ZDZ 100 R2 bekommt bei höheren Drehzahlen zu wenig Sprit - Umbau auf externe Impulsdruckzuführung

rossi61

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Hallo zusammen,

in den letzten Tagen hatte ich wieder ein wenig Zeit und konnte den ZDZ Reihenmotor mit weiteren Änderungen doch noch auf Höchstdrehzahlen bringen 🙂 Zunächst hatte ich die Vergaser auf die "kalte" Seite des Motors umgebaut, so dass sie nicht durch die heißen Auslasskrümmer thermisch negativ beeinflusst werden, und um beim späteren Einbau im Flieger eine gescheite Kühlluftführung mit Queranströmung der Zylinder zu ermöglichen. Dieser Vergaserumbau hatte natürlich das bestehende Problem nicht verändert. Dann habe ich die Kanalisierung des Impulsdrucks, wie bereits oben angeregt, extern nach außen verlegt, wobei der Kurbelgehäusedruck über Anschlussnippel an neu angefertigten Edelstahldeckel zur Abdeckung der vorherigen Vergaseransaugöffnungen entnommen wurde. Den Vergasern wurde der Impulsdruck dann über nachgerüstete externe Druckanschlussnippel in den Pumpenmembrandeckeln zugeführt (Foto 1, 2). Bei dem nachfolgenden Testlauf konnte der Motor schon auf höhere Drehzahlen beschleunigt werden. Etwas frustriert über den mäßigen Erfolg, habe ich dann kurzerhand die die beiden Referenzdrucköffnungen in den Vergaserdeckeln mit Schaumgummi und Kabelbindern verschlossen. Und dann, man mag es kaum glauben, ließ sich der Motor auf die mit der Vergasereinstellung (alle Düsen 1,5 Umdrehungen auf) erreichbare Drehzahl hochfahren. Ich hätte nie gedacht, dass die so bewirkte "Stabilisierung" des Referenzdrucks solch einen massiven Einfluß auf die Gasannahme am Boden haben könnte. Wenn man sich allerdings bei den aktuellen Walbro-Vergaserreparatursätzen, die extrem dünn und weich ausgeführten Regelmembranen ansieht, welche deshalb sicher schon bei kleinsten Druckschwankungen eine Bewegung auf die Nadelventilkinematik ausüben, ist dieser Effekt schon nachvollziehbar. Danach habe ich an den Referenzdrucköffnungen, wie auch sonst bei mir üblich, Messingröhrchen angelötet, Schläuche angeschlossen und diese in eine Box mit kleinen Luftöffnungen hinter dem Motorträgerspant geführt. Mit diese ganzen Umschlauchung des Motors wie bei einer Herz-/Lungenmaschine ist das hartnäckige Problem aber endlich gelöst.
Dennoch, um den Motor auf die die maximal mögliche Drehzahl zu bringen, mussten sowohl die L- als auch die H-Düsennadeln kapp 0,5 Umdrehungen weiter aufgedreht werden. Mit diesen knapp 2 Umdrehungen geöffneten Düsennnadeln hatte ich den Motor auch vom Vorbesitzer übernommen. Sehr seltsam und unüblich. Normalerweise liegen die Nadeleinstellungen bei allen mir bekannten Pumpenvergasern doch zwischen 1 bis höchstens 1,5 Umdrehungen. Somit habe ich immer noch den Verdacht, dass nicht die passenden Nadeln in den Vergasern montiert sein könnten. Wie auch immer, der Motor kann mit dieser Einstellung gut betrieben werden. Ich konnte die maximale Drehzahl mit der montierten Mejzlik 26 x 10N 2-Blatt Luftschraube noch mit einem halbwegs abgestimmten Macs Resonanzrohr um zirka 150 U/min, und mit etwas mehr Vorzündungseinstellung am Geber um weitere 50-100 Umdrehungen auf endgültig 6650 U/min steigern. Der Motor ist sicher kein Leistungs-/Drehmomentenwunder, halt ein aufgebohrter 80er Reihenmotor der systembedingt schwächer ist als ein hubraumgleicher Einzylinder- und auch 2-Zyl. Boxermotor. Mit einem Seyer 23 x 12 3-Blatt Prop, die wohl später mit dem Motor in einer A. Dehn Mig-3 zum Einsatz kommen soll, dreht der Motor ebenfalls rund 6650 U/min. Der Leerlauf läßt sich stabil recht niedrig auf 1250 U/min einstellen.
 

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Der Motor ist sicher kein Leistungs-/Drehmomentenwunder, halt ein aufgebohrter 80er Reihenmotor der systembedingt schwächer ist als ein hubraumgleicher Einzylinder- und auch 2-Zyl. Boxermotor.
Das ist richtig, daran ändert sich auch nichts.

Deswegen sollte er trotzdem sauber das abliefern was er kann , auch wenn er kein Bär ist.

Freut mich dass er jetzt soweit mal passt
 
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