Vakuumpumpe (Kühlschrank) revision

FamZim

User
Hallo

Da ich noch einen im Keller liegen hab, hab ich mal die Widerstände gemessen.
Aufrecht auf der Verschraubung stehent:

Kompressoranschluß-1..jpg

Von oben nach links unten 20 Ohm,
Von oben nach rechts unten 31 Ohm,
Von links nach rechts 51 Ohm.
Der gemeinsame Anschluß ist also oben.

Ich habe versucht IHN in Gang zu kriegen, aber Er brummte nicht einmal .
Also hab ich IN die schwarze Glaskugel geschaut.

Sieht oben so aus :

Kolbenfresser-3..jpg

Er hat einen Kolbenfresser !!! und dreht sich nicht, nur mit Gewallt und dann wieder leichter.

Kolbenfresser-1..jpg

Überall ein bischen Öl dran und mal mit 150 V versucht.
Auf eine Wicklung kurz schliessen reagiert er nicht .
Also Kondensator dran, hab mal 4 µF genommen.
Kondensator unten zwischen die beiden Anschlüße und die Spannung links dran , läuft er, zieht 3 A und bleibt "sauber" ;).
Dann mal die Spannung unten rechts dran und Er läuft mit 0,5 A ??? aber anders herum, er übergiest sich förmlich mit Öl, schöne sauerei !!
Auch aus der Druckleitung jede Menge Öl, keine Ahnung wo er das ansaugt, er saugt ja oben an, das kann ich mit dem Finger zu halten.
Da muß noch eine Ölpumpe unten sein, viel Öl ist da nicht drin, jetzt noch weniger ;).
Der Keller und Ich riechen etwas nach Bastler-Deo ;).
Die Wicklung scheins auch OK :

Wicklung-1..jpg

Gruß Aloys.
 

FamZim

User
Moin

Nachdem die Druckleitung abgekniffen und die 3 Leitungen abgesteckt sind, ist die Pumpe nun ganz aus dem Gehäuse raus.
Die lange Welle, geht bis in den Ölsumpf zum ansaugen.

Wicklung-4..jpg

Auch sieht man die Hilfswicklung mit dünnem Draht quer über der Haubtwicklung liegen.
Es ist eine Wicklung für Kondensatorbetrieb !!!
Die Haubtwicklung hat übrigens die 31 Ohm ! einfach mal 1 A ein paar Minuten, und fühlen welche warm wird ;)
Weitere Besonderheit -- unterschiedlich tiefe Nuten für die Wicklungen, das sieht man :

Nuten-1..jpg

So etwas hatte ich auch noch nicht gesehen ;) .
Wie das Öl nach oben kommt weis ich noch nicht, da die Schrauben so fest sind.

Gruß Aloys.
 

EvoNic

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Hallo Aloys!

Die Motorwelle ist fast durchgehend hohl und taucht unten ins Öl-Kühlmittel-Gemisch. Der Kurbelzapfen oben an der Welle hat außen eine Spiralnut. Wenn der sich im Pleuelauge dreht wird das Öl über Scherkräfte nach oben gefördert. Der Exzenter bei Deiner Pumpe ist allerdings als Kurbelschleife realisiert und man sieht den Kurbelzapfen darunter schlecht.

Erkenntnisse zur Nutzung:

- Ohne Gehäuse kann man das Ding nicht betreiben bzw. nicht schmieren. Und wenn das Gehäuse nicht dicht ist, gibts früher oder später eine ziemliche Sauerei.

- Es muß soviel Öl rein, daß die Welle darin eintaucht aber der Motor nicht gebadet wird. Zuviel eingefülltes Öl wird leider NICHT direkt wieder ausgefördert. Im Grunde braucht man ein Schauglas, so wie bei den käuflichen Airbrush-Kompressoren, die solche Technik benutzen. Alternativ kann man auch auf vielleicht 1/5 der Höhe des Gehäusekessels eine Ablaufbohrung mit Nippel anbringen.

Gruß, Nic
 

Alwin

User gesperrt
Moin zusammen,
meine Vakuumpumpe (alter Kühlschrankkompressor) belommt vor dem Vakuumieren immer so ca. 20 ml 15W40 Motorenöl.
Das funktioniert bei mir seit nun gut 30 Jahre so.
Als Kompressor für Druckluft werde ich ihn aber nie verwenden, da zu ölig.

Alwin
 

FamZim

User
Hallo Nic und Alwin

Es ist zimlich genau wie Nic es beschreibt.
Ich habe also weiter geschraubt und die Pumpe mit Flatterfentielen entfernt.
Nun ist der Kurbelzapfen zu sehen mit Bohrung in der Mitte, und seitlichem Durchbruch zum Schieber.
Den Stator hab ich auch entfernt.
Die Welle hat von unten eine Bohrung die dem äusseren der nach oben dickeren Welle folgt, und nicht Zentral ist, und dadurch den Schleuderefeckt für das Öl erzeugt.
Ich würde noch gerne den Kurbelzapfen mit Ausgleichgewicht entfernen, weiß aber nicht wie er befestigt ist ? keine Schrauben oder sonstwas zu sehen.
Ist der aufgeschrumpft oder gepresst ? würde heißmachen da nutzen ? wie viel Kraft ist da nötig ?
Viele Fragen ich weiß ;)

Gruß Aloys.
 

EvoNic

User
Hallo Aloys,

ich glaube, das sind Details, die jeder Hersteller etwas anders macht. Nachdem ich ungefähr wusste, wie das Öl fließt, habe ich diesen Teil nicht weiter zerlegt. Ich hätte ihn wahrscheinlich auch nicht wieder funktionsfähig zusammen bekommen.
Ich habe aber fatalerweise den Pumpenkopf geöffnet, der bei Dir nicht ohne Grund mit einem Schweißpunkt oder einem Tropfen Hartlot versiegelt zu sein scheint.
Den Kompressor hatte ich bereits einige Zeit zu Versuchszwecken betrieben, also im geschlossenen Kessel, aber ohne das Kühlmittel. Die dünne Ventilplatte war bei mir ziemlich verrostet, wohl durch Kondenswasser, so daß sie eigentlich gar nicht mehr hätte funktionieren dürfen. War aber auch egal, denn den Pumpenkopf habe ich nie wieder dicht verschrauben können!

Die Kompressoren hatte ich übrigens von einem Entsorgungsbetrieb, der das Kühlmittel (hoffentlich) fachgerecht abgelassen hat. Ich durfte mir einige aus einer Baumulde fischen, die schon halbvoll damit war und darin zum Schreddern gesammelt wurden.

Das Zerlegen ist natürlich ähnlich interessant, wie bei alten Röhrenradios und es gibt immer wieder Berichte von Leuten, wie Alwin, die diese Kompressoren jahrzehntelang problemlos benutzen.
Trotzdem erzeuge ich meine Pressluft seit 20 Jahren mit einem ölfreien Baumarktkompressor und Vakuum mit einer richtigen Drehschieberpumpe samt Ölnebelabscheider von Busch.

Gruß, Nic
 

PIK 20

User
Mal eine Gegenfrage zum Thema

Mal eine Gegenfrage zum Thema

Hallo,
ich habe so einen kleinen 10 Euro-Baumarkt-Schnäppchen-Kompressor. Für Fahrrad aufpumpen reicht er allemal. Dann habe ich noch einen Käser-Kompressor, ein super leistungsfähiges Ding aus dem gehobenen Handwerkerbereich.

Also beide Dinger erzeugen Druckluft.
Zum Erzeugen ebendieser muss er ja Luft ansaugen.
Kann ich denn dieses Ansaugen auch zum Erzeugen von Unterdruck/Vakuum nützen?

Wer hat Erfahrung?

Gruß Heinz
 
Funktionieren tut das schon, aber eben nicht besonders gut. Zum einen sind die Dicht- und Ventilsysteme nicht für Vakuum gemacht. Du solltest also nichts unter 200 mbar abs erwarten. Zum anderen ist gerade der Kleine wohl nicht für Dauerlauf gebaut und wird im typischen Vakuumeinsatz thermisch Probleme bekommen. Mit einem Windkessel als Vakuumspeicher und Unterdruckschalter sollte es aber leidlich funktionieren. Den Grossen wirst du aus Lärmgründen auch kaum im Dauereinsatz betreiben wollen.

Obwohl auch nicht speziell dafür gemacht sind die Kühlschrankkompressoren dafür gar nicht schlecht geeignet. Robust und leise. Und dann natürlich die Thomaspumpen, die im Modellbau viel dafür eingesetzt werden.
 

PIK 20

User
Hallo Markus,

besten Dank für deine Auskunft. Nun werde ich mich mal mit der Angelegenheit näher befassen.
Unklar ist mir der Windkessel. Habe da gegoogelt und nur etwas für Druck, sowohl Luft als auch Wasser gefunden. Kannst du das näher erklären wie sich das bei Unterdruck verhält oder aussieht?
Die Lautstärke meines Käserkompressors ist sehr gering. Er steht auch bei mir im Geräteschuppen, von den ich jederzeit eine Schlauchleitung in meinen Bastelraum führen kann. Für Druckluft praktiziere ich das ja so.

Ich habe dann auch noch von einer Möglichkeit gehört dass man Vakuum/Unterdruck relativ einfach mit der Wasserleitung erzeugen kann. Wasserkosten, auch Abwasserkosten sind für mich kein Problem. Das eine ist eine eigene Quelle, das andere, sind die Kosten pauschaliert.

Ich hoffe dass du mir da in irgendeiner Weise weiterhelfen kannst.

Besten Dank, Gruß Heinz
 
Unklar ist mir der Windkessel. Habe da gegoogelt und nur etwas für Druck, sowohl Luft als auch Wasser gefunden. Kannst du das näher erklären wie sich das bei Unterdruck verhält oder aussieht?
Damit ist ein Drucktank gemeint, der hier halt zum Speichern von Unterdruck verwendet wird. Das muss also kein sonderlich druckfester Behälter sein, da er maximal 1 bar von aussen bekommt. Eine grosse Gaskartusche passt z.B. Ich habe das Scheinbenwaschwassergefäss (Dickwandiges Gefäss aus Nylon) eines VW Käfers verwendet, aber das ist heute wohl nicht mehr so einfach greifbar. Der Zweck ist, dass dieser Druckspeicher leergepumpt wird, und dann die Pumpe mittels Unterdruckschalter abgestellt. Das Vakuum wird mit dem Speicher leidlich konstant gehalten, während durch die zwangsweise vorhandenen kleinen Lecks etwas Luft nachströmt. Mit der passenden Schalthysterese schaltet der Unterdruckschalter bei ansteigendem Druck die Pumpe dann wieder ein.


Ich habe dann auch noch von einer Möglichkeit gehört dass man Vakuum/Unterdruck relativ einfach mit der Wasserleitung erzeugen kann. Wasserkosten, auch Abwasserkosten sind für mich kein Problem. Das eine ist eine eigene Quelle, das andere, sind die Kosten pauschaliert.
Das geht gut mit einer Wasserstrahlpumpe, auch Injektor genannt. Z. B. hier: http://www.buerkle.de/de/shop/_wasserstrahlpumpe.html
Der Lieferant im Link gibt z.B. Auspumpzeiten auf 100 mbar an, kann also offenbar so niedrigen Druck erzeugen. Absolute Grenze ist der Dampfdruck von Wasser bei der entsprechenden Temperatur, also sehr niedrig.
Bei Amazon gibt es auch so ein Teil, zum halben Preis. Scheint aber eher auf Volumenleistung ausgelegt zu sein (Wasserförderung)
 

PIK 20

User
Besten Dank Markus,

nun bin ich mal eine Zeit beschäftigt mich in die Möglichkeiten einzuarbeiten.

Gruß Heinz
 
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