ZDZ 100 R2 bekommt bei höheren Drehzahlen zu wenig Sprit - Umbau auf externe Impulsdruckzuführung

rossi61

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Moin zusammen,

ich konnte es einmal wieder nicht lassen, und habe einen wenig gebrauchten Retro Reihenmotor ZDZ 100 R2 erworben. Der Motor ist sehr wenig gelaufen und sieht auch innen wie außen so aus. Der Motor lag beim Vorbesitzer nach der kurzen Benutzung mehrere Jahre ungenutzt herum, was sofort an den verhärteten Vergasermembranen und -Dichtungen zu erkennen war. Somit wurden beide Walbro-Vergaser mit neuen Teilen des Reparatursatzes (Membranen, Dichtungen, Sieb, Nadel (ohne Gummispitze), Kipphebel, Feder) versehen und zuvor komplett zerlegt in einem Ultraschallbad gereinigt. Alle zugänglichen internen Sprit- und Luftkanäle wurden auf Durchfluß überprüft, die Vergaser wurden mit 0,5 bar abgedrückt und die korrekte Öffnungsfunktion des Nadelventils überprüft. Der Motor hat herstellerseitig die Standardzündung für 2-Zyl.-Boxermotoren, ist daher mit zwei Magneten versehen. Beide Magneten sind sehr stark und überschreiten den Aufnehmer, so wie es sein muss, an den OT´s beider Kolben (Kurbewelle ist also nicht verdreht). Alle Dichtungen, Zwischenstücke vom Vergaser über die Umlenkkrümmer zu den Flatterventilkästen waren korrekt und dicht montiert (Impulsleitungen sollten frei sein), die Kunststoffzwischenstücke sind nicht versprödet und leicht duktil, so wie es sein. Die Flatterventillamellen (Kunsstoffplättchen) dichten sehr gut ab, sind aber vielleicht gegenüber dem damaligen Neuzustand etwas verhärtet/steifer. Alle Motordichtungen (Gehäuse und Zylinder) sehen perfekt aus. Nach der Überholung der Vergaser und aller Checks sprang der Motor mit zunächst auf 1,5 Umdrehungen geöffneten H- und L-Düsennadeln tadellos an, der Leerlauf war sehr ruhig und die Leerlaufdrehzahl ließ sich sehr niedrig abregeln. Beide Zylinder erreichten im Standlauf vergleichbare Temperaturen. Bis dahin war alles gut. Doch dann, beim Gasgeben ab zirka 40% des Drehzalbereichs brach der Motor, sehr wahrscheinlich durch Abmagern, schlagartig ein. Mit testweise weiter geöffneten Düsennadeln oder etwas geschlossenen Chokeklappen erreichte der Motor etwas höhere Drehzahlen brach dann aber wieder wie gehabt ein.

Ich habe den starken Verdacht, dass der Impulsdruck aus dem Kurbelgehäuse, bedingt durch die lange und komplex gestaltete Kanalführungen in den Umlenkkrümmern und den zusätzlichen vier! Dichtungen dazwischen nicht mehr im ausreichenden Maße bei den Vergasern ankommt (siehe Fotos, noch mit alten Dichtungen). Die eingefrästen Kanäle (Nuten) und Bohrungen im Umlenkkrümmer sind sehr klein und könnten schnell von einer nicht immer perfekt sitzenden Abdichtung teilweise abgedeckt werden. Ich hatte auch versucht die quasi nur "auf Kante" zum Ansaugkanal hin, durch die Dichtung abgedichtete Nut, mit speziell aus GFK-Platten hergestellten Dichtplatten mir breiteren Dichtflächen und breiteren Abdichtungen mit mehr Überlapppung abzudichten. Zusätzlich habe ich sämtliche Vergaserdichtungen durch neue, selbst hergestellte ersetzt. Leider hat diese Maßnahme nichts bewirkt, der Motor brach wie gehabt ein. Mir war es durch die vielen Montage/Demontagen sogar einmal gelungen, dass offenbar eine Dichtung nicht in ihrer korrekten Position lag, so dass die Impulsleitung wahrscheinlich abgedeckt wurde und der betroffene Vergaser sogar schon beim Starten überhaupt kein Sprit mehr bekam. Es kam kein Sprit durch die Kraftstoffleitung und der andere Zylinder zog den trockenen Zylinder mit durch und wurde schnell heiß.

Vielleicht erreicht dieser Motor auch konstruktionsbedingt nur einen recht geringen Unter-/Überdruck im Kurbelgehäuse. Das kann ich leider mit einfachen Mitteln nicht überprüfen. Ich glaube auch nicht, dass der tadellos ausschauende Motor Druck über eine möglicherweise defekte Dichtung am vorderen Lager (Simmerring ?) verliert.

Somit möchte ich den letzten Versuch unternehmen, und den Impulsdruck über externe Schlauchleitungen aus separaten Anschlüssen (Einschraubnippel) am Kurbelgehäuse entnehmen. Dazu hätte ich zwei Fragen:

1) Sollten die Drucknippel am Kurbelgehäuse in der Umgebung der Flatterventile angeordnet sein oder könnte ich die Nippel auch auf der gegenüberliegenden Seite vorteilhaft in den Abdeckdeckeln (siehe Foto) montieren (Abdeckungen für Öffnungen für alternative rechtsseitige Vergasermontage vorgesehen) ?

2) Kann ich in dem Vergaserdeckel (Membran-Seite) den dicken Einpreßniet (siehe letztes Foto) entfernen und dort einen passenden Walbro L-Druckanschluß einpressen?

Vielleicht kann auch jemand von Euch auch über ähnliche Probleme beim Einsatz solcher konstruktiv aufgebauten Vergaserkrümmer berichten?

VG

Holger
 

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x78587

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das Problem muss nicht an den Vergasern liegen, es kann auch eine Undichtigkeit zwischen den beiden Gehäusehälften sein. Sich quasi über die Kurbelwellen-Dichtungen, den Druck gegenseitig beeinflussen.

.
 

rossi61

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Ok Danke, guter Punkt. Leider noch eine Fehlermöglichkeit mehr :confused:
Was sind denn das für Wellendichtungen? Stehen die im Zusammenhang mit einem Kurbelwellenlager?
Man könnte die getrennten Kurbelgehäusekammern ja einmal mit Druckkluft beaufschlagen, um zu sehen, ob es im Abdichtungsbereich durchbläst - oder?
 

x78587

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Was da eingebaut ist weis ich nicht, könnten abgedichtete Riku sein, oder Wellendichtringe. Ja, du kannst das mal mit Abdrücken testen, ob die OK sind.
 

atze1964

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ich würde zum Test etwas Druck auf den Tank bringen. So 0,1 bar reichen völlig aus.
Wenn dann der Motor gut läuft liegt es an dem Pumpensystem.
Tank halb voll machen und Überlauf zu machen und mit Pumpe etwas Druck aufgeben.
 

akafly

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Vergaser wirklich komplett gereinigt? Mitunter ist vor der Hauptdüse noch eine Messingblende versteckt. Wenn die Grünspan angesetzt hat, reicht der Sprit nicht mehr für Volllast.
Gruß Rene
 

rossi61

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Hallo Rene,

eine immer noch mögliche Verschmutzung oder einen Grünspanbefall im H-Düsenstock werde ich noch einmal überprüfen. Ich hatte auch schon eine nicht passende H-Düsennadel im Verdacht. Hier im Forum wurde ja schon mehrmals über solche Merkwürdigkeiten berichtet. Meine Nadeln sind im Foto zu sehen.

VG
Holger
 

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rossi61

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Vergasertypen sind übrigens Walbro WT 201B drauf, die es heute wohl nicht mehr gibt (im Innenleben sehen die WT-Typen aber alle identisch aus).
 

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rossi61

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Hallo Gerd,

ich bin mir nicht sicher, ob eine Druckbeaufschlagung auf die Spritleitung im Fall eines zu geringen Impulsdrucks hilft, denn der Kraftstoff kann erst in den Vergaser fließen, wenn über einen ausreichenden Impulsdruck die Kunststofflamelle der Vergasermembran (die ist bei mir aus einer blauen Folie) von unten angeblasen oder von oben ansaugt wird, also abhebt. Vielleicht liege ich da aber auch falsch.

VG
Holger
 

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akafly

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Deine Nadeln L und H im Foto hätte ich andersrum zugeordnet (dünne bzw. dickere Spitze), aber ich habe diesen Vergaser nicht. An der unterschiedlichen Gewindelänge solltest du die Zuordnung prüfen können. Hauptsache jede Nadel hat für sich einen deutlichen Einstellbereich von zu fett bis zu mager, dann kannst du die Nadeln als Ursache ausschließen. Wenn aber der Zulauf nicht kommt, nützt weiter Aufdrehen halt nicht.

Bei leichtem Druck vom Tank lassen beide Pumpenventile (blaue Laschen) Sprit zum Regelraum durch, sofern die Reglernadel durch Unterdruck im Ansaugkanal den Weg freigibt.
 

rossi61

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Hallo Rene,

eine Verwechslung der beiden Nadeln ist ausgeschlossen, da das Gewinde der H-Nadel dicker ist. Ok, dann werde ich den Test mit der Druckbeaufschlagung einmal vorsichtig vornehmen.

VG
Holger
 

rossi61

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Ich habe in den vergangenen beiden Tagen noch etwas Zeit gefunden, um die Ursache des Ansaugproblems noch etwas weiter einzukreisen. Es war bisher immer so, dass der hintere Vergaser etwas früher abmagerte. Das war beim Gasgeben gut an den langsam entstehenden Luftsäulen in den transparenten Kraftstoffschläuchen zu erkennen. Die Kraftstoffentleerung setzte beim hinteren Vergaser immer etwas früher ein. Dann habe ich mir die Impulsdruckbohrungen in den Vergaserkrümmern einmal näher angesehen, und festgestellt , dass die eine Bohrung im hinteren Krümmer nicht tief genug gebohrt wurde und deshalb keinen vollständigen Durchgang zur zweiten, senkrecht dazu verlaufenden Bohrung hatte (herstellerseitiger Fehler). Nachdem ich die Bohrung tiefer gebohrt hatte, magerten beide Vergaser absolut synchron ab (parallele Spritentleerung in den Schläuchen). Die Abmagerung setzte nun erst bei etwas höheren Drehzahlen von geschätzten 60% der max. Drehzahl ein. Man hat den Eindruck, dass sobald die Spritversorgung mehr über die H-Düse erfolgt, der Spritfluss im Vergaser förmlich blockiert wird. Wenn ich die Vergaserdeckel anschließend entferne, sind die Innenräume förmlich mit Sprit geflutet. Heute Nachmittag habe ich dann die beiden Kurbelgehäuse jeweils separat abgedrückt (siehe Fotos). Da ich mit meiner billigen Bauhaus-Druckpistole die niedrigen Drücke nicht perfekt regeln konnte, habe ich sogar Drücke von etwas über 2 bar Druck beaufschlagt. Die Drücke wurden in beiden Kurbelgehäusen super gehalten, sanken über der Zeit nur sehr langsam ab und es waren keinerlei Geräusche infolge irgendwelcher Druckentweichungen zu hören. Die Kurbelwellendichtungen sollten also ok sein.

So langsam habe ich die H-Düse im Verdacht. Ich habe mir ein spezielles Vergaserreinigungskonzentrat besorgt, und werde die Vergaser erneut damit in meinem Ultraschallbad reinigen. Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass beide Vergaser gleichermaßen verschmutzt, korrodiert oder beschädigt sind. Die Düsen sind blitzblank und wenn man über die Düsennadelöffnungen in die Düse leuchtet, sieht man die kleinen Düsenlöcher in einem optisch tadellosem Zustand. Die H-Einspritzdüsen aus Messing werden ja herstellerseitig eingepresst und die genaue Einbauposition soll entscheitend für die korrekte Funktion sein. In einem Motorsägenforum war zu lesen, dass es bei Walbro in der Vergangenheit schon öfter Vergaser mit falsch eingepressten H-Düsen gegeben haben soll. Der goldene Verschußstopfen, über den die Düsen eingepresst werden, sehen auch nicht so aus, als wenn der Vorbesitzer da schon einmal Hand angelegt hätte. Somit ist die Sache langsam wirklich rätselhaft. Da freue ich mich umso mehr, dass ich am kommenden Wochenende endlich wieder weniger rätselhafte Glühzündermotoren betreiben kann :cool:
 

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Servus Holger,
es ist eigenartig, dass ein in Serie gebauter Motor solche Mucken hat, die eigentlich auf einen Umfeld-Fehler schließen lassen würden, aber du hast sicher Tank und Schläuche bereits kontrolliert und auch das Pendel nicht ausgelassen. Durchlass Pendel ist groß genug, Tankbelüftung gegeben, keine Knickstelle im Schlauch?
Hast du denn den genannten Umbau der Vergaser-Druckversorgung nun vorgenommen? Ich finde, einen Versuch wäre es wert! Was mir nämlich an dem ansonsten schönen Motor nicht gefällt, ist die Lage der Druckabnahme direkt im Bereich des Pleuel. Zum einen herrscht hier ganz schön unruhige Luft, zum anderen wird an dieser Stelle angesammeltes Öl durch die Gegend gespritzt. Ein einziger Tropfen Öl in der Zuleitung zur Vergaser-Pumpe genügt, um diese nahezu außer Betrieb zu setzen!
Ich habe bei meinen BFM-Motoren ausschließlich Druckversorgungen per Schlauch. Ein Kontrollblick auf den durchsichtigen Schlauch genügt beim Service, um festzustellen, ob evtl. etwas gereinigt werden muss.
Es ist natürlich ein Rätsel, warum das bei deinem Motor zeitgleich auftreten sollte, aber ich wollte es schlicht nicht unerwähnt lassen, dass dieses Problem bei Pumpenvergasern auftreten kann.

Gruß,
Robby

P.S.: Bitte in Zukunft das Abdrücken nur mit 0,5 bar vornehmen! Abgedichtete Lager sind nur auf 0,8 bar ausgelegt, darüber kann es schnell mal plopp machen, dann ist es hinüber! :D
 
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rossi61

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Hallo Robby,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, ich habe im Tank neue große Filzpendel von TC (die benutze ich seit Jahren), neue Schläuche und groß bemessene Schlauchnippel, auch für die Entlüftung, verbaut. Du hast Recht, diese Impulsdruckabnahme im Einflußbereich des Pleuels ist nicht gut platziert, zumal ich den Motor gemäß damaliger Herstellerangaben auch mit 1:40 Sprit laufen lasse. Und die eingefrästen Nuten und Durchgangsbohrungen in den Vergaserkrümmern sind noch kleiner als das Durchgangsloch im Kurbelgehäuse. Ich wollte eigentlich den Druckanschluß in die Aludeckel auf der gegenüberliegenden Seite einbauen, um das Einbringen von den erforderlichen Gewindelöchern in dem recht dünnwandigen Kurbelgehäuse zu umgehen, aber damit würden die Druckabnahmen eben wieder im Pleuelbereich liegen. Liege ich denn richtig, dass ich für den vergaserseitigen Druckanschluß, den Blindstopfen (siehe 1. Foto) entfernen und dort einen passenden L-Anschlußnippel (gibt es heute aus weißem Kunststoff) einpressen kann ? Wenn ich die dann alternativ wirkende Impulsdruck-Kanalführung im Vergaser richtig überblicke, müssten die beiden Membranlamellen/-zungen gleichermaßen angeblasen werden (die bisherigen Druckzuführungen aus dem Kurbelgehäuse würde ich natürlich absperren).
Ich werde aber schrittweise vorgehen, und zunächst die Vergaser mit entfernten Kunsstoffteilen intensiv mit Vergaserreinigungsmittel ultraschall-reinigen. Es wäre natürlich sehr vorteilhaft, wenn man irgendwie herausfinden könnte, ob die H-Düsennadeln und die Düsendurchgänge ok sind und zueinander passen, nicht dass dort der Kern des Problems liegt.

