Leistungsunterschiede IOM / ODC-914?

Zunächst ein herzliches "Hallo zusammen",

ich stöbere inzwischen schon eine ganze Weile in diesem hochinteressanten und sehr informative Forum, und sehe nun die Zeit zum Handeln gekommen.

Ich stelle mich mal ganz kurz vor:
Modellbauer seit 12. Lebensjahr, Segelschiff nur kurzer Eigenbau dann sehr lange Flugmodellbau (Trainer, Speed-Cobra, zuletzt Hotline-Segler).

Nun komme ich auf das "2D-Segeln" zurück....

Dieses Forum motiviert durch seine Fülle an konkreten Bauvorschlägen (IOM-Bsp. Tri-Cat´s etc.) ungemein!
Verwirrend für Anfänger ist die Parallelität/tlws.Rivalität der vielen Bootsklassen (IOM, E-Boot, ODC-914, MM, etc. etc.). Segler sollten sich hier mehr "vereint" zeigen und sich nicht auch noch in verschiedene, einzelne Gruppen zerfleddern.
Regatten wie die geplante am 30.09.07 in Bremen sind hier für mich ein pos. Bsp. wo viele Gruppen zusammen segeln - völlig OK wenn sie in ihrer jeweiligen Klasse starten um vergleichbar zu sein.
=> Stärkt Zusammengehörigkeit und zieht neue Segler an!

Zum Einstieg war ich nun unschlüssig ob ich direkt mit einem IOM-Bau (gedacht war an die Arrow, oder modifzierte "schmale" Arrow von "Wiesel" - super Beitrag von Dir) starten soll. Dies war mir aber nun ohne aktuelle Segelerfahrung und konkrete GFK-/ IOM-Bauerfahrung etwas zu riskant.

Grund: Die IOM-Bauregeln sind offenbar selbst für Insider tlws. noch diffus und tricky. Um so schwieriger als Anfänger sogleich die Regattenabnahme mit einem Eigenbau, ohne Beihilfe von Euch schnell zu erreichen.


Bestellt ist nun von mir eine Sea-Cret um zunächst schnell die Praxiserfahrung "am Teich" bzgl. Trimmung etc. zu erreichen. In unserer Gegend Osnabrück ist bzgl. Regattasegeln offenbar "tote Hose".
Ich brauche daher Eure Hilfe für ein paar Einschätzungen und Vergleichbarkeiten der Klassen.

=> Wie würdet ihr eine Sea-Cret z.B. nach ODC-914 leistungsmäßig mit aktuellen IOM-Booten vergleichen?
=> Vor-/Nachteile bei Geschwindigkeit, Gleitverhalten, und Manövrierfähigkeit bei verschiedenen Windstärken etc.?
=> Kann man mit der Sea-Cret gegen eine akt. IOM sinnvoll mithalten?

Gibt es einen Segelplan (Herstellmaße, Mastlängen etc.) für ein "C"-Rigg für die Sea-Cret, damit man auch >4Bft noch nicht abtaucht?

Dies würde mir erst einmal als Einstiegsinfo reichen. Vielleicht finde ich ja noch Partner hier in der Gegend, sonst werde ich bei Gefallen parallel zum Winter eine IOM nachbauen und familieninterne Regatten austragen müssen bzw. warten bis etwas in 100-200km Umkreis läuft.
Vielleicht schaffe ich es ja am 30.09. nach Bremen ...

Gruß und Danke für Eure Reaktionen im Voraus :)

Ansgar
 
rein subjektiv :

wir waren am Sonntag segeln, einfach so, spontan ausgemacht und da waren 2 IOM und 2 Boote der Seawind/Seacret-Größe.

Wir sind nicht um die Wette gesegelt, aber als der Wind etwas auffrischte und das Segeln so richtig Spaß machte, da lagen die IOMs einfach satter und ruhiger im Wasser als die anderen Boote.

War einfach ein schöner Anblick wie die IOMs ihre Bahnen zogen während die anderen wesentlich zappeliger wirkten.

Ist einfach nur meine unbedeutende Meinung als Vergleich.

Gruß

Gerhard
 
Hallo Ansgar!

Ich bin zwar noch etwas neu im "Modellsegelgeschäft", aber gerade darum ist mir die Situation noch gut bekannt. Und angefangen hat es bei mir vor zwei Jahren mit einer - SeaCret!

