Erste Positivfläche gebaut - Ein paar Fragen

Hallo zusammen

ich habe soeben meine erste Positivfläche aus dem Sack genommen. Ich möchte in den nächsten Wochen meine erste F3K Fläche bauen und habe dazu einmal eine Testfläche in kleinem Format gebaut um ein bisschen zu testen.

Das ist meine allererste Fläche und sie hat eine völlig sinnlose Geometrie und sinnlose Profile (PW1211), ist also nur zum testen gedacht.

Aufgebaut wie folgt.

Der Kern ist aus violetem Jackodur (ist das zu schwer für F3K Kerne?) und dann eine Lage 80er Glas 45°. Dazu ein Roving oben und unten, Kohleschlauch als Klappensteg und Kehlarband als scharnier.

Im grossen und ganzen bin ich sehr zufrieden, ein paar kleinigkeiten die ich beim nächsten mal sicher besser mache, alles gut, auser der Nasenleiste.

Ich habe Mylarfolie genommen mit 0.35mm dicke und mit 0.8 Bar abgesogen, oben und unten 6 Lagen Haushaltspapier. Das Mylar habe ich an der Nasenleiste Bündig zugeschniten und positioniert, hinten an der Endleiste ca. 10mm übermass.

Laminiert habe ich so das ich an der Nasenleiste mit Prittstift einen Roving festgeklebt habe und dann einen ca. 2cm breiten 80g Glasstreifen darübergelegt habe, ebenfalls mit prittstift fixiert. Dann das 80er Glas auf das Mylar, an der Nasenleiste bündig auf den Kern gelegt und gepresst, fertig.

Logischerweise hat sich das mylar nicht gant um die Nasenleiste gelegt und ich habe jetzt einen hässlichen Steg, ca. 3mm breit oben und unten an der ganzen Nasenleiste.

Nun die Frage, lässt sich das minimieren?

Ich denke zum einen sicher mit wenig harz, ich habe da nicht drauf geachtet und habe sicher viel zu viel harz gehabt, welchen es mir an der Nasenleiste herausgedrückt hat, was den Wulst noch grösser macht. Aber sonst? Mylar an der nasenleiste dünn ausschleifen damit es sich besser anlegt? (aeroworx.net).

Oder legt ihr noch die Nagitvschalen aussen an den Sack? Also Fläche, mylar, Haushaltspapier, Vakuumsack und dann noch die Negativschalen zum pressen und Form erhalten?

Danke für eure Tips, noch ein paar Fotos zur erläuterung.

Patrick
 

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Hi,

Schaum bis 32Kg/qm sind top um leichte Flügel zu bauen.
Sagen wir so, wnen Dein Flügelkernsatz 42-48g hat, top.

Du brauchst kein Schlauch im Ruder, verkasten mit 25er Glas, fertig.
Die Wulst ist weg, wenn Du normal viel Harz nimmst. Mylar etwas länge an Nase als Kern, etwas abschleifen, dann legsts sich besser an.
Nase Glas oder Kevlar mit Sprühkleber antapen, vorm Pressen eben was Harz dran.

Endleistenüberstand ist ok.

Gurte nimmst DU einfach 100 HM Kohle oder 83g Texero Bänder von R&G, passt.

Flügelaufbau kann man erst sagen, wenn Du sagst was du machen willst und wie schwer es werden soll.


Negative, Vakuumsack, Zewa, Folie, Mylar, Kern, Mylar, Folie, Zewa, Vakuumsack, Negative
 
oben und unten 6 Lagen Haushaltspapier.

Ciao Patrick,
merci fürs posten, das sind für mich wirklich interessante Bilder.


Wenn ich mich mit Fragen dazugesellen darf:
wieso legt man übers Mylar ein paar Lagen Haushaltspapier ?
Das Harz kommt doch nur an der Nasen- und endleiste raus oder ?
d.h. man muss die Lagen Haushaltspapier nehmen ?


Gruess,
punky
 
zur Nasenleiste ...

zur Nasenleiste ...

Hi Patrick,

wenn Dir der Mehraufwand beim Vakuumieren nicht zu viel ist, kann ich Dir mal meine Vorgehensweise zu einer "perfekten" Nasenleiste schildern (aufgenommen aus verschiedenen Foren und Baubeschreibungen).
Im Prinzip sind es zwei Vorgänge mit
1. nur Nasenleiste laminieren und
2. Rest der Fläche laminieren

Die Schritte in einzelnen:
- Zwei Gewebestreifen mit unterschiedlicher Breite vorbereiten (ca. 10-20mm Differenz). Die Nasenleiste soll vom Gewebe komplett umschlossen werden und die Gewebekante sollte ca. 15-30mm hinter der Nasenkante enden. Die unterschiedliche Breite vermeidet Stufenbildung nach dem pressen.
- Dann die zwei Lagen Gewebestreifen, so wie von Dir beschrieben, z.B. mit Klebestift oder einem Hauch von Sprühkleber trocken an der Nasenleiste fixieren
- Gewebestreifen mit Harz tränken und mit saugfähigen Tüchern vorsichtig trocken walzen (Achtung: Nasenleiste nicht verbeulen!)
- dann den vorbereiteten Kern in den Vakkumsack legen und die Nasenleiste bis an die den Längsrand/Längskante des Sacks schieben, so, dass die Nasenleiste schön vom Vakuumsack umschmiegt wird. Keine Mylarfolien mit einlegen.
- Sack verschließen und langsam Unterdruck aufbauen (angefangen mit ca. -10hPa). Dabei die Falten des Sacks und mögliche Lufteinschlüsse an der Nasenleiste mit den Fingern immer wieder herausstreichen und Unterdruck langsam steigern (dabei legt sich die Folie des Vakuumsacks richtig schön um die Nasenleiste)

- Nach der Aushärtung sieht die Nasenleiste schon mal gut aus und sollte lunkerfrei sein. Event. kann man die Nasenleiste mit Schleifpapier nochmal leicht anrauhen.

Der nächste Laminiervorgang (also das hintere Teil der Fläche) erfolgt da in bekannter Weise. Allerdings muß man auf ein Besonderheit achten:
Die Mylarfolie darf an der Nasenleiste/-kante nicht zusammenstoßen und das Gewebe muß bereits einige Millimeter vor der Mylarkante enden. Dadurch wird ein glatter und stufenfreier Übergang der Laminatschichten erreicht.

So, die Beschreibung klingt jetzt wahrscheinlich etwas kompliziert, liefert bei mir aber Ergebnisse, mit denen ich voll zufrieden bin.
Zum Verständnis habe ich noch eine Skizze angefügt.
Die Aufdickung durch die überlappenden Gewebelagen ist minimal und kann mit wenigen Strichen Schleifpapier leicht egalisiert werden.

Gruß
Dieter
 

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Hi,

die oben gezeigte Skizze ist von einem Alula-Flügel, diesen SAL-Nurflügler.
Die Fläche ist relativ dick und mit einer Spannweite von 800mm auch nicht sehr groß. Da habe ich den gezeigten Aufbau verwendet.
Bei einem 1500mm-Standard-HLG müßte der Holmbereich angepaßt werden, aber der Nasenleistenbereich könnte so aufgebaut werden.
Das untenstehende Bild zeigt die Fläche nach diesem Aufbau. Im Holmbereich ist die zusätzliche Gewebelage an der leicht gelblichen Farbänderung erkennbar.
Im Nasenleistenbereich sieht alles relativ glatt aus und Stufenbildung ist nicht erkennbar. Die ewas strukturierte Oberfläche kommt vom verwendeten Styropor.

Gruß
Dieter
 

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Danke für eure Tips.

@ Marcus, wie meinst du verkasten mit Glas? Ich kann mir nicht vorstellen wie ich das Ruder so gut verkasten soll, respektive wie ich da ein sauberes eintauchen der Dichtlippe machen soll?

was meinst du bei deiner Auflistung mit Zewa und Folie?

"Negative, Vakuumsack, Zewa, Folie, Mylar, Kern, Mylar, Folie, Zewa, Vakuumsack, Negative"

@ Dieter, deine Nasenleistenmethode hört sich gut an, nur das mit den zwei Gewebestreifen um die Nase verstehe ich nicht ganz? Warum zwei Streifen und nicht einer?

@ All, gibt es irgendwo Auflistungen wie der Flügel aufgebaut wird? Also Variante Disser, D-Box, Vollkohle, Vollaramid und Light oder so? Mit dem genauen Aufbau?

Danke euch, Patrick
 
Hallo zusammen

ich habe mir nochmals viele alte Threads durchgelesen auch bei den Amis und habe nun meinen Flächenaufbau ziemlich beisammen.

Das sieht ungefähr so aus vom Kern nach aussen:

- XPS Kern mit 28Kg/m^3
- Balsa um den Wurfpin im Kern
- CFK Flachprofil (Doppelholm)
- 80g UD Kohle um die Nasenleiste
- 50g Glas um die Nasenleiste
- Glasschlauch zur QR Verkastung
- D Box aus 80er UD Kohle
- Vollflächig 50g Glas darüber mit 45°

Nun habe ich noch die eine oder andere Frage zum Aufbau.

- Brauche ich auf der Scharnierkante abreissgewebe oder kann ich das Glas als Scharnier nehmen?
- Brauche ich trotz 80g UD D-Box bis über den Wurfstift noch eine CFK Gewebe Verstärkung um den Wurfstift?
- Wäre es sinnvoll an der Flächenwurzel evt. noch ein Dreieck aus 50er Glas einzulegen?
- Kann ich die Flächen einzeln laminieren und dann mit 100er CFK zusammenharzen oder macht ihr die inzwischen am Stück mit 1.5m?
- Und die letzte Frage, die QR sind durch den Glasschlauch an der Vorderkante verkastet, aber was ist mit den seitlichen Schlitzen, muss ich die auch irgendwie verkasten?

Danke euch, Patrick
 
Schade schreibt hier niemand etwas dazu...

Ich habe mal wieder was gebaut, einen Nurflügler, Spannweite 1.2m und einfachtrapez, da ist das Handling mit dem Gewebe einfacher. Der nächste Flügel wird ein SAL.

Wurde echt gut, ich bin voll zufrieden. Nur die Nasenleiste ist halt noch... ich habe sie wieder direkt gepresst und dann geschliffen.

Jetzt habe ich noch mehr oder weniger grosse Lunker drinn (das Bild täuscht, ich musste so nahe ran das man etwas sieht). Wie spachtle ich die am besten aus? Ich dachte an eingedicktes harz, und dann mit dünner Folie im Sack pressen und nochmals leicht überschleifen?

Patrick
 

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kurbel

User
Glas als Scharnier geht.
Es muss aber dünn sein (z. b. 50 g/m²) und über eine Breite von etwa 3 mm frei biegen können.

Die seitlichen Schlitze an den Ruderenden können normalerweise unbehandelt bleiben.
Ich würde auf eine lage Kohle diagonal am Wurfstift nicht verzichten.

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