V-Form bei Höhenruder ?🤔

ALFA-AIR

User
Eine Frage an die Experten in die Weiten des Universums..
Bei einigen Flugzeugmustern haben die Höhenruder eine mehr oder weniger ausgeprägte V- Form, besonders oft bei Mehrmotorigen und auch großen Jets zu sehen..
Das betrifft in der Regel immer Kreuz-Leitwerke, bei T- Anordnung fehlt dieses Merkmal..
Was hat es wohl damit auf sich ?
Ich persönlich würde vermuten, daß man damit aus der turbulenten Strömung hinter den gefahrenen Landeklappen nach oben herausragen will, damit das Höhenruder noch sicher angeströmt wird..
Ist - wie gesagt- nur eine Vermutung, eine richtige Erklärung konnte ich noch nicht finden..
Danke im vorraus !!
Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

Gute Frage! Mir ist das bei der Vickers Viscount auch aufgefallen. Das angehängte Bild habe ich vor Jahren in Rio in einem super tollen Museum gemacht.

Bin gespannt, ob jemand eine Idee hat.

Grüße Alexander
 

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Dix

User
Nicht nur die Klappen, auch der ganze Mist, der von den Propellern oder Triebwerken abgeht, würde den Flieger permanent durchschütteln.
Das ist also eine Lösung pro Komfort und gegen Vibrationsbelastungen.

Und bei hohen Anstellwinkeln könnte das erst recht aufs Leitwerk treffen, also wird das etwas nach oben aus dem Strahl genommen.
Beim T-Leitwerk pustet der Krams untendrunter durch. Eine zusätzliche Anstellung ist nicht mehr erforderlich und würde die Lasten auf das Seitenleitwerk (Hebelarm!) erhöhen, schwerer (Holm muss getrennt und verbunden werden), damit sinkt die Eigenfrequenz und steigt die Flattergefahr. Und obendrein erfordert es ggf. unnötig hohe Hallendecken.

(So ein Motorflieger mit Schütteldings vorne dran merkt das nicht so. Weil die ganze Zelle brummt. Aber wenn man mit in einem Segelflugzeug beim F-Schlepp mal den Propwash des Schleppers befliegt, hat man es verstanden...)
 

ALFA-AIR

User
Hey Alex 😎,
das muss eine wahnsinnig ausgefuchste Sache sein..um die Verwirrung komplett zu machen, habe ich mal bei Cessna nachgeschaut : die kleinste Twin in konventionellem Sinne stellt die 310 dar , die hat ein völlig gerades Höhenruder..und auch alle größeren 2-Mots, bis zur Baureihe 425 Conquest I .
Ab hier haben alle die besagte V- Form..es könnte also mit dem Gewicht (payload) zusammen hängen..
Es bleibt nebulös..😁
VG Martin
 

ALFA-AIR

User
Danke Dix, ja, klingt plausibel !!
Allerdings habe ich bei Einmotorigen, welche auch Segler schleppen, nicht so eine V- Form beobachtet..mit ner Bonanza V35 traut sich das auch keiner..😉😁
Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:

Tigger

User
Mir fallen gerade der Alpha-Jet und der Tornado ein , beide V- Form nach unten. Warum??
MfG. Lutz
Um bei höheren Anstellwinkeln die Wirkung der Höhenruder zu verbessern. ;)
Vor allem bei ausgefahrenen Klappen.
Das betrifft in der Regel immer Kreuz-Leitwerke, bei T- Anordnung fehlt dieses Merkmal..

Viele Grüße
Martin
Stimmt so auch nicht. Spontan fallen mir die F-101 Voodoo und die Handley Page Victor ein. Haben ein T-Leitwerk und eine relative starke V-Form im Höhenleitwerk ;)

Toby
 

Dix

User
Es gibt niemals "den einen Grund" für eine Design-Entscheidung in der Luftfahrt. Es ist immer ein Kompromiss bei der Abwägung von mehreren Anforderungen wie sie z.T. unterschiedlicher nicht sein könnten.

Beim Kriegsgerät ist Komfort von untergeordneter Bedeutung.
Die Geräte haben weniger Streckung und deshalb viel mehr aerodynamischen Mist im Nachlauf bei hoher Auftriebsbelastung. Also streckt man die Leitwerke eben nach unten in die frische Strömung.
Wenn ein Passagierflieger enge harte Manöver fliegen würde, wäre das auch ein Thema. Aber da würde es vorher anderweitigen Ärger geben...
 
Es gibt niemals "den einen Grund" für eine Design-Entscheidung in der Luftfahrt. Es ist immer ein Kompromiss bei der Abwägung von mehreren Anforderungen wie sie z.T. unterschiedlicher nicht sein könnten.

Beim Kriegsgerät ist Komfort von untergeordneter Bedeutung.
Die Geräte haben weniger Streckung und deshalb viel mehr aerodynamischen Mist im Nachlauf bei hoher Auftriebsbelastung. Also streckt man die Leitwerke eben nach unten in die frische Strömung.
Wenn ein Passagierflieger enge harte Manöver fliegen würde, wäre das auch ein Thema. Aber da würde es vorher anderweitigen Ärger geben...
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