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Meiner Meinung nach ist es ein guter Bausatz. Im Vergleich z.B. zu einer SeaWind läuft die SeaCret angenehm unkompliziert, findet anfängerfreundlich die Luvkante und macht mit Kumpels oder dem Sohn Spaß - bis Windstärke 3!
Dann geht langsam die Kontrolle verloren. Dem Segeltrimm sind Grenzen gesetzt, da die Spannung auf Grund des Segelmaterials extrem witterungsabhängig ist. Original ist das Boot wenig dicht. Auch die Schotführung und die Ruderanlenkung kann man optimieren - Tuning-Maßnahmen, die im Forum schon mal beschrieben worden sind.

Am Ende bleibt es eine "Gretchen-Frage". Ist es eher so, um mal zum See zu gehen - oder ist man eher ein "Wettkampftyp", der auch in der Freizeit versucht, aus sich und den Dingen ein Optimum herauszukitzeln. Wenn es kribbelt - ist und bleibt die SeaCret trotz guter Eigenschaften im Vergleich zu einer IOM eher ein Spielzeug.

Und nun ? - steht die SeaCret bei mir auf dem Dachboden und den einen oder andere Wochenendtag verbringe ich mit meiner neuen "Zweitfreundin" :)

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Viel Erfolg!
Christian
 
@Gerhard,
eine unbedeutende Meinung sieht anders aus als Deine.
Vielen Dank, das ist in etwa das was ich wissen wollte zur Vergleichbarkeit.
Das höhere Gewicht der IOM und vermutlich der tiefere Kiel könnten der Grund sein für die reduzierte Schaukelneigung. Bischen was kann man sicher an der Sea-Cret tunen und retuschen.... aber da gibt es sicher Grenzen.

@Christian,
Deine Freundin sieht super aus:
hier und da ein bischen kantig, unten spitz - aber oben herum schön rund - so wie es sein soll... ;) :D
Yepp, Du hast meine Stimmungslage ziemlich genau getroffen. Hättest Deine Sea-Cret inseriert wär´s jetzt vielleich meine.
Klar "kribbelts" schon vorher, aber "Spielzeug" ist vielleicht bischen tief gestapelt. Nur wenns zur Sache geht fehlt wohl das gewisse Quentchen um mithalten zu können.
Trotzdem ist die Entscheidung zunächst OK denke ich. Das Boot ist nach allem was ich bisher höre gut, preiswert tunebar, sieht gut aus und läßt sich gut weiterverkaufen (eBay-Score vor wenigen Tagen: Standard-SC für 252,- weggegangen nur mit Rudermaschinen!). Mit Sohn/Tochter Insiderregatta möglich - sobald IOM-Fieber eingesetzt hat und so´n Teil daneben auf dem Tisch steht.
Deswegen bin ich hier im Forum und nicht bei ODC-914. Das mittelfristige Ziel ist damit wohl klar.:rolleyes:

C-Rigg für Sea-Cret (selbst gut getuned) scheint wohl damit noch unbeantwortet zu sein, oder kritisch zu werden. Hat das noch keiner versucht und Pläne?

Gruß Ansgar
 
Das IOM B-Rigg-Segel paßt genau auf das original SeaCret Rigg - das habe ich schon ausprobiert. Das Wantenprinzip und den Fockbaum überarbeiten - damit müßte es schon recht gut gehen. Das C-Rigg - wenn später noch gewünscht dann am besten selber bauen (Angaben im Netz) bzw. aus IOM Material zusammmenstellen - Alurohr gibt's im Baumarkt.

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Gruß Christian
 
Hi Christian,
die SC sieht in gelb auch sehr gut aus - Respekt. Und vielen Dank für den Tip mit dem B-Rigg. Hast du damit auch das Fahrverhalten der SC getestet?

Fockbaum überarbeiten -
damit meinst du Austausch gegen 8mm Alu/CFK und Dirk nachstricken, oder habe ich da was vergessen?

Aber was meinst du mit "Wantenprinzip ändern"? Nur Austausch der Wanten gegen Angellitze, oder komplette andere Führung und Erweiterung der Wanten bzw. Salinge? Bei T.Dreyers Testbericht steht dazu nix.
Kannst du das mal etwas ausführlicher erläutern? (ggf. Skizze/Foto)

Zur Segel/Riggherstellung findet man zwar etwas im Netz. Aber auch hier im Forum fehlen genaue/übersichtliche Infos zu IOM-Segeln und ihren 3 Klassen.

