Tragflächenbelastungstest nach erfolgter Reparatur

Hallo Golo,
schau mal hier rein und da siehst mal was ein Opus mit 2 Kg bei 290 Sachen wiegt! Schlappe 37 Kg bei einem Looping mit 70 m Durchmesser.

oder
...Wenn man das rechnet für den 2-kg-Flieger (Opus-Größe) ........... z.B. 420 km/h (Kyle Paulson ..... ), dann entsteht eine sagenhafte Lastvielfache n = 140 !!
Seine Loopings dürften wahrscheinlich kleiner sein. :D


www.dynamic-soaring.de/bauberichte.htm

Gruss, Ralf


...wenn ich jetzt ganz genaukrämerisch wäre müsste ich fragen ob in der Auf- oder in der Abwärtsphase, sprich ob 1G hier noch zu addieren oder abzuziehen wären :D:D

Aber Spaß beiseite - würde doch demnach bedeuten dass bei diesen nur 70 Metern Durchmesser 18,5 G entstünden.

Kein Wert, und somit keine Belastung die ich meinem Flieger zumuten würde.

...wobei....ich hatte hier zu diesem Thema ja geschrieben dass die bislang größte Belastung die ich hatte ein Kurve, 120 Meter Durchmesser mit geschätzten ca. 300 Km/h war.

Es hätte heissen müssen "Die bislang größte Belastung, die ich in Zahlen beschreiben kann..."

Ich hatte im letzten Sommer eine viel größere, die mein Jet auch überlebt hat :

Ich habe auf der Längsachse sprich QR einen ACT Flächenkreisel der nachweislich im Fluge eine gewisse Nervosität aus dem Heck nimmt. Die Empfindlichkeit hatte ich für meine bis dahin nur moderat geflogenen Geschwindigkeiten eingestellt. Irgendwann ritt mich der Teufel und ich dachte mir guckste mal was geht - legt den Knüppel aufs Brett, und zog mit vollem Schub von mir einige hundert Meter weg nach oben, ging dabei auf ca. 200 Meter Höhe um dann mit vollem Schub von oben heraus wieder zu mir zu fliegen. Die dabei einsetzende Geschwindigkeit war einfach nur noch pervers...auf meiner Höhe wurde der Flieger dann plötzlich wie irre um die Längachse weiträumig hin und her gerissen, und legte dann zusätzlich noch eine ruckartige Aufwärtsbewegung an den Tag die aussah, als wenn jemand von unten unter das Flugzeug getreten hätte.... indem Augenblick konnte ich dann auch den Kreisel ausschalten dessen Empfindlichkeit für diesen Höllenspeed nicht mehr gepasst hatte.... und den Apparat noch sicher wieder landen... Ich hatte allerdings an den Aufnahmen fürs Pendelleitwerk, also den Tailerons ein paar ( später reparierte ) Risse im GFK, die ich auf eine Überlastung durch diesen Zwischenfall zurückführe..... also das hätte auch anders ausgehen können.....

Ich kann zwar nun nicht in Zahlen ausdrücken wie hoch die Belastung war, nur nachdem ich Klaus Westerteicher von ACT die Situation beschrieben hatte meinte der nur trocken " In dieser Situation hätte er andere Jets schon in der Luft platzen sehen" .
 
ich denke es wird deshalb für extreme G-Lasten gebaut, weil es Mode ist brettharte Flügel zu haben. Ausserdem prügelt man heutzutage Modelle aller Art durch die Gegend, sitzt ja keiner drin, der es ertragen muss.
Bei den grossen fliegt man da etwas mehr mit Gefühl und muss deshalb weniger stabil bauen.
Schaut man der Natur in die Karten, die baut elastisch...
Genauso ist es auch z.B. wenn ein Statiker eine Holzdachkonstruktion rechnet: da kommen immense Querschnitte raus. Alte Häuser dürften danach garnicht stehen.
Ein Segelflugzeug mit 30m Spannweite für 50 g auslegen? wohl kaum machbar.
 
i
Ein Segelflugzeug mit 30m Spannweite für 50 g auslegen? wohl kaum machbar.

...der Pilot würde es perse nicht mehr erleben....

Also von meiner Warte aus ist der Fisch hier gegessen. Heute Abend wird grundiert, lackiert etc. und ich denke ich kann meiner reparierten Fläche im Fluge trauen.....
 
Ich denk,..

Ich denk,..

dass hier der Faktor Zeit vernachlässigt wurde. Wenn ich mit einem Hammer auf ein meine Hand schlage in der ich einen Eisenklotz halte (also auf den Eisenklotz, nicht die Hand selber), können mehrere hundert G erzeugt werden, die Dauer ist nur sehr kurz und somit die Energie.

