Lownoise
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Hallo zusammen, hiermit möchte ich euch meinen neuen EPP Nurflügel für spektakulären Kunstflug in Hangnähe (auch als Ultrabatic bekannt) vorstellen.
Eines vorweg: Ich habe natürlich nicht den EPP Nurflügel an sich (neu) erfunden, auch nicht das Konzept mit symmetrischem Profil. Hier gab es schon vor Jahrzehnten diverse Modelle dieser Art, wie z. B. den Kato, welcher ja gerade wieder etwas in Mode gekommen ist, wie man hier so liest. Neu bzw. anders sind einfach folgende Dinge: Deutlich größere Ruder, deutlich geringere Flächentiefe außen, in das Profil angepasste Ruder statt der vielzitierten "labberigen 3 mm Depronruder". Somit ist das Modell viel wendiger bei erstaunlich ausgeglichenen und guten Flugleistungen auch bei schwächeren Bedingungen. Hier die Geschichte dazu
Nach vielen Jahren harter Entwicklungsarbeit, zahlreicher Prototypen, Windkanalversuchen und Testflügen ist es nun endlich so weit: Der Ultrabaze ist fertig, der beste Nurflügel aller Zeiten... Super schnelle sowie langsame Rollen, Tik Toks auf Augenhöhe am Hang, endlose Rückenflüge sowie noch nie da gewesene Wendigkeit sind nun vereint in einem Modell.
Scherz... In echt war es so: Drei Tage vor Abfahrt der jährlichen Rhönfahrt musste noch schnell was her. Schon länger hatte ich vor, einen EPP Nurflügel mit symmetrischem Profil und Bespannung zu bauen für mittlere Bedingungen. EPP, Kleinkram sowie Laminierfolie waren noch vorhanden. Also wurden schnell einfache Schneiderippen aus 3 mm Sperrholz ausgesägt und geschliffen.
Die Kerne wurden dieses Mal anders geschnitten: Das Profil wird in einen Block ohne Pfeilung an der Nasenleiste geschnitten. Erst danach werden an der Endleiste ca. 10 mm abgeschnitten sowie rechts und links die Dreiecke, um die korrekte Pfeilung und Flächentiefen zu erhalten. So ist das Schneiden einfacher, und die Endleiste ist sauberer und gleichmäßiger.
Der Holm ist oben und unten, möglichst an der selben Stelle, je ein 2 mm CFK Rundstab. Das Modell wurde mit Sprühdosen und Airbrushfarbe per Schaumgummistück aufgetupft schnell lackiert. Nach dem Trocknen dünn mit 3M 77 Sprühkleber eingesprüht und dann mit Laminierfolie bespannt. Diese schrumpft nur anfangs ein wenig, danach nicht mehr. Sie ist somit nicht für 3D gewölbte Flächen wie runde Randbögen usw. geeignet, aber diese gibt es hier ja auch nicht. Wenn man einen leichten Verzug in die eine Seite eingebügelt hat, muss man diesen direkt beim ersten Versuch auf der anderen Seite ausgleichen, sonst hat man keine Chance. Nach einer halbwegs gelungenen Seite, wusste ich nun bei der zweiten Hälfte wie man es besser macht: Stück für Stück langsam flächig bügeln, und in die Negativschalen gedrückt verzugsfrei erkalten lassen. Gebügelt wurde mit etwa 150 °C. Hier sollten Vorversuche gemacht werden, damit das EPP nicht bei zu heißer Einstellung zu sehr schmilzt.
Eingebaut wurde ein HK 933 sowie ein HK 922 Servo. Dass es sich um verschiedene handelt, ist erst beim Einbau aufgefallen... Ein 800 mAh 2s Akku mit 5 V BEC versorgt Empfänger und Servos. Über einen einfachen Spannungsteiler wird per Analog In am FRSky Empfänger die Akkuspannung per Telemetrie übermittelt.
