Uli, um das zu verstehen und zu errechnen sollte man schon ein abgeschlossenes Inschenör-Studium hinter sich haben
Ich hab nur mittlere Reife, deshalb versuch ich mal es praktisch zu erklären
Wenn man einen qm 80er ST laminieren will benötigt man (theoretisch) im Handverfahren ca. das selbe Gewicht an Harz/Härter-Gemisch.
Bei meinem Harz (Mischverhältnis 100:40) bedeutet das ca. 57g Harz und 23 g Härter.
Das im Laminat als Binder enthaltene Harz (9g) benötigt nochmal 3,6g Härter. Somit wär das Mischverhältnis nicht 100:40 (57g + 23g) sondern 100: 46,5 (57g + 26,6g).
Soweit die Theorie!
In der Praxis sieht es so aus, daß zwar das fertige Laminat einen Anteil von 50% Gewebe und 50% Epoxy haben soll (und meist ungefähr auch haben wird), da man aber weder den Mischbecher ganz ausleeren kann und auch der Pinsel / Roller getränkt werden muß erhöht sich der Anteil vom Epoxy schon mal um mind. 20 %!
Um ST einigermaßen lunkerfrei in Form bringen zu können muß das Harz/Härter-Gemisch erst in die Form, damit es sich von der späteren Oberfläche durchs Gewebe saugen kann (und so den Einschluß von Luftblasen verhindert). Dazu benötigt man wieder mind. 30% Zuschlag (überschüssiges Harz/Härter-Gemisch wird nach dem Durchtränken mit Zewa, Klopapier oder ähnlichem abgetupft).
Somit hat man ein Verhältnis Gewebe - Harz/Härter von ca. 50: 75, in diesem Fall also 80g Gewebe, 120g Harz/Härter-Gemisch. Also 86g Harz + 34,4g Härter + 3,6 g Zugabe macht 100:44.
Um zügig und sicher tränkend zu arbeiten wird man meist noch mehr Harz/Härter anmischen, ich verwende immer die doppelte Gewichtsmenge des Gewebes, damit sinkt das Mischverhältnis auf ca. 100:43.
Wenn ich jetzt von meiner Harzsorte ausgeh, da wird ein Mischverhältinis von 100:40 angegeben, oder von einem anderen Lieferanten 100:38. Daraus schließe ich, daß 5% Toleranz mal gar nichts ausmachen und nochmal 5% Mischfehler sind sicher eingerechnet.
Mein Fazit: den Aufschlag kannst vergessen! Ob für "normales" Gewebe oder eins mit Haftfäden, das Mischverhältnis bleibt gleich.