Ein Starkes Stück !

Hallo Jettis,
Schaut mal, gibt was Neues für meinen Spieltrieb,
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Auf den ersten Blick eine Jet-Cat wie immer, auf den zweiten Blick etwas dicker und
etwas länger.
wenn man das Teil noch genauer unter die Lupe nimmt, findet sich noch ein
deutlich längerer eben größerer Anlasser vor einem auch nicht grade kleinen Einlass.

Dann zeigt sich von vorn bis hinten ein gleichmäßig dickes Gehäuse, die Glühkerze ist schön in einem
Einsatz versenkt, der Temperaturfühler ist auch etwas dicker geraten als sonst.
Ganz ungewohnt ist dann beim genaueren Hinsehen das dicke stabile Alluminiumgehäuse
wo man eigentlich Chrom sucht.
Wirklich schön gemacht das Ganze.
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Schelle und Ansaugschutz sind Eigenbau

Ums also auf den Punkt zu bringen, mein neues Spielzeug, meine P 200 hab ich vor einigen Wochen endlich gekriegt.

Naja, hat nicht lang gedauert, bis das Teil in die F 89 eigebaut war, allerdings das Loch wo ich die früheren Binen mühelos mit viel Platz durchgekriegt hab, da passt dies Teil erst mal gar nicht und dann grad so mit Nacharbeit und leichtem Nachdruck durch die Kabinenhaubenöffnung.

Vorher:
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Nachher:
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Zum Glück hatte ich schon früher einen großen Schubteiler mit dicken Hosenrohren und 100 mm
Einlaß eingebaut.
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Dann kam endlich der Moment das ich den Gasknüppel am Sender zum ersten Anlassen nach vorn schieben konnte,

Also ich sags euch, der Vorgang hat für mich selbst nach 5 Jahren Jet nix an Faszination verloren. Ich finds einfach Super Toll das wir das heute so erleben können, wie die Bine vom Anlasser angetrieben leis anläuft, dann mit kurzer Verzögerung und Blopp das Gas zündet und die Bine mit diesem
unbeschreiblichen leicht pfeifenden Saund weiter zum Leerlauf beschleunigt.

Nur, mit der Bine, hat das ne ganz neue Dimension, zwar nix fremdes, aber da spürt man Urgewalten die da anfangen zu arbeiten. Einfach unbeschreiblich sag ich euch.

Jedenfalls das Teil lief beim ersten Startversuch schon problemlos an, nach kurzem Testlauf mit wenig Gas hab ich dann vorsichtshalber wieder abgestellt um die Turbinenwerte und den Flieger zu überprüfen.
Markus hatte mich vorgewarnt, das Teil in Sachen Wärmeentwicklung nicht zu unterschätzen,
er hatte recht.
Bereits jetzt und bei den drei nächsten Kurztests stellte ich dann fest, das der bisherige Wärmeschutz für den riesen Massen und Wärmeumsatz der 200er einfach nicht ausreichend ist.
Wo bisher problemlos ein GFK- Wärmeschutz gut war, musste ich nach den ersten 2 Betriebsminuten auf Allublech ändern.
Heute habe ich mich sogar entschlossen das komplette Hosenrohr noch mit Keramikfließ zu Isolieren. Sicher ist Sicher,
ein Heißstart bei der Bine und selbst der großvolumige Rumpf der F 89 kriegt seine Blasen wech.
Mit anderen Worten, das ist mir auf die Dauer einfach zu Heiß!! Da ist also etwas Vorsicht geboten.

Aber wen wunderts, bei einer Abgasgeschwindigkeit von bis zu 1800 km/h und einem Verdichtungsverhältniss von 4,5:1
das gibt eben einen entsprechend hohen Durchsatz den auch der Flieger bewältigen muss.

Die Urgewalten die dann beim Gas geben ihre Wirkung entfalten sind auch dementsprechend.
Konzentration beim Flieger festhalten ist jedenfalls nötig.
Nachdem in der Werkstatt alles reibungslos gefunzt hatte und das Wetter gut war, konnte ich mich einfach nicht mehr länger bremsen, Trotz Temperauren unter Null (meide ich sonst wie die Pest) raus auf den Platz.
Also nach Zusammenbau und Komplettem auch Reichweitencheck, etwas Rumfahren zum Gefühl kriegen, erneut Tanken und
Anlassen. Auch das Anlassen unter Null Temp. mit dem kleinen Interngastank klappte prima.
Dann zum Starpunkt rollen, Vollgas geben, und nach 10 Meter Rollen, die Beschleunigung war abartig, erschrecken ob der Tatsache,
das die Kiste ohne Ziehen steil hoch will.
Also ich hab dann den Gasknüppel vorsichtshalber um einige mm zurückgenommen, trotzdem die Kiste hebt nach grade 30 meter
selber ab und fliegt mit etwas nachdrücken wie immer.
Ich also vorgewarnt erst mal etwas vorsichtiger am Gas und Pflichtrunden gedreht zum Eingewöhnen.
Also das Gasgefühl ist einfach toll, die Bine nimmt schön hörbar sauber und schnell das Gas an und entwickelt ob ihrer Gesamtleistung
auch sofort entsprechend Schub, der Riesenflieger kriegt plötzlich richtig Temperament.
Dann Ansetzen zum ersten Looping ohne vorher zu Beschleunigen, also ich sag euch, die 22 kg Kiste mit ihren 6 m² Oberfläche
wird auch nach 100 meter Steigen einfach nicht langsammer.
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Nach einigen weiteren Runden zum Eingewöhnen, dann Landeanflug mit leicht angestiegenem Adrenalinspiegel ob der Tatsache,
das die große Bine auch reichlich Restschub entwickelt und auf unserem kurzen Platz ein zu schnelles Aufsetzen nicht unbedingt ratsam ist.
Aber das war gar nicht so doll, die Bine lässt sich auch im Leerlaufbereich sauber regeln, die Landung klappte Prima.

Also zum Vorbereitungsplatz rollen, Bine Abstellen und gleich mal den Restkraftstoff sichten.
Also da hab ich dann doch etwas dumm aus der Wäsche geguckt, nach 5 Minuten Flugzeit waren nicht mal 1,5 Liter Sprit weg.
Bei 4,2 Liter Tankvolumen und dem erwarteten hohen Verbrauch der Bine nicht grade viel.
Zumindest weniger als mit der 160er und anderen Binen vorher.
Gut, war der erste Eindruck, erfahrungsgemäß wird nach Eingewöhnungszeit der Flugstil etwas schneller.

Nach einigen weiteren Flügen, bei denen dann die Durchschnittsdrehzahl lt. Rechner von zuerst ca. 70000 UPM auf 82000 gestiegen ist
hat sich mein erster Eindruck betreffs des überaschend geringen Verbrauchs absolut bestätigt.
Mit 7 min Flugzeit war ich bisher zwischen 3 und 3,5 Liter Sprit los, mit der starken Bine schaff ich grad mal knappe 3 Liter, trotz Heizens.
Wirklich toll, der gestiegene Wirkungsgrad machts halt, ein echter Fortschritt.
Soll sich aber keiner täuschen, Vollgas pur wird der Verbrauch auch pur. Aber nur halbwegs mit Verstand geflogen Super gering.

Das Schönste ist aber der Spaßfaktor mit der neuen Bine, die Jungs von CAT haben da ganze Arbeit geleistet, für mich ein super Weihnachtsgeschenk.

Hab das gestern und heute beim Weihnachtsfliegen rießig genossen, die F 89 kriegt damit richtig die Kurve.
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Frohe Weihnachten
Eberhard
 

trodat

User gesperrt
Hast Du evtl. auch Schubwerte, Beschleunigungszeiten, Preis und Verfügbarkeit für uns zur Hand ?
 
Klar,
nachdem der Vogel so schön fliegt, dachte ich, ich geh der Sache mal etwas mehr Wissenschaftlich mit dem Prüfstand auf den Grund und Check mal, was an Schub so da ist.
Die P200 ist ja eine komplette Neukonstruktion, damit waren bisher nur die Daten von der CAT- Homepage evtw. noch von der alten P 200 zur Verfügung,
Das Gewicht mit 2465 Gramm habe ich mit Ansaugschutz u. Schelle ermittelt, die Bine selber sollte dann bei etwa 2200 Gramm liegen.

Schub bei 111600 UPM 21,8 kg bei 18 - 20 Grad Lufttemp aus der Werkstatt angesaugt.
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Eingestellt habe ich zum Fliegen 112000 das sollten dann exakt 22 kg Schub sein.

In der ECU einstellbar sind aber 114000 UPM
Das dürften dann um die 24 kg Schub sein.
Wer kanns genau ausrechnen?
Ich hatte jedenfalls keine Lust das meinem Prüfstand zuzumuten, schon bei den 22 kg hatte ich den Eindruck das der Fliegen wollte!!

Hab jetzt zum ersten Mal die Möglichkeit ne Bine
in der F 89 ohne Ausnutzung der Max zul. Drehzahl zu betreiben. Tut echt gut.
Aber Reizen täts mich schon!
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Die Max Betriebstemperaturen bei den ganzen Werkstattests mit Lufttemperaturen zwischen 18 u. 20 Grad lagen zwischen 700 u 711 Grad.

Die Betriebswerte vom letzten Flug,
Lufttemp. ca. -2 bis 0 Grad.
Last max T. 671° bei 112400
Last min T. 422°
Durchschn.T 504°
Last Starttemp 708°
Durchschn. Drehzahl 80200
Flugzeit 6 Min 10 S
Verbrauch 2,056 Liter
Alles mehr als nur solide Werte.
Der Verbrauch haut mich einfach vom Hocker.

Übrigens hat man beim Gaswegnehmen in der Luft bei viel Fahrt nie das Gefühl das die Bine bei den jetzigen geringen Temperaturen zu kalt werden und ausgehen will.
Anscheinend wird das in der CAT- ECU sauber überwacht.
Die Hochfahrzeiten, hab ich nie gemessen, die sind aber so gut, das absolut keine Wünsche offen bleiben. Wie immer im unteren 1/3 etwas langsammer ich schätze mal so bei 2- 2,5 Sec.
Drüber gehts schlagartig mit etwa 1 bis 1,5 Sec. zur Sache

Die Leistung in der F 89 mit Schubteiler liegt bei 20,3 Kg Standschub, der Rest ist Schubverlust.
Wie immer scheint der Schubverlust in der Luft zu verschwinden, wenn Fahrt da ist.
In der Luft ist das Schub/Gewichtsverhältniss gut ausgeglichen, einfach Super.
Die Zellenzahl des Pumpenakkus habe ich durch CAT in der ECU auf 7 Zellen anheben lassen, normal wären 6.
Damit sind bei dem Stromverbrauch der P 200 mit 7 Zellen a 2,8 Ah sicher 5 Flüge möglich.
Sicherheitshalber lade ich jedoch nach dem 4. Flug. Besonders bei den jetzigen geringen Temperaturen halte ich das für wichtig um keinen Absteller zu riskieren.

Korrigieren musste ich dann noch den Ansaugschutz, der erste vom Bild oben, hatte zum Verkleben des Siebes einen fast 1,5 cm breiten Innenbund, das hat sich als ziemlich negativ herausgestellt, wichtig ist, das die Ansaugluft in dem GFK Ring ungestört ohne Wirbelbildung in die Bine einströmen kann. Das musste ich dann ändern, in der ersten Ausführung hatte das fast 1,5 kg Schubverlust zur Folge
Jetzt sieht das so aus, und kostet keine Leistung mehr.
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Gruß
Eberhard

[ 26. Dezember 2003, 15:55: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 

elwood

User
hallo eberhard,

Die Max Betriebstemperaturen bei den ganzen Werkstattests ...
wie hat denn danach deine werkstatt ausgesehen?? :D :D :D

gratuliere zum bienchen! wäre auch ein nettes spielzeug für mich... neid... stöhn...

wir sehen uns in kirchdorf mal wieder!

servus
elwood
 
Hallo Elwood,
hab heute wieder zwei Flügchen gemacht, für mehr wars zu kalt...
Hab mal ganz bewusst die Steigleistung senkrecht hoch getestet,
Also wends das Gas net weg nimmst, hört der Flieger nie mehr auf zu steigen, So kurz vor Wolkenuntergrenze hab ich danns Gas wech. Sonst wär die Kiste jetzt in der Umlaufbahn bei der ISS.
Häts vieleicht doch machen sollen, den Amis ihr Taxi is ja net Flugfähig, hätt dene ihr Neujahrspost mitnehme könne. Die Russe sen ja nie Pünktlich obe
Die hätte vieleicht dumm guckt. Aber der Wiedereintritt...!!
Aber morge is ja au no en Tach.
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Aber Kirchdorf is gut, wenn nix zwischen kommt is gebonkt.

Guten Rutsch
Eberhard

PS: Werkstatt is groß genug, war nix schwarz un so, aber ganz schön stinkig nach Dieselruß.
Paar Sekunden Flieger aufm Tisch Richtung offenes Fenster blasen lassen....
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[ 30. Dezember 2003, 21:57: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 
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