Flautensegeln mit Walicki M-Boot

Liebe M-Boot Gemeinde,

neuerdings darf ich mich stolzer Eigner einer 8 Jahre alten Skalpel von J. Walicki nennen. Die Ausrüstung des Bootes umfasst den automatischen Fockwender und die fernsteuerbare Profilverstellung. Nach einigen kleinen Basteleien funktioniert die komplizierte Mechanik fürs erste zufrieden stellend - jedenfalls im Garten auf dem Erdspießständer. Allerdings laufen die Fockschot (über den Trimmblock) und das Fockbaumlager im Vergleich zu einer Pendelfock immer noch relativ schwergängig. Bei Flaute, so fürchte ich, hat man damit schlechte Karten.

Hat jemand Erfahrungen, wie man den Mechanismus für das Flautensegeln optimieren kann?

Fragt in die Runde
Euer
Klabautermann

Ach ja:
Wünsche allen Forumisten einen guten Rutsch und eine erfolgreiche Saison 2008!
 

Gast_633

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ich weiss nicht genau welches problem du beschreibst. ich kann mir aber ein problem bei der "radial"fockaufhaengung denken, die gerade bei Flaute probleme macht.
Die Fock kommt schwer nach Luv fürs Butterfly segeln. eine eigenart hat diese art der Fockbefestigung. Die Achse des Fockbeschlages am Bug muss exakt auf die Fockaufhaengung am mast zeigen, damit die fock in allen richtungen ausschlagen kann ohne zu klemmen. am besten mit einer feinen federwaage einzustellen. bei jedem riggwechsel muss das angepasst werden, da ja jeder mast in einer anderen Höhe die Fockaufhängung hat.

verstanden ;) ich hoffe, sonst fragen

andreas
 
Hallo Andreas,

herzlichen Dank für die Stellungnahme.

Trotz anfänglicher Skepsis funktioniert der Fockwender - zumindest auf dem Trockenen, sprich im Garten auf dem Erdspießständer.

Auf das von Dir beschriebene Problem hatte mich bereits der Verkäufer hingewiesen.
Die Einstellung mit der Federwaage könntest Du mir netterweise vielleicht nochmals etwas näher erklären. (Boot aufgeriggt auf die Seite legen und ohne Fockausgleichsgewicht an der Nock des Baumes das Gewicht desselben wiegen?)

Das Problem, was ich meine, betrifft den Bugwechsel beim Aufkreuzen. Die Bäume, vor allem der Fockbaum, schlagen bei Flaute relativ schwergängig nach Lee um. Eine gewisse Trägheit der Bäume fällt bereits ohne (Rest-)Rigg auf. Beide Baumgelenke sind bei der Walicki-Skalpel ja mit Steuerungsleinen für den automatischen Fockwender verbunden. Ich könnte mir vorstellen, dass Reibungskräfte der Mechanik das Umschwenken der Bäume etwas erschweren. Vielleicht lassen sich die Reibungskräfte durch Schmiermittel oder Einstellarbeiten minimieren, aber ich weiß nicht wie. Zerlegen möchte ich die mechanischen Bauteile lieber nicht. Da schicke ich das Boot lieber zur Wartung ein.
 

Gast_633

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das mit der federwaage hast falsch verstanden. aufgeriggt steht das boot i ständer. die federwaage misst die spannung am achterliek beim seitlichen ausschwingen. die waage wird oben am fockaufhanegepunkt und an der nock des fockbaumes auggehaengt. wenn du die fock rausschwenkst muss die spannung gleichbleiben. auch muss natuerlich der großbaum mal gemessen werden. mann kann so auch sehen ob der mast gerade steht.

das andere problem sieht nach einer reibung der schnur die unter dem fockbeschlag durchgeht. eventuell ist die zu dick oder aufgearbeitet/aufgequollen. es ist nicht leicht diese auszubauen. das einschicken zur wartung ist bestimmt nicht billig. vielleicht gibt es ja jemand in deiner gegend der dir dabei helfen kann.

wo wohnst du - steinfurt, wo ist das?

gruss andreas
 
Ja, ganz richtig.
Als RC-Segler steht man in der Umgebung von Steinfurt leider alleine an den Seen. (Im Frühjahr werde ich erstmalig versuchen, diverse M-Boote und Scale-Segler im regionalen Bereich klassisch per Zeitungsinserat zu verkaufen. Na, schau´n wer mal.)

Kennt Ihr vielleicht jemanden im Umkreis von 100 km, der sich mit der komplizierten Walicki Mechanik gut auskennt?
 

Gast_633

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ich denke beim krefelder club sollten sich welche finden. bin aber über eure genauen geografischen lagen unsicher (sonst weiter in den sueden nach köln)

andreas
 
Walicki-Boot Einsteiger mag es interessieren,
daher berichte ich Euch kurz. Herr Walicki war nämich jetzt so freundlich, sich telefonisch bei mir zu melden und mir einige Details zu erklären.

Das Kugellager des Fockbaums besteht aus Nirosta-Stahl - jedenfalls laut Angaben der Lager Hersteller. Trotzdem könne im ungünstigen Fall Rost entstehen. Herr Walicki empfiehlt bei Schwergängigkeit, das Boot auf die Seite zu legen und das Lager durch den Schlitz mit WD 40 Kriech-Öl zu spülen. Entsprechend könne man mit dem Fockwender vorgehen.

Herr Walicki wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass der Fockwender („Butterfly“) nicht im Dauerbetrieb auf Anschlag gefahren werden dürfe. Das belaste die Winde und beanspruche außerdem die Akkus unnötig. Am Windenknüppel der Fernsteuerung solle daher eine Art Rückschlagfunktion in der Position "voll aufgefiert" an- oder eingebaut werden. Das könne z.B. ein Gummistoßdämpfer oder eine Feder am Anschlag sein. Man fiert also mit etwas Druck „über Anschlag“ auf, aktiviert damit den Fockwender und danach schnellt der Knüppel durch den Dämpfer wieder ein wenig zurück, um Winde und Akkus zu entlasten.
 
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