Steckungseinbau in Styro Balsa

Hallo Kollegen,

mein Schlepper mit SPW 3m ist im Bau.
Die Flächen wurden bereits geschnitten Halbspannweite 1,5m mit NACA2415 und einer Tiefe von 430 mm.
So nun soll eine Rundsteckung mit DN 30 mm (Länge insgesamt ca. 1000mm; Pertrausch; Rumpf ca. 200mm Breit somit je Seite ca. 400mm in der Fläche) eingebaut werden, dürfte bei einem Fluggewicht von ca. 14kg gerade so reichen.
Die V-Form soll je Seite 1° betragen.

Meine Fragen:
1. wie macht Ihr das Loch für den Steckkungsstab aus dem Styropor?
2. wird zuerst die Unterseite beplankt und dann die Stützrippen eingebaut?
3. wie geht Ihr vor, um die V-Form symmetrisch zu erreichen?
4. Würdet Ihr bei der Profildicke noch einen Holm einbauen?

Leider mehr Fragen als Antworten.

Bisher haben jedoch Euere Erfahrungen und Tipps immer geholfen.

Vielen Dank schon an dieser Stelle.

Gruß,
Herwig
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Herwig!
Fangen wir mal so an: Das Rohr ist sehr knapp bemessen. Ich würde also möglichst ein Größeres vorsehen und dafür lieber etwas kürzer in den Flügel ragen lassen (mit Stützrippe gut möglich).
Würdet Ihr bei der Profildicke noch einen Holm einbauen
Scheint mir nicht wirklich nötig, denn der Flügel selbst kann durch das dicke Profil von Haus aus statisch höhere Lasten tragen als das 30er Steckungsrohr übernehmen kann. Umso wichtiger ist daher dass das Rohr nicht auch noch gezwängt wird (steifer Holmaustritt) sondern einen harmonischen Biege-/ Schubverlauf im Flügel erfährt.
wird zuerst die Unterseite beplankt und dann die Stützrippen eingebaut?
Würde zuerst die Oberseite beplanken, dann von unten alle Einbauten einsetzen und dann das Ganze schließen.
wie geht Ihr vor, um die V-Form symmetrisch zu erreichen
Das hängt vom Flügel ab.
1. gerades Mittelstück (od. Knick im Flügel): am besten aus beschichteter Spanplatte ein Untergestell zimmern mit der vorgesehen V-Form, darauf den Flügel aufbauen und pressen
2. Knick in Flügelmitte/ Steckung schräg eingebaut: Die Wurzel- und Stützrippen enthalten die Bohrungen für die Steckung in korrektem Winkel. Ist bei bekanntem Profil kein Problem am CAD zu konstruieren und die 4 Rippen zu fräsen. Den Kanal für das Steckungsrohr kann man einschneiden während des Einsetzens der Rippen am unten offenen Flügel und mit Schaum wieder füllen. Oder eleganter: Wurzel und Stützrippe rein, Flügel zu, dann die Bohrung durch den Schaumkern treiben. Dazu in das Steckungsrohr stirnseitig Zacken einarbeiten, schärfen und dann drehend in den Flügel vortreiben bis man in das leicht übermaßige Loch der Stützrippe eindringt. Dann dasselbe nochmal mit der Steckungshülse (aufweiten) diese wird dann streng in die Stützrippe einlaufen. dann nochmal raus, Öffnung der Hülse verschließen, eingedicktes Harz in`s Loch und Hülse reindrücken so dass am Ende etwas Harz an der Wurzelrippe wieder rausquillt. Somit überall sicher verklebt.
Grüße!
 
Hallo Achim,
vielen Dank für die Information.
Der Flügel selber hat keinen Knick.
Die Halbspannweite beträgt 1,5m und die V-Form geht vom Rumpf ab unter 1,5° je Seite.
Somit ergibt sich bei einer Länge der Steckungshülse im Flügel von 400mm ein Versatz von 9 mm von Bohrung der Steckungshülse von der Wurzelrippe bis zur Stützrippe.
Die Variante das Styro mit dem Steckungsrohr herauszubohren klingt interessant.
Wie hoch beurteilst Du die Chance die Bohrung in der Stützrippe zu finden?

Steckung wird nun eine 40-er von Petrausch.

Gerne würde ich auch noch eine weitere Vorgehensweise versuchen.

Vielen Dank,
Herwig
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Herwig,
Steckung wird nun eine 40-er von Petrausch.
Gut so!
Wie hoch beurteilst Du die Chance die Bohrung in der Stützrippe zu finden?
Sehr hoch, vorausgesetzt die Wurzel- und Stützrippen sind präzise angefertigt und liegen auch korrekt im Flügel, so dass das Übermaß der Bohrung zum Feinjustieren nicht übermäßig sein muss. Vorsichtige können auch erstmal mit einem dünneren Rohr vorbohren (z.B. 30er).
Das Ganze läuft dann so ab: geschlossenen Flügel unter 1,5° Neigung auf der ebenen Unterlage fixieren, dann durch die Öffnung der Wurzelrippe das Steckungsrohr reindrehen. Damit die Richtung stimmt, mit der späteren Hülse eine entsprechende Vorrichtung zur Führung aufbauen: parallel zum Tisch und rechtwinklig zur Wurzelrippe. Die Tiefe bis zur Stützrippe ist ja bekannt, also ist spätestens dann klar ob Du getroffen hast wenn Du weit genug drin bist oder eben nicht weit genug reingekommen bist. Dann die Bohrung mit der etwas dickeren Hülse aufweiten, oder alternativ kann man auch einen Ring grobes (K40-60) Schleifpapier mit doppelseitigem Klebeband vorne auf die Steckung kleben und die Bohrung so "aufreiben" bis die Hülse mit nur geringem Spiel reinpasst. dasselbe evtl. nochmal mit der Hülse, denn etwas Spiel sollte sein, damit man während des Härtens das Rohr noch genau ausrichten kann. Der zweite Flügel wird dann ebenso gemacht, mit dem Unterschied dass er während des Härtens am fertigen Ersten angesteckt bleibt und so exakt ausgerichtet werden kann. Trennebene und Trennmittel an Steckung und der Wurzelrippe nicht vergessen. Klar soweit?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten