Warum dreht sich das?

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
So Männers!

Zunächst einmal recht herzlichen Dank für euerer Brainstorming, auch wenn man bei vollständiger Information meinerseits etwas schneller ans Ziel gekommen wäre.

Ich gehe davon aus, dass meine obige Erklärung den Sinn des Funktionsprinzips in etwa wieder gibt.

Wer in dieser Runde beim JAF 2002 anwesend ist, wird natürlich mit einem Kölsch für die geopferte Zeit entschädigt. :D
 

haschenk

User †
Hallo Leute,
vor allem Arno,

ich hab´ diesen thread erst jetzt gelesen, sonst hätte ich schon früher was dazu gesagt.
Also, ich muß euer frischgewonnenes elektrodynamisches Weltbild etwas korrigieren, sonst gibt´s vom Physiklehrer doch nicht die erhoffte Note.
Im Prinzip ist eure Erklärung schon richtig ("Kommutator des armen Mannes" etc.). Nur mit den Details hapert es noch etwas.

Vergesst vor allem zuerst mal das erwähnte "elektrische Feld". Elektrische Felder sind was ganz Anderes, damit haben wir es hier nicht zu tun. Es geht hier nur um Magnetfeld(er).

Wir haben es hier zunächst nur mit der "Kraftwirkung auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld" zu tun- so heißt das in den Lehrbüchern. Die kann man auf einem kleinen Umweg aus den Faraday´schen Gesetzen herleiten. Weil dazu etwas Mathe und abstrakte Physik nötig ist, lasse ich das hier weg.

Für die Richtung dieser Kraft gilt das von DSR weiter oben schon reingestellte Bild der "Dreifinger-Regel". Für die Größe der Kraft gibt es im einfachsten Fall eine sehr einfache Formel, die lasse ich aber auch weg.
Mehr braucht man zur Erklärung nicht, bzw. es ist so wie geschildert.

Unter der "Lorentz-Kraft" versteht man allgemein die Kraft, die an bewegten elektrischen Ladungen (Elektronen) im Magnetfeld entsteht. Da aber unser Strom durch den Leiter aus bewegten Elektronen besteht, ist dies eine etwas tiefer gehende Erklärung für die Kraftwirkung auf den Leiter.

Übrigens: Diese Kraft "drückt" natürlich die Elektronen selbst zur Seite, und der "Nutzquerschnitt" des Leiters verkleinert sich dadurch. Das ist die Erklärung z.B. für den Hall-Effekt, die Stromverdrängung in Leitern u.a.m.

Den Primitiv-Motor kann man auch (ohne Widerspruch zum o.e.) auch noch anders erklären:

In/um eine stromdurchflossene Spule bildet sich ein (elektro-)magnetisches Feld (kein elektrisches!) aus, das dem eines Permanentmagneten mehr oder weniger ähnlich ist (hängt von der Gestaltung der Spule ab). Wir können deshalb in Gedanken die Spule durch "ein- und ausschaltbaren" Permanentmagnet ersetzen, falls ein richtiger Kommutator dran wäre, sogar durch eien umpolbaren. Damit haben wir es dann mit den Kraftwirkungen zwischen zwei Magneten, bzw. deren Magnetfeldern zu tun. Diese Betrachtungsweise verwendet man sehr häufig bei Elektromotoren.

Nun hoffe ich mal, daß ich euch nicht allzu sehr verwirrt, sondern die Sache etwas vereinfacht habe,

Grüße,
Helmut
 
Hallo
Um den 2. Erklärungsansatz von Helmut für die Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter zu veranschaulichen, würde ich mit dem 11 - jährigen Sohn auf einen Schrottplatz mit Elektrokran gehen.
Da sieht man anschaulich, dass ein stromdurchflossener Leiter ein Magnetfeld um sich hat.
Stromdurchflossene Spule ausschalten, Magnetwirkung weg.
Für den Primitivmotor braucht man nun nur noch 2 Erklärungstatsachen:
1.) Gleichnamige Magnetpole stoßen sich ab, ungleichnamige...
2.)Magnetwirkung der Spule aus, die Spule überwindet die halbe Drehung durch ihren Schwung.
Durch die Isolation ist nur der Halbring stromdurchflossen.
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Also Männers, jetzt bringt ihr mich (und meinen Sohn) wieder durcheinander:

Gunter hat gesagt: Natürliches, magnetisches Feld und elektrisches Feld ist nix mit gegenseitiger Anziehung. Es wirkt nur die Kraft von Lorentz.

Nach Helmuts Aussage wirken die beiden Magnetfelder doch aufeinander, also anziehen und abstoßen.

Was ist den jetzt richtig?
 
Hi Arno,

keine Panik!

Beide Versionen kann man zur Erklärung heranziehen.

Bevor ich mich wieder vergeblich zerformuliere, hier 2 schülergerechte Links, die ich gerade gefunden habe:

Der Elektromotor

Ganz am Schluß wird gottseidank sogar kurz meine Variante erwähnt.

Wenn man auf den Seiten weiterwühlt, findet sogar ne prima Bauanleitung, die uns schon bekannt vorkommt.

Such Dir das passende raus :)

Gruß, Gunter

p.s. einen hab ich noch, der mir besonders gut gefällt:
Lorentzkraft und Motorprinzip
Nächstens gehe ich vorher surfen bevor ich mein schwaches Hirn bemühe :)

[ 22. Dezember 2002, 17:47: Beitrag editiert von: Radiomann ]
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Danke Gunter!
Die Links sind klasse, nur darf ich die nicht meinem Sohn zeigen, sonst pinnt er alles ab! :)

Ansonsten stimme ich Helmut zu: War zwar eine schwere Geburt, aber das war´s! :) :)
 
Hallo Beieinander,
und weils Weihnachten ist setzt ich noch einen Drauf.Ich habe schon öfters diesen schönen JPS Motor gebaut und die besten Ing´s zum grübeln gebracht.Der Witz ist das der Motor auch mit ganz rundherum abgeschabten Lackdraht läuft.Der Trick ist das sich die Spule wenn sich eine Leiterseite
in das Magnetfeld hineinbewegt etwas anhebt und sich dadurch der Elektrische kontakt löst,also abschaltet.Jetzt kann sich die Spule bis zur mitte des Magneten vormogel und fält dann wider in die Lagerung bekommt Kontakt und schon schubst es Ihn wieder weiter.Der Kollektor für Arme geht auch noch unauffälliger herzustellen in dem vom Kupferlackdraht nur an den Seiten abgeschabt wird.
So ein Motor funktioniert dann fast perfekt.
Die wirkung eines Drahtes im Magnetfeld kann man heutzutage sehr schön mit einer Einzelzelle 1,2 V und einem Draht über einem Magneten ausprobieren.
Sehr schön sind auch noch Unipollarmotoren oder Homopolarmotoren die eigentlich immer nur mit einem einzelleiter im Magnetfeld arbeiten.Schmeißt doch einfach die Suchmaschiene an.In England arbeitet ein Flußkraftwerk an der Themse mit einem Uinpolarmotor.Das Feld wird mit Supraleitenden Magneten erzeugt.ETA von diesen Motoren kann sehr hoch sein.
HAppy Amp´s Christian
 
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