Basieren z.B. alle IOM Riggklassen (A, B, C) auf exakt der gleichen Grundform (wie erläutert in "Konstruktionsschritte eines Segelumrisses nach der IOM- oder M-Vermessungsregel" von T.Dreyer)?
Oder sind A, B, C-Riggs in gewissen Details (innerhalb der IOM-max/min-Werte) unterschiedlich geschnitten, z.B. wegen der unterschiedlichen Windlasten?

Ja, ich weiß - viele Fragen. Aber bei mir folgt auch bald die Praxis und nichts ist ärgerlicher als blöde Fehler zu machen, weil man eben nicht gefragt hat.

Gruß Ansgar
 
ich hab bei meiner Sea Cret geändert:
- das Focksegel unten parallel zum Fockbaum zugeschnitten
- CFK Mast und CFK Fockbaum mit Gewicht vorne
- Vorderes Mastspannseil weggenommen, wird noch zum Dirk-Seil abgeändert ( auf dem Bild noch orginal Zustand )
- orginal Segel mit Silikonspray wasserabweisend imprägniert
- 14.6 Kg Segelservo, halbdickes Ruderservo

Ansonsten ist alles absolut orginal.

für den ABS Rumpf werd ich Lexanfarbe benutzen, hällt super ohne Grundierung. (konnte mich noch nicht entscheiden... :rolleyes: )

Gewogen hab ich 3.2 Kg inkl. 5 Zellen AA Akkus.

Ich bin mit der Sea Cret sehr zufrieden.
Vielleicht gibts mal noch neue Segel, aber bis jetzt war es so auch ok.

Gruess
 

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Hi Icebaer,
der Trick mit dem Siliconspray ist gut - hatte ich zuvor von dir schon gelesen.
Aber warum hast du die Fock unten gerade geschnitten, läßt sich das mit einem verlagerten Einhängepunkt nicht glattziehen?
Kann man bei der SC den Vorstag weglassen und die ganze Spannung auf die Fock (Fockbaumbefestigung+Fock-Vorliekstrecker) übertragen, ohne das die Orignalsegel Verformungen/Falten zeigen?
Welches 14,6kg Servo hast du da genau?
Ich plane eigentlich eine Regatta-Winde ein, die könnte ich später am besten in ein IOM einbauen.
 
Bei meiner Sea Cret ist die hintere Öse im Focksegel einiges weiter oben eingearbeitet. Dadurch ist etwa 2/3 der unteren Kante auf dem Fockbaum aufgelegen und auch nicht leicht und sauber umgeschlagen.
Vorne ist ok, desshalb musste ich dort die Naht nicht durchschneiden, nur hinten gleiche Höhe markieren und Keil wegschneiden.
Sonst hätt ich ein anderen/grösseren Ring mit mehr Distanz nehmen müssen, womit der Fockbaum aber dann richtung Mast nach unten geneigt wär und das wollte ich nicht.

Segelservo ist das Bluebird BMS-630 MG mit 5 Zellen betrieben.
Halten tut dies die Stellung sehr gut, möchtest Du aber unter starker Belastung die voll offenen Segel zuziehen, ist das auch nicht das "nullplusultra".
Bis jetzt ist es aber für mich so ok.
Auch verwindet sich so schon der orginal Hebelarm am Servo.
Ich denke, bevor ich auf eine superstarke langsame Winde wechsle, werd ich noch die Reibung mit teflonbeschichteter Drachenschnur und leichtgängigeren Umlenkungen minimieren. (Kugelgelagerte Umlenkrolle und AnglerÖse)

Nachdem eine Seite des Segels imprägniert ist, aufhängen und so trocknen lassen, damit ev. Überschüssiges abtropfen kann. Erst dann 2. Seite behandeln.

Hmm, also mit nem CFK Mast kannste vorne weglassen, Vorteil, dann schwenkt Fockbaum sicher ohne hängen zu bleiben.

