Zusammenhang kV, Drehzahl beim Jive

Hallo Leute,

da es um die Auslegung eines Heli Antriebs geht, stelle ich meine Frage mal hier ein.

Es ist ja jetzt nicht so, dass ich von Technik gar keine Ahnung habe und in der Schule ja auch über elektrische Antriebe gelernt habe, aber bei der Auslegung meines Heli Antriebs stehe ich mit einer Sache an:

Konkret geht es um einen Logo 600SE. OK, da gibts schon tausend Threads bzgl. Motor und Ritzel und ich möchte das auch nicht hinterfragen, da ich mich für einen Scorpion 5020-560 mit 11er Ritzel und 106er HZR entschieden habe. Der hat nun gemäß seiner Bezeichnung 560 kV was jetzt umgelegt auf mein Setup mit 10S einer theoretischen max. Drehzahl von 11/106 * 560 * 37 * 0,9 (Verlustfaktor) ~ 1935 U/min am Kopf entspricht.

Mit dem gleichen Motor, aber kleineren kV (z.B. 5020-450) kämen wir nach dieser Berechnung auf 11/106 * 450 * 37 * 0,9 (Verlustfaktor) ~ 1555 U/min.

Soweit, so gut.

Nun habe ich am Jive einen JLOG2 dran hängen mit Jeti Telemetrie wodurch ich gemütlich meine Drehzahl einstellen kann. Und jetzt hakts bei mir aus.
Die Vorgabe an den Steller ist ja eine Drehzahl (über Gas -> PWM) und im JLOG ist das Übersetzungsverhältnis von 11:106 eingegeben.

Nur:
Da wird jetzt eine Drehzahl berechnet, die der Drehfeldvorgabe vom Regler * Übersetzungsverhältnis entspricht.

Was hat es also jetzt noch mit den kV an sich?
Die Spannung bleibt gleich, die Drehzahlvorgabe bleibt gleich - warum sollte sich jetzt der 560er schneller drehen als der 450er?
Bzw. wenn er sich tatsächlich schneller dreht, würde die zurückgelesene Drehzahl nicht stimmen.

Und hier suche ich nach Antwort auf mein (unwissendes) Dilemma ;)

Gruß,
Werner
 
Servus,

die ganzen Drehzahlberechnungen passen irgendwie nicht. Damals, als E-Heli fliegen anfing, hatte ich mal die Formeln zusammengefasst. Egal ob einzeln berechnet oder in der zusammengefassten Formel, nichts hat hingehauen. Ich würde den Angaben von JLog2 vertrauen und danach einstellen, gegebenen falls mit einem Drehzahlmesser überprüfen. Die 560 gibt an, wieviel Umdrehungen der Motor mach bei 1 Volt. Also hast du bei 560 mehr Umdrehungen als bei 450 an 42 Volt. Du darfst auch nicht 3,7 Volt pro Zelle nehmen, das ist die Spannung, die der Akku hat, wenn er leer ist, du musst 4,2 Volt pro Zelle nehmen bei deinen Berechnungen und Überlegungen.

Hast du im JLog2 auch die Polzahl richtig angegeben von deinem Motor?

Überprüfe bitte noch mal alles, stelle den Heil hin, 0° Pitch, dann deine Drehzahlvorwahl anwählen und vergleichen zwischen Telemetrie und einem Drehzahlmesser!
 
Hallo Daniel,

danke für Deine Antwort!
Bei der Drehzahlberechnung gings nur um einen Vergleich, das absolute Ergebnis ist da nicht wichtig.

An die Polzahl habe ich natürlich auch gedacht, allerdings gibt Scorpion für alle Versionen des 5020ers die gleichen Daten an (mit Ausnahme der kv und des Stroms).

Aber stimmt schon, um es genau zu wissen, wird eine Vergleichsmessung mit einem Drehzahlmesser herhalten müssen.

Hätte nur gehofft, irgendwer könnte mir die Diskrepanz irgendwie elektrisch / physisch erklären ;)

Gruß,
Werner
 
Hätte nur gehofft, irgendwer könnte mir die Diskrepanz irgendwie elektrisch / physisch erklären ;)

Fertigungstoleranzen bei den Motoren, die KV-Angaben sind nicht 100%ig exakt. Dann die Akkus, die Spannung ist nicht bei allen Akkus gleich. Einer geht unter Last sofort auf 3.5 Volt/Zelle und bleibt dort längere Zeit stabil, der andere hält 3.8 und sackt erst nach einigen Minuten ganz langsam auf 3.6 Volt/Zelle ab. Dazu kommen noch Unterschiede in der Programmierung der Regler und unterschiedliche Mechaniken mit mehr oder weniger mechanischem Widerstand. Schon ist die ganze Rechnerei für die Tonne. Ich spare mir das schon lange und gehe von Erfahrungswerten aus, dann wird der Drehzahlmesser hergenommen und die gewünschte Drehzahl eingestellt. Wird sie nicht erreicht oder der Regler ist zu tief im Teillastbetrieb, wird umgeritzelt.

Nur mal als Beispiel: laß den Motor statt 450 KV 460 haben, das sind bei 37 Volt schon 370 Umdrehungen mehr am Motor. Und das ist eine eher gering geschätzte Toleranz. 10 % Toleranz könnten 45 Umdrehungen pro Volt mehr oder weniger bedeuten, also satte 1665 Umdrehungen Abweichung am Motor bei 37 Volt. Dieses Beispiel zeigt deutlich, daß man bestenfalls Näherungswerte bestimmen kann, um den passenden Motor zu finden.
 
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