Der errechnete Schwerpunkt von 165 mm fühlte sich bei ersten Würfen im Park abends vor der Abfahrt zum Hang kopflastig an. Daher wurde testweise hinten an die Endleiste Blei angeklebt. Am Hang überzeugte das Modell schon recht gut mit dieser Einstellung. Verwunderlich ist, bei wie wenig Wind sich das Modell noch halten kann. Klar, mehr Spass macht es ca. ab Windstärke 3 - 4. Dann ist auch der oben beschriebene Kunstflug möglich. Am Ende von schnellen Rollen taumelte das Modell etwas. Zunächst auf die kleinen Winglets geschoben, lag es schlussendlich doch am Schwerpunkt: Das angeklebte Blei entfernt, flog es deutlich besser. Also passte der berechnete Schwerpunkt genau... Das Modell wiegt flugfertig etwa 213 g. Auswiegen kann man es an einem kleinen Loch an der Wurfkufe genau im Schwerpunkt mit einem Stück Draht oder Schnur. Das ist extrem praktisch, z. B. wenn man am Hang andere Winglets testen möchte. Die leichten Winglets sind aus 3 mm Vector Board / Super Board mit CFK Verstärkungen, die robusteren aus Stegdoppelplatte. Die leichten reichen in der Luft völlig aus, verziehen sich jedoch leicht bei falscher Lagerung und bei längerem Transport.
Kurz und knapp zusammengefasst: Das Modell fliegt echt super, deutlich besser als erwartet. Dafür dass es in drei Tagen schnell zusammen gebaut wurde... Echt top! Klar, wenn nichts geht, ist ein "normaler" Freebaze (superleichter EPP Nurflügel von Extremflug/Abdrehfaktor) mit deutlich mehr Flächeninhalt immer noch länger oben.
"Der beste Nurflügel aller Zeiten..." Ob das wirklich so ist? Die Ruder haben außen etwas mehr als 50% der Flächentiefe. Mehr geht nicht, denkt man nun. Aber die ersten Shockflyer hatten auch halbe Flächentiefe als Ruder außen. Damals das krasseste was es je gab, heute als träge Trimmkläppchen belächelt... Es bleibt also spannend was die Zukunft noch so bringt.
Vielleicht hat ja jemand Lust, das Modell nachzubauen. Über Dokumentation jeglicher Art freue ich mich sehr.
Ich hoffe, es klappt, sich die Schneiderippen (Bild unten) in passender Größe auszudrucken.
Eines vorweg: Ich habe natürlich nicht den EPP Nurflügel an sich (neu) erfunden, auch nicht das Konzept mit symmetrischem Profil. Hier gab es schon vor Jahrzehnten diverse Modelle dieser Art, wie z. B. den Kato, welcher ja gerade wieder etwas in Mode gekommen ist, wie man hier so liest. Neu bzw. anders sind einfach folgende Dinge: Deutlich größere Ruder, deutlich geringere Flächentiefe außen, in das Profil angepasste Ruder statt der vielzitierten "labberigen 3 mm Depronruder". Somit ist das Modell viel wendiger bei erstaunlich ausgeglichenen und guten Flugleistungen auch bei schwächeren Bedingungen. Hier die Geschichte dazu
Nach vielen Jahren harter Entwicklungsarbeit, zahlreicher Prototypen, Windkanalversuchen und Testflügen ist es nun endlich so weit: Der Ultrabaze ist fertig, der beste Nurflügel aller Zeiten... Super schnelle sowie langsame Rollen, Tik Toks auf Augenhöhe am Hang, endlose Rückenflüge sowie noch nie da gewesene Wendigkeit sind nun vereint in einem Modell.
Scherz... In echt war es so: Drei Tage vor Abfahrt der jährlichen Rhönfahrt musste noch schnell was her. Schon länger hatte ich vor, einen EPP Nurflügel mit symmetrischem Profil und Bespannung zu bauen für mittlere Bedingungen. EPP, Kleinkram sowie Laminierfolie waren noch vorhanden. Also wurden schnell einfache Schneiderippen aus 3 mm Sperrholz ausgesägt und geschliffen.
Die Kerne wurden dieses Mal anders geschnitten: Das Profil wird in einen Block ohne Pfeilung an der Nasenleiste geschnitten. Erst danach werden an der Endleiste ca. 10 mm abgeschnitten sowie rechts und links die Dreiecke, um die korrekte Pfeilung und Flächentiefen zu erhalten. So ist das Schneiden einfacher, und die Endleiste ist sauberer und gleichmäßiger.
Der Holm ist oben und unten, möglichst an der selben Stelle, je ein 2 mm CFK Rundstab. Das Modell wurde mit Sprühdosen und Airbrushfarbe per Schaumgummistück aufgetupft schnell lackiert. Nach dem Trocknen dünn mit 3M 77 Sprühkleber eingesprüht und dann mit Laminierfolie bespannt. Diese schrumpft nur anfangs ein wenig, danach nicht mehr. Sie ist somit nicht für 3D gewölbte Flächen wie runde Randbögen usw. geeignet, aber diese gibt es hier ja auch nicht. Wenn man einen leichten Verzug in die eine Seite eingebügelt hat, muss man diesen direkt beim ersten Versuch auf der anderen Seite ausgleichen, sonst hat man keine Chance. Nach einer halbwegs gelungenen Seite, wusste ich nun bei der zweiten Hälfte wie man es besser macht: Stück für Stück langsam flächig bügeln, und in die Negativschalen gedrückt verzugsfrei erkalten lassen. Gebügelt wurde mit etwa 150 °C. Hier sollten Vorversuche gemacht werden, damit das EPP nicht bei zu heißer Einstellung zu sehr schmilzt.
Eingebaut wurde ein HK 933 sowie ein HK 922 Servo. Dass es sich um verschiedene handelt, ist erst beim Einbau aufgefallen... Ein 800 mAh 2s Akku mit 5 V BEC versorgt Empfänger und Servos. Über einen einfachen Spannungsteiler wird per Analog In am FRSky Empfänger die Akkuspannung per Telemetrie übermittelt.
Der errechnete Schwerpunkt von 165 mm fühlte sich bei ersten Würfen im Park abends vor der Abfahrt zum Hang kopflastig an. Daher wurde testweise hinten an die Endleiste Blei angeklebt. Am Hang überzeugte das Modell schon recht gut mit dieser Einstellung. Verwunderlich ist, bei wie wenig Wind sich das Modell noch halten kann. Klar, mehr Spass macht es ca. ab Windstärke 3 - 4. Dann ist auch der oben beschriebene Kunstflug möglich. Am Ende von schnellen Rollen taumelte das Modell etwas. Zunächst auf die kleinen Winglets geschoben, lag es schlussendlich doch am Schwerpunkt: Das angeklebte Blei entfernt, flog es deutlich besser. Also passte der berechnete Schwerpunkt genau... Das Modell wiegt flugfertig etwa 213 g. Auswiegen kann man es an einem kleinen Loch an der Wurfkufe genau im Schwerpunkt mit einem Stück Draht oder Schnur. Das ist extrem praktisch, z. B. wenn man am Hang andere Winglets testen möchte. Die leichten Winglets sind aus 3 mm Vector Board / Super Board mit CFK Verstärkungen, die robusteren aus Stegdoppelplatte. Die leichten reichen in der Luft völlig aus, verziehen sich jedoch leicht bei falscher Lagerung und bei längerem Transport.
Kurz und knapp zusammengefasst: Das Modell fliegt echt super, deutlich besser als erwartet. Dafür dass es in drei Tagen schnell zusammen gebaut wurde... Echt top! Klar, wenn nichts geht, ist ein "normaler" Freebaze (superleichter EPP Nurflügel von Extremflug/Abdrehfaktor) mit deutlich mehr Flächeninhalt immer noch länger oben.
"Der beste Nurflügel aller Zeiten..." Ob das wirklich so ist? Die Ruder haben außen etwas mehr als 50% der Flächentiefe. Mehr geht nicht, denkt man nun. Aber die ersten Shockflyer hatten auch halbe Flächentiefe als Ruder außen. Damals das krasseste was es je gab, heute als träge Trimmkläppchen belächelt... Es bleibt also spannend was die Zukunft noch so bringt.
Vielleicht hat ja jemand Lust, das Modell nachzubauen. Über Dokumentation jeglicher Art freue ich mich sehr.
Ich hoffe, es klappt, sich die Schneiderippen (Bild unten) in passender Größe auszudrucken.