XFly T-7A Red Hawk, Erfahrungen?

Robinhood

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In einem Anfall von herbstlich-nebliger-Stimmungseintrübung habe ich gestern spontan die T-7A von XFly bestellt T-7A bei plane-factory.de. Die Youtube-Videos aus der ganzen Welt sehen vielversprechend aus. Mein Hangar für die Verwendung von 4s 2.400mAh-Lipos hat hier noch eine Lücke.

Die Graspiste meines Vereins ist im Herbst/Winter sehr kurz, aber im Frühjahr/Sommer für das kleine Fahrwerk evtl. nicht mehr geeignet. Ich plane deshalb den Flieger ohne Fahrwerk zu betreiben. Handstart schient ja recht einfach zu gehen, oder?

Hat jemand im deutschsprachigen Raum den Flieger und praktische Erfahrungen damit? Was ist evtl. vor dem Erstflug zu modifizieren oder gibt es bestimmte Punkte, worauf geachtet werden muß? In manchen Youtube-Videos wird zwar viel erzählt, aber zum Teil dermaßen schnell und amerikanisch vernuschelt, daß ich mit meinem Hinterhof-British-Englisch nur bedingt mitkomme.
 

Robinhood

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Unboxing T7A-Red Hawk

Nachdem keine Reaktionen auf meine Frage nach Erfahrungen gekommen ist, nehme ich an, niemand aus dem Forum (der hier jedenfalls mitliest) hat bis jetzt den Flieger zusammengebaut und geflogen. Gestern kam die Schachtel endlich an, hier ein paar Bilder vom Unboxing. (Etwas Off Topic: Ich bin immer wieder fasziniert, wie durchdacht die Styroporverpackungen gemacht sind, so daß auf kleinstem Volumen bestmöglicher Schutz gegeben ist. Paßgenaue, exakt angeformte Zwischenteile und herausnehmbare Haltestege...da machen sich ein paar Menschen wirklich viele Gedanken. Da macht das Auspacken schon Freude!) Zurück zum Thema.

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Nach dem Abheben des Kartondeckels zeigt sich das übliche Bild, sauber verstaute Bauteile, Kleinteile in eigenen Fächern, eine Bauanleitung. Zahlreiche "No Step"-Aufkleber, Klettband für Akku und Akkubrett.

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Die lackierten Schaumteile der Leitwerke und Tragflächen haben eine sehr glatte Oberfläche, die Schaumstruktur kommt nur an ganz wenigen Stellen dezent zum Vorschein. Sehr gut gemacht! Erstaunt war ich erstmal über die in der Hand wirklich sehr klein wirkenden Tragflächen des Modells, aber damit fliegt das Teil ja bewiesenermaßen (siehe Youtube-Videos). Die Oberseiten der Tragflächen sind sehr glatt, die Unterseite hat zahlreiche dieser kleinen Noppen und eine münzengroße Vertiefung, die im Herstellungsprozess unvermeidbar sind. Die Noppen wegzuschleifen bedeutet, man erhält viele weiße Stellen, die wieder übermalt werden müßten (unbekannter Farbton). Mal schauen, ob ich das mache....wahrscheinlich nicht. Die Servos sind sauber und fest (Wackelprüfung) eingeklebt, das Gestänge bereits montiert.

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Der Rumpf ist sehr schön verarbeitet, die Kabinenhaube hat schon eine Pilotenbüste drin. Die Lackierung ist ordentlich gemacht.

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Aufpassen muß man an dem kleinen Fach beim Bugfahrwerk, das von einem Stück Schaumstoff abdeckt ist, darunter verbergen sich die Gestänge für das Höhenleitwerk.

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Vom ersten Eindruck her muß ich sagen, daß mir der Flieger sehr gut gefällt. Sehr ordentliche Bauteilequalität und eine ansprechende Lackierung. Die 20 min. Bauzeit, die am Karton stehen, sind für Speedbastler unter Umständen machbar, ich rechne eher mit 2 Stunden. Ich werde auf jeden Fall die Y-Verkabelung der Höhenruderservos auftrennen und den einen oder anderen Tipp aus dem Internet umsetzen. Das Modell hat kein Seitenruder, aber ein pfiffiger Ami baut eines am Bugfahrwerk ein. Ich berichte, wenn mir beim Zusammenbau noch Dinge auffallen, auf die man achten sollte.
 

Robinhood

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Die Kabel der Querruderservos und beiden Höhenruderservos sind jeweils zusammengeführt, also eine Y-Verkabelung. Da Servos erfahrungsgemäß nie den exakt identischen Nullpunkt haben und sich dadurch Asymmetrien ergeben, habe ich die Servoverkabelung getrennt. Es ging ganz einfach, da die Kabel direkt am Stecker zusammengeführt sind. Ganz knapp am Stecker abgetrennt und neue Stecker ancrimpen hat keine 10 Minuten gedauert. Die offenen Schnittflächen sind mit transparentem Klebstoff umhüllt, da kann also nichts passieren.

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Ein weiterer Vorteil der getrennten Servoansteuerung ist die Programmiermöglichkeit der Querruder als Flaperons. Die Prüfung mit einem Servotester hat bestätigt, daß die Servos alle unterschiedliche Mittelstellungen haben, also ist das Trennen kein Fehler. Der Hersteller wollte wohl unbedingt einen 4-Kanal-Flieger (Höhe, Quer, Regler, Bugfahrwerk lenkbar) anbieten.

Die Leitwerke habe ich mit Belizell angeklebt (es ist kein Klebstoff im Bausatz enthalten).

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Der Stecker am Regler war ein EC5, ein System, das ich nicht habe. Umlöten auf XT60 war also notwendig. Bauzeit bis jetzt 45 Minuten.
 

Robinhood

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Bei der Montage des Gestänges fürs Höhenruder ist etwas Arbeit angesagt. Die Kugelkopfpfannen haben eine "größere" und eine "kleine Seite". Der Durchmesser ist minimal unterschiedlich, deshalb beim Montieren die größere Öffung auf die Kugel drücken. Aber vorsicht: Die Kugelköpfe sind in Werk mit roter Farbe lackiert worden. Die Kugelkopfpfannen passen deshalb nicht drauf, egal wie rum. Die Kugeln müssen von der Farbe befreit werden, was mit dem Fingernagel ganz leicht geht. Zum Säubern und Aufklipsen des Gestänges habe ich die Kugeln vom Ruderhebel abgeschraubt. Ich befürchte, daß bei Kraftanwendung evtl. der Ruderhebel oder die Verklebung Schaden nehmen könnte. Die Verschraubung im Ruderhebel wurde von außen mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber gegen Aufdrehen gesichert. Die Blechschrauben gehen relativ leicht in den Kunststoff des Ruderhebels und ich befürchte, daß sich die Anlenkung im Laufe der Zeit aufdrehen könnte.

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Das Gestänge wird von unten in den Servohebel eingehängt (Loch vorher mit 1,5mm vorsichtig aufbohren). Mit dem zweiten Loch von außen ergeben sich riesige Ruderausschläge, die mir Dual Rate reduziert werden sollen. Das ist einerseits sinnvoll, weil das Gestänge nicht so schräg verläuft, aber andererseits überträgt sich das (irgendwann mal kommende) Servospiel stärker auf das Ruder. Weiter innen eingehängt ist besser, wenn's um eine spielarme Anlenkung geht, aber die Kraft des Servos wirkt dann noch schräger auf das Ruderhorn. Keine Ahnung, was weniger Nachteile hat. Vielleicht hat ja ein Mitleser eine Meinung dazu?

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Robinhood

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Die Montage der Flächen an den Rumpf ist etwas fummelig, weil das Servokabel beim Zusammenschieben im Spalt zwischen Fläche und Rumpf eine Schlaufe bildet. Und diese Schlaufe in die Aussparungen reinzupfrimeln erfordert etwas Geduld. Am besten, man läßt die Flächen immer dran. Die Mittenstellung der QR-Servos ist perfekt und die Klappen stehen ohne Trimmung neutral.

In einem Youtube-Video habe ich den Tipp gesehen, das Hauptfahrwerk nach vorne zu biegen. Das Fahrwerk ist sehr weit hinter dem Schwerpunkt montiert, dadurch wird der Start erschwert. Mit dem Fahrwerk weiter vorne hebt der Flieger leichter die Nase.

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Etwas fummelig ist auch die Montage des Bugfahrwerks. Die Inbus-Madenschraube für den Mitnehmer ist nicht ganz einfach festzudrehen. Der Kunststoffring ist etwas zu dick, dadurch dreht das Fahrwerk schwergängig, wenn die Madenschraube in die abgeflachte Stelle des Fahrwerkdrahtes eingreift. Ich habe den Ring 1mm dünner gefeilt, jetzt geht es leichtgängig. Aber aufpassen, daß man nicht die falsche Seite abschmirgelt, eine kleine Vertiefung ist für die Mitnahme und Fixierung des Fahrwerkdrahtes zuständig.

