Wie CFK-Gewebe tränken

Hallo,

Habe mal paar Fragen zur Verarbeitung von CFK:

Wie tränkt ihr CFK-Gewebe? Welche Verfahrensschritte wendet ihr an....
(z.B. in der Form tränken, auf Plastikfolie vorbereiten, usw....)

Bin mal auf eure Erfahrungen gespannt.

Viele Grüsse

Reto
 
Hmm, gute Frage. Ich kann nur von einem Praktikum bei DG Flugzeugbau berichten. Da werden Bei der Rumpfform beispielsweise zuerst die Form mit Harz eingestrichen, danach wird das (trockene) Gewebe drübergelegt und mit ordentlich Harz getränkt.

Manchmal wurde aber das Gewebe schon auf der Folie Getränkt, aber warum nur???

:confused:
 

plinse

User
Hängt vom Sinn und Zweck der Übung ab ;) ...

Flächen tränke ich in der Regel in der Form und walze dann mit der festen Gummirolle durch.

Für Propeller braucht man ja nur kleine Stücke, dazu lässt sich da in der Form nicht durchrollen - also tränke ich auf der Folie und schneide mit Schablone präzise zu.

Wie ich es gerade brauche...
 
plinse schrieb:
Hängt vom Sinn und Zweck der Übung ab ;) ...

Flächen tränke ich in der Regel in der Form und walze dann mit der festen Gummirolle durch.

Für Propeller braucht man ja nur kleine Stücke, dazu lässt sich da in der Form nicht durchrollen - also tränke ich auf der Folie und schneide mit Schablone präzise zu.

Wie ich es gerade brauche...

Hallo Eike,

wenn ich in der Form das Gewebe tränke brauche ich häufig etwas mehr Harz als nötig. Ich habe mich einfach gefragt wie das die Profis machen... Mein Ziel ist ein Faser/Epoxy Anteil von max 50%, d.h. ich wiege das Gewebe vorher und versuche genau so viel Harz zum Tränken zu verwenden, was aber nicht immer klappt!

Gibt es da einen Trick?

Reto
 

Gideon

Vereinsmitglied
Reto Schmid schrieb:
Hallo Eike,

Mein Ziel ist ein Faser/Epoxy Anteil von max 50%, d.h. ich wiege das Gewebe vorher und versuche genau so viel Harz zum Tränken zu verwenden, was aber nicht immer klappt!

Gibt es da einen Trick?

Genau so und etwas Geduld. Harz vorher abwiegen und nur diese Menge verarbeiten (Menge für Walze mit einkalkulieren)
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Grammaturen sind nicht das Problem, das Harz ist es

Es gibt schon Systeme, die ab moderaten Temperaturen von 40 °C funktionieren

Wie bei Prepregs üblich, nur sehr kurze Gebrauchsdauer bzw. Kühltruhe von Nöten. Ich seh´ schon worauf Du hinaus willst

Kriegst ne PN
 

hons

User
moin


das Harz im Gewichtsverhältnis zum Gewebe anzurühren klingt schon mal brauchbar. Ich lege das Gewebe zwischen zwei Folien und verteile das Harz mit ner Plastik Spachtel. Das wird dann solange gemacht bis kein überschüssiges Harz unter der Folie zu sehen ist. Wenn man 10% mehr Harz anmischt tut man sich etwas leichter, das überschüssige harz dann einfach rausstreifen.
Dann entfernt man die untere Folie und paziert das Gewebe, bei geringer Rundung klappt das ganz gut ohne Verzug vom Gewebe.
Mit dieser Variante hab ich ganz gute Ergebnisse erzielt.

gruß
 

plinse

User
Reto Schmid schrieb:
Hallo Eike,

wenn ich in der Form das Gewebe tränke brauche ich häufig etwas mehr Harz als nötig.
...

Gibt es da einen Trick?

Reto

Das halte ich für ein Gerücht. Mehr Harz als ich anrühre, habe ich noch nie im Laminat gehabt. Dazu haben meine Formen eine glatte Kunststoffoberfläche, genau wie Folien auch - ob ich jetzt mein Gewebe auf der Folie tränke oder in der Form, ist da eins.

Dazu rolle ich die Aussenlage einer Fläche mit einer Gummiwalze durch, lege anschließend eine Lage Toilettenpapier drauf, rolle noch mal mit der Gummirolle durch und lasse sich das Toilettenpapier so weit durchtränken, wie es lustig ist, sich durchzutränken. So kann ich mit einer schnell verarbeitbaren Harzmenge arbeiten, habe sie aber nicht im Bauteil.

Der Trick ist jetzt, so viel Harz aus dem Gewebe zu ziehen, wie wieder raus muss und nicht zu viel, das geht mit der Methode nämlich auch. Ist eine Gefühlssache, das Gewebe "sieht halt richtig aus" - lässt sich so nicht vermitteln. Um das Auge dafür zu entwickeln, hilft abgewogenes Gewebe mit abgewogenen Harz zu tränken, ... und auszumicheln, mit wie wenig Harz der gewünschte Schalenaufbau gescheit verklebt. Kohle ist da eh recht fehlertolerant. Bevor das nicht gescheit verklebt, gibt es erst mal sichtbar graue Stellen, ... - nicht wie bei dünnem Glas, was dann stumpf nicht verklebt.
 
Hallo,

langsam wird es richtig interessant. Wenn ich mich auf mein Gefühle verlasse, dann kommt es sicher falsch. Ich suche nach einer Methode wo ich auch Abends nach 8 Stunden Arbeit noch Gewebe verarbeiten kann ohne dass ich was falsch machen kann.

Die Methode mit den zwei Folien klingt recht interessant. Wird das Epoxy also nur grob verteilt und dann später mit dem Kunststoffspachtel verstrichen? Geht das überhaupt?

Probieren geht wohl über studieren. Muss ich gelegentlich mal ausprobieren.

Falls noch weitere Methoden angewandt werden, bitte um einen kleinen Beitrag.

Gruss

Reto
 

plinse

User
Reto Schmid schrieb:
...
Ich suche nach einer Methode wo ich auch Abends nach 8 Stunden Arbeit noch Gewebe verarbeiten kann ohne dass ich was falsch machen kann.
...

Die Methode gibt es eigentlich nicht. Am einfachsten ist das Gewicht 1:1 Gewebe zu Harz. Das stellt aber auch nicht sicher, dass du das Harz gleichmäßig verteilst ;) . Sonst würde es dir auch immer reichen, um das Gewebe durchzutränken, tut es aber scheinbar nicht.

Das Pauschalrezept ohne Fehleroption kenne ich nicht, Bei durchtränken mit Spachtel zwischen Folien habe ich immer vergleichsweise viel Harz im Einsatz (bedingt durch Methode).
 
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