rückweg nahm er immer noch etwas an Material ab, weil dann der Schlitten ein wenig anders verkantete. Dar Antrieb geschah mit O-Ringen, die immer nur eine Weile hielten und dann zur Unzeit kaputt gingen. Das größte Ärgernis aber waren die Kurbeln. Die waren schwarz und die Maße waren weiß eingefärbt. Die Farbe war nach kürzester Zeit ab, so daß die Bemaßung überhaupt nicht mehr ordentlich ablesbar war. Ich habe mich furchtbar über die Maschine geärgert, zumal sie auch über 1200 DM gekostet hatte. Sie verstaubt jetzt in einer Kellerecke. Manchmal übt Sohnemann ein wenig damit.

Ich spreche von der kleinen Proxxon. Die große mag besser sein. Grundsätzlich finde ich aber, daß Aluminium an einer Drehbank nichts zu suchen hat. Auf Grund meiner Erfahrung kam die große Proxxon für mich nicht in Frage, obwohl das sicher sehr ungerecht ist.

Ich habe mir eine Wabeco 3000 irgendwas gekauft. Diese wiegt 53 Kilo, ist also gerade noch transportierbar. Die Maschine ist ohne jeden Tadel und verzeiht manche Ungeschicklichkeit, kostet aber auch über 2500€ und benötigt einiges an Stellplatz. Ich habe den Kauf keine Sekunde bereut. Es gibt auch asiatische Produkte zum halben Preis. Teilweise nicht einmmal schlecht, das weiß ich aber nur vom Hörensagen. Tut mir leid, daß ich keine wirkliche Empfehlung aussprechen kann.

PeterKa
 
Hallo Peter !

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Du hast mir schon sehr damit geholfen. Werde auf jeden fall mal nach Wabeco Googeln.

Lg.
Manfred !
 

PeterKa

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So es hat alles lange gedauert...

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Das Getriebe läuft. Wir haben es nur ein wenig einlaufen lassen. Anfangs gab es ein konstruktionsbedingtes Problem. Das Abtriebsrad konnte sich wenn kein Propeller drauf war in das Druckgehäuse einlaufen, das führte am Ende zum Blockieren des Getriebes. Das waren einigen bange Minuten bis ich die Ursache gefunden hatte. Aber das Problem ist jetzt beseitigt.

Der Antrieb muss nun vermessen werden. Das geht nur draußen bei vernünftigem Wetter.

PeterKa
 

PeterKa

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Nicht ganz ohne Stolz hier nun die Ergebnisse der bei prächtigem Wetter vorgenommenen Antriebsvermessungen.

Nochmal zur Erinnerung: 2x4 S /5000 an 2 Turnigy Motoren je 500 KV und etwa 900 Watt Belastbarkeit, Getriebübersetzung 1:1,2 .

Erster Versuch an der Dreiblattluftschraube 14x7 (Der erste Antrieb drehte diese knapp 7000 RPM). Gemessene Drehzahl diesmal 7900 RPM bei 1100 Watt Leistungsaufnahme (36 Ampere). Standschub konnten wir nicht messen, aber er war brachial ;)

Die hohe Drehzahl klingt allerdings sehr gewalttätig das wollte uns nicht schmecken. Nun ist es so, daß wir 6 cm zusätzliche Bodenfreiheit gewonnen haben, deshalb darf der Prop ruhig etwas größer ausfallen.

Wir haben eine 16x12 Latte aus dem fernen China für 3 € montiert. Diese fliege ich mit einem 23er OS Motor der sie allerdings auf 8500 RPM hochjubelt.

Drehzahl 6900 RPM, Stromaufnahme 50A Leistungsaufnahme 1500 Watt, Standschub brachial, Geräusch angenehm.

Die richtige Latte dürfte wohl die 15x12 sein. Wir haben die vorhandene Latte einfach gehürzt und neu ausgewuchtet. Leider konnten wir nicht mehr messen, da der Propellermitnehmen nicht mehr richtig greifen wollt. Aber es ist ja klar was dabei in Etwa herauskommt.

Wir fanden beide, daß die Getriebelösung durchaus attraktiv ist, und werden auch den zweiten Falken damit ausrüsten.

PeterKa
 

PeterKa

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Die zweite große Änderung an der Maschine betrifft das Fahrwerk. Ich habe weiter oben bereits erwähnt, daß wir 6cm Bodenfreiheit zusätzlich gewonnen haben. Etwas komplizierter war es, dieses neu Fahrwerk optisch ansprechend zu verkleiden. Das Rad hat je einen erheblichen Federweg (ca. 5 cm). Letztendlich lief es dann doch auf eine Stoffberkleidung hinaus. Stoff ist nicht so mein Gebiet, entsprechend schwierig (und blutig) gestaltet sich die Näherei. Nach 2 Versuchen war dann endlich die Paßform gefunden.

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Als Rahmen habe ich die alte Verkleidung genommen, die allerdings heftig besägt und befeilt wurde. Kernstück ist die Wippe aus dem 3D Drucker, die durch die Radachse "schwimmend" gelagert wird um die Bewegunsfreiheit nicht einzuschränken.

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Das Teil hat einen Innenrahmen, mit dem das Leder fixiert wird, ich hoffe das ist auf dem Photo erkennbar.

Der Lederbezug ist aus 4 Teilen Kunstleder ( fluchend ;) ) genäht.

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Nun muß nur noch alles ordentlich befestigt werden.

Wenn das Wetter mitspielt wird der Erstflug (Version2) an Ostern stattfinden.

PeterKa
 

PeterKa

User
Nur ein kurzer Zwischenruf.. Es ist nun doch fast Pfingsten geworden mit dem Erstflug. Wir haben nur ein sehr schlechtes Handyvideo davon, das ich hier aber nicht einstellen möchte. Immerhin ist es dokumentiert.

Der Vogel war nach etwa 50 Metern in der Luft. Da war ein kurzer Moment der Panik, weil er unvermittelt viel zu steil in die Luft schoß, weder die Ausschläge noch die Trimmung waren besonders treffsicher justiert. Es ist viel zu früh irgendwelche Resumees zu ziehen, er flog aber nach richtiger Trimmung handzahm. Die Motorisierung ist ausreichend und das Flugbild galaktisch. Die Landung unter Klappen war dann bereits wie aus dem Bilderbuch. Ich werde von einem der nächsten Flüge ein schönes Video schneiden und dann hier einstellen.

Dank an alle treuen Leser die so lange ausgehalten haben.

PeterKa
 

PeterKa

User
Es wird doch eine Weile dauern, bis der Falke das nächste Mal in die Luft kommt. Zum Einen hat die Rotorwelle einen Schlag abbekommen als das Modell vom Werkstisch gefallen ist, daher das etwas rauhe Laufgeräusch. Dann gab es bei genauerer Inspektion noch ein paar Kleinigkeiten die ich gefixt haben will. Daher zeige ich doch das qualitativ undiskutable Video.


PeterKa
 
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