Das halte ich und mein Körper locker aus, wohingegen bei 7G dauerhaft, also mehrerer Sekunden wohl nicht viele Menschen aushalten.

Ich sehe es so: Wenn ich einen Flieger auf 20G dauerbelastung teste (mit Sandsäcken) und dieser nachweislich nach auflegen von einem weiteren G dann bricht, kann es durchaus möglich sein das wenn ich ihne fliegen täte lassen (wenn er noch heile wäre) und er einen kurzen Peak von 30G erfährt trotzdem halten kann.

Deswegen sind theoretische betrachtungen meinermeinung immer mit vorsicht zu genießen. Ich denke das die Methode die Udo Menke da vorgibt für Kunstflieger, etc. das Goldene Mittelmaß darstellt.
 

brosi

User
Ich sehe es so: Wenn ich einen Flieger auf 20G dauerbelastung teste (mit Sandsäcken) und dieser nachweislich nach auflegen von einem weiteren G dann bricht, kann es durchaus möglich sein das wenn ich ihne fliegen täte lassen (wenn er noch heile wäre) und er einen kurzen Peak von 30G erfährt trotzdem halten kann.

In den Grundzügen ist der Gedanke richtig, aber hinsichtlich mechanischer Lasten nicht relevant. Ein Holmgurt bsp. versagt bei x g, egal ob die schnell oder langsam aufgebracht weden.

gruß
brosi
 
@brosi

@brosi

Wenn du auf den Holmgurt mit dem Hammer draufhaust, dann gibst du mit sicherheit mehrere hundert G drauf obwohl er nicht bricht ?!

Wo ist mein Gedankenfehler ?
 
muss ich nicht

muss ich nicht

meine dynamische Last in eine Statische Ersatzlast umwandeln ?
 
Hallo Golo,
das Problem ist nicht nur die G-Last an sich auf dem Holm sonder auch
ob die Torsion der Fläche noch mitspielt durch die Krafteinleitung.

Man geht immer von gerade ausgerichtete Kräfte aus mit den
Lastvielfachen. Das ist ein fataler Fehler in der Betrachtung. Die
Torsionkräfte wirken hier noch zusätzlich. Da werden dann die
Flächenverbindung samt Holm mal richtig in die Mangel genommen ob
auch alles gut hebt.

Die Torsions-Kräfte matratieren die Flächen der Maßen, das die meisten
Flächen durch die Torsion zerlegt werden. Das sind dann in der Regel die
Flächen die in der Luft regelrecht platzen. Das geht eine ganze weile gut
bis die Verklebungen nicht mehr die Kraft einleiten können, dann gibt es
die Mikadostäbchen. :D

Die 18,5 g bei 70 m hast du richtig gelesen, bloß das Kleingedruckte etwas
weiter unten solltest mit ein beziehen. Da spricht er von Faktor zwei
Minimum als Sicherheit!

Deswegen werden auch schnelle Modelle deren Flächen mit Kohle belegt
um die Torsionskräfte aufzunehmen. Es ist ein komplexes Thema und da
orientiere mich bei Personen die es wissen.

Wenn ich den Bericht von FlyEagleJet Holm anschaue sieht es aus wie
das berümte Mikadostäbchen. Wie sollen da Kräfte gut aufgefangen werden?
Aber immerhin haben die Gewicht gespart so wie es aussieht, bloß an der
falschen Stelle. Ein paar andere Berichte sehen leider nicht besser aus.

Wenn man bedenkt das einige tausend Euro zerlegt werden wegen solchen
Schwachpunkten, das ist schon derb. Mir wäre es zu gefährlich, das da was
passiert. Deswegen sollte bei solchen Schwergewichten eine saubere
Flächenbefestigung samt Holm und was dazugehört Pflicht sein.

Gruss, Ralf
 
Hallo Hänschen,
die 50 g bezogen sich auf ein Modellsegler. Kumpels von mir
zerlegten Segler in den Alpen beim Heizen die zwischen 30 g- 45 g
gebaut waren.
Das ist mal eine böse Böe ans Werk gegangen und zeigte mal was
Sache war.

Gruss,Ralf
 
Hallo Hammondorgel,
der Hammervergleich ist echt der Hammer. :D:D
Ich mache seit 34 Jahre Kampfsport und eins ist klar, die maximale
Energie die auf die minimalste Fläche trifft, ist die Heftigste.

Wenn du mit dem Hammer auf das Eisen drauf schlägst wird ein Teil
Energie durch die Hand abgefedert sowie durch den Rückschlag
des Hammers ein Teil absobiert.

Das die Flächen Brett hart sind und nicht mehr groß nachgeben liegt
halt an die viele Kohle um sie Torsionsteif zu machen. Mit solchen
Flächen kannste Schränke rücken.

Gruss, Ralf
 
Hallo Golo,
das Problem ist nicht nur die G-Last an sich auf dem Holm sondern auch
ob die Torsion der Fläche noch mitspielt durch die Krafteinleitung.

Gruss, Ralf

mit der Torsion hast Du völlig recht, aber spielt die bei einem Großsegler mit > 3 Meter Spannweite in Holm-Rippenbauweise bei gerade mal 35 cm Flächentiefe an der Wurzel sicherlich eine bedeutend größere ( um nicht zusagen gefährlichere ) Rolle als - wie in in meinem Falle - einer Tragfläche von gerade mal 44 cm mit fast dem gleichem Maß an der Wurzel in Abachivollausführung.....

Hier wird dann wohl bedeutend weniger verdreht.

Also sollte ich meinen Apparat in der Luft zum platzen bringen dann durch Bruch an der Steckrohraufnahme - oder, wenn Du mein vorangegangens posting gelesen hast durch einen Bruch am Pendelleitwerk - da bin ich mir nach den Gewichtsproben der letzten Tage nun eigentlich sicher....

Grüße

Golo
 
Hallo Golo,
ein Segler >3m in Holm-Rippenbauweise mit 30 g belasten, dann wäre
es eine teure Kohle Ausführung. Die Flächentiefe sind schon einiges schmäler.

Bei 44 cm hat man einen schönen Hebelarm, der da an deiner Steckung
nervt. Beim Segler hat man das Problem der Streckung der Fläche.
Mach mal deine Fläche ran und versuch mal aussen an ihr zu drehen.
Dann siehste wieviel Kraft du benötigst bis sich ein bischen was tut.
Das ist ein einfacher Test von einem Experten den viele kennen.

Schau dir mal von D. Juras die Steckung von Sting Ray an, wie da die Kraft
in die Fläche eingeleitet wird. Sie ist einfach und preiswert gemacht und hält
was aus. Soviel ich noch weiss hat er die Steckung mit Aramit-Gewebe
umwickelt um ein Aufsprengung zu verhindern.
Wenn man seine Berichte liest und schon fertige Teile gesehen hat, sind
das durchdachte Konstruktionen.

Wenn die Krafteinleitungsfläche zu gering und zu kurz ist nützt die beste
Steckung nichts. Heino Dittmar erklärte und zeigte in Aspach einmal mir
bei seiner Mig 41 was passiert wenn die Fläche nicht genug Torsion aushält.
Da gibt es dann mit der Stabilität echte Probleme. Das ist ein Leichtgewicht
zu einem Turbinenjet.

Die Belastung bei der Landung bei soviel Masse wird sein übriges tun um die
Steckung ins Nirvana zu schicken.:D
Kerbwirkungen am Ende der Steckung sind da vorprogrammiert. Genau das
sollte man vermeiden.
Wenn du die Sting Ray Fläche siehst kann die Steckung und der Holm die
Kraft über die Rippen auf eine grosse Fläche absorbieren sowie die Torsion
der Fläche durch die geschlossene Bauweise gut aufnehmen. Das Prinip
dieser Bauweise erklärt der D. Juras im seinen Impellerbuch.

Wie der eine von der F15 schrieb war die kurze Steckung nur aus
2 mm Papelsperrrholz! Was soll man da noch sagen, ausser das man keine
Worte für das findet.

Wenn man bedenkt das da fliegen 5-6000 Eu durch die Luft und für 100 Eu
fehlt eine gescheite Flächenverbindung mit Holm, da kann man das nicht
mehr verstehen. Mehr würde das Asien nicht kosten.

Es muss jeder für sich entscheiden ob er so fliegen will. An deiner Stelle
würde ich mir eine Styro-Fläche selber bauen mit einer gescheiten Steckung
samt Flächen-Holm. Das kostet für so ein Modell im Bezug des eingesetzten
teueren Equipment recht wenig! Die hält dann was aus.
Es kommt jetzt der Winter und du tust was gutes für dein Geldbeutel für die Zukunft.;)

Gruss, Ralf
 
Torsion bringt die Fläche zum Platzen?

Richtig!

Warum platzen so viele Flieger in der Luft auf?

Weil viele Hersteller einfach KEINE Ahnung haben, was sie da überhaupt machen! Wenn ich mir die Bilder der Überreste aufgeplatzter Flächen anschaue, dann ist das Gewebe oft nicht unter +/-45° eingelegt, sondern 0/90°, womit die Torsionssteifigkeit extrem niedrig wird.
Dann noch Holme und Spanten, welche mit zu stark angedicktem LAMINIERharz auf NICHT angerauhten Flächen "eingeklebt" werden... 3 mal Murks im gleichen Satz!
Da wundert mich nichts mehr.

Gruß

Heinz
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten