hi Klaus,
nach dem Einsatz des Seitenruders beginnt der Vogel eigentlich zu kreisen. Dann steuert man (vorsichtig, nicht zu schnell) mit dem QR dagegen, bis er einigermassen geradeaus fliegt. Durch Nachlassen oder Verstärken am QR kann man wunderbar nach links oder rechts "kurven" - und das kann man von unten ganz gut sehen.
Ob man mit dem HR arbeiten muss hängt wohl von der Seitenfläche des Rumpfes ab (Besenstiele bremsen wohl schlechter), aber auch in 800m Höhe sieht man, ob das Ding langsamer wird oder schneller.
Gut, über 600m habe ich das noch nicht probiert, aber wenn der verdammte See dieses Jahr wieder so zufriert wie es sich gehört, dann werde ich es tun. Im Wohnzimmer war gerade "Hochzeit" - ein vermutlich 30 Jahre alter Kestrel-Rumpf von Gewalt wurde gerade mit einem DG-800-Styro-Karbon-Abachi-Flächenpaar eines nicht genannt werden wollenden Herstellers verbunden.
Der "limiting factor" der Sichtbarkeit ist die Flügeltiefe. Bei sehr dunkelblauem Himmel kann man grob sagen, dass das Auge an der absoluten Sichtgrenze 1 "graues" pixel für die (verschwommene) Vorderkante sieht, 1 "weisses" pixel für die Tragflächenmitte und 1 "graues" pixel für die "verschwommene" Tragflächenhinterkante sieht. Zwei 4m-Segler, der eine mit 22cm Wurzelrippe (ASW-17), der andere mit 38cm (Twin-Astir), unterscheiden sich in 800m Höhe wie Tag und Nacht.
An der Sichtgrenze würde ich keine Acro-Manöver wie "Abschwung (ca. 100m)" machen. Trudeln hilft, obwohl auch ich schon Steigen mit Trudeln erlebt habe (Vario), und Steigen auf dem Rücken sowieso.
Meine erste Wahl wäre (bzw. war - heute habe ich keine Elipsoid-artigen Flieger mehr) abhauen, also mit gesetzten Störklappen/Butterfly/hochgedrehten QRs nach Sicht "schnell" fliegen. Dabei braucht es etwas gesunden Menschenverstand - bei zarten Fliegern darf man natürlich nicht übertreiben, aber man hat ja das Pünktchen am Himmel schon länger beobachtet - da wird man es wohl schaffen, den HR-Knüppel langsam 3 mm nach vorne zu schieben und sich dabei zu sagen, so sieht das ganze noch gesund aus.
Mein zweite Wahl, aber eher bei Panik, und eher nachmittags, ist dann doch das Trudeln (nachmittags wegen schräg stehender Sonne - es blinkt dann besser). Trudeln bedeutet aber immer Abstieg bis in so niedrige Höhen, dass man das Modell optisch sicher abfangen kann. Und das bedeutet häufig: kein Wiederaufstieg, weil unter den Thermikbeginn bzw. unter die winterliche Höhenströmung gesunken. Deswegen liegt mein letztes Trudeln zum Höhevernichten schon länger her; ausser vielleicht an zwei oder drei Hyperdyperhammertagen an denen man auch im Messerflug kaum nach unten kommt.
Die in den oberen postings ausgesprochenen Tipps wie ich mache mal schnell einen Abschwung von kurz über der Sichtgrenze nach kurz unter der Sichtgrenze möchte ich gerne mal in natura sehen. Ein weniger geübter Pilot schafft das gerade noch, aber den gewaltigen Fahrtüberschuss sozusagen "blind" wegzudrücken - da muss man sein Modell schon kennen. Aber dann fragt man auch nicht mehr.
Ich bleibe dabei: Bei Hmax nichts Riskantes. Alle Bremsen ziehen und dann so schnell wie angebracht (senkrecht ist nicht nötig).
Bertram
edit:
@femo: auch noch wach? Kannst wegen gestern (bzw. vorgestern, also Sonntag) auch noch nicht gut schlafen? Das high-speed-Grinsen im Gesicht noch nicht weg? Wolfgangs Probleme wirst Du im Winter haben, glaube mir... Wieso hat mein Cappu nur 2,5m, kann den nicht mal jemand auf 5m verdoppeln? Kommt Zeit, kommt zugefrorener See, kommt Höhe, kommen zu kleine Segler - und dann? Siehe diesen thread. Die Kestrel ist hoffentlich bis Samstag fertig, Martino ist weg, ich brauche Dich als Werfer.
B.