Die kurzen unteren schräg seitlichen Wanten hab ich unten rechtwinklig bei den oberen Wanten eingehängt, damit das Grosssegel voll geöffnet nicht unschön dort anliegt.
Wahrscheindlich könnte man die beim CFK Mast auch weglassen, aber das
Auge fährt auch auch mit. :)

Gruess
 

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Danke Icebaer,
es wird langsam alles klarer. Das Servo passt ganz gut denke ich und ist recht preiswert. Die Regatta (nicht Eco) ist allerdings recht flott. Ich kann ja mal ausrechnen wie viel Unterschied das ausmacht zum BMS Servo, wenn ich die genauen Schotwege kenne. Mein Böötchen sollte Anfang nächster Woche eintreffen.
Hast Du denn auch schon mal "gegen" eine IOM gesegelt und Vergleichsmöglichkeiten gehabt?

Gruess
 
Hi Ansgar,
die meisten bei uns haben MM`s oder/und RG65.
Bis jetzt bin ich erst gegen ein 1m Schiff gesegelt.
Dies war ein Alinghi Superleicht-Eigenbau.
http://picasaweb.google.ch/p.merian/ErstesSeglertreffenAugust2007/photo#5092702388427979874
http://picasaweb.google.ch/p.merian/ErstesSeglertreffenAugust2007/photo#5092702568816606338
Ob die nach IOM Regeln ist, weiss ich nicht.
Neben der sah meine kürzere, niedrigere aber breitere Sea Cret recht "pummelig" aus.
Sie war mit etwa 2.5 Kg auch einiges leichter. :o
Ich weiss nicht ob ne "echte" IOM dann noch viel besser geht, aber hier konnte ich recht gut mithalten. :D
Schlussentlich fand ich, dass die Taktik ausschlaggebender für nen Sieg war, als der Schiffsunterschied.
Jedenfalls hab auch ich das ein oder andere Mal gewonnen, und es hat einen riesen Spass gemacht.
Ich freu mich jetzt schon auf ne nächste Begegnung...

Gruess
 
Hmmm, das Teil sieht gut - aber nicht nach einer IOM aus. Eher nach Sea-Wind, ENTZ oder ACC Variante, die alle sehr schlank bauen da Americas-Cup Nachbauten. Allein das Gewicht 2,5kg beweist das IOM (4kg) eine andere Klasse ist.

Ich bin zwar totaler Anfänger, aber allen Recherchen nach stimmt Deine Aussage "Taktik des Skippers ist entscheidend" genau!
Dies ist der eigentliche Hauptgrund für meine Entscheidung zunächst die sofort verfügbare Sea-Cret zu wählen.

Die IOM´s der letzten Jahre nähern sich in der Bauform immer mehr an, und werden tendenziell eher wieder schlanker.
Die Sea-Cret liegt dazwischen, ist preiswert und bietet aus meiner Sicht alles was man zum Lernen+Verbessern von Trimmen/Taktik/Können des Skippers braucht.Sobald diese wichtige Lernphase mit der Sea-Cret für mich erschöpft ist - und der Spaß noch da ist - kommt für mich die entscheidende Phase zum Sprung nach IOM oder ähnlichem.

Schade dass du in der Nähe von Zürich wohnst, ist doch mit 6-7Std Fahrt sehr weit weg... :(
 
jo, sehr schade.

Mir geht es ähnlich. Ich bin auch Neuling mit dem RC Segelschiff, und greiffe auf meine Erfahrung vom frühreren Surfen zurück.
Dennoch ist vieles neu für mich.
Auch ich wollte erst mal ein gut funktionierendes möglichst schnell einsetzbares Schiff.
Da Schiffe mit max. 1m Rumpf und 1.8m Gesamt noch einfach im Kombi transportierbar sind, und auf dem Wasser nach etwas aussehen, traf meine Wahl anhand der Testberichte, dem Bausatzpreis und dem Vorfertigungsgrad klar auf die Sea Cret.
Da bei uns aber eher kleinere Schiffe angesagt sind, und die Bojen recht nahe gestellt werden, geht mein Interesse beim 2. Schiff eher Richtung RG65. Da aber auch wieder eher Richtung Scale.
Aber jetzt geniesse ich erst mal die Sea Cret und werde mir genug Zeit lassen mich zu entscheiden für welche Klasse, und ob vielleicht ein Eigenbau mit dem ganzen Aufwand als nächstes in Frage kommt.

Gruess
 
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