DLA112 - Problem im Leerlauf

ICEMAN

User
Hallo Modellbaukollegen,


ich besitze einen DLA112 Boxer, der seit 6 Jahren, ohne einen einzigen Absteller in meiner SU29(2,6m) problemlos seinen Dienst verrichtete.
Bisher hatte ich einen sehr stabilen und super niedrigen Leerlauf.
Verbaut sind dazu passende MJM Dämpfer. Die Tankanlage besteht aus einer PET Flasche mit Filzpendel.

Letzte Woche bin ich geflogen und habe vergessen die Verschlusskappe von der Tankentlüftung zu entfernen.
Nach ca. 4-5 Minuten Flug, blieb der Motor in einer Leerlaufpassage stehen.
Zuhause entdeckte ich, das der Tank stark verformt war, also zusammengedrückt.

Ich habe den Tank ausgetauscht und dabei gleich eine Inspektion der Schläuche und des Filzpendels durchgeführt, alles i.O..
Nun mein Problem:
Der Motor läuft in Teil- und Vollastbereich wie vorher.
Mit denselben Einstellungen wie vorher geht er im Leerlauf jetzt nach kurzem Lauf immer aus.

Nach Justierung der Gemischschraube in Richtung etwas fetter kann man ihn zwar zum Laufen bringen, aber nur, wenn die Gastrimmung ein paar Zacken nach oben einstellt. Der Motorlauf ist sehr unrund und ich habe Drehzahlschwankungen von ca. 300 U/min.
Wenn ich von Teillast in den Leerlauf wechsle verhält er sich nicht reproduzierbar. Mal bleibt er bei einer erhöhten Drehzahl hängen und fällt dann nach ein paar Sekunden auf das normale Drehzahlniveau zurück. Beim nächsten Mal sofort.

So kann ich nicht fliegen, da man sich auf den Motor nicht verlassen kann und die SU einen niedrigen LL braucht, sonst kommt sie nicht runter.

Was kann passiert sein? Ich habe den Motor sorgfältig inspiziert(Dichtungen, Schrauben, Tankanlage), alles i.O.
Kann der Vergaser, z. B die Membrane durch den Unterdruck beschädigt worden sein?

Wäre klasse, wenn ihr mir einen Rat geben könntet.
Vielen Dank im Voraus.


Gruß
Gerd





V
 
Servus Gerd,

ob die Membrane im Vergaser mehr zu tun hatten, ist eine gute Frage, die man nicht mit Sicherheit beantworten kann. Aber ein Blick unter die Vergaserdeckel wird zeigen, ob sie noch i. O. sind. Bei dieser Gelegenheit solltest du auch das Sieb im Vergaser kontrollieren:
Es gibt minderwertige Filzpendel, die schon mal an "Haarausfall" leiden und den Vergaser über kurz oder lang verstopfen.

Ich vermute, dass der vergessene Verschluss-Stopfen und das jetzige Laufproblem zufällig zur gleichen Zeit aufgetreten sind. Die üblichen, nächsten Schritte wären erst mal: Zündkerzen wechseln, Kerzenstecker kontrollieren, Vergaser Ultraschall-reinigen, Motor abdrücken (lassen).

Gruß,

Robby
 

ICEMAN

User
Danke Robby für deine Antwort.
Hat jemand noch so eine Erfahrung gemacht, hatte gehofft, dass ich nicht der Erste bin.:-)
Gruß
Gerd
 

Genie

User
Das Problem bei schlechtem Leerlauf ( Zweitakter ) ist oft eine Undichtheit. Auch nicht immer einfach zu finden. Das Abdrücken des Motors ist daher schon ein wichtiger Bestandteil in der Ursachenforschung. Wenn das vordere Lager undicht ist, dann kann man es kaum sehen. Wenn es am Gehäuse undicht ist, dann sieht man meistens einen feuchten Bereich. Gilt auch für die Dichtungen. Da kann man es gut an der Verfärbung erkennen.
Der Zweitakter kann nur dann vernünftig laufen, wenn er zu hundert Prozent dicht ist. Daher nehme ich auch den kleinen Mehraufwand in Kauf und setze selbst neue Dichtungen mit etwas zusätzlicher Dichtmasse oder hitzebeständigem Silikon ein. War ein Tipp von Robby und der hat sich bewährt. Es reicht eine winzige Menge.

Wenn es noch die Originallager sind, dann mal das vordere genauer unter die Lupe nehmen.

Gruß Ralf
 
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