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Inkl. Senderprogrammierung dauerte es vom Öffnen des Kartons bis „Ready-to-Fly“ ca. 2h. Fehlt nur noch die Möglichkeit zum Erstflug. Das kann ja noch etwas dauern, bis bei uns in Bayern die Sportstätten wieder geöffnet werden können.
 
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Robinhood

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Die Einstellung des Schwerpunktes gelingt mit dem vorhandenen Akku, wenn dieser bis ganz nach hinten geschoben wird. Der Akku wiegt 260g. Sollte vorne mehr Gewicht durch ein „Seitenruder“ am Bugfahrwerk entstehen, muß am Heck durch ein Zusatzgewicht ausgeglichen werden. Oder ein schwerer Akku besorgt werden, falls die alten ihren Geist aufgeben.

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Sollte ich das Fahrwerk wie eingangs erwähnt im Sommer abnehmen, weil die Grasbahn für die kleine Räder zu schwierig wird, macht möglicherweise das Cheater Hole am Rumpfboden Probleme. Durch die Plastikabdeckung (siehe Fotos in Beitrag #2 und #4) wird sicher gröberer Dreck ins Rumpfinnere gelangen und dem Impeller schaden. Kann die Öffnung innen mit einem engmaschigen Netz bedeckt werden, ohne daß Leistungseinbußen befürchtet werden müssen? Dann wären Landungen auf dem Bauch nicht gefährlich für den Impeller.
 

Robinhood

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Arbeits- und wetterbedingt konnte ich vor ein paar Tagen den Erstflug durchführen. Aufgrund des böigen Seitenwindes an diesem Tag wollte ich eigentlich gar nicht starten, aber in einer kurzen Phase der Windstille packte ich spontan den Akku in den Flieger und hob ab. Zu spontan für Bilder oder Videos vom Erstflug, leider. Der Flieger konnte nur mit sehr viel Höhenrudereinsatz im Geradeausflug und der Kurve gehalten werden, so viel wegtrimmen konnte ich gar nicht. Bei der etwas zu schnellen Landung, bei der ich vor lauter Aufregung vergessen hatte, die Landeklappen zu setzen, wurde das Bugfahrwerk etwas seitlich verbogen. Ist aber kein Problem, der Draht ist wohl sehr weich.

Der Schwerpunkt war zu weit vorne, obwohl es im Bastelkeller ganz gut aussah. Auch hatte ich den Eindruck, daß das starre Fahrwerk in der Luft stark bremst und ausserdem mag ich die Optik nicht. Deshalb baue ich das Fahrwerk samt Lenkservo aus. Damit ist der richtige Schwerpunkt besser erreichbar und leichter wird der Flieger auch. Gestartet wird per Wurf.

Das Cheater Hole im Rumpfboden wurde mit einem Stück Insektenschutzgitter abgedeckt, die lackierte Unterseite des Rumpfes schützt ein Streifen durchsichtiges Packband.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Der Handstart funktioniert tadellos. Meine anfänglichen Bedenken über eine sehr kritische Startphase waren unbegründet. In der am Sender programmierten Flugphase "Start" werden die Querruder um 8mm abgesenkt, das Höhenruder um 5mm nach oben gefahren. An der Rumpfunterseite habe ich an den Stellen, an denen Handballen, Daumen und die Finger angreifen, etwas Anti-Rutsch-Band aufgeklebt. Damit habe ich genügend Grip, um dem Flieger sicher und kraftvoll zu werfen. Der Erstflug ohne Fahrwerk fand bei leichtem Wind (ca. 8 km/h) statt. Der Flieger sackt nicht durch und nach etwa 8-10 Metern hat er genügend Stabilität, um in die Normalflugphase zu wechseln (Ruder alle im Strak). Der Schwerpunkt könnte gegenüber der Werksangabe nochmals um 2-3mm nach hinten gelegt werden, allerdings geht das bei meinem Setup nicht ohne Gewichte im Heck. das probiere ich beim nächsten Flugtag aus.
 
Hallo !
Wegen vorhandener 4s Akkus und Interesse an einem kleinen Speedy ist mir die T-7A auch aufgefallen.
Mangels Piste müsste ich sie auch ohne Fahrwerk fliegen. Ist das problemlos ?
Einige Ruderhörner verfangen sich sicher im Gras oder ?

Auf den Videos sieht die Performance (auch mit Fahrwerk) sehr gut aus, aber reicht es für "endless vertical" ?

Danke !

Gruss,
Sven.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Handstart problemlos? Yes. Endless vertical? No.
 
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