Der neue SPLINT - Von der Idee bis zum fertigen Modell

Hallo liebe RCN Community.

Es hat etwas gedauert aber wir sind nun dem Ziel, das Modell in Serie zu bringen, sehr nahe.
In diesem Thread möchten wir Euch gern einen Eindruck unserer ca. 2 jährigen Arbeit geben.
In der Entwicklungsphase hat es aus verschiedenen Gründen Pausen geben müssen.

Vorab, der neue Splint 30 wird kurz und bündig einfach nur noch „SPLINT“ heißen.

SplintV-3 Seiten.png


Zu den Gründen für die Entwicklung eines komplett neuen Splints:

Die eigenen Ansprüche an die Qualität sind in den Jahren seit Gründung von Sansibear konsequent mit gewachsen.
Zum Teil begründet durch das eigene "besser werden" an den Sticks aber auch die Gewöhnung an Vorhandenes bringt den Wunsch nach Verbesserung mit sich.
„Nichts ist schlimmer als Stillstand“. Dieser Satz steckt tief und ist ein großer Teil meines persönlichen Antriebs.

Der „alte“, so alt ist er ja nun auch nicht nicht, Splint30 war in seinem Konzept ein Herausforderung. Nach anfänglichem Zögern bezogen auf die sehr tiefe Tragfläche mit ihren rund 6% Profilstärke hat sich das Modell nach den Flugerfahrungen einiger Piloten aber durchgesetzt und der Splint 30 ist zu unserem Bestseller geworden.
Warum sollten wir das Modell also ändern?

Die Qualität:
Zwischen 2013 und 2018 haben wir viel mit der bekannten chinesischen Composite Schmiede zusammengearbeitet. Erfreulicherweise konnten auch wir der Firma viele Impulse geben und haben sowohl zusammen mit Carlos Pisarello als auch allein einige Modelle für die Marke rcRcm aufgesetzt.
Das sind im Einzelnen:

Mit Carlos Pisarello:
Splint 20X (Cylon)
Splint 25V (Jarvis) - Den später gefolgten X-Tail Rumpf des Jarvis haben auch Carlos und ich gezeichnet aber nie freigegeben.
Splint 30V (300)

Allein:
Juno (Tomcat EVO)

In den ersten Jahren gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Firma sehr gut. Sie haben in den meisten Fällen unsere Vorschläge gut umgesetzt und waren auch in der Lage, z.B. den Lagenaufbau nach Wunsch spontan zu ändern. Wichtige Details wie Umlenkhebel, Abschlussleisten, Holmaufbau oder die genaue Positionen der Scharnierlinien haben sie immer nach unseren Wünschen umgesetzt. Mit der Zeit hat sich aber auch dort einiges verändert und die Bereitschaft schnell und gut zu reagieren ist träge geworden. Zudem kommt, daß es nicht so einfach ist, mal eben, nach China zu fliegen um dort zu kontrollieren ob auch alles nach den eigenen Vorstellungen läuft. Beim Splint 30 war es dann so, daß die letzen Modelle klar zeigten, ein neuer Satz Tragflächenformen wird nötig. Das war in einer Größenordnung, daß wir die letzen gelieferten Splint 30 nicht mehr verkaufen wollten und diese nur noch zur eigenen Nutzung im Team verwenden konnten.

Die Importkosten sind ebenfalls in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen und da wir nur kleine Chargen produzieren ließen, die via Luftfracht zu uns kamen standen wir stets in Konkurrenz zu den den äquivalenten Modellen 300 und Tomcat EVO, die von größeren Importeuren günstiger eingekauft werden konnten und dann via Schiffscontainer auch noch zu deutlich günstigeren Konditionen nach Europa geholt werden konnten.

Das sich wiederholende "erklären müssen" warum unsere eigenen Konstruktionen bei uns teuer sind als anderswo hat schon sehr an der Stimmung gezerrt.

Aus diesen Gründen viel dann irgendwann die Entscheidung, die gesamte Produktion nach Europa und zum Teil sogar Deutschland zu holen.
Wer schon einmal versucht hat Formen aus China nach Deutschland zu bekommen,… Das ist ein Akt in 200 Sätzen und ist ziemlich kostspielig.

Also ab nach vorn!

"Was schon gut fliegt aber besser werden kann, dem ist es geschuldet sich daran zu versuchen."

Was den Splint betrifft haben wir entschieden das gute alte Team aus den Freunden Carlos, Francisco und mir beizubehalten.
Damit sind Aerodynamik, Kontur unddie Modellauslegung abgedeckt. Aber das CAD und CAM? Das hatten die Chinesen für uns gemacht. Da musste also jemand her. Hier kommt nun Roland ins Spiel. Roland ist seit der ersten Generation Splint 30 Fan des Modells gewesen. Er ist einer derer zu denen sich in den vergangen Jahren eine echte Freundschaft entwickelt hat. Roland ist nicht nur ein hilfsbereiter Typ und Segelflugpilot, er trägt auch einen Ingenieur im Herzen. Er ist super schnell darin die Dinge so aufzufassen wie man sie im Kopf hat und er lernt in einer Woche soviel wie ich einem Jahr, … so in etwa.

Im folgenden Thread wird Roland gern erklären wie es dazu kam, daß er den ganzen CAD und CAM macht.


Zum Modell und seiner Weiterentwicklung:

Wie eingangs erwähnt hat sich das Modell trotz oder gerade wegen seines andersartigen Konzepts zu unserem Dauerbrenner entwickelt.
Aus diesem Grund war es das Ziel die gutmütigen Flugeigenschaften, das „Healthy Reynolds“ beizubehalten. Jedoch sollte die Agilität erhöht werden. Mehr „Spritzigkeit“. Streckenflug steht mehr im Vordergrund als reiner Speed und die akrobatischen Eigenschaften wie Rückenflug (fast) ohne Drücken und das saubere Rollen um die Längsachse sollten unbedingt erhalten bleiben, dabei aber die Rollrate erhöht werden. Auch das Wendeverhalten um die Hochachse sollte verbessert werden.

Außerdem haben wir uns entschieden vom überdimensional dicken E-Rumpf Abstand zu nehmen. Dieser war dann doch etwas zu wuchtig und hat eben schon spürbar das Verhalten gegenüber dem Seglerrumpf beeinträchtigt.

Der beliebte Nasenkonus musste weichen und der Rumpf sollte am vorderen Tip unbedingt einen runden Querschnitt bekommen um den Einbau eines schlanken Antriebs zu vereinfachen, so es denn unbedingt sein muss.

Alles schlanker, alles effizienter.

Roland, ich übergebe …
 
Zuletzt bearbeitet:

Waldy74

User
Hallo Plemo
Eine Anmerkung hätte ich! Ist zwar wieder etwas Aufwand aber bei den coolen flippigen Design sollte es schon durchgehend auch über den Rumpf gemacht sein. Ist jetzt keine Beanstandung oder so, aber würde eine noch bessere Option ergeben.

Gruß Walter
 

Plemo

User
Hallo Walter. Der Aufwand geplotterte Lackierschablonen in so enge Rumpfhälften und durch die Wurzelrippenanformung zu kleben ist schon enorm.
Die halten da auch nicht richtig und drücke sich wioeder raus. Das mutet man keinem Laminierer gern zu. Das dauert auch überproportioal länger den Rumpf zu fertigen und es produziert Ausschuss, den man vermeiden könnte. Da lassen wir es lieber weg und überlassen es dem Piloten das selber den Übergang nachträglich auf den Rumpfrücken zu lackieren.
 

BF26

User
Hi
Ja als mich Henning vor knapp 2 Jahren gefragt hatte ob ich Interesse hätte das CAD vom neuen Splint zu machen war ich erstmal echt begeistert. Das ist ne tolle Chance seine eigenen CAD Kenntnisse deutlich zu erweitern.
Ja lange hats dann auch nicht gedauert und es ging los.

Das fertige CAD sah dann schon mal ohne Dekor ziemlich gut aus.


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Mit Dekor nochmal deutlich Fotorealistischer!

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Wie ihr jetzt auch schon gesehen habt wird es im neuen Rumpf die Möglichkeit geben einen Motor einzubauen. Dafür wurde im Rumpfquerschnitt extra eine Stelle vorgesehen mit genau 32mm Durchmesser, um einen sauberen Übergang zum Spinner zu gewährleisten. Wie der Elektro-Ausbau dann genau ablaufen wird kommt später.

In den nächsten Tagen werde ich euch noch einige Bilder vom Bau der Urformen zeigen... Ich muss sagen das war ein echt tolles Projekt und ganz sicher nicht das letzte :cool:
 
Sieht toll aus!

Ich habe einen Vorschlag für das Servobrett:
Man könnte das Servobrett nach hinten auslaufend (bis in den Bereich der Flächenaufnahme) verlängern. Im vorderen Bereich sollte das den Rumpf robuster machen. Rümpfe brechen ja gerne mal zwischen Ende des Servobretts und der Flügelvorderkante. :p

Gruß Vincent
 

Plemo

User
Ich habe einen Vorschlag für das Servobrett:
Man könnte das Servobrett nach hinten auslaufend (bis in den Bereich der Flächenaufnahme) verlängern.

Ja normal, Vincent. 😎
Den Wunsch erfüllen wir doch.
Das machen wir eigentlich eh immer so. verlängert sowohl nach hinten als auch nach vorn. Für die Phantomzeichnungen ist das jetzt nicht so wichtig gewesen.
Hier drei Bilder vom Juno Brettchen und dessen Einbau:
Beim Splint wird das ähnlich aussehen. Da ist aber etwas mehr Platz.
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Zuletzt bearbeitet:
Das fertige CAD sah dann schon mal ohne Dekor ziemlich gut aus.
Phantastisch, was man heutzutage alles machen kann. Das machst Du aber nicht nebenbei, sondern ist Dein Beruf, nehme ich mal an?
Und wenn das hier schon ein "Wunschkonzert" wird, hätte ich auch noch einen Vorschlag. Bei meinen letzten Modellen lagen gedrehte Alumotorspanten mit Bund/Absatz und fertigen Befestigungsbohrungen bei (Option). Rumpf passend abschneiden, Aluspant reinschieben und verkleben>>>extrem "sauberer" Übergang Spinner-Rumpf bzw. Aludrehteil und dabei recht einfach und sicher zu machen.
Gruß
Markus
 

Plemo

User
Hallo Markus.
Zunächst werden wir den SPLINT nur als Segler ohne Antrieb und mit nicht abgesägter Nase anbieten.
Wer einen Antrieb einbauen will wird also zu Anfang noch selber zu den perfäferiereten Komponenten greifen müssen.
ich persönlich stehe auf weiter innen liegende GFK Spanten. Der Rumpf verjüngt sich dann vor dem Spant noch etwas und so ist dann schon mechanisch eine "herausfluppen" des Spants unmöglich. Die Ich habe aich schon ein paar diese "Stöppsel-Spnaten" eingesetezt und es wirklich kompfortabel. Wir benutzen die unseren leichten Modellen aus Hitzebeständigem Kunsstoff. Für den Splint ist das "noch" nicht geplant. Ich denke wenn es später eine E-Version mit von uns abgtrennter Nase gibt kann man sich das überlegen. Da muss man dann hlat schauen wegen der Bohrungen. Müssen wir auch mal sehen wo wir das in Deutschalnd schön und präzise zu einem guten preis fräsen lassen kann. Das muss ja dann am Schnürchen gehen. Kann man solche Alu Spanten denn schon irgdnwo einzeln kaufen? Antwort gern als PM. Damit das hier nicht gleich zu Anfangs chon mehr um Antriebe geht als um das Modell. :)

PS: Ein Wusnchkonzert kann es leider nicht mehr werden. Dafür sind wir nun doch schon zu weit.
Eher wollen wir hier nur offen etwas über die Entwicklung berichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst werden wir den SPLINT nur als Segler ohne Antrieb und mit nicht abgesägter Nase anbieten.
..wenn ich es richtig verstanden habe, wird es nur eine Rumpfvariante geben, bei der dann, wenn eine E-Version gewünscht ist, die Nase vom Kunden entsprechend abgesägt wird. Insofern wird dann eben eine Allround-Version verkauft. Zitat Plemo :"Am Ende haben wir mehr E-Junos verkauft als Segler und das tat mir in der Seele etwas weh " Hoffentlich passiert Dir hier das nicht wieder, möchte ja keiner, dass Du seelische Schmerzen bekommst ;-)
Damit das hier nicht gleich zu Anfangs chon mehr um Antriebe geht als um das Modell.
Okay, habe verstanden und werde "nur" noch interessiert mitlesen. Nichtsdestotrotz eine wunderschönes Flugzeug, Respekt!
Gruß
Markus
PS War und bin von meinem 300 immer noch begeistert!
 

Plemo

User
Danke.
Ja zunächst, also am Anfang, werden wir nur den reinen Seglerrumpf anbieten.
Wenn wir dann mit unseren Tests mit verschiedenen Antriebskonfigutrationen fertig sind machen wir in der Sache "E-Version" weiter.
Da muss dann auch der Kunde nicht mehr selber zur Säge greifen. Aber dazu dann später mehr wenn es spruchreif wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

BF26

User
Heute zeige ich euch mal ein paar Fotos vom Formenbau. Will erst mal gar nicht viel Text schreiben und zeig euch einfach mal einige Fotos.

Das ist die Urform der linken Flächen Oberseite, während der Bearbeitung.
20210506_141844.jpg


20210507_065708.jpg


Die Oberfläche ist nach der Bearbeitung schon ziemlich gut. Da braucht man nicht viel nacharbeiten. Die Stecknadel dient nur zur Veranschaulichung wie groß die Fräsrillen sind.
20210507_082422.jpg


Poliert sieht die Form dann so aus.
20210515_132427.jpg


Rumpf während der Bearbeitung.
20210625_115220.jpg


Rumpfende... relativ kompliziert in der Herstellung.
20210625_205341.jpg



Der ganze Formensatz besteht aus 11 Bauteilen
20210710_151903.jpg

20210710_152027.jpg


20210710_152134.jpg

20210710_152143.jpg


August letzten Jahres habe ich die Formen zum Henning gebracht :D
20210718_083050.jpg


Hat zwar nichts mit dem Splint zu tun aber hier noch ein Foto meiner selbst gebauten CNC Fräse. Funktioniert bestens! :cool:
20210902_163726.jpg



Brauch wohl nicht extra erwähnen das ich echt gespannt bin bis mein Splint da sein wird ;)
Grüße Roland
 

G.B.

User
...Danke für die feinen Bilder, Roland ! Man kann gut sehen, dass Ihr in jeder Hinsicht noch richtig 'Einen drauflegen' wolltet beim V2.. 😊
Auch bei der Profilierung scheint Ihr neue/andere Wege zu gehen...wäre super, wenn Ihr noch etwas zu diesem Thema sagen könntet..😉
Wenn nicht,...hätte wohl auch jeder Verständnis :D.
Gruß Götz
 

Plemo

User
Hi Götz.
Zum Thema "Wurzelrippenprofil" kann ich zumindest soviel sagen, daß es nun von ca. 6% auf 7,07% "dicker" geworden ist und es wegen der schönen Zahl und des Beschleunigungsverhaltens JB 707 Slopestyle heißt. 😎
 

BF26

User
Auch bei der Profilierung scheint Ihr neue/andere Wege zu gehen...wäre super, wenn Ihr noch etwas zu diesem Thema sagen könntet..😉

Hi
Ja Henning hat ja schon ein paar Worte dazu geschrieben, das Basisprofil hat eine Dicke von 7,07% was bei einer Tiefe von 270mm dann absolut 19mm sind. Genauere Infos zum Profilstrack werden wir aber hier nicht veröffentlichen. Da habt ihr sicher Verständnis.

Die Infos habe ich auch auf dem Datenblatt ergänzt:
1644333671108.png


Eine Sache kann man sicherlich nochmal erwähnen, die grundsätzliche Auslegung ist zum alten Splint komplett überarbeitet. Also da ist alles neu ausgelegt und berechnet worden. Profile wie Rumpfquerschnitte und Hebellängen... alles.

Henning konnte ja mit dem Prototypen bereits die ersten Testflüge durchführen, auch wenn das Wetter zur Zeit eigentlich immer zu schlecht ist :rolleyes:
1.jpeg


Was man so von ihm hört ist durchweg alles Positiv :D. Die nächsten Flieger sind auch schon bald da... Wir können also gespannt sein. Ich bin mir sicher das das erste Flugvideo nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Henning hat auch angefangen die Infos auf der Sansibear Homepage zu aktualisieren. Also macht sicherlich auch mal Sinn bei ihm auf der Seite vorbei zu schauen.

Grüße Roland
 
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