Werkzeuglängensensor

Sushi

User
Hallo allerseits,
ich denke über die Anschaffung eines Werkzeuglängensensors nach. Einen von der Art, den man auf das Material legt, und dann den Fräser von oben dagegen fahren lässt.
Seit gestern steuere ich mit Estlcam 11, ich denke das handhaben aber alle Programme ähnlich?! Auf jeden Fall ein Schaltkontakt oder NPN-Ausgang.
Um möglichst wenig Weg auf der Z-Achse zu verschenken, wäre es natürlich wünschenswert, wenn der Sensor möglichst flach wäre.

Was habt ihr für Erfahrungen mit den verschiedenen Sensortypen gemacht? Ich werfe mal ein paar in den Raum:

TLS-02s von WS-Motion : https://ebay.us/gkqqje
Der ist mechanisch, aber wohl sehr präzise.

Sorotec WLS 1: https://www.sorotec.de/shop/Werkzeuglaengensensor-Sorotec-8mm.html
Bei Sorotec bestelle ich meistens meine Fräser. Der Sensor sieht so erstmal gut aus, Mikroschalter kenne ich als zuverlässige Endabschaltung. Wie es da mit der Widerholgenauigkeit aussieht, entzieht sich leider meine Kenntnis.
Der Preis ist hier natürlich sehr attraktiv.

Dieser hier: https://ebay.us/LrF4l8
Das wird einer der in den höherpreisigen Angeboten genannten (billigen) Vandalismustaster sein. Wahrscheinlich nicht ganz so gute Wiederholgenauigkeit, aber reichts vielleicht trotzdem? Bei dem ist der Preis sehr angenehm.
Weiß jemand, wie es bei diesen Dingern in punkto Sicherheitspuffer aussieht? Also, gibt es einen gewissen Weg von 1-2mm, den der Taster nach dessen Auslösen noch gedrückt werden kann?

https://team-haase-shop.de/werkzeuglangensensor.html
Meine Fräse ist von Haase, damit bin ich sehr zufrieden. Der Sensor ist der teuerste von denen, die ich mir bisher angeschaut habe. Im Unterschied zu den anderen arbeitet er induktiv.
Da weiß ich aber noch nicht, wie ich mir das vorstellen muss. Ich habe an meinem 3D-Drucker schon verschiedene induktive Sensoren getestet, und selbst da überzeugt mich die Wiederholgenauigkeit nicht. Und da wird immer gegen das doch weitgehend gleich geformte, flächige Druckbett gemessen. Vom Chinasensor bis zum teuren Pepperl+Fuchs-Sensor mit Materialunabhängigem Schaltabstand war alles dabei, jedoch denke ich, mit den Fräsern, die ja in verschiedensten Größen kommen, wird das nicht zuverlässig funktionieren. Wenn ich mir den Sensor so angucke, kommt mir aber noch die Idee, dass vielleicht gar nicht der Fräser selber vermessen wird, sondern der Stahlzylinder vom Fräser nach unten gedrückt wird und dann der Sensor Quer davor liegt. Das könnte ich mir schon eher vorstellen, damit hat man einen langen Sicherheitspuffer, und es wird immer das gleiche Teil in das Sensorfeld geschoben.


Eigenbau? Mit Metallklotz und induktivem Sensor, wie bei dem Haase-Teil vermutet. Könnte ich mir auch vorstellen, größte Schwierigkeit wird sein, den Klotz leichtgängig und präzise zu führen, so dass er nicht eiert, aber auch nicht verkanten kann.
Die Variante mit dem Vandalismustaster wäre natürlich auch leicht selber zu bauen, aber ich kann schwer einschätzen, ob das genau genug ist. Selberbau lohnt dabei vielleicht auch nicht unbedingt, außer dass man sich dann mit den eigenen Lötstellen sicher ist im Unterschied zu einem Billigprodukt.

Habt ihr mit einzelnen oder mehreren Sensoren Erfahrungen? Empfehlungen? Gibts noch andere, die empfehlenswert sind? Hat mal jemand sowas selbst gebaut?

LG, Björn
 

Steffen

User
Der erste Sensor ist sehr schön, aber ich sehe nicht so recht, warum ich dafür den aufwändigen 6 Kugelsensor nehmen sollte.

Sorotec mit Mikroschaltern dürfte ok sein.

Der dritte ist ein simpler Vandalismus-Taster, den macht man sich selbst für ein paar euro.

Der Haase-Sensor könnte sehr gut sein, wenn der Ini quer zum Zylinder misst. frontales anmessen funktioniert nicht so gut.

Ich habe einen selbstgemachten Sensor mit Ini schleifend, das ist bei einer Wiederholgenauigkeit unter 1/100.

2903P1_Montage_52.jpg
 

Paratwa

User
Also ich habe mir nach Empfehlung von Christian Knüll mir den ersten Sensor beim Umbau meiner Fräse auf Estlcam geleistet. Der Sensor spricht sehr gut an und ich bin sehr zufrieden damit.

Ich habe mir inzwischen auch eine Tastplatte nach Christians Empfehlung gefräst, um damit die Ausrichtung der Werkstücke und den Nullpunkt damit antasten zu können. Der Schaltvorgang geht damit genauso gut. Im Endeffekt reicht, zumindest bei Estlcam, auch eine eine dünne plane Metallplatte von der man die Dicke genau kennt. Bei meiner kleinen Fräse ist die Höhe des Schalters teilweise problematisch.

Gruß
Thomas
 
Moin

3 Sensoren waren (sind) bei mir auf der Fräse

1. Usovo - könnte dem Sorotec ähnlich sein.

Im inneren werkelt ein Mikrotaster, die angegebene Genauigkeit ist mit 0,01 recht optimistisch. ich habe in diversen Messreihen eine Ungenauigkeit von ca. 0,03 hinbekommen. Wie misst man das? Wenn man den Vorschub auf Z in 0,01 Schritten begrenzt (z.B. mit dem Handrad) und immer wieder den Schaltpunkt anfährt, schreibt man diesen auf und bekommt hiermit eine Messreihe. Über den Min und Maxwert sieht man die "Hysterese" und da konnte ich mit dem Usovotaster nie unter 0,03 mm kommen, meist waren es um die 0,05. Den habe ich dann letztendlich entsorgt

2. Wireless Taster von Vers.by

Dieser hat im Gegensatz zu den Mikrotasterkollegen ein 120° Kreuz und löst zuverlässig bei aussermittigen Antastenden aus. Nachgeprüfte Genauigkeit 0,02mm, muss auch präzise eingestellt werden, damit die Keramiktastplatte wirklich eben ist.

3. TLS-02 eigentlich mein Favorit. Ist noch recht preiswert und er ist in meinen Messreihen absolut zuverlässig mit echten 0,01mm präzise, also in den Messreihen hat dieser Taster immer wieder am selben Wert ausgelöst.

Nun aber auch zum Einsatz an Deiner Fräse

- kann Deine Steuerung mit PNP/NPN Signalen umgehen? Wenn nicht, musst Du auf mechanische Taster gehen --> TLS02!
- Willst Du den Taster auch mobil einsetzen - unbedingt auf längere Kabel achten ;) oder Wireless --> https://vers.by/en/touch-probes/22-vers-wtsm.html
- Die Taster mit Vandalenkappe wie Dein 20,- Ebayteil - lass das bitte, die Dinger sind ungenau

Grüsse

Gero
 

Micha

User
Moin,
ich mache den hier, inzwischen in der dritten Version.

Die Antastpräzision hängt von der Steuerung ab, also in welchem Takt wird der Eingang abgefragt. An einer Beamicon bin ich deutlich unter 1/100 an einer Beckhoff liege ich bei rund 5my.

In der aktuellen Version habe ich dir Federkraft noch einmal reduziert und eine zweite Führung eingebaut. Ohne höher zu werden.

Ich Versuche auch noch die Masse des Tastkopfes zu reduzieren. Somit könnte die Antastgeschwindigkeit noch höher werden ohne auch sehr Spitze Werkzeuge wie Stichel usw. beim Messen zu beschädigen.

Falls das Als Werbung angesehen wird, bitte Löschen.

MfG Micha
 

onki

User
Hallo,

ich hab den Taster mit dem Vandalismustaster drin.
Der ist ziemlich für die Katz.
Werde in Zukunft mit einer Tastplatte arbeiten.

Gruß
Onki
 
Ich habe den TLS-02 von ws-motion und den WLS-02 von Sorotec.

Den WLS-02 habe ich für meine BF30 CNC gekauft und bisher bei einigen Arbeiten hergenommen. Der hat nie Probleme gemacht und war sehr genau. Auch wenn man die Mitte nicht so genau getroffen hat.

Den TLS-02 nutze ich auf meiner Eigenbau CNC. Der Kann nicht viel mehr als der WLS-02 und kostet nur das doppelte.




Gruß
Korbi
 

Sushi

User
Vielen Dank für die vielfältigen und interessanten Rückmeldungen!
Ich habe jetzt erstmal den Sensor von Sorotec bestellt, und werde schauen, wie der sich bewährt. Außerdem habe ich noch einige Initiatoren hier liegen, da könnte ich mir auch einen Eigenbau wie den von Steffen vorstellen. Da werde ich mir ein paar Gedanken zu machen, nur müsste ich die Drehteile dann extern vergeben. Drehbank fehlt noch im Maschinenpark ;-)

LG, Björn
 
Der Taster mit Initiator schleifend- wie ist denn die Langzeitgenauigkeit bei den 5 Euro Initiatoren? P&F mit Auswertegerät ist relativ stabil. Getestet. Mit den Billigheimern habe ich nur mal einen entäuschenden Versuch mit Bügelmeßschraube gemacht...Geht los bei Spannungsabhängigket (kann man noch in den Griff bekommen).
 
Moin, ich habe mir den Sensor aus der Make 1 / 2016 gebaut. Arbeitet auf Berührung mit der Kupferfläche einer kleinen Leiterplatte, Ist einfach nachzubauen, IC und kleinzeug bestücken, PCB habe ich mir selbst geätzt. Kann mit 5V bis 24V betreiben werden. Schaltet Pos. oder Neg. Wenn du Interesse hast kurze PN. Ich habe alle Unterlagen auf dem Rechner.
Gruss und guten Rutsch ins neue Jahr!
Andreas

oder auch hier: https://github.com/MakeMagazinDE/Z-Probe
 

dschim

User
Naja - wenn Matthias gerade noch den tollen Sylvesterabend verdaut, dann versuche ich es.

Der Sensor wird einfach über das Schließen (oder je nach Einstellung das Öffnen) eines Stromkreises ausgelöst.
Das wird über die Leiterplatte mit der Kupferbeschichtung erledigt. den Zusatzweg den WinPCNC
noch fährt wird über die Federung der eingefrästen Leiterplatte abgefangen.
 

dschim

User
k.A. - vielleicht hat er sich noch Maße auf das andere Pad gelegt weil er es für die Weiterentwicklung noch braucht ....
Bei WINPCNC ist dann noch halt wichtig dass man "schnelle Anfahrt mit Rampe" ausschaltet - sonst ist die Kupferschicht bald hinüber.
 
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