Hallo Klaus,
ich bin mal unfein eitel und zitiere mich selbst aus dem oben angegebenen Link:
Eine "Polaroid"-Brille blendet Lichtreflexe nicht-metallischer Gegenstände aus, die aus einer bestimmten Richtung einfallen.
(Segler wissen, wie lästig Sonnenreflexe auf der Wasseroberfläche sein können). Auch die Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre
stört die Sicht,- gemeint sind Dunst, Nebel, Diesigkeit etc. . Zwischen dem Modell und der Brille liegt ein optischer Schleier,
der im Wesentlichen aus Sonnenreflektion auf atmosphärischen Wassertröpfchen besteht. Ungefähr die Hälfte dieser
Reflexe wird durch polarisierende Gläser "geschluckt".
Vorteil: Wir sehen das Modell klar und kontrastreich am abgedunkelten Himmel.
Nachteil: Wir sehen ggf. aber auch deutlich mehr Wolkenstruktur, und zwar in sehr kontrastreicher Abstufung.
Die Augen sind dadurch stärker abgelenkt und man muss sich stärker konzentrieren, die Silhouette des Modells
vor dieser ständig wechselnden "Landschaft" im Blick zu behalten.
Ein Polfilterglas wirkt wie ein Kamm, durch den nur die Photonen/Lichtstrahlen einer bestimmten Schwingungsrichtung
dringen können. Normalerweise schwingt ein "Lichtstrahl", der z.B. von einem Wasserreflex kommend aufs Auge trifft,
diffus um seine Ausbreitungs-Achse herum. Durch einen Polfilter mit vertikaler Ausrichtung dringen nur noch
diejenigen Photonen, die im Moment des Auftrffens auf den Filter gerade in senkrechter Richtung schwingen.
Die querschwingenden Lichtanteile werden absorbiert. Weil ein Pol-(arisations)filter aus der Summe des einfallenden
Lichts also einen bestimmten Teil herausfiltert (subtrahiert), wird das Gesamtbild auch ohne extra Einfärbung
der Gläser dunkler.
Den Polarisationseffekt einer Brille kann man beim Kauf in verschiedenen Stärken wählen.
Ich würde es nicht übertreiben damit, denn eine leichte, noch sichtbare Diesigkeit im Hintergrund des Modells
entspricht der natürlichen Sehgewohneit und hilft beim räumlichen Einschätzen der Entfernungen, da sich der
Dunst ja mit zunehmender Entfernung aufaddiert. Gebirgszüge oder Wolken erscheinen nach hinten noch
"gestaffelt", und nicht unmittelbar hinter das Modell "geklebt".
Außerdem kann ein blauer Himmel durch starke Polgläser so dermaßen
dunkelblau werden, dass es zwar auf
Fotos spektakulär aussieht, aber man sich doch schnell wieder keine dunkle, sondern eine schneeweiße Modell-
Unterseite wünscht... (Man kennt diese Bilder aus schönen Segelflug-Kalendern.)
Wer also bei leicht-diesig blauem Himmel einen naturweißen Scalesegler von unten besser sehen will, sollte ruhig...
na, alles klar?
Herzl. Gruß,
Jan