Kosten für Fräsarbeiten

Hallo,
ich fahre ein Velomobil (vollverkleidetes rattenschnelles Fahrrad) und versuche seit einger (langer) Zeit, mir Zubehörteile zu bauen (hauptsächlich zwecks aerodynamischer Optimierung). Leider bin ich - obwohl ich schon so lange daran sitze - immer noch zu blöd, Flächen so zu spachteln und glattzuschleifen, dass da keine Vertiefungen mehr da sind. Nach jedem Mal Neuauftrag von Spachtelmasse fange ich neu an zu schleifen, und dann sind da wieder wieder Vertiefungen, die ich wieder mit Spachtelmasse fülle, und dann schleif ich wieder usw. usw.. Es ist zum Verzweifeln.
Nun hab ich jede Menge Ideen für weitere Teile, aber die zu realisieren ist bei meinem Arbeitstempo ein Zeitproblem. Deshalb dachte ich an CNC-Fräsen. Mit welchen Kosten müsste ich Pi mal Daumen rechnen?
Ein Teil, das ich gerne bauen würde, wäre z.B. eine Haube, so etwa wie diese hier:
Ist etwa 1,20m x 0,5 m groß. Wichtig wäre, dass ich nur noch feine Schleifarbeiten machen müsste, so ab 400Körnung aufwärts.

Danke für Eure Gedanken
Björn
 

Eisvogel

User
Mit welchen Kosten müsste ich Pi mal Daumen rechnen?
Mit vielen Tausendern, wenn du hier überhaupt jemanden findest, der so tief fräsen kann.

Falls die Form einteilig werden soll, reicht auch keine 3-Achs-Fräse mehr. Eine mehrteilige Form hat den Nachteil von sichtbaren Fugen, auch wenn die Form 100%ig schließt und in einem Stück laminiert wird. Eine einteilige Form hat den Nachteil daß das entformen nicht so locker bis schwierig wird.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Björn

So etwas ist wirklich teuer.
Wenn Du mit Deinen Teilen zu einem Lackierer gehst, dann wird es eher günstiger wenn der Dir alles so spachtelt wie Du es brauchst. Auch wenn Arbeitszeit Geld kostet. Fragen kostet auf jeden Fall nichts. ;)
 
Hallo Björn,
teuer ist relativ. Du kannst weiter von Hand formen und schleifen, solltest dich aber mal kundig machen, wie das geht. z.B. Schleifpapier immer auf einen Grundkörper fest aufkleben! Diese Schleifklötze können gerade, gebogen oder elastisch wie Kunststofffolie sein, immer aber hart und nicht weich (Moosgummi). Nur so bekommst du gespannte Formen, wie du sie anstrebst. Die Körnung, die du da verwendest ist dann 40-80! Erst wenn die Grundform "steht", kannst du weiche Klötze und feineres Schleifpapier nehmen.

Man kann auch dein Vorbild 3D-Scannen (€500). Daraus kann man ein korrigiertes 3D Modell erzeugen, das die Formfehler nicht mehr aufweist(€2000-4000). Das muss übrigens ein Mensch machen, der das kann! Programme können das bei dieser Komplexität nicht automatisch, auch wenn immer wieder etwas anderes behauptet wird. In diesem Fall empfehle ich dann ein gefrästes Positiv aus Ureol >500gr/l (€3000-5000), von dem das Negativwerkzeug abgenommen wird(€1000-2000).

Machen kann man alles
So oder so...
Andreas
 

Micha

User
Moin,

das könnte ich für dich erledigen. Meine größte Maschine hat Verfahrwege von ca. 2500mm*1250mm*600mm. Ich verarbeite mit meinen Maschinen jedes Jahr die ein oder andere Tonne Material unter anderem zu Formen.

Was das kostet, hängt stark davon ab welches Material du möchtest, wie viel du zu schleifen bereit bist und welche / ob es Daten gibt.

Ich habe gerade wieder einen Formensatz aus insgesamt über 200kg Aluminium vollendet. In der 3d gefrästen Fläche kann man bereits ein Spiegelbild erkennen.

Ich kann eine Vorlage scannen, diesen 3D Scan zu Flächen rückführen und ggf. so ändern wie du es dir vorstellst. Dann wird das ganze gefräst.

Wenn du möchtest, kannst du mir gerne eine E-Mail senden und wir besprechen alles weitere. Auch gerne am Telefon.

www.workbensch.de

info@workbensch.de

MfG Micha
 
Erstmal danke an alle für die schnellen und guten Antworten! Ich hab jetzt eine Vorstellung vom Kostenrahmen.
Du kannst weiter von Hand formen und schleifen, solltest dich aber mal kundig machen, wie das geht. z.B. Schleifpapier immer auf einen Grundkörper fest aufkleben! Diese Schleifklötze können gerade, gebogen oder elastisch wie Kunststofffolie sein, immer aber hart und nicht weich (Moosgummi). Nur so bekommst du gespannte Formen, wie du sie anstrebst. Die Körnung, die du da verwendest ist dann 40-80! Erst wenn die Grundform "steht", kannst du weiche Klötze und feineres Schleifpapier nehmen.
Ja, vielleicht sollte ich mal einen Fachbetrieb für eine meiner kleineren Sachen beauftragen und fragen, ob ich dabei zuschauen kann.
Als Schleifklotz nehme ich elastische dünne Brettchen aus Holz oder Glasfaser, darauf dann mit Klett Schleifgitter.
Das Problem, was ich habe, ist, dass irgendwann 99 % angeschliffen sind und 1 % eben noch nicht, müssen also tiefer liegen. Dann diese Bereiche makieren, ausschleifen und wieder zu spachteln (Ich nehm dafür Epoxidharz mit Talkum.) Und dann beginnt der Spaß wieder von vorne, und irgendwann dann wieder 99 % angeschliffen usw. Naja, vielleicht sollte ich mal, wenn ich wieder schleife, einen neuen Faden zu dem Thema aufmachen.
@Micha Danke für das Angebot! Aber ich will nicht Deine Zeit in Anspruch nehmen, wenn ich am Ende doch nicht bereit bin, den Preis zu bezahlen.
Es ist natürlich verlockend, gleich eine Form zu haben und das fertige Teil loslaminieren zu können. Andrerseits: Obige Haube kostet etwa 750 €, wenn ich sie fertig kaufe.
Warum dann überhaupt selber machen?
Ich habe so eine Haube schon, aber sie könnte besser anliegen und an manchen Stellen brauch ich auch nicht soviel Raum. D.h. es gibt aerodynamisch noch Potenzial, was ich ausnützen will. Andere Teile gibt es überhaupt nicht zu kaufen, wie z.B. Armstützen.
Also alles sehr individuell auf einen selber angepasste Teile. Nicht ausgeschlossen, dass es auch ein anderer haben will, aber ausgehen würde ich erstmal davon nicht. D.h. ich kann keine Kosten wieder reinholen.
Was mir auch noch beim Fräsen Bauchschmerzen bereiten würde, wäre, dass ich mir beim Konstruieren am Computer absolut sicher sein müsste, dass es später passt. Ich stell jetzt nicht die Ansprüche, die man an ein schweizer Uhrenwerk stellt, aber schön wäre schon, wenn es auf einen halben Millimeter genau passt. Dieses Problem habe ich bei reiner Handarbeit nicht.
 
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