Vorsicht mit Absauganlagen!

micbu

User
Sorry, ich war mir unschlüssig in welche Rubrik ich meinen Beitrag einstellen soll. Wenn die Moderatoren eine bessere Rubrik sehen, dann bitte verschieben. Dem Kaffeklatsch fand ich unpassend.
Wir alle nutzen beim Fräsen irgendeine Art der Absaugung um die Späne weg zu bekommen.
Gestern hatte ich hier ein Schlüsselerlebnis das ich euch nicht vorenthalten möchte und welches mein zukünftiges Handeln beeinflussen wird.
Alles war wie immer. Ich habe 18mm Siebdruckplatten gefräst. Ca. 5Minuten nachdem der Fräsjob gestartet ist (ich bleibe immer während des Fräsens im Zimmer) bemerke ich einen leichten Geruch nach verbranntem Holz. Alles abgesucht und nichts verdächtiges bemerkt. Das Holz hat seine normale Farbe in der Fräsbahn. Das Holz ist direkt hinter dem Fräser auch nicht warm. Fräser gestoppt, aus dem Material gefahren........ normale Temperatur am Fräser. Absolut nichts Verdächtiges zu bemerken, also weitergemacht. Eine Minute später ist dieser Geruch ganz plötzlich so stark, dass es mir fast den Atem verschlägt. Also Luft anhalten, Fenster aufgerissen und Ventilator aufgestellt, damit dieser die Luft aus dem Raum ins Freie bläst. Wieder schnelle Ursachenforschung..... nix zu sehen, kein Qualm, nur der beissende Geruch, man kann sich nicht im Raum aufhalten. Kein Rauch ist zu sehen, aber irgendetwas muss da sein. Zum Glück habe ich noch ein anderes Hobby, also mit Tauchflasche, Atemregler im Mund und Tauchbrille ausgestattet geht es auf Ursachenforschung. Wäre es nicht so erst gewesen hätte sich mein Sohn über meinen Anblick wohl kaputtgelacht. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Im Behälter meiner Absauganlage (Zyklonabscheider über einem Eimer, mit Staubsauger betrieben) glüht es! Mittlerweile ist schon ein Loch in die Kuststoffwand des Auffangbehälters geschmort. Es ist kein Rauch zu sehen. Schnell ab auf den Balkon mit dem Auffangeimer und alles mit Wasser gelöscht. Das ganze Stockwerk kann nicht betreten werden so stinkt es.
Wie konnte sich im Auffangbehälter eine Glut bilden? Mir ist das völlig schleierhaft. Mit diesen Einstellungen fräse ich schon Jahrzehnte in diese Platten. 1600mm/Min Vorschub bei 20.000UpM. Es werden schöne Späne produziert. Nichts wird wirklich warm oder gar heiß.
Heute stinkt das ganze Stockwerk immer noch. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich nicht dabeigewesen wäre. Das war für mich ein Erlebnis, das mich darin bestätigt immer im Raum zu bleiben und vor allen Dingen auch, wenn ich fertig mit der Fräse bin zu kontrollieren, dass alles in Ordnung ist. Völlig irritieren war, dass keiner der Rauchmelder angeschlagen hat. O.k., es gab aber ja auch noch keinen Rauch. Ob ein teilweises befüllen des Behälters mit Wasser das verhindert hätte? Holz schwimmt ja, aber evtl. saugt sich ja auch das auf dem Wasser schwimmende Holz mit Wasser voll und kann so etwas verhindern. Ich weiß es nicht, aber ich werde es zukünftig so handhaben und beobachten, ob das Holz nass genug ist um nicht zu brennen/glühen.
Das war gestern einfach nur Glück, dass nicht mehr passiert ist. Am meisten irritiert mich, dass ich eine ganze Zeit lang nicht bemerkt habe was die Ursache für den Gestank ist.
Toitoitoi! Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was da hätte passieren können. Auf jeden Fall werde ich zukünftig deutlich achtsamer sein.
Wie das passieren konnte würde mich aber trotzdem interessieren.
Wenn jemand eine Idee hat.... gerne...... Lasst euren Spekulationen freien Lauf, evtl. hilft das so etwas zukünftig zu verhindern.
 
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Rolf-k

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Also ich weiß jetzt nicht ob das eine doofe Idee von mir ist, aber könnte man den auffangkessel nicht zur Hälfte mit Wasser füllen?
Wie gesagt ist nur so eine Idee.

Gruß Rolf
 
Woran es liegt keine Ahnung bzw. Erfahrung, ich kannte nur einen profess. Ausstatter für Schreinereibetriebe hier in Bitburg, das Thema war wohl SEEHR häufig. Leider ist der Herr verstorben, sonst hätt ich mal gefragt, aber so... habe ich keinen Draht dahin.
 

micbu

User
Also ich weiß jetzt nicht ob das eine doofe Idee von mir ist, aber könnte man den auffangkessel nicht zur Hälfte mit Wasser füllen?
Ja, habe ich ja geschrieben dass ich das machen werde. Ob das funktioniert.........
Das scheint aber durchaus öfter mal vorzukommen. Seltsam, dass ich bisher noch nie etwas davon gehört habe.
 
Verwendet ihr etwa keine elektrisch leitenden Schläuche und Rohre mit Erdung?😱

Das kennt man doch vom Staubsauger bei trockener Luft. Der verteilt gern mal Stromstöße. Die kleinen eingesaugten Teilchen laden Rohr und Schlauch so stark elektrostatisch auf, dass die Entladungsfunken fliegen.
Wenn bei der Absaugung die Entladung nicht kontinuierlich unterwegs stattfindet, zündet es schon gern mal im Auffangbehälter...
Munter bleiben
Andreas
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

es würde auf jeden Fall nicht schaden für den Auffangbehälter nicht brennbares Material (Metall) zu nehmen und mit einem Hitzemelder zu versehen. Seit ich einen Kunstsoffmülleimer mit einer 1 Tag nur vermeintlich erkalteten Asche aus meinem Holzofen fast abgefackelt hätte kommt diese für einen Tag einen Blecheimer ins Freie und wird erst dann umgefüllt.
 

Helihans

User
Servus,
bei Absauganlagen bzw. deren Roheren aus Kunststoff kommt es u.U. auch zu starken statischen Aufladungen. Deshalb ist bei Schreinereien etc. im den Kunststoffschläuchen auch ein Erdungsdraht mit eingearbeitet, welcher auch entsprechend geerdet werden muß.
Ich habe für den Zyklonbehälter ein kleines Stahlblechfass mit abnehmbaren Blechdeckel (Ringspannverschluss) verwendet ca. 35,00 € im www.
Gruß Hans
 

ufo 2009

User
Hallo zusammen,

Wasser löscht okay,die Arbeit den Behälter sauber machen ist dann mehr Arbeit als einfach nen Blech Kübel zu nehmen. Wen dir dan noch das Wasser umkippt stinkt es noch viel schlimmer. Noch dazu kommt das der Sauger nicht immer mit laufen muss.

Uwe
 

Kafo

User
Hallo,
im gewerblichen Bereich sollt man vielleicht einen Brandschutzsachverständigen zu Rate ziehen.
Gruß Kafo
 

Helihans

User
Wir blasen den Staub direkt ins Freie, da kann doch eigentlich nichts passieren
Servus,
die statische Aufladung kann sich u.U. im längeren Kunststoff-Absaug-/Abluftschlauch soweit erhöhen, dass sich der feine Staub auch darin entzünden kann - also bevor dieser ins Freie geblasen wird.
Das wars von meiner Seite
Gruß Hans
 

Teddito

User
Ich würde es mal mit doppelt so hohen Vorschub versuchen.
Dann sowieso Antistatik Schlauch, besser noch mit Antistatiksauger und auch ne Erdung im Behälter.
Möglichst großen Absaugschlauch um die Strömungsgeschwindigkeit zu verringern sodass weniger Potential entsteht. Außerdem verstopft ein größerer Schlauch nicht so schnell. Habs mit 38mm Probiert. Kannst vergessen. Alles ab 50mm arbeitet zuverlässig.
Exschutz kann man hinauszögern mit einen entsprechenden Klasse H Filter der aber nur die Halbewahrheit ist.
Wäre schon vom Vorteil wenn der Sauger Klasse H könnte. Das habe ich an anderer Stelle bildlich dargestellt warum.

Dann brauch man auch keinen Exschutzsauger bei so "geringen Mengen Staub".

Wie Andererorts schon erwähnt, kann in den eigenen 4 Wänden jeder machen was er möchte. Da die Vorschriften in den eigenen 4 Wänden ja nicht gelten und Unfälle immer nur auf Arbeit und nie zu Hause passieren. :D Übrigens sollen Aerosole in den heimischen 4 Wänden nicht gesundheitsschädlich sein. Auf Arbeit aber schon ;-)

Grüße von dem jenigen der sich Zu Hause ein Lungenemphysem zugezogen hat weil ja laut Arzt und Zulieferern alles so sicher ist zu Hause 👍

Edit:
Kumpel hat immer nen Feuerlösche in der Garage zu stehen seit dem der mal Magnesium gefräßt hat 🤣. Präventiv sollte man das immer so hand haben. Hatte auch mal Fehler im Code und der Fräser Mutter rieb am Material sodass es zur Hitzeentwicklung kam ( War zum Glück nur Kupfer. Da kann nichts brennen....
 
Zuletzt bearbeitet:

micbu

User
Wir blasen den Staub direkt ins Freie, da kann doch eigentlich nichts passieren.
Ich weiß es nicht. Außerhalb war jedenfalls nichts auffällig. Ich habe jetzt einen Erdungsdraht durch den Schlauch verlegt und auf de Boden des Staubbehälters liegt eine damit verbundene Metallplatte. Ob es etwas bringt oder nur Hokuspokus ist kann ich nicht beurteilen. Eine statische Aufladung habe ich dort vorher zumindest noch nie bemerkt. Schaden tut es aber sicherlich nicht.
 

van3st

User
Ja, ursächlich für die Schwelbrände ist die statische Aufladung. Je kleiner die Spähne oder der Staub, um so höher ist die potentielle Oberfläche für diesen Vorgang. Ich kenne es noch aus meiner Parkettlegerzeit. Der Schleifstaub musste/wurde brandsicher für eine Woche gelagert, bevor er entsorgt/weiterverarbeitet wurde. Wann der Schwelbrand einsetzt, hängt von vielen Bedingungen ab, Fakt ist aber, dass ich es schon erlabt habe, dass sich das Schleifgut erst 5 Tage nach dem Schleifen entzündet hat.

Also bitte die Absaugung nach jedem Fräsgang entlehren, wenn da Plastikeimer im Wohnbereich stehen!!

Wasser ist nicht die schlechteste Idee, das muss dann aber auch durchgängig genässt werden. Wenn aussen naß, kann innen immernoch schwelen.
 

Tern

User
Hallo Micbu
Zunächst besten Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Eine Ferndiagnose ist immer schwierig darum ist das nachfolgende eventuell nicht zutreffend.
Könnte mir vorstellen, dass es sich ursächlich um ein elektrostatisches Problem handelt.
Anders gesagt, dass die Zündquelle eine Gleitstielbüschelentladungen ist.
Du hast erwähnt das du einen Kunststoffbehälter verwendest und das die Absaugrohre nicht elektrisch leitend sind.
Die Gleistielbüschelentladung kann recht hohe Energiemengen liefern.
Ein Grund warum das in der Vergangenheit nicht aufgetreten ist, ist evtl. eine geringe Luftfeuchtigkeit mit trockenem Holz.

Beschrieben ist das zum Beispiel hier:
Quelle: https://prozesstechnik.industrie.de/allgemein/zuendfunken-effektiv-vermeiden/#slider-intro-1
....Beim Einsatz nichtleitender Materialien in pneumatischen Förderungen für Stäube werden diese zunächst auf ihrer Innenseite stark aufgeladen. Diese Ladung erzeugt eine Gegenladung auf der nicht staubberührten Außenseite. Hierdurch wird eine Ladungsdoppelschicht gebildet, die sehr hohe Energiemengen speichern kann (Abb. 1). Werden die beiden Seiten der Ladungsdoppelschicht miteinander kurzgeschlossen, z.B. wenn die Durchschlagsspannung des nichtleitenden Materiales erreicht ist, erfolgt eine sehr heftige Entladung der gesamten gespeicherten Energie (Abb. 2).
Die Energie der Gleitstielbüschelentladung liegt im Bereich einiger Joule, so daß sie nahezu alle Gase, Dämpfe und die Mehrzahl der Stäube zünden kann. Typische Fälle für das Auftreten von Gleitstielbüschelentladungen in pneumatischen Förderungen sind der Einsatz nichtleitender Auskleidungen und nichtleitender Kunststoffe als Rohrleitungsmaterial. Üblicherweise lassen sich Gleitstielbüschelentladungen durch die Begrenzung der Durchschlagsspannung des nichtleitenden Materials auf unter 4 kV oder die Erhöhung ihrer Dicke auf über 8 mm vermeiden. In porösen Produktablagerungen wird die Durchschlagsspannung durch die Poren ausreichend vermindert....


Meine Empfehlung ist das Ersetzen des Kunststoffbehälters durch einen aus Metall mit entsprechender Erdung.
Leitfähigen geerdeten Absaugschlauch verwenden.
https://shop.maagtechnic.ch/de/stau...MI-pzAyrKd9AIVTO7tCh0gvA4VEAYYBiABEgIVG_D_BwE

Gruss
Markus
 

Fritz54

User
Hallo,
die Vorredner haben da recht, nicht umsonst müssen bei Pelletheizungen sämtliche Schläuche mit Spiraldraht und die Einblasstutzen alles untereinander elektrisch verbunden werden, sonst kann es zu verpuffungen oder in der richtigen Mischung auch zur Staubexplosion kommen.
Also Schlauch mit Drahteinlage und mit allen leitenden Maschinenteilen verbinden und erden.

Grüße Fritz
 
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