Urmodell abgeformt - Form beim aushärten kpl. aufgequollen!!!

tagchen,

bin kein neuling mehr in sachen faserverbund. aber gestriges erlebnis ist mir noch nie passiert.

ich habe das urmodell einer kabinenhaube abgeformt, alles zusammen bei 50°C in den ofen gestellt.
nach ca. 1h wollte ich nach dem aushärtefortschritt sehen, dann traf mich der schlag....alles kpl. ausgequollen wie schaum!!!

Verwendet wurde Harrz/Härter: L-285 / H-285 von EMC-Vega.
http://www.emc-vega.de/de/Faserverbundwerkstoffe/Epoxydharze/Harz-Haerter-Gebinde/Gebinde-mit-H-285

Hat jemand von euch schon ähnliches erlebt??? Hatte vorher nur r-g harz/härter, da gingen sämtl. teile immer in den backofen und waren nach 3std. fertig ohne auch nur ein luftbläschen im laminat!

mfG
Christian
 

M. Koch

User
Halli Christian!
Ich tippe auf zu schnelle exotherme Reaktion durch den schnellen 285er Härter und damit dem Aufkochen der Form! Das passiert, wenn die Schichtdicke zu groß ist, und es durch die Reaktionswärme beim Aushärten zu einer Kettenreaktion kommt. Ist mir auch schon passiert, als ich zuviel Formenharz im kleinen Becher angemacht habe. Innerhalb von Sekunden kocht das ganze hoch und härtet schaumartig, porig innerhalb von Sekunden aus. Dein 50°C Ofen hat dem ganzen quasi den Gar aus gemacht! Hättest erst leicht anhärten lassen sollen und erst nach ein paar Stunden in den Ofen stellen sollen, dann wäre wahrscheinlich nichts passiert!

Ciao, Marcus
 
https://www.google.de/search?q=date...firefox-a&gws_rd=cr&ei=banmUvuAAsfKtQaHrIHoBw

Der erste Link ist ein Datenblatt, dort ist ein Graph Temperatur über Zeit bei einem 100g Ansatz, der nach dem Anrühren stehe gelassen wird. (20°C)
Nach einer halben Stunde hat er über 200° C.
Bei 50° im Ofen hat das denke ich noch deutlich mehr Potenzial.
Zussätzlich Versärkt wird das wenn man ein Urmodell aus z.B. Styrodur hat (isoliert ja gut).
Und die Krönung ist ein Styrodur Umodell auf das eine Form mit Poraverinterfütterung gebaut wird :)

Schade um die Arbeit aber wenigstens hats nicht gebrannt.

Formen beheizen macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn man z.B. in Aluformen mit Trennmitteln für hohe Temperaturen arbeitet.
Ansonsten ist eher auf eine gute Kühlung zu achten, auch wegen der Wärmeausdehnung.

Vg
Niklas
 
danke für die antworten,
an sowas dachte ich schon, allerdings ist mir das mit r-g harzen/härtern noch nie passiert.
werds dann doch lieber mit geduld versuchen und im kühlen keller 24h aushärten lassen :)
urmodell war zum glück nur eine kabinenhaube welche zum glück ganz blieb und nur neu beuschichten werden musste!

danke nochmals!
 
Hallo,

Epoxidharze sollten nicht unter 20°C verarbeitet werden, Aushärten im kühlen Keller ist da eher schlecht, bzw. funktioniert nicht

Beim Härter 285 liegt es wahrscheinlich an der großen Wandstärke daß es zu einer exothermen Reaktion kommt, dies kann Dir auch ohne Backofen passieren. Es gibt auch noch die Härter 286 und 287 (leider nicht mehr frei erhältlich) die etwas weniger reaktiv sind und damit eine höhere Topfzeit haben. Ich würde kalt (bei ca. 20° anhärten und danach tempern)

Gruß
Reinhold
 
.
Hallo,

Epoxidharze sollten nicht unter 20°C verarbeitet werden, Aushärten im kühlen Keller ist da eher schlecht, bzw. funktioniert nicht

bei mir funktioniert das aber schon seit Jahren immer sehr gut bei 17- 18°C ohne weitere Problemen bei meinen Pylonmodellen..... :-)

......und von daher würde ich mir bei einer Kabinenform absolut nichts dabei denken!

......man kann alles übertreiben......
 
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