VG
Holger
 

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akafly

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Hallo Holger,
Vergaser sind ja lose. Bau doch mal die Reglernadeln aus, setz die Vergaser zusammen und gibt mit einer Einwegspritze Sprit in den Tanknippel. Der Druck liegt dann sofort im Reglerraum und damit an den Düsennadeln an. H-Nadel zu und L auf: an allen L-Löchern muss Sprit reinstrahlen. Dann L-Nadel zu und H ganz auf, jetzt muss ordentlich Sprit an der Hauptdüse einspritzen, wenn nicht ist was verengt, verschmutzt oder zugeblüht. Aber bissel mit Gefühl mehr als 0,5 bar würde ich der Reglermembrane nicht zumuten.
Gruß Rene
 
Servus Holger,
mit den beiden genannten Anschlüssen für eine alternative Druckversorgung liegst du schon richtig. Vielleicht kann man an den Seitendeckeln ein wenig außer Mitte gehen, besser als nichts.
Nach einer Ultraschallreinigung mache ich immer einen Düsentest, auch um eventuelles Reinigungsmittel ganz raus zu bringen. Der Test hat Ähnlichkeit mit dem von Rene genannten: Ich nehme nur das Basisteil des Vergasers und spritze per Plastik-Kanüle später "verdampfenden" Reiniger aus der Druckluftdose in die Öffnungen für L- und H-Nadel. Jeweils eine Bohrung im Vergaser-Block muss man mit dem Finger zuhalten. Welche das ist, sieht und bemerkt man sofort. :D
Sichtkontrolle an den Düsen-Auslässen analog Rene´s Beschreibung.

Gruß,
Robby
 
Holger,

versuch mal die beiden Blechdeckel über den Regel-Membranen 180° zu drehen, so dass die Bohrungen nach vorn zeigen.

Noch besser: Mach 2 Nippel und 2 Schläuche an die Bohrungen ( Weichlöten mit leichtem anschleifen des Blechs und Flussmittel geht) und lege die weit weg aus dem Prop-Bereich

Ich hatte das mal bei einen mörderstarken 3W 140 Boxer. Ohne Haube lief der wie ein Sack Nüsse. Grund war die Druckbeaufschlagung der Membranen- Außenseite. Ohne Haube ganz andere Verhältnisse als mit.
Hand davor halten reichte schon dass er sauber hochlief.

Probiers einfach mal ob du hier was beeinflussen kannst
 

rossi61

User
Hallo,

bin wegen des hervorragenden Flugwetters in den letzten Tagen erst jetzt dazu gekommen, die Vergaser nochmal intensiver mit Motorex im Ultraschallbad zu reinigen, und den von Rene vorgeschlagenen Düsentest zu machen. Also, beide Düsen sind absolut frei, aus der in den Verdacht geratenen goldenen H-Düse strömt der Sprit nur so heraus. Danach haben ich den Motor wieder getestet. Alles blieb unverändert, der Motor magert ab Mittelgas ab 😬. So, nun wird die Impulsdruckversorgung endlich mit Druckabnahmen aus den blinden Gehäusedeckeln nach "außen" verlegt. Die Abnahmeöffnungen werden dabei so platziert, dass weder der Pleuel noch die Kurbelwangen Sprit/Öl-Pampe in den Impulskanal schaufeln können.

@Detlef: Ja, die Refererenzdruckbohrungen in den Regelmembrandeckeln hatte ich auch gleich um 180 grad verdreht positioniert. Eine weiter entfernte Druckabnahme werde ich später im Flieger (Mig-3 von A. Dehn) vorsehen, wenn es hoffentlich noch dazu kommt.

Ich melde mich zurück, sobald ich den Motor nach dem Umbau wieder getestet habe.

VG
Holger
 
Schau dass der vergaser keinesfalls direkt vom Luftstrom überströmt wird und leg die Schläuche in den Rumpf weiter hinten.
Da solltest Du hoffentlich einen deutlichen Unterschied merken
 
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