Die beiden Erstflüge erfolgten ohne jedes Problem. Der Antrieb ist völlig ausreichend, die Maschine fliegt, es war nicht anders zu erwarten, wie ein Autobus, die Bodenfreiheit für den Propeller ist völlig ausreichend. Und: wenn man die Landung nicht versaut, dann springt die Porter auch nicht, die Dimensionierung der Dämpfer scheint passend, jetzt ist nur mehr die Frage wie lange diese halten.
In der Folge rüstete ich den Antrieb auf Ramoser um. 1 x 25F 3-Blatt-Einstellnabe-25F plus für den Motor passend 1 x 25F Motorflansch HACKER-25F - Di=10mm, 4xM5 im TK=30mm 32.00 und 3 x 25F CFK-Rotorblatt HS 8000 22.7" 57.6 cm 43.50. Das schaut gut aus.
Das ist die erforderliche Nabe, welche von der 4-Schrauben-Mitnahme des Motors auf eine zentrale Befestigung führt. Dahinter sieht man die Spinnerplatte, welche ich etwas weiter ausschleifen musste.
Leider muss man, um die Propellersteigung mit der innenliegenden Inbusschraube verstellen zu können, nicht nur die zentrale Befestigungsmutter lösen, sondern auch die links und rechts von den Blattwurzeln liegenden kleinen Inbusschrauben der Nabe.
So sieht der fertig montierte Propeller aus.
ACHTUNG: Das Timing für den verwendeten ENGEL Motor ist mit 20° angegeben. Mit einer Mejzlich 3 Blatt 24 x 12 funktionierte das bestens. Nach der Montage des Ramoser Propellers, welche bei kurzen Bodentests durchaus gut passte, startete ich auf meinem zweiten Modellflugplatz. Dieser liegt an einem Hang mit wunderbarer Fernsicht, jedoch keiner ebenen Fläche, außer der Piste. Nach einer halben Platzrunde regelte der Motor ab und war durch Nichts mehr zu bewegen, wenigstens ein bißchen seiner Antriebsleistung zur anstehenden Landung bereit zu stellen. Das Endergebnis war eine Außenlandung im angrenzenden geneigten Acker, von dem ich zwar wusste wo er liegt, jedoch keine Sicht auf die Landstelle hatte.
Mit der Gewissheit eines Totalschadens, die Kollegen der Großmodellzunft wissen warum, begab ich mich zur Absturz/Landestelle. Doch manchmal braucht man auch etwas Glück, die Maschine war vollgeschmiert mit nasser Ackererde, der Rumpf hatte eine kleine Beule, ein Flächenende war etwas lädiert, und beide Flächenstreben etwas aus der Tragfläche ausgebrochen. Quasi nix kaputt. So kann's auch gehen.
Warum erzähle ich das: die Befundaufnahme ergab: die Akkus eiskalt, Restkapazität 80%. Die Telemetrie ergab: Maximaler Strom kurzzeitig 97 Ampere, gleichzeitig mit einem Spannungsabfall von 50 Volt auf 40 Volt. Diagnose: Offensichtlich hat der Regler beim Erreichen der 40 Volt zum Schutz der Akkus SOFT abgeregelt, und war wohl nicht mehr wieder zu aktivieren. Diese Umstände weisen für mich auf ein Timing-Problem hin.
Bei einer kurzfristigen Belastung des Reglers mit 97 Ampere ( Werte: Spitzenstrom für 10 sec 130A, Dauerstrom 100A ) darf die Spannung der Akkus ( ziemlich neu mit 60C ) nicht sofort auf 40 Volt abfallen. Als Maßnahme habe ich jetzt 1) die SOFT Abschaltung überhaupt deaktiviert. Wenn man per Telemetrie ohnehin einen Spannungsalarm hat, kann man selber die Prioritäten setzen. Lieber habe ich einen dicken Akku, als eine kaputte Maschine. 2) Habe ich das Timing jetzt auf 10° reduziert. Der Motor hat so viel mehr Leistung, die Stromaufnahme am Stand ist jetzt rund 100 Ampere, und die Spannung verläuft viel stabiler und ist lange über 40 Volt. Der Motor hält jetzt im Prüflauf locker 2 Minuten durch, länger will ich die Akkus nicht quälen.
Soweit bin ich mit meinen Erkenntnissen am Ende. Ich hoffe, das diese anderen Modellfliegern ebenso hilfreich sind, wie von anderen Network-Teilnehmern gepostete Berichte für mich.
Liebe Grüße ans Forum
Martin
PS: Neue Erkenntnisse werde ich weiterhin hier schreiben.