Wie slow kann ein Slow-flyer mit 1,0-1,5m Spannweite werden?

Hallo,

nachdem ich jetzt Hochdecker, Tiefdecker, Kunstflug-Doppeldecker und STOL-Flugzeuge habe interessieren mich Slow-Flyer.
Und wenn schon dann gleich extrem. Also ultra-langsamstes fliegen aber mit einer relativ großen Spannweite 1,0 m bis 1,5m.

Ich stelle mir da als naiver Laie in Sachen Aerodynamik vor ein Profil zu nehmen das schon bei fast Schrittgeschwindigkeit genug Auftrieb zum fliegen
entwickelt. Wenn dieses Profil einen riesig großen Luftwiderstand hat mit dem man bei normaler Motorisierung höchstens 20 km/h schnell fliegen
kann soll mir das gerade recht sein. Also Randbedingungen ultra-langsam fliegen bei 1,0 m bis 1,5 m Spannweite am besten wahrscheinlich als Doppeldecker. Es soll sich aber schon noch um einen Flächenflieger und nicht um einen "Fesselballon" ;-)) handeln.

Was für ein Profil wäre dafür gut geeignet? Wie langsam kann man da werden?

viele Grüße

Stefan
 

van3st

User
Neben dem Profil, spielt die Flächenbelastung also das Gewicht eine große Rolle. Da sind dann wiederum die Shockys weit vorn nd die haben meist kein Profil.
Willst du das Flugi basteln oder kaufen, für drinnen oder draußen oder beides?
Der Magnum in Leichtbauweise ist schon knülle aber eben auch nur 3 Kanal, dann gibt es da noch den Acro-Magnum, der ist da schon agiler bis hin zum 3D-Flug. Leider allein durch die QR schon schwerer.
Ein wenig mehr Input wäre nicht verkehrt.
 
Mehr Details super-slow-flyer

Mehr Details super-slow-flyer

Neben dem Profil, spielt die Flächenbelastung also das Gewicht eine große Rolle. Da sind dann wiederum die Shockys weit vorn nd die haben meist kein Profil.
Willst du das Flugi basteln oder kaufen, für drinnen oder draußen oder beides?
Der Magnum in Leichtbauweise ist schon knülle aber eben auch nur 3 Kanal, dann gibt es da noch den Acro-Magnum, der ist da schon agiler bis hin zum 3D-Flug. Leider allein durch die QR schon schwerer.
Ein wenig mehr Input wäre nicht verkehrt.

hm also ganz selber bauen will ich eher nicht. Wenn es Pläne gibt würde ich mir die Teile bei Modellbau-Causemann herstellen lassen.
(Dort habe ich mir auch Teile für eine 1,0m JU52 CNC-schneiden lassen. Hat 75 Euro gekostet.)

Etwas fertiges kaufen wäre mir lieber. Ich will damit draußen fliegen. Deshalb auch die größere Spannweite.
Du schreibst shockys (= DEPRON?) sind leichter haben aber kein Profil. Wäre es denn schwierig einen 1,5m-Flieger aus Depron zu bauen
der Profiltragflächen hat?

viele Grüße

Stefan
 

Kyrill

User
Stefan schrieb ja schon das es aufs Gewicht ankommt. Mir ist noch nicht ganz klar. Worauf du hinaus willst. Für draussen ist ein wenig Masse aber auch sinnvoll weil sich der Flieger bei Wind besser durchsetzt. Oder möchtest du ihn so langsam weil du dir mehr eigene Reaktionszeit erhoffst dadurch? Also als Trainer? Was möchtest du bezwecken?
 
...Ich stelle mir da als naiver Laie in Sachen Aerodynamik vor ein Profil zu nehmen das schon bei fast Schrittgeschwindigkeit genug Auftrieb zum fliegen
entwickelt. Wenn dieses Profil einen riesig großen Luftwiderstand hat mit dem man bei normaler Motorisierung höchstens 20 km/h schnell fliegen
kann ...Stefan

"riesig großen Luftwiderstand" braucht entsprechend Leistung um zu fliegen, dass bedeutet Gewicht...

Dein Flieger muss leicht sein, das Profil muss bei geringster Geschwindigkeit Auftrieb erzeugen. Mein Vorschlag: Vorflügel, Spaltklappen, ala Pilatus Porter, oder Fieseler Storch. Alternativ: gewölbte Platte, wie eine Rumpler Taube, etc. Als Fertigmodell gibts sowas meines Wissens nicht.

Suche hier bei RC-N mal nach der Pilatus Porter von dem Kollegen aus Göppingen, davon gibts auch Videos. Das Teil fliegt so wie du möchtest, hat bei ca. 3,0m Spannweite ein Abfluggewicht von ca. 1900 gr.
 

Dix

User
Wo hört bei Dir denn das Fliegen auf und
Wo fängt bei Dir das torquen an?

Die üblichen Hi-Lift-Maßnahmen von hänschen helfen ganz gut bei "schwer" und "muss trotzdem fliegen".

Im Slowfly-Bereich sind immernoch der Ultra-Leichtbau und dünne hochgewölbte Profile das Maß der Dinge.
Bei den mickrigen Re-Zahlen reichen bereits simple Kreisbögen als Profil-Geometrie!
Gut geklappt hat damals schon bei Stefan Dolchs Stubenfliege (youtube!), dem Ur-Magnum, dem M.-reloaded, den ganzen Depron-Slowflyern der ersten Generationen.
Es wird auch heute wieder genau so funktionieren...
 
Hacker Funmaster aber mit Tragfläche mit mehr Auftrieb

Hacker Funmaster aber mit Tragfläche mit mehr Auftrieb


Wow die Magnum fliegt sehr schon laaangsaaam. Das gefällt mir. Lieber wäre mir ja PNP als selber bauen. Da bin ich jetzt
auf die Hacker Fun-Master gestoßen. fliegt mit Originaltragfläche ne ganze Ecke schneller als die Magnum.

Was meint ihr? Wenn ich mir da jetzt eine Tragfläche mit mehr Auftrieb draufbaue - könnte das einen guten Slow-Flyer geben?

viele Grüße

Stefan

P.S.: Also es scheint nur auf kleine Flächenbelastung anzukommen. Die beiden hier wiegen bestimmt ein paar Kilo
aber trotzdem irre slow
https://www.youtube.com/watch?v=v_fhPNukXNc


https://www.youtube.com/watch?v=N9WuCGx_XvM
 

Porkus

User
Mein 1,4m Hallenflieger fliegt mit nur 260g auch noch mit Schrittgeschwindigkeit, kann aber auch Looping in der Halle oder mit 360g Schub senkrecht steigen :)

Der Rumpf ist etwa 1m lang und besteht aus einem 5x5 cm Kasten, 4 Kohlestäbe in den Ecken mit 3mm Depron beplankt, superleicht und trotzdem steif. Motorträger und Fahrwerksaufnahme sind aus 2.5mm Holz und bringen nochmal etwas Festigkeit rein, das Fahrwerk selber ist aus 2mm CFK Stäben.

Die Flächen bestehen aus 3 aufeinander geklebten 3mm Depronplatten, Flächentiefe etwa 24 cm, die obere Lage ist halt nur um die 10 cm. In der mittleren Lage ist ein 3x3 mm Vierkant CFK als Holm und eine 3x0,5 mm Nasenleiste. Die Querruder sind durchgängig und werden auch als Wölbklappen genutzt, z.B. um das Höhenruder zu unterstützen oder um noch langsamer fliegen zu können. Die beiden Querruderservos sind etwa in der Mitte der Fläche, für die Kabel ist ein Tunnel in der mittleren Depron Lage.

Elektronik
20g Motor, 1700 kv, ca. 360g Schub bei 9A, mit 12A Plush Regler
400 - 800 mAh, 2s Akku.
4 Servos 3,7 g, für die Querruder etwas schwach wenn man zu schnell wird

Die Mühle sieht schlimm aus, ist aber ein statisches Meisterwerk. Muss mal ein Foto machen :)
 

Kyrill

User
Da ich etwas ähnliches bauen möchte, wäre ich sehr interessiert an einem Foto. Besonders von der Tragfläche, wo man den Aufbau (im Schnitt sieht).

Danke!

Boris mach es dir nicht zu schwer! Nimm drei abgestufte Lagen Depron je 1/3 weniger Tiefe als die jeweils untere Lage und eine als Kreisausschnitt gewölbte Unterlage, danach mit wenig Sprühkleber (Scotch weld 77 o.ä., oder verdünntes Uhu Por) die drei Depronlagen aufeinander kleben so das sie vorne bündig sind. Durch die Unterlage und das Verkleben auf dieser Form bleibt die Wölbung später vorne in der Fläche erhalten. Das Aufdoppeln dient eigentlich nur der Steifigkeit und dem Erhalt dieser Form bei den Geschwindigkeiten in der Halle ist mehr nicht nötig. In die Mittlere einen 3 mm Carbonstab oder Rohr als leichten Holm ungefähr bei 30% der Flächentiefe. Nasenradius verschleifen und fertig ist deine Supertragfläche. Querruder wie üblich ausschneiden, anspitzen und mit Uhu-Por-Scharnier anschlagen.
Ein Leichter Rumpf (Kreuz- oder Kastenrumpf ist egal) mit leichtem Leitwerk dazu fertig ist dein Schleicher...
 

StephanB

Vereinsmitglied
Da Dirk meinen Le Flaneur schon verlinkt hat, gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Das wichtigste um langsam fliegen zu können ist eine niedrige Flächenbelastung. Fläche rauf, Gewicht runter. Ein Kreisbogenprofil leistet dann gute Dienste. Der 13-Gramm schwere Le Flaneur hat letztes Jahr in Mannheim auf dem Indoorflugtag sogar noch eine 6-Gramm schwere FPV-Ausrüstung getragen. Das war dann immer noch langsam.

Es gibt wahre Künstler wie Jürgen Schönle, die diese Regeln auch auf wirklich große Modelle anwenden. Dabei kommt dann so was raus:


oder so


Gruß
Stephan :)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten