Triple Beast und Tastplatte parallel zum WLS

[jweber]

Moin moin.
Hat irgend jemand hier eine Idee für mein Problem:

Ich habe eine Fräse unter Linuxcnc mit einem Parallelport TripleBeast als Steuerung.
Am TB hängt ein Werkzeuglängentaster, ausgeführt als Schließer.
Parallel dazu wollte ich jetzt eine Tastplatte anschließen, um auch in X und Y Werkstücke antasten zu können.
Dabei tritt folgendes Problem auf:
WLS funtioniert, auch zwei Sensoren parallel, Tastplatte funktioniert, wenn ich mit der Krokoklemme auf die Tastplatte gehe. Tastplatte ist an +12V, Klemme an 0V angeschlossen.
Wenn die Krokoklemme aber am Fräser hängt führt das Berühren der Tastplatte und auch das Betätigen des WLS zu einem Fehler und Abschaltung der Maschine.
Gleichzeitig setzt der Lüfter des TB aus, wahrscheinlich bricht da irgendwo wie Versorgung zusammen.

Hatte das schon mal jemand, gibt es eine Lösung oder muss ich auf die Tastplatte verzichten?

Danke
Jörn

 

[Dieter59]

Hi,

das hört sich merkwürdig an.
Ich habe die gleiche Ausstattung (Triple Beast & Linuxcnc), allerdings nur einen Werkzeuglängensensor mit Öffnerkontakt.
Meine Überlegungen gehen in Richtung elektrischer Schluß innerhalb der Spindel ...
Was ist das für eine Spindel?
Kannst du mit einen Strommessgerät die Verbindung von "Krokoklemme am Fräser" zur "Tastplatte" herstellen und den Stromfluß betrachten?
Fange aber sicherheitshalber mal mit dem höchsten Messbereich an, nicht das dir die Feinsicherungen im Messgerät kaputt gehen.

Gruß
Dieter

 

[STErwin]

Wenn du tatsächlich 12V gegen OV kurzschließt muss ja einglich was zusammenbrechen.
Es sei denn die 12 stammen von einem Pullup widerstand des Einganges. Ich kenne allerdings das TriplBeast nicht.

 

[Dieter59]

Hi,

ich gehe mal davon aus, daß der WLS und die parallele Tastplatte in etwa so angeschlossen sind, also immer ein Spannungsausgang und ein dazugehöriger Eingang:

Quelle: Auszug aus TripleBeastBOB-Installation.pdf

und Jörn schreibt ja:

WLS funtioniert, auch zwei Sensoren parallel, Tastplatte funktioniert, wenn ich mit der Krokoklemme auf die Tastplatte gehe.

Gruß
Dieter

 

[jweber]

Was ist das für eine Spindel?
Kannst du mit einen Strommessgerät die Verbindung von "Krokoklemme am Fräser" zur "Tastplatte" herstellen und den Stromfluß betrachten?

eine luftgekühlte ER11 1,5KW Chinaspindel, Strommessung mache ich nacher.

Wenn du tatsächlich 12V gegen OV kurzschließt muss ja einglich was zusammenbrechen.
Es sei denn die 12 stammen von einem Pullup widerstand des Einganges. Ich kenne allerdings das TriplBeast nicht.

Zitat Anleitung TB:
Die Eingänge sind invertierend, d.h. der zugehörige LPT-Pin ist high, wenn der Schaltereingang offen (low) ist, und low, wenn der Schaltereingang geschlossen (high) ist. Es können Öffner oder Schliesser verwendet werden, wenn in der PC-Software die Polarität entsprechend ausgewählt wird. Die Schaltereingänge besitzen Schmitt-Triggerfunktion und sind mit einem Tiefpassfilter entstört, so dass in der Regel auch bei nicht abgeschirmten Leitungen keine Störungen zu befürchten sind.

Die Spindel ist geerdet und der Fräser hat Durchgang zu GND. Ich gehe daher davon aus, dass das Durchschalten der 12V vom TB auf GND das Problem darstellt. Da fließt ein Strom, der nicht über das TB geht. Das gleiche Problem tritt ja auch auf, wenn ich die Klemme an den Fräser anklemme und dann den WLS betätige. D.h. wenn ich keine Opferplatte aus Holz hätte, könnte ich wahrscheinlich auch den Sensor vergessen.
Jörn

 

[S_a_S]

Jörn,
in der Bedienungsanleitung ist das nicht so ganz klar beschrieben.

3.7 Referenzschaltereingänge
...
Für mechanische Schalter mus der Jumper 14-13 gesteckt sein. Die Versorgungsspannung an X1 ist in diesem Fall beliebig (15..55V).
...
Die Eingänge sind invertierend, d.h. der zugehörige LPT-Pin ist high, wenn der Schaltereingang offen (low) ist, und low, wenn der Schaltereingang geschlossen (high) ist. Es können Öffner oder Schliesser verwendet werden, wenn in der PC-Software die Polarität entsprechend ausgewählt wird.

Belegung an X3

7 Referenzschalter 4. Achse Spannungsausgang (+12/24V)
8 Referenzschalter 4. Achse Signaleingang

So wie ich das sehe, kommt aus dem Beast über den Jumper 14-13 die interne 12V-Versorgung am Pin 7 raus und wird über den Schalter auf einen Pull-Down gelegt. Ist der Schalter offen, ist am Eingang 8 0V - und mit Schließen wird dann 12V angelegt.

Wenn Du mit dem Fräser auf eine Tastplatte fährst, schließt Du auch einen Kontakt. Aber dann muss z.B. der Fräser an den Pin 7 und die Platte an den Pin 8. Kannst Du auch tauschen. Muss aber alles potentialfrei (!) sein.

Die Maschine als solche ist aber insgesamt ein großer "Masseklotz" und vermutlich hast Du auch irgendwo noch eine "Erdung" von der Masse auf die Maschine. Wenn die Platte an 12V hängt, machst Du mit dem Fräser einen Kurzschluss der Versorgung. Das passiert auch, wenn Du den Fräser mit den 12V fest verbindest.

Das einzige was mir noch einfällt, ist die Platte über ein Relais (sicherheitshalber mit Freilaufdiode an der Wicklung) mit den 12V zu verbinden. Der Fräser schaltet dann durch - und mit dem Arbeitskontakt des Relais gehst Du parallel zum bisherigen Kontakt. Das Relais hat natürlich eine kleine zeitliche Verzögerung, sollte aber keine Rolle spielen, wenn man langsam genug anfährt.


Grüße Stefan

 

[jweber]

Strom sind ca. 500 mA kurz, dann fallend. Ich habe einfach mein Motorstromzangenamperemeter aus Bürstenzeiten drangehalten, daher "ca."
In der Anleitung des TripleBeast steht irgendwas von 300 mA für die 12V Versorgung. Kein Wunder, das da die Stromversorgung zusammenbricht.

Jörn

 

[jweber]

Die Maschine als solche ist aber insgesamt ein großer "Masseklotz" und vermutlich hast Du auch irgendwo noch eine "Erdung" von der Masse auf die Maschine.

Ich habe alle GND in der Steuerung auf einen Punkt gelegt und natürlich auch in der Maschine sind alle Teile angeschlossen und auf den Punkt geführt.
War das falsch?
Jörn

 

[Dieter59]

Hi,

wenn es so ist, dass die Spindel an Masse bzw. 0V hängt, ergibt sich folgendes Ersatzschaltbild:

Eine Verbindung zwischen Fräser und Tastplatte erzeugt einen Kurzschluß zwischen +12V und 0V.

Ohne zusätzliche Elektronik die eine Potenzialfreiheit herstellt kommt man da vermutlich nicht weiter.

Übrigens, ich habe zwar eine 0.8kW HF-Spindel aber bei mir ist auch eine Verbindung zwischen Spindelgehäuse und 0V (R=1.1Ohm).

Gruß
Dieter

 

[Dieter59]

oder eventuell das Ganze etwas anders verschaltet mit einem Pullup-Widerstand:

Geht aber nur, wenn die Spindel immer auf 0V liegt und die Tastplatte im unberührten Zustand keine Verbindung zu 0V hat (z.B. übers Werkstück , Maschinenbett usw.)

Gruß
Dieter

 

[jweber]

das habe ich schon versucht, mit Widerständen zwischen 60 und 240 Ohm, da reagiert der Eingang nicht.
Mit höheren Widerständen dann wahrscheinlich erst recht nicht.
Ich habe auch schon einen 1,5 MOhm zwischen 12V und IN geschaltet, um Störungen und Spitzen wegzunehmen, der ist schon länger drin, hatte aber keine negativen Auswirkungen.
Jörn

 

[Dieter59]

Hi,

komisch, bei meinem TB funktioniert die Erkennung mit Widerständen <= 4,7kOhm.
Welche Pins des Triple Beast verwendest du?
Mein Test sah so aus:

Wenn du die in Beitrag #10 gezeigte Schaltung testen möchtest, muss der Werkzeuglängensenor entweder abgezogen sein oder er muß auch anders verschaltet sein: Ein Anschlus des WLS geht auf den Eingang, der andere Anschluß geht nach 0V.
Du kannst dir das so vorstellen, das der Taster des WLS die "rote gezackte Linie" in der Skizze überbrückt wenn er gedrückt wird.

Gruß
Dieter

 

[jweber]

leider müsste ich dafür die Kiste öffnen, aus dem Gedächnis habe ich es genauso angeschlossen.
Allerdings habe ich anstelle des 2K2 den 1,5 MOhm eingebaut.

Stop. ich glaube ich sehe meinen Fehler: 0V ist nicht gleich Signaleingang..... Oh Mann.
Ich gehe gleich nochmal in die Werkstatt..........

 

[jweber]

Hallo Dieter, vielen Dank!

Das wars! Jetzt läuft alles. In meiner Grabbelkiste war noch ein 1K2 oder so. Klar, der Eingang musste dann invertiert werden, dummerweise habe ich das im Stepconf-Wizard gemacht, danach musste ich die Custom Buttons wieder herstellen. Aber das war das kleinste Problem, nachdem die Kopfblockade weg war. Das schon bestellte 12V SSR kann dann in die besagte Kiste für zukünftige Projekte :-). Der Widerstand ließ sich relativ einfach im Anschlusskasten der Maschine einbauen.
Nochmal danke an alle die sich den Kopf zerbrochen haben.
Jörn