Wilde Hummel drucken

Hi zusammen,
Das wird schon. 64er und 35A ist völlig ok und unkritisch. Sieht halt cooler aus ist was anderes und klingt bestimmt auch gut. Leider ist es noch immer ein großer Unterschied zum Prop was die effizienz angeht. Aber bitte vorsichtig mit dem Nickmoment. Viel Erfolg und freue mich auf ein Video.
BG Heiko
 

HAJU-69

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Hallo Michael und Heiko,
Gestern zeigte sich das erwartete Vorfrühlings-Flugwetter und der erste Testflug der Turbo-Hummel konnte starten.

Die Turbo-Hummel verhält sich grundsätzlich so, wie auch die Propeller-Variante. Der Start mit der Flitsche klappt einwandfrei. Der Delta hebt sauber ab und ist sofort nach Einschalten des Antriebs gut steuerbar. Die Ruderwirkung ist bei gleichgebliebener Einstellung am Sender zur Propeller-Version deutlich direkter und (zumindest so gefühlt) deutlich stärker. Im ersten Flug war das Nickmoment bei Schub sehr zu spüren und musste am Steuerknüppel ständig kompensiert werden. Danach habe ich das Schubrohr hinten um weitere 4 mm angehoben und das Nickmoment war beim 2. Flug dann nicht mehr zu spüren (den genauen Winkel für die Kompensation messe ich noch aus).

Vom Sound her hatte ich mir mehr versprochen - irgendwie scheint das mit 3 Zellen ein Flüster-EDF zu sein. Zumindest war das gewünschte "Fauchen" des Impellers kaum vernehmbar. Ob das am langen Schubrohr gelegen hat oder der Wind ungünstig stand - ich weiß es nicht.

Mit dem 3S LiPo scheint der Delta leicht "untermotorisiert" zu sein, zumal er flott bewegt werden möchte. Die Ruderausschläge sind auch noch anzupassen. Besonders das Querruder reagierte trotz 50% Expo ziemlich giftig. Das konnte ich aber gestern nicht mehr anpassen, da bei einer verkorksten Landung (2. Flug) eine Tragfläche leichten Schaden genommen hatte und erst wieder repariert werden muss.

Bei den nächsten Testflügen will ich die Ruderwege und die Expo-Einstellungen noch anpassen und einen 4S LiPo mal testen. Laut Datenblatt des Motors sollte dieser mit dem 64er EDF für 4 Zellen geeignet sein.

Ich habe mal in Kürze ein ganz kleines Video vom Test zusammen geschnitten. Ein richtiges (aufwendigeres) Video für Thingiverse und die Foren soll dann im normalen Flugbetrieb entstehen und frei zugänglich sein.

Video: Testflug der Turbo-Hummel erster Turbo-Hummel Testflug (13.02.2023)

Nun mach ich mich mal an die Reparatur der linken Tragfläche.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

wersy

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Hallo Hans-Jürgen,

Super, es hat auf Anhieb geklappt!
Auch das Wetter konnte nicht besser sein, gestern wäre es schon wieder recht ungemütlich geworden.
Nur schade, dass die zweite Landung nicht so glatt gelaufen ist. Die Hummel kommt nun auch schneller rein. Das Mehrgewicht bringt theoretisch rund 1 m/s mehr Speed.

Mit dem ersten Anstellwinkel lagst du ja gar nicht so verkehrt. Die Korrektur um 4 mm hinten hat gerade mal etwa 1° ausgemacht.

Nun bin ich sehr gespannt, wie es an 4S läuft. Auf jeden Fall ordentlich schneller – und hoffentlich lauter :)
 

HAJU-69

User
Hallo,
.... Dank für die Lorbeeren, aber so richtig zufrieden bin ich nicht - da gibt es noch Einiges zu tun (bis ich das Teilchen beherrsche und die Hummel genau das macht, was ich möchte) 🤔 .

Der 64 er EDF hat 12 Blatt und einen 2822L QX-Motor mit 3500KV. Der Impeller war schon von Anfang an erstaunlich gut ausgewuchtet - ich habe ihn vor 2 Jahren in einem Delta - ähnlich einer F117 (Depron) auch mit einem 3S LiPo geflogen. Alle haben seinerzeit den Sound bewundert.

F117-Vor dem Start.jpg


Beim Anstellwinkel des EDF habe ich auch gestaunt - der war nicht ganz daneben und nach der Korrektur erst recht nicht.
Heiko, die Turbo-Hummel werde ich eher nicht aus der Hand starten. Meine Ausfalliste bei Handstarts für vergleichbare Modelle ist schon bis zur letzten Zeile gefüllt.... Evtl. stehen die Chancen mit einem Werfer deutlich besser,.

Michael, ich habe eine große Bitte. Ich will (bzw. muss) das äußere Tragflächensegment der Hummel noch einmal drucken. Da habe ich festgestellt, dass auf Thingiverse eine Version (wing_top_149.stl) liegt, die in den Bodenschichten bereits die Stege beinhaltet. Das ist bestimmt nicht gut für die Stabilität. Die anderen Segmente haben immer durchgehende Bodenlayer. Kannst Du mir bitte mal eine STL senden, bei der die Stege nicht bis zum Boden durchgehen, falls Du diese noch in Deinem Archiv hast?

Bodenlayer-wing_top_149mm.jpg


Ich hoffe, dass die Turbo-Hummel baldigst den nächsten Start absolviert und dann auch mit guten überzeugenden Flugeigenschaften aufwarten kann - in Bild und Ton.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

HAJU-69

User
Hallo Michael,
... so schnell komme ich ja nicht mit dem Druck nach - kaum angefragt und schon steht die Korrektur in Thingiverse -
vielen Dank . 👍👍👍

Bestimmt beeinflusst das lange Schubrohr den Sound und besonders die Ausrichtung des Schalls nur nach hinten.
Dann wird es eben ein "low-noise-Delta".

.... Ist in Zeiten großer Lärmbelästigung bestimmt ein gutes Argument in Thingiverse zum Nachbau des Modells 😁.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

HAJU-69

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Hallo Heiko,
ich sehe nun deutlich - Du baust und fliegst in einer anderen Liga. Mit einem Modell mit dieser Kraft auf den Platz zu gehen - so viele Beruhigungstabletten könnte ich vorher gar nicht schlucken, um mir dann zu getrauen, den Startknopf zu drücken. Hoher Respekt !!
Hast Du mal ein Link zu dem Modell oder vom Flugvideo?

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

HAJU-69

User
Hallo Michael,
da ich die Tragflächen der Mini-Hummel für die Turbo-Hummel nutze, war die Propeller-Mini-Hummel daher leider"außer Betrieb" gestellt. Die lange Regenperiode im vorigen Monat habe ich dann auch für den Druck neuer Tragflächen für die Mini-Hummel genutzt und gleich ein paar Änderungen versucht.
Die Fläche ist wie gehabt wieder aus dem weißen LW-PLA entstanden und die Segmente sind mit UHUpor verleimt. Dann habe ich aber die ganze Tragfläche mit 80er Schleifpapier (vorsichtig) angeschliffen. Dadurch werden die Poren im LW-PLA sichtbar und sind nun sozusagen offen.

Mit dünnflüssigem Resin (2-Komponenten-Epoxy) habe ich die ganze Fläche dann mit einem weichen Pinsel dünn (!) eingestrichen. Das Resin zieht sofort in die Poren des angeschliffenen LW-PLA ein. Nach der vorgegebenen Zeit für das Aushärten (24 Std.) habe ich die Tragfläche wieder mit 80er Schleifpapier behandelt. Dadurch ergibt sich eine glatte und recht feste Oberfläche - auch wenn durch das Anschleifen die Stege deutlich weniger oder kein Epoxy-Überzug mehr haben.
Dafür sind aber die großen Flächen zwischen den Stegen fester und druckunempfindlicher geworden. Die Tragfläche macht schon beim Anfassen einen spürbar festeren Eindruck. Als letzte Maßnahme habe ich dann die gewünschte Farb-Optik mit glänzender Acrylfarbe (wasserlöslich) mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Die angeschliffene Oberfläche nimmt die Farbe perfekt auf. Durch die Resin-Behandlung wirkt der farblich nicht behandelte Teil der Fläche noch weißer und strahlt richtig.

Die Winglets und die Finne habe ich in gleicher Weise wie die Tragfläche behandelt. Auch diese habe ich angeschliffen und mit Resin eingestrichen. Bei der Finne ist der Unterschied zur unbehandelten Version besonders deutlich zu spüren. Sie ist nun fast so steif wie eine PLA-Finne (diese aber mit doppeltem Gewicht). Ähnlich verhält es sich bei den beiden Winglets.
Interessant ist die Erkenntnis über die Gewichtszunahme der Teile als Tribut an die nun erkennbar höhere Festigkeit. Dazu habe ich die Teile vor jedem Arbeitsgang gewogen. Am Ende war das Ergebnis für mich doch recht überraschend.
Hier einige Werte:

Fläche (links) W2 (vorne und hinten) verklebt mit W3 => 74,8 g
jetzt angeschliffen und zusätzlich mit Resin gestrichen und wieder angeschliffen => 82,3 g
Das Mehrgewicht beträgt somit lediglich 7,5 g für diesen Tragflächenteil. Auch bei allen anderen behandelten Teilen liegt der Zuwachs an Gewicht bei etwa 10%. Das ist in Anbetracht der dadurch erkennbar besseren Festigkeit ein akzeptables Ergebnis - aber leider auch ein etwas größerer Aufwand bei der Fertigung.

Die gesamte verklebte Fläche (links) mit Winglet W1 (Servoteil) und Ruder und Carbonstab beträgt unbehandelt 130 g
und fertig behandelt, verschliffen und gestrichen 145 g. Gleiche Werte habe ich für die rechte Fläche gemessen.

Die Mini-Hummel hat damit ausgewogen mit einem 3S/2600er Akku (152 g) und leider auch 30 g Blei unter der Heckfinne ein Abfluggewicht von 955 g.

Eine weitere kleine Änderung habe ich an den Rudern probiert. Das Ruderhorn habe ich selektiert (im Cura) und nicht mit dem zugehörigen Rudersegment in LW-PLA gedruckt. Das Ruderhorn habe ich mit Carbon-PLA gedruckt und dann mit den beiden Rudersegmenten verklebt. Zusätzlich habe ich noch ein kleines Stück hauchdünnes GFK-Gewebe zusammen mit dem Resin über die verbundenen Teile gelegt. Damit ist ausgeschlossen, dass sich das Rudersegment vom Ruder lösen kann. Durch das Carbon-PLA ist das Ruderhorn sehr stabil - wobei ich mir beim LW-PLA-Horn nicht ganz so sicher war ....

Anbei noch ein paar Bildchen von der abflugbereiten Mini-Hummel mit neuen Tragflächen. Sie soll gemeinsam mit der Impeller-Turbo-Hummel in den nächsten Tagen die Frühlingsluft aus der Höhe schnuppern.

Mini-Hummel-1.jpg


Mini-Hummel-2.jpg
Mini-Hummel-3.jpg
Mini-Hummel-4.jpg


Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

wersy

User
Hallo Hans-Jürgen,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Mehr Druckfestigkeit tut dem LW-PLA ganz sicher gut. Da braucht man nur mal die Tragfläche etwas fester zwischen den Stegen anfassen, und schon ist da eine bleibende Delle drin. Habe ich selbst letztens erst geschafft. Helfern muss man ganz besonders darauf hinweisen.

Je nach Boden und Witterung, verschmutzt auch mal ein Teil. Das lässt sich so besser reinigen.

Und ganz zu schweigen von den leuchtenden Farben. Nichts deutet mehr daraufhin, dass es sich im geschäumtes Material handelt.
Schön wäre noch, wenn die Resin Behandlung auch etwas zur Wärmefestigkeit beiträgt.

Ich denke, der Aufwand lohnt sich allemal, und 10% Mehrgewicht kann man akzeptieren.
Schade, dass du nun immer noch Ballast am Heck benötigst. Da hättest du die Finne und die Ruder ruhig noch "stabiler" machen können ;)

Bei Ruderhörner in LW-PLA bin ich auch etwas unsicher. Beim Swept Wing 2 war das kein Problem, da wird das Ruderhorn ohnehin separat gedruckt. Bei der Minibat und, wie hier bei der großen Scud, habe ich das Ruderhorn geteilt. Auf dem 1 mm dicken Horn in LW-PLA kommt ein 1 mm dickes PLA Horn drauf. Geklebt habe ich mit Sekundenkleber, und als „Hosenträger“, noch mit einem Filamentstück verstiftet:

Ruderhorn 2a.jpg


Wie kommst du mit Carbon-PLA zurecht, und nimmst du dafür eine andere Düse?

Deinen prächtigen Flieger werden wir wohl so schnell nicht fliegen sehen. Die letzte Gelegenheit mit schönem Wetter war gestern...
Ich freue mich schon auf das Video :)
 

HAJU-69

User
Hallo Michael,
es stimmt mit dem gestrigen Wetter - wir hatten gestern am Nachmittag noch einmal recht gutes Flugwetter und ich war kurz entschlossen mit dem 1800er Buratinu und der Mini Hummel auf dem Platz. Die Mini-Hummel habe ich wieder mit der Flitsche gestartet. Sie fliegt absolut problemlos - Motorsturz und positive Anstellung (Höhe) der Ruder beim Start passen. Die Hummel schnurrt schnurgerade im 45 Grad Winkel nach oben. Da gestern kaum Wind war, zog sich das "Aushungern" bei der Landung recht weiträumig hin - eben Delta-typisch. Es war ein schöner Flugnachmittag. Leider hatte ich in der Eile keine Kamera vorbereitet für ein paar Videos. Aber der nächste Flugtag kommt ja auch irgendwann.

Das CFK-Ruderhorn ist wirklich zu empfehlen. Ich habe es mit meinen normalen PLA-Einstellungen (CURA) massiv gedruckt - auch mit der Standard Düse (0.4 mm). Der Abrieb der Düse ist bei diesem kleinen CFK-Teil wohl eher nicht feststellbar - das ist zumindest meine Beobachtung.
Mir gefällt bei meiner CFK-Version vom Ruderhorn nicht so gut, dass ich gegen das mögliche Abreißen vom Ruder noch ein Glasfasergewebe auflaminieren muß. Da ist Deine Variante mit dem zusätzlichen Verstiften bestimmt die bessere Alternative. Ich werde das beim nächsten Druck mal ausprobieren.

Laminat-Ruderhorn.jpg


Du hast mich soeben auch auf eine Idee gebracht (Ballast-Blei) . Ich werde das Heckteil der Turbo-Hummel mit den beiden Finnen noch mal drucken und das an die Mini-Hummel montieren (natürlich ohne Impeller 😁) . Das kompensiert die 30 Gramm Blei bestimmt und sieht auch gut aus und sollte im Flug funktionieren. Oder wie siehst Du das?
Viele Grüße
Hans-Jürgen
 

wersy

User
Hallo Hans-Jürgen,

auch wenn man mit dem Slicer so einiges anstellen kann, wenn du mal was umstricken willst, sag mir einfach Bescheid, ich stelle die entsprechende Datei gerne zur Verfügung.
Angehängt habe ich die 3df vom inneren Ruderteil.
Damit kannst du nach Herzenslust schneiden und verstiften.

Das Heck mit Doppelfinne zu probieren, fände ich in diesem Falle sehr interessant.
Andreas hatte nämlich bei seinem Delta zunächst zwei Finnen dran. Schließlich entschied er sich für eine Mittelfinne, weil er meinte, die wäre wirkungsvoller als zwei kleinere Finnen.

Du könntest ja mal ausprobieren, ob das für die Hummel auch zutrifft.
Es sieht auf jeden Fall spektakulärer aus – und du hast das gute Gefühl, mit weniger Blei auszukommen ;)
 

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  • Hummel Ruder innen.f3d.stl
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HAJU-69

User
Hallo Michael,
zuerst einmal danke für die schnelle Antwort 👍 und auch für die Konstruktionsdatei (Ruder). Habe mich heute früh schon mal an die Arbeit gemacht. Der Drucker läuft und hat die beiden Finnen schon in Arbeit.
Viele Grüße
Hans-Jürgen
 
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