Spread-Tow-Verarbeitung - wie denn nun?

Stefan, d.h. man sollte den Harzanteil des Harz/Härtergemischs um den EP-Binder-Anteil reduzieren??

Ähem, wie jetzt?
60/40 wird dann 51/9/40 oder wie Erwin: Gewebegewicht nicht 80 g/m², sondern 89 g/m² ansetzen, und davon den erforderlichen Harzanteil ( jetzt aber als Gesamtgemisch, nicht nur die Harzkomponente) vom erwünschten %-Verhältnis im fertigen CFK mit x% Harz-/y% Gewebeanteil
 

Eisvogel

User
Uli, um das zu verstehen und zu errechnen sollte man schon ein abgeschlossenes Inschenör-Studium hinter sich haben ;)

Ich hab nur mittlere Reife, deshalb versuch ich mal es praktisch zu erklären:D

Wenn man einen qm 80er ST laminieren will benötigt man (theoretisch) im Handverfahren ca. das selbe Gewicht an Harz/Härter-Gemisch.
Bei meinem Harz (Mischverhältnis 100:40) bedeutet das ca. 57g Harz und 23 g Härter.
Das im Laminat als Binder enthaltene Harz (9g) benötigt nochmal 3,6g Härter. Somit wär das Mischverhältnis nicht 100:40 (57g + 23g) sondern 100: 46,5 (57g + 26,6g).

Soweit die Theorie!

In der Praxis sieht es so aus, daß zwar das fertige Laminat einen Anteil von 50% Gewebe und 50% Epoxy haben soll (und meist ungefähr auch haben wird), da man aber weder den Mischbecher ganz ausleeren kann und auch der Pinsel / Roller getränkt werden muß erhöht sich der Anteil vom Epoxy schon mal um mind. 20 %!
Um ST einigermaßen lunkerfrei in Form bringen zu können muß das Harz/Härter-Gemisch erst in die Form, damit es sich von der späteren Oberfläche durchs Gewebe saugen kann (und so den Einschluß von Luftblasen verhindert). Dazu benötigt man wieder mind. 30% Zuschlag (überschüssiges Harz/Härter-Gemisch wird nach dem Durchtränken mit Zewa, Klopapier oder ähnlichem abgetupft).
Somit hat man ein Verhältnis Gewebe - Harz/Härter von ca. 50: 75, in diesem Fall also 80g Gewebe, 120g Harz/Härter-Gemisch. Also 86g Harz + 34,4g Härter + 3,6 g Zugabe macht 100:44.

Um zügig und sicher tränkend zu arbeiten wird man meist noch mehr Harz/Härter anmischen, ich verwende immer die doppelte Gewichtsmenge des Gewebes, damit sinkt das Mischverhältnis auf ca. 100:43.

Wenn ich jetzt von meiner Harzsorte ausgeh, da wird ein Mischverhältinis von 100:40 angegeben, oder von einem anderen Lieferanten 100:38. Daraus schließe ich, daß 5% Toleranz mal gar nichts ausmachen und nochmal 5% Mischfehler sind sicher eingerechnet.

Mein Fazit: den Aufschlag kannst vergessen! Ob für "normales" Gewebe oder eins mit Haftfäden, das Mischverhältnis bleibt gleich.
 
Dann hab ich ja in zwei Zeilen genau das beschrieben was Sache ist:
Man verbraucht 100 Gramm Gewebe, davon stecken allerdings 9 % Harz im Gespinst, diese 9 % = 9 Gramm nehme ich weniger an Harz.
Erwin, die Mischtoleranzen lass ich so nicht zu, die kommen ja immer noch hinzu. Misch ich zuviel oder zuwenig Harz rein ( bleib halt im Messfehler ) und ( wusste ich bisher nicht, daß das Finishing aufm Gewebe als reiner Harzanteil zu rechnen sind ) dann hab ich ja diesen Fehler plus die 9 % drinnen. Und das kann ja auch mal zuwenig oder -viel des Guten sein.
 
Naja das mit dem Staub ist nun mal so wenn man auch viel mit Holz baut :p :D

Ansonsten mische ich bei der xl immer 100g Harz und 42g härter an. Ich berücksichtige das schon ein wenig mit dem Binder aber selbst wenn er nicht berücksichtigt wird hat das nicht wirklich auswirkunge, zumindest konnte ich nichts nachteilig es feststellen
 

Arne

User
Hi,

ich finde es gut dass ihr auf den Arbeitsschutz hinweist. Aber ich finde es auch bedenklich, wieviele Arbeiten mit Harz dann doch ohne Handschuhe ausgeführt werden...vor allem verstehe ich nicht warum, genau da sollte man keinesfalls sparen oder Kompromisse